Die chinesische Zensurbehörde hat Klage gegen Apple und einen App-Entwickler erhoben, weil Nutzer in China über die App Youku HD auf iPhone und iPad einen urheberrechtlich geschützten Propagandafilm aus den 1990er Jahren ansehen konnten. Die Behörde fordert allerdings mit der Klage nicht nur die Entfernung des alten Films "Xuebo dixiao", sondern auch Schadensersatz für die Online-Verwertung durch den bekannten Video-Streaming-Dienst Youku. In dem Film "Xuebo dixiao" wird der Zweite Weltkrieg und der dazugehörige Kampf zwischen China und Japan thematisiert.


Mit insgesamt 80.000 Yuan Schadensersatz (ca. 11.000 Euro) hält sich die finanzielle Belastung in Grenzen. Vielmehr darf die symbolische Wirkung durch die Klage nicht unterschätzt werden. Durch die Klage gegen Apple wird von den chinesischen Behörden angedeutet, dass Apple für die Vergehen von Dritthersteller-Apps im jedem Fall rechtlich verantwortlich gemacht werden könnte. Sollte sich diese Ansicht auch vor Gericht durchsetzen, würde der chinesische App-Markt für Apple ein größeres finanzielles Risiko bedeutet.

Möglicherweise versucht die Zensurbehörde mit der Klage auch, Apple durch mehr Druck zu einer umfangreicheren Kooperation zu bewegen. Dadurch könnte sie sich mehr Einfluss auf die App-Inhalte sichern, die in China zur Verfügung stehen. Gegenüber Associated Press wollten sich weder Apple noch Youku zu der Klage äußern.