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Journals>Mein kleines, feines Journal zum Mac und anderen schönen Dingen>Kann ein Musiker ernsthaft von den Musikverkäufen leben?

Kann ein Musiker ernsthaft von den Musikverkäufen leben?

Hallo, hab heut im Radio (FM4) was von Radiohead gehört, wobei nochmal in Erinnerung gerufen wurde, dass das letzte Album ja frei downloadbar war und die Fans bestimmen konnten, was ihnen das Album wert ist.
Nine Inch Nails haben ja auch ein Album frei zum Download veröffentlicht.

Mit diesem Journal möchte ich die Frage in den Raum werfen - können Musiker allein von den "Plattenverkäufen" (oder CDs, MP3s, etc) leben ?
vielfach hört man oft -das meiste streift sich die Musikindustrie ein, welche sich mit ihrer Vorgehensweise (DRM, etc.) oft keine Freunde macht bei den Käufern.
Andererseits gibt es das Argument jener, die meinen - die Musik muss ja produziert (CD pressen, Aufnahmestudio, Artwork, Musikvideos, etc) und promoted werden. Da ist ja auch was wahres dran..

oft hört/liest man, die Bands verdienen das Meiste über ihre Live-Acts.

Hier gibts ja viele Musiker - was habt ihr für Erfahrungen?

was ist die beste Möglichkeit für den Musikfreund, den Künstler zu unterstützen, der einem durch seine Musik doch auch einen Hörgenuss bereitet?
Ist es der Musikkauf (CD, iTunes, etc) - oder verdienen daran "nur" die Labels? ist es der Besuch eines Konzertes?
oder "verdient" ein Musiker den Großteil über die Tantiemen, die von den Radio- und Fernsehstationen ausgestrahlt werden? (d.h. beim Radio anrufen und spezielle Songs wünschen, damit die oft gespielt werden)

freue mich schon auf Eure Kommentare.

Kommentare

semmelroque
semmelroque05.06.08 22:41
künstler verdienen ab einem bestimmten level ihr geld [in erster linie] mit den einnahmen von konzerten & merchandise-verkäufen.
Fenvarien
Fenvarien05.06.08 22:49
Bohlen meinte mal im Interview, die Kids können ruhig seine Lieder aus der Tauschbörse laden, Geld verdient man ohnehin nur noch mit Tourneen.
Ey up me duck!
semmelroque
semmelroque05.06.08 23:04
oha, da war wohl der wunsch vater des gedankens bzw. ich finde, es sollte in den pösen, pösen tauschbörsen eingebaute bohlenfilter geben...
Stefan S.
Stefan S.05.06.08 23:34
DEN Musiker gibt es nicht. Es gibt vom Alleinunterhalter über Tingel-Tangel-Bands bis Dieter Bohlen viele verschiedene Musiker-Karrieren und Einnahmequellen. Wenn Deine Kompositionen im Radio gespielt werden, bist Du glühender Verfechter der GEMA. Wenn Du als Livemusiker nur coverst, hörst Du immer das Genöle der Veranstalter, dass sie ja auch noch GEMA zahlen müßten.
Viele geben auch Musikunterricht.

Es gibt also alles.
Es kommt also darauf an, welchen Musiker Du meinst.
Stefan S.
Stefan S.05.06.08 23:36
Die GEMA schüttet - glaube ich - ca.700Mio € Tantiemen jedes Jahr aus.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.06.08 00:10
Aus meiner Erfahrung durch meine Arbeit als Booker und Eventveranstalter kann ich zumindest von den Band die ich kenne behaupten das in der Regel das meiste Geld über Konzerte und Merch rein kommt.

Je nach Label verdient ne Band unter 50 Cent pro verkaufte CD..
Bei den Konzerten sieht das schon etwas anders aus.. in der Schweiz gibts da eine sehr Künsterfreundliche Gesetzesregelung. Hierzulande dürfen die Provisionen für eine Bookingagentur nicht mehr als 10% der Bruttogage betragen.. Deutschland kennt diese Regelungen nicht. Dort werden dann schnell mal 25-35% verlangt von den Agenturen..

Bezüglich der Proudktionskosten.. die fallen heute nicht mehr so ins Gewicht. CD Presse wird einem fast hinterhergeworfen, Studios sind auch nicht mehr so teuer wie auch schon, Artworks bekommste auch mit etwas tricksten von guten Leuten fürn Apple und nen Ei.
Das einzige was wirklich Kohle kostet ist die Promo!
Willste ne saubere Promo in den grossen Magazinen, TV etc.. liegt schnell mal ein fünfstelliger Betrag aufm Tisch.

