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Forum>Software>Zum Thema Adobe

Zum Thema Adobe

Weia
Weia12.04.2106:03
Immer wieder mal kommt in Forumsdiskussionen das Unternehmen Adobe (bzw. eines seiner Produkte) zur Sprache, so jüngst in Alternative zu kostenpflichtigen PDF Tools wie Acrobat Pro/DC oder pdf won....

Ich halte Adobe für ein rundum – technisch wie unternehmenspolitisch – schreckliches Unternehmen, das für die IT-Branche verheerendere Auswirkungen hat, als es Microsoft je hatte, und bin daher oftmals mit Kritik zur Stelle. Das bringt mir regelmäßig ein paar Dislikes ein und Kommentare, dass Adobe-Software doch gar nicht so schlecht sei, das Unternehmen OK und vor allem seine Programme „Industriestandard“. Ein tatsächlicher Industriestandard würde natürlich von einem einschlägigen Gremium beschlossen und niemals Programme, sondern nur Datenformate etc. umfassen; gemeint ist hier, dass Adobe-Programme aufgrund ihrer Verbreitung in manchen Branchen „alternativlos“ scheinen, weil all die anderen, mit denen es zu kooperieren gilt, sie schließlich auch nutzen würden – ein klassisch sich zirkulär selbststabilisierendes Argument, das für Mac-Nutzer besonders seltsam ist, da sie es gegenüber Windows seinerzeit ja auch nicht gelten ließen.

Um nicht immer wieder von vorne dagegen anargumentieren zu müssen, möchte ich hier eine Grafik posten, die meines Erachtens mehr oder weniger für sich selbst spricht: Den Kursverlauf der Adobe-Aktie vom Börsengang des Unternehmens (1986) bis heute:



Die Kursentwicklung teilt sich im Wesentlichen in drei sofort ins Auge fallende Abschnitte ein:

In der Innovationsphase fanden praktisch die gesamten grundlegenden Innovationen statt, die Adobe zur Informationsgesellschaft beigesteuert hat und die aus der IT überhaupt nicht mehr fortzudenken sind. In dieser Zeit verhundertdreißigfachte sich der Kurs – verdientermaßen, könnte man angesichts des Geleisteten sagen.

Dann aber fiel Adobe nichts Neues mehr ein und das Unternehmen versuchte im Wesentlichen, die erreichte Marktposition zu halten – leider weniger durch technische Weiterentwicklungen als vielmehr durch unternehmenspolitische Schachzüge wie den Aufkauf von Konkurrenten, allen voran Macromedia. Das gelang notdürftig, aber mehr als ein Jahrzehnt auf der Stelle zu treten, schaffte Adobe damit nicht mehr; das war die Stagnationsphase, in der sich auch die Kurse – erneut verdientermaßen – seitwärts bewegten.

An Ende der Stagnationsphase fiel Adobe auf, dass ihnen nach wie vor nichts Neues mehr einfiel, sie aber dennoch endlich wieder Geld scheffeln wollten wie in seligen Tagen. Daher ersannen sie, unter Ausnutzung ihrer scheinbaren Unentbehrlichkeit, das Abomodell für ihre Software, das man auch schlicht als Erpressung ihres Kundenstammes bezeichnen könnte. Obwohl Innovationen in dieser Softwareabophase ebenso nonexistent waren wie in der Stagnationsphase, stiegen die Kurse zur Freude der Aktionäre nun wieder, immerhin um das siebzehnfache – nunmehr aber völlig unverdientermaßen. Die 500$, die jede einzelne Aktie zulegte, bestehen aus nichts als den den Nutzern von Adobe-Produkten abgepressten Abogebühren.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: für ein Null an Mehrleistung das Siebzehnfache an Ertrag, einfach durch vollkommen schambefreite Ausnutzung einer strategischen Position, in die sich das Unternehmen gebracht hatte. Die für die gesamte Branche schlimmen Folgen solch maßlos erpresserischen Verhaltens werden ja immer wieder diskutiert, auch hier im Forum, sodass ich mir diesbezügliche Anmerkungen spare und es einfach dabei belasse, dass hier der Kapitalismus seine widerlichste Fratze zeigt; mit dem Versprechen der „freien Marktwirtschaft“, Leistung zu belohnen, hat dieser wildgelaufene, pervertierte Mechanismus nicht mehr das Geringste zu tun.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+46

Kommentare

Franz Audiowerk16.04.2122:14
"Deine Art erinnert mich sehr an Onkel Trump. In vielen Dingen.
Aber bevor ich hier gesperrt werde, lasse ich es lieber selbiges detaillierter auszuführen – denn Deine Art ist nicht meine."

