Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Bericht: Zu viele Scam-Apps, zu wenig Initiative seitens Apple

Mit steigender Popularität des App Stores und einer ständig wachsenden Apple-Nutzerschaft gestaltet es sich für den iPhone-Konzern zunehmend schwieriger, sein Sicherheitsversprechen vollumfänglich einzuhalten. Ständig versuchen Kriminelle die Sicherheitsfunktionen der kalifornischen Betriebssysteme zu umgehen, was immer häufiger von Erfolg gekrönt ist. Privacy1St erklärt in einem Beitrag auf Medium einige der verwendeten Techniken anhand eines Beispiels, welches gleich mehrere Bereiche des Ökosystems hierfür ausnutzt.


Betrüger bedienen sich fremden Registrierungsnummern
Konkret handelt es sich um die immer noch im App Store befindliche Anwendung namens „GPT4 - AI Chat Robot Assistant“. Diese stammt aus der Feder von SkyLink Tech und sorgt wie auch viele andere Apps, die auf den KI-Zug aufsprangen, für einige Furore unter den Anwendern. Neben einer eindeutigen Markenrechtsverletzung manipuliert der unter einem falschen Entwickler-Account agierende Entwickler das Bewertungssystem des Stores. Es gelang ihm einen legitimen Account zu duplizieren, indem er sich dessen Nummer aus dem „Data Universal Numbering System“ (D-U-N-S) bediente. Eine solche neunstellige D-U-N-S-Nummer erhält man normalerweise nur bei Angabe der Kontaktinformationen in offiziellen Stellen, woraufhin Apple die Legitimität bestätigt. Im Bericht ist die Rede von einer zu oberflächlichen Überprüfung seitens Cupertino, denn Betrügern gelingt es immer wieder, sich als Vertreter oder Eigentümer einer solchen Nummer auszugeben.

Vertrauen gewinnen
Zunächst erscheint der Eindruck, als stehe die Scam-App mit OpenAI in Verbindung, Produktnamen und ähnelnde Logos sollen einen offiziellen Eindruck erwecken. Innerhalb der Anwendung locken Belohnungen und Geschenke im Austausch für gute Bewertungen, denn jene stellen immer noch den größten Vertrauensvorschuss für potenzielle Neukunden dar. Eine solche Vorgehensweise steht allerdings ausdrücklich in Konflikt mit den geltenden „App Store“-Regeln, genannt „Discovery Fraud“. Selbst eine vorgegaukelte Bezahlschranke befindet sich an Bord. Hinter dieser verbirgt sich selbstverständlich nicht das in diesem Falle versprochene „OpenAI Training“. Doch damit nicht genug, greift die App ebenso UUIDs der unwissenden Anwender ab. Hierüber verfolgen die Betrüger die Aufrufe zur OpenAI-API.

Apple tut bislang scheinbar nichts
Soweit aus dem Bericht zu entnehmen, ist die betreffende App bereits am 13. September an Apple gemeldet worden. Nach wie vor kann man sie jedoch im Mac App Store herunterladen. Es sei eine Sache, dass zunehmend Anwendungen mit betrügerischen Absichten ihren Weg in das Apple-Ökosystem finden, eine andere allerdings, wenn der Anschein erweckt wird, dass man dagegen nichts unternehme, so Privacy1St. Er fordert daher „klare und schnelle Meldewege für diese Art von Betrug“.

Kommentare

sudoRinger
sudoRinger04.10.23 15:34
MTN
Apple tut bislang scheinbar nichts
... aber anscheinend doch? Offenbar nicht.
-3
Mister7904.10.23 21:41
Die Apps müssen sich Epic nennen… Dann sind die morgen weg
+1
Achtlos weggeworfener Vogel04.10.23 23:31
Ja, oder einen blanken Busen als Icon zeigen. Da springt Herr Cook sofort auf und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Apple mutiert immer mehr zum Saftladen. Amazing!
-2
Raziel105.10.23 09:43
Achtlos weggeworfener Vogel
Ja, oder einen blanken Busen als Icon zeigen. Da springt Herr Cook sofort auf und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Apple mutiert immer mehr zum Saftladen. Amazing!

Ich glaube der Aufwand der dahinter steckt wird einfach nur unterschätzt. Apple hat seine Anstrengungen im ganzen AppStore Bereich in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Gerade als Entwickler merkt man das sofort. Egal ob es die Einreichzeiten sind etc. Es wird nur immer schwer bleiben Millionen von Apps so zu prüfen, das solche Sachen direkt rausgefiltert werden. Zumal das auch wieder bedeutet das es dann auch unschuldige Entwickler trifft, die sich dann medienwirksam aufregen wie schon oft geschehen....
+2
macfreakz05.10.23 09:46
Google hat auch mit gleichem Problem zu kämpfen mit all diesen SEO Spams in Suchergebnissen.
0
Raziel105.10.23 12:54
Richtig. Und dort merkt man zb das sie weggehen von ihrem lockeren System das zu ein unendlichen Anzahl von Problemen geführt hat und sich immer mehr an Apple orientieren. Während Apples Prüfzeiten von 1 Woche auf mittlerweile Stunden runtergegangen sind, ist es bei Android genau umgekehrt, teilweise bis zu 1,5 Wochen schon erlebt. Dazu kommen händische Checks und immer strengere Regeln.

Die Balance ist halt schwierig: Manuelle checks dauern ewig wenn sie gründlich sein sollen und können auch ausgetrickst werden. Automatische Checks gehen schnell, aber auch die sehen nicht alles oder sind zu streng und treffen Unschuldige.

Entweder machen sie es richtig gründlich und die Entwickler sind genervt weil alles ewig dauert und nie passt, oder man riskiert mehr solche Apps im Store.

Aus Entwicklersicht ist mir die schnellere Variante lieber und wenn eine Kopie App auftaucht dann melde ich die. Wird das dann zügig abgewickelt passt mir das.
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.