Allerdings bezahlen dies ja die Labels (in der Regel), dafür bekommt der Künstler ja auch fast nichts vom Verkauf der CD's..
dedj06.06.08 00:35
Die Frage ist halt immer Wer ist der Künstler wenn du Newcomer bist dödelst du alle Hallen der Nation ab um deine Platten zu promoten und damit etwas in die Kasse Kommt. Als MegaStar lebst du von den Platten und Gema bzw dem Fixum was du von der Plattenfirma bekommst. Stell dir vor du kannst dir deine Firma aussuchen . Um mehr zu bekommen haben die meisten Künstler eine eigene Produktionsfirma.

Um deine Frage zu beantworten SPENDE Kauf die CDs und geh auf Konzerte. Denn der Staat will ja auch noch etwas nicht nur die Plattenfirma
söd knöd06.06.08 09:52
Ich finde es ja immer schlecht alles böse auf die Musikindustrie zu schieben. denn der Musiker braucht ja die Musikindustrie, sonst dürfte es jedenfalls einem grossteil schwer sein was zu singen , denn es braucht ja auch noch den Komponisten und Autor und letztendlich auch noch der Produzent. Die alle wollen ja auch Geld haben.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.06.08 10:00
@ söd knöd
Ja wenn du runterleierte Popmusik möchtest brauchst die schon.
Ich kenne genug Bands/Musiker die Komponist, Auto, Produzent, Verleger etc. in einem sind. Schlichtweg weil sie wissen wie man Musik macht und es nicht nötig haben sich von anderen ihre Musik machen zu lassen.
paguthan06.06.08 13:13
Für nicht so bekannte Bands ist es sehr schwer von der Musik zu leben. Bleiben nur kleine Konzerte und Selbstvermarktung von CD / Merchandising.

Auf grossen Festivals zu spielen ist nur gut fürs Immage nicht für die Kasse. Zitat von einem Sprecher des Roskilde Festivals

"Von den 180 Namen auf unseren sieben Bühnen teilen sich ganze 30 praktisch den Honorartopf Die anderen 150 müssen für lächerlich wenig oder fast gar nichts auftreten."

.. und das bei einem stark gestiegenen Honorartopf in 2008
söd knöd06.06.08 14:22
Schattenmantel

Schon klar, wobei bei der meisten Musik die ich höre der Sänger nichts verdient weil bereits tot. Ich wollte auch nur sagen das neben dem Sänger/Musiker auch noch andere bezahlt werden wollen, Bands/Musiker die gleichzeitig Komponist Autor und Verleger sind stehen sicherlich besser da als ein Sänger der eben "nur" singt. Wobei wenn jemand Zusätzlich Verleger ist ist er dann nicht eigentlich auch die böse Musikindustrie
Johloemoe
Johloemoe06.06.08 14:45
Is ja schön dass ihr euch so um die "armen" Künstler sorgt Aber mal ernsthaft. Wenn man jetzt ne CD im Media Markt oder Saturn oder wie auch immer kauft, dürfte das dem Künstler relativ am A*** vorbeigehen. Der (sollte) eh schon Geld wie Heu haben, die einzigen die daran ordentlich verdienen sind die Labels. Das Problem liegt doch eher in der Unterstützung der Künstler dies wirklich nötig haben. Aber die sind eben auch nicht bei den Majors und daher auch nicht im MediaMarkt/Saturn und daher gar nicht zu kaufen. Der ollen Musikindustrie will ich mein Geld nicht in den Rachen schmeissen.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.06.08 15:28
Johloemoe
Da kannste dich aber arg täuschen bezüglich MediaMarkt/Saturn.
Wenn du mal in die Hard'n'Heavy Abteilung gehst wirst du dort einige CD's von kleinen Bands die entweder ihr eigenes Label haben oder bei nem Indie Label unter Vertrag stehen finden. Diese Bands erhalten rund 7-10€ pro gekaufte CD. Allerdings zahlen diese auch einen grossteil der Produktionskosten vorweg selber.

söd knöd
Nö ganz und garnicht. Ich hab gute Freunde in Berlin die ihr eigenes Label gegründet haben und über dieses die eigene Band nun seit ein paar Jahren auch vermarkten. Da wird knallhart kalkuliert damit auch wieder Geld reinkommt. Sie haben aber mittlerweile genügend Erfolg mit Band und Label das sie mittlerweile zwei weitere vielversprechende Bands unter Vertrag nehmen konnten und diese nun zu guten Konditionen unterstützen. Das hat nichts mit der bösen Musikindustrie zu tun.
Ach und für diejenigen die es interessiert. Von allen drei Bands findet man die CD's bei MediaMarkt/Saturn und Amazon zu kaufen.