Ich verstehe nicht was solche unsinnigen Angriffe an dieser Stelle für die User bewirken sollen, sie sind weder eine Hilfe noch eine sinnvolle Aussage im Bezug zur Debatte. Offensichtlich mögen die einen nicht was die anderen mögen, na und?
Ich mag die Art zu versuchen möglichst verständlich Zusammenhänge darzustellen, in diesem Fall von Weia.
Aber auch viele andere in diesem Forum sehe ich als wirkliche Hilfe und fähig zu erklären warum, was oder wie Probleme lösbar sind. Das ist doch der eigentliche Sinn dieses Forum, also sicher nicht persönliche Abneigung, Besserwisserei, persönlicher Geschmack, Eitelkeiten usw.
+2
Franz Audiowerk16.04.2122:27
"Sollte vielleicht mal, denn wenn Du die Summe der negativen Bewertungen unter Deinen Posts mal mit Verstand anschauen und Dich fragen würdest, warum Menschen so auf Dich reagieren… Aber das bezweifele ich ehrlicherweise… Schade, daß Menschen wie Du so sind…"

Auch diese Aussage ist schlicht falsch:



Hier wird die grundsätzliche Aussage bewertet, also der Anstoß zu diesem unsinnig langen "Geplänkel".
0
piik
piik16.04.2122:31
marm
...
In „diametral entgegengesetzt“ ist „diametral“ nur ein Füllwort und kann ohne Bedeutungsverlust weggelassen werden, so wie „total“, „völlig“ und „echt“ in „meine Meinung ist deiner echt völlig total entgegengesetzt“, denn „entgegengesetzt“ ist m.M. eben doch größtmöglich.
..
Das stimmt ganz sicher nicht. Es kommt immer aufs Modell, bzw. auf die Prämissen an, nach denen ich urteile. Und bei diesen kann man nach Adäquatheit fragen. Deine Vorraussetzungen sind m.E. fraglich.
Warum?
Redundanz ist eben =/= redundant.
Worauf @@gfhfkgfhfk mit "Hendiadyoin" schon hingewiesen hat, wird der Begriff "diametral entgegengesetzt" eben allermeistens nicht mathematisch/geometrisch benutzt, sondern als Stilmittel. Und da es sich u.A. um ein rhetorisches Mittel handelt, ist die Aussage: "Unsere Ansichten sind entgegengesetzt." nicht gleichbedeutend mit "...echt völlig total entgegengesetzt.“
Das ist nämlich Sprache, welche ja lebendig ist, und eben keine Programmiersprache oder eine ähnliche, von einer Einzelperson (z.B. With bei Pascal) oder einem Gremium (ISO bei C++) strikt festgelegte Sache. Die Redundanz der vermeintlichen Doppelung ist also nur scheinbar redundant.
+2
Weia
Weia16.04.2122:34
Another MacUser
Ich gebe FlyingSloth recht. Irgendwann wird Deine Rechthaberei einfach nur langweilig und nervig.
Sorry, aber ich habe mit dieser überhaupt nichts zum Thema beitragenden Diskussion nicht angefangen, das warst Du. Und ich werde eine falsche Behauptung von Dir nicht stehenlassen auf die Gefahr hin, dass andere dann meinen, es verhalte sich tatsächlich so, bloß damit Deinem Bedarf an Kurzweil genüge getan ist.
Du hast recht
Ja, natürlich habe ich das. (Wenn Dir Duden und Oxford Dictionary als Quelle nicht reichen, kann ich Dir auch nicht helfen.)
Einen Anzug zu tragen kann auch etwas mit Höflichkeit zu tun haben.
Diese Verdrehung, die mir erstaunlich oft begegnet, ist rein logisch ziemlich unfassbar. Ich schreibe niemandem etwas vor, bin aber unhöflich, wenn ich mich dem verweigere, was andere sich anmaßen mir vorzuschreiben? Es ist doch vollkommen offensichtlich, dass hier das Symmetrieprinzip verletzt wird.

Etymologisch – weil Du darauf ja gerne zu rekurrieren scheinst – ist das natürlich gar nicht mal falsch. Höflich hieß ursprünglich schlicht, sich dem Regelkorsett des Hofes zu unterwerfen. Aber an nichts hätte ich weniger Interesse als daran, ein buckelnder Höfling zu sein.
Kennen die meisten Menschen, die rechthaberisch sind eher nicht…
Natürlich kenne ich (den Du mit diesem Drumherumreden ja wohl meinst) Höflichkeit. Das ist eine Verhaltensweise, die ich in ihrer Verlogenheit ziemlich abstoßend finde.

Hingegen schätze ich Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit – und dazu gehört auch das Unterlassen haltloser Unterstellungen. Gleich mit Deinem ersten Beitrag zum Thema diametral entgegengesetzt hast Du mir unterstellt, ich würde mit Worten um mich schmeißen, deren Bedeutung oder deren korrekte Anwendung ich nicht kenne. Das ist gerichtet an jemanden, der so sorgsam mit Sprache umgeht wie ich, schon eine ziemlich heftige Unterstellung.

Damit reihst Du dich in die nicht ganz kurze Reihe derer ein, die meinen, mich in Sachauseinandersetzungen persönlich angreifen zu müssen. Ich greife andere nie persönlich an. Aber ich bin der Unhöfliche, schon klar. Diese Art von Höflichkeit finde ich wirklich höchst entbehrlich.
Deine Art erinnert mich sehr an Onkel Trump.
Das wird ja immer besser. Yep, ich bin ein rechtskonservatives großkotziges Arschloch, das nur an den eigenen Vorteil denkt, Wissenschaft geringschätzt und die Demokratie stürzen will. Gute Güte … 🙄
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
marm16.04.2123:41
piik
Die Redundanz der vermeintlichen Doppelung ist also nur scheinbar redundant.
Mein Beitrag zu "diametral" war gar keine Wertung des Stilmittels. Apropos "gar keine". Ist das auch ein Hendiadyoin? Nein, aber "diametral entgegengesetzt" auch nicht
ganz arg off-topic:
Wenn hier schon Experten für exotische Stilmittel sind: Ich suche (ernstgemeint!) seit längerem den Begriff, wie sich eine Wort-Zusammenziehung nennt. Beispiel: Gesichts-punkt und Stich-wort wird zum neuen Wort Stich-punkt (klingt für mich nach Verletzung beim Fechten). Weiß zufällig jemand, wie sich das nennt?
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Weia
Weia17.04.2100:06
marm
Ich suche (ernstgemeint!) seit längerem den Begriff, wie sich eine Wort-Zusammenziehung nennt. Beispiel: Gesichts-punkt und Stich-wort wird zum neuen Wort Stich-punkt (klingt für mich nach Verletzung beim Fechten). Weiß zufällig jemand, wie sich das nennt?
Stichpunkt ist jedenfalls ein Determinativkompositum , aber ob es darüber hinaus einen Begriff speziell für den Fall gibt, dass beide Bestandteile des Kompositums ihrerseits ähnlichen Komposita entstammen, weiß ich nicht. Gibt es denn überhaupt so viele Paare von Komposita, wo beide Komposita etwas Ähnliches bedeuten?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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marm17.04.2101:10
Weia
Gibt es denn überhaupt so viele Paare von Komposita, wo beide Komposita etwas Ähnliches bedeuten?
Gefunden: Kontamination ist wohl der Begriff. Häufiger ist sicherlich die unbeabsichtigte Vermischung von zwei Sprichwörtern wie "den Karren an die Wand fahren".
Wo waren wir noch stehengeblieben? Adobe... Lass uns über andere Software reden, wo die Karre noch nicht an die Wand gefahren ist
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Weia
Weia17.04.2101:40
marm
Gefunden: Kontamination ist wohl der Begriff.
Hm, passt das auch für Dein Beispiel, bei dem ja vollständige Einzelbestandteile (Stich und Punkt) erhalten bleiben? Ich kenne das nur von so etwas wie Mechatronik, wo nur Teile sinnbildender Einheiten kombiniert werden. Aber kann schon sein, dass man das auch so verwenden kann.
Häufiger ist sicherlich die unbeabsichtigte Vermischung von zwei Sprichwörtern wie "den Karren an die Wand fahren".
Ups! Jetzt musste ich doch tatsächlich ganz schön lange darüber nachgrübeln, was denn da vermischt sein soll.
Wo waren wir noch stehengeblieben? Adobe... Lass uns über andere Software reden, wo die Karre noch nicht an die Wand gefahren ist
OK: Warum Apple es bis heute nicht geschafft hat, ein Ausnahmewörterbuch für die systemweite Silbentrennung in macOS zu implementieren, ist für mich ein Dorf mit sieben Böhmen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
ilig
ilig17.04.2117:19
Weia
Einen Anzug zu tragen kann auch etwas mit Höflichkeit zu tun haben.
Es kann m.E. auch mit Respekt zu tun haben. Ich denke der Hinweis auf auf Höflichkeit war hier auch eher in Richtung Respekt gemeint.
Höflich hieß ursprünglich schlicht, sich dem Regelkorsett des Hofes zu unterwerfen. Aber an nichts hätte ich weniger Interesse als daran, ein buckelnder Höfling zu sein.
Wenn jemand im Jahr 2021 auf den Begriff »Höflichkeit« benutzt, dann kann das in Deiner Interpretation also nur heißen, dass dieser Jemand von Dir das Benehmen eines buckelnden Höflings erwartet? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann unterliegt die Sprache auch einem historischen Wandel – und da bin ich ganz Deiner Meinung. Für mich bedeutet daher »Höflichkeit« heute nicht mehr ein buckelnder Höfling zu sein. Für mich bedeutet es heute Freundlichkeit, Entgegenkommen, Respekt, den Wunsch der Gastgebenden zu erfüllen. Mein Enkelsohn (10 Jahre) trägt zu Familientreffen gerne mal Fliege oder Krawatte zum Hemd. Der ist alles andere als ein buckelnder Höfling. Er findet Familientreffen »feierlich« – vor allem weil auch die Uroma kommt. Aber vielleicht ist er da ja so offen weil er nie das Regelkorsett eines Hofes erleben musste. Also – einfach mal entspannen. Manchmal verliert ein Wort nach vielen Jahrzehnten und noch mehr sein etymologische Bedeutung und bekommt eine ganz neuere.
+7
Nebula
Nebula17.04.2121:54
Danke @weia, dass du dich nochmal sachlich erklärt hast. Ich verstehe jetzt deinen Standpunkt.

Einzig bei der Software-Qualität sehe ich das anders. Die dargebotenen Funktionen liefern meist hochwertige Ergebnisse, zumindest von Photoshop kann ich sagen, dass es stabil läuft und der Workflow ist vielfach in sich stimmig. Die Anpassung/Integration an/in macOS ist in der Tat stellenweise mies. Der Installationsprozess ist zum Gruseln und dass der Acrobat-Updater immer noch kein Retina unterstützt ist mir unerklärlich. Unter mieser Software-Qualität verstehe ich aber etwas anderes, etwa verbuggte und absturzanfällige Software, mit Darstellungsfehlern etc. Adobe kann man eher Lieblosigkeit und Ignoranz vorwerfen, da muss ich dir zustimmen.

Ich meide das Zeug privat aber ebenfalls so gut es geht; dank Homeoffice musste ich es aber wieder installieren.

Dennoch komme ich mit Photoshop oder Illustrator meist sehr schnell ans Ziel, wo ich bei Affinity entweder mangels Übung noch suchen muss oder gar dämliche Workarounds