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Aus Apples Geschichte: Apple fast pleite, Amelio wird CEO

Erst vor wenigen Tagen präsentierte Apple ein neues Rekordquartal und erwirtschaftete den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte. Mehr als 78 Milliarden Dollar weist der Bericht für das Weihnachtsquartal 2016 aus, daraus resultierte ein Gewinn in Höhe von knapp 18 Milliarden Dollar. Angesichts dieser Dimensionen wird es immer schwerer sich vorzustellen, dass Apple vor 21 Jahren kurz vor der Insolvenz stand. Apples Ziel lautete damals, einen Käufer für das Unternehmen zu finden - im Gespräch waren unter anderem IBM, Sun und Philips. Wenn es eines Beweises für Apples desolaten Zustand bedurfte, dann der offene Brief des damaligen CEO Michael "Diesel" Spindler. Dieser war mit der Überschrift "Die Dinge laufen nicht so gut..." versehen, sollte eigentlich als Beruhigung für Apple-Fans dienen, sorgte aber endgültig für tiefe Besorgnis unter allen Beobachtern.


Februar 1996: Amelio übernimmt
Vor genau 21 Jahren, nämlich Anfang Februar 1996, übernahm ein neuer CEO das Ruder - Gil Amelio trat an. Als großen Erfolg in seiner beruflichen Laufbahn konnte Amelio vorschlagen, schon einen anderen sehr angeschlagenen Marktriesen wieder saniert zu haben. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei National Semiconductor galt Amelio daher als Hoffnung für Apple. Bekanntlich handelte es sich aber nur um eine sehr kurze Episode. Keine zwei Jahre später war Amelio bereits wieder Geschichte und Steve Jobs leitete fortan die Geschicke des Unternehmens.

Kurzes, aber wirkungsvolles Intermezzo
Dennoch sollte die Leistung des Gil Amelio nicht zu gering geschätzt werden. In seine Amtszeit fiel die Entscheidung, das Endlos-Projekt Copland einzustellen und stattdessen Energie in Mac OS 8 zu investieren. Gleichzeitig lautete die Strategie, den Nachfolger des klassischen Mac OS außerhalb des Unternehmens zu suchen. Zunächst galt Be mit dem System BeOS als wahrscheinlichster Kandidat, das Rennen machte aber bekanntlich NeXT mit NextStep - und der damit verbundenen Rückkehr von Steve Jobs.

Einen etwas detaillierteren Überblick bietet unser Artikel "40 Jahre Apple und 7 CEOs", der kompakt die wichtigsten Ereignisse in Apples Geschichte sowie die sieben Führungsfiguren seit Unternehmensgründung beleuchtet, nämlich Michael Scott, Mike Markkula, John Sculley, Michael Spindler, Gil Amelio, Steve Jobs und Tim Cook.

Kommentare

thomas b.
thomas b.03.02.17 12:52
"Vor genau 20 Jahren, nämlich Anfang Februar 1996,..."

Finde den Fehler.
0
Legoman
Legoman03.02.17 13:06
MTN
Als großen Erfolg in seiner beruflichen Laufbahn konnte Amelio vorschlagen, schon einen anderen sehr angeschlagenen Marktriesen wieder saniert zu haben.
Hä?
0
ilig
ilig03.02.17 13:13
Vor genau 21 Jahren, nämlich Anfang Februar 1996
0
Fenvarien
Fenvarien03.02.17 13:16
Das mit den 20 Jahren waren alternative Fakten!
Ey up me duck!
+6
ilig
ilig03.02.17 13:21
Fenvarien
Im ersten Absatz stehen auch noch alternative Fakten.
+1
ilig
ilig03.02.17 13:25
Nuh stümmz
0
Retrax03.02.17 13:26
Die "Leistung" Amelios lässt sich gar nicht hoch genug schätzen imho!

ER hat schließlich die Übernahme (wer da wen übernommen hat ist immer noch Gegenstand von Diskussionen) eingefädelt, und damit Steve Jobs den Weg zurück zu Apple geebnet.

Dadurch wurde Apple wieder auf die Erfolgsspur geführt.

Ohne diesen Deal gäbe es Apple heute nicht mehr.

Amelio war vermutlich schon klar, dass er keine Chancen mehr hat CEO zu bleiben wenn er den Egomanen und Charismatiker Jobs zurückholt. Weiterhin war ihm vermutlich klar, dass wenn dann nur Steve die Fähigkeit hat den Karren noch einmal herum reissen zu können.

