Die offiziellen Geschäftszahlen verkündet Samsung erst Ende des Monats, aber bereits jetzt veröffentlichte der Konzern aus Südkorea eine erste Zahl: Im dritten Quartal 2015 stieg der operative Gewinn massiv auf 7,3 Billionen Won (etwa 5,6 Milliarden Euro), ein Plus von nicht weniger als 79,8 Prozent. Es ist das erste Mal in den letzten zwei Jahren, dass der Apple-Konkurrent einen Gewinnwachstum im Jahresvergleich verkünden kann; kein Wunder also, dass die Nachricht schon vorzeitig heraus musste, um ein Gegengewicht gegen Berichte über stagnierende oder rückläufige Marktanteile zu setzen. Hauptmotor der jüngsten Gewinnsteigerung ist allerdings nicht das Hardware-Segment mit den Galaxy-Smartphones, sondern die Chip-Sparte. Nichtsdestotrotz machte die Samsung-Aktie einen Kurssprung von etwa sieben Prozent nach oben.

Ende der Wachstumsphase 2014
Nach den Erfolgen in ihren Anfangsjahren gerieten die Verkaufszahlen der Samsung-Smartphones im vergangenen Jahr zusehens unter Druck. Neue Konkurrenz aus China machte den günstigeren Galaxy-Modellen das Revier im Mittelpreissegment streitig, während sich Apple im High-End-Bereich weitgehend gegen die höherpreisigen Samsung-Smartphones behauptete. Es folgte eine Radikalkur durch deutliche Preisnachlässe für die Kunden und aggressive Werbekampagnen. Im August stellte das Unternehmen die neueste Smartphone-Generation Galaxy S6 Edge + vor.

Stärkere Chip-Sparte
Marktbeobachter attestieren der Smartphone-Sparte eine bessere Performance als noch voriges Jahr, dennoch speist sich das plötzliche Gewinnplus vor allem aus den Umsätzen der Chip-Sparte (). Hier sorgten ein knappes Angebot und hohe Preise für überdurchschnittliches Wachstum. Die Hälfte des Gesamtumsatzes dürfte hier erwirtschaftet worden sein. Dazu kämen noch starke Verkaufszahlen von Displays an chinesische Hardware-Produzenten.

Prognosen für die Smartphone-Sparte
„Die Mobile-Sparte ist noch nicht raus aus dem Tief“, sagten Marktanalysten von Nomura Securities. Sie rechnen für diesen Teil von Samsung mit einem operativen Gewinn von etwa 2 Billionen Won (etwa 1,5 Milliarden Euro), nur geringfügig mehr als voriges Jahr und weniger als die 3,5 Billionen Won (etwa 2,7 Milliarden Euro) in der Chip-Sparte. Ob sich diese Relationen bewahrheiten, kann man Ende Oktober bei der Verkündung der tatsächlichen Quartalszahlen überprüfen.