cheerio
söd knöd06.06.08 15:50
Schattenmantel

Das bedeutet dann ja wohl das nicht die ganze Musikindustrie verteufelt werden darf. Womit wir dann wieder bei meinem Ersten Satz wären
Ich finde es ja immer schlecht alles böse auf die Musikindustrie zu schieben.
Ich denke jedoch das auch die grossen knallhart kalkulieren auch werden ja immer wieder bei den grossen nur bekannte Stars als Beispiel der Gier der Musikindustrie rangezogen. Auch die grossen haben einige die sie unterstützen ohne das dabei viel rumkommt. sicherlich ist es aber bei kleinen Labels wesentlich direktere was an Unterstützung ankommt.
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer06.06.08 16:09
söd knöd
Dem kann ich beipflichten.
Grundsätzlich kann man sagen das eine junge Band die zu einem grösseren (muss nicht zwingend Major sein) Label geht die ersten 1-2 Alben nur kostet, da die entsprechende Promotion in den ersten 1-2 Jahren unsummen an Geld verschlingt. Später hingegen, wenn der Künstler aufgebaut ist, er zum absoluten Kassenschlager fürs Label werden kann..
riessi06.06.08 21:53
Tolle Diskussion genau das was ich wollte

Anstoß des Journals war eben das von Radiohead, die eben einen neuen Weg eingeschlagen haben. Die Jungs sind halt aber so bekannt, dass sie es sich leisten können. Welche kleine Band kann es sich leisten, so zu agieren, wenn niemand sie kennt?

Das das "drumherum" bei der Musikproduktion Geld kostet ist klar, dass die CDs in die Läden müssen und auch bei den Hörern irgendwie bekannt gemacht werden müssen (wie kommt z.B. eine Radiostation auf die Idee was von einer neuen Band zu spielen ?), dafür braucht man auch einen Vertrieb...

Filesharing macht es dem einzelnen viel leichter Musik zu konsumieren, ohne dafür zu bezahlen, als es mit Platte, CD und Kassette der Fall war - eine Kassette aufzunehmen war eine lange Prozedur - jetzt sind es wenige Mausklicks um zig Songs am Rechner zu haben.

Es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass die Labels das nicht gerne sehen.
Dass große Labels mehr Macht dem Künstler gegenüber haben (warum gründen viele Musiker ihr eigenes Label?) ist für mich auch nachvollziehbar - wenngleich ich diese Behauptung nicht belegen kann.
Aber den Machtfaktor braucht man sich nur bei anderen Großunternehmen ansehen - es gibt Softwarefirmen, die Ihre Marktmacht ausnutzen (siehe Quicktime-Story bei MacTV) - Apple hat mit iTunes auch eine Marktbeherrschende Stellung, die ich auch nicht toll finde, weil Konkurrenz das Geschäft belebt - aber auch bei anderen Branchen gibt es machtvolle Unternehmen, deren Vorgehensweisen div. Kunden/Lieferanten/Mitarbeitern für zumindest aussenstehende nicht nachvollziehbar ist.

um wieder zum Punkt zurückzukommen es gibt kein schwarz / weiß - die Labels und auch manche Tauschbörsenverfechter zeichnen die Situation allerdings so - DRM auf der einen Seite und Filesharing auf der anderen.

der Konsument entscheidet - ob er die Musik kauft oder nicht - daher aber auch meine Frage, wie ich die Band, die mir gefällt unterstützen kann. Nur weil ich das DRM in iTunes nicht mag (aber villeicht die CD ohne Kopierschutz verfügbar ist) - dann lieber das kaufen ? oder gar nicht und nur in Konzerte gehen? Bei iTunes und den "Plattengeschäften" nach DRM-freier Musik fragen? - das sollte man meiner Meinung nach auf alle Fälle machen - nach jenen Produkten fragen, die man will (gilt allgemein) - wenn bei apple die mailbox übergeht, weil viele user gewisse bands im iTunes plus sehen wollen, dann ist das ein belegbares Argument den Labels gegenüber - kann man auch im Plattenladen machen. wenn die Kunden den Verkäufern auf den Nerv gehen, werden die die nachfrage sicher weiterleiten
FoundInTheFlood
FoundInTheFlood08.06.08 21:41
Grossstadtgeflüster aus Berlin z.B. haben ein eigenes Label gegründet ("damit uns keine Scheisser da reinpfuschen"). Da sie auch bei iTunes vertreten sind sollten sie also die 70 % oder so pro Album kriegen die die Labels eben kriegen.

Wenn du natürlich bei einem Label bist, bist du am Arsch
FoundInTheFlood
FoundInTheFlood08.06.08 21:42
Grossstadtgeflüster aus Berlin z.B. haben ein eigenes Label gegründet ("damit uns keine Scheisser da reinpfuschen"). Da sie auch bei iTunes vertreten sind sollten sie also die 70 % oder so pro Album kriegen die die Labels eben kriegen.

Wenn du natürlich bei einem Label bist, bist du am Arsch

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