Folgendes Zitat ist überliefert:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gil_Amelio
Apple is like a ship with a hole in the bottom, leaking water, and my job is to get the ship pointed in the right direction.

Von daher war Amelios Deal ein "selbstloses" Handeln um Apple möglicherweise doch noch eine Zukunft zu geben.

Selbstlos in "" da ihm sein Rücktritt sicher etwas vergoldet wurde:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gil_Amelio
It was reported that Amelio's contract gave him about $3.5 million in severance pay, after a $2.3 million performance bonus in 1996.
+9
Waldi
Waldi03.02.17 14:45
Glaubt denn irgend jemand ersthaft, Steve Jobs hätte während seiner 11jährigen Abwesenheit tatenlos zugesehen, wie seine Firma den Bach runtergeht?
Er kam im passenden Augenblick wieder zurück! Das ist alles.

Und so habe ich das auch damals 1997 gesehen.
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
-12
milk
milk04.02.17 12:02
Waldi
Glaubt denn irgend jemand ersthaft, Steve Jobs hätte während seiner 11jährigen Abwesenheit tatenlos zugesehen, wie seine Firma den Bach runtergeht?

Ja. Die meisten sogar.

Denn Steve konnte sehr gut den gekränkten Egomanen raushängen lassen und sich auf neue Projekte konzentrieren. Mit NeXT hat er zu der Zeit mMn das perfekte Computersystem geschaffen. Und von Pixar reden wir nicht.
+2
iPeter79
iPeter7904.02.17 15:10
Waldi
Glaubt denn irgend jemand ersthaft, Steve Jobs hätte während seiner 11jährigen Abwesenheit tatenlos zugesehen, wie seine Firma den Bach runtergeht?
Er kam im passenden Augenblick wieder zurück! Das ist alles.

Doch, aber so war es. Er war von seinem damaligen Rauswurf noch so gekränkt, dass er später eigentlich keine Motivation mehr verspürte, wieder das Ruder von Apple zurückzuerobern (wie er es noch am Anfang mit einer Art "Putsch" versucht hat). Selbst als einer seiner Freunde (von Sun oder Oracle?) bei einer geplanten feindlichen Übernahme Ihn den Chefposten angeboten hat, wollte er laut seiner Biografie nichts davon wissen. Außerdem war er mit seiner damaligen Firmen NeXT (die auch in Probleme steckte) und Pixar erst einmal genug beschäftigt. Er wollte eher, dass seine alte gegründete Firma selbst den Fehler einsieht und ihn bittet wieder zurückzukommen. Und das ist ja schließlich mit dem Kauf von NeXT auch passiert. Und selbst da wollte er lange Zeit die komplette Verantwortung noch nicht übernehmen und hatte deswegen lange noch den Titel Interims-CEO (iCEO) getragen, bis er später mal den kompletten Posten (als CEO) übernommen hat.
+6
MacArthur06.02.17 09:39
Eine der typischen Legenden, die besonders von Microsoft-Anhängern gerne verbreitet wurden. Es lief ja wirklich nicht rund damals, aber tatsächlich besaß Apple ein stolzes Barvermögen von (je nach Quelle) 3 bis 4,5 Milliarden US-Dollar. Pleite sieht etwas anders aus.
0
sierkb07.02.17 01:19
MacArthur:

Keine Legende, nix Microsoft-Anhänger, Steve Jobs höchstselbst sagte es auf großer Bühne in seinem letzten Interview zu Walt Mossberg auf der All Things Digital D8 Conference im Juni 2010:


TNW (02.06.2010): Steve Jobs: Apple Was 90 Days From Going Bankrupt
TNW
Apple CEO Steve Jobs has just walked on stage at the All Things D conference and within a few moments revealed what many thought but weren’t sure of…

Exactly how bad a state was Apple ten years ago when Jobs took over?

In Jobs’ own words:

Steve Jobs: “We were 90 days from going bankrupt.”

From that to surpassing Microsoft as the world’s largest technology company in phenomenal by any standard.

In response to the landmark, Jobs says:

Steve Jobs: “It’s sort of surreal. It’s a little surreal.”

I’m sure. Especially considering Apple might only be around due to a $150M investment by MSFT in 1997… well what can you say.

Und:

Steve Jobs: "It was much worse than I thought, when I went back initially."

Youtube: Steve Jobs in 2010, at D8 Conference (Full Video)
Steve Jobs last interview with Walt Mossberg and Kara Swisher at the All Things Digital: D8 Conference in 2010. Steve Jobs died a year later in 2011.
(Minute 00:45 ff.)
(Minute 01:28 ff.)
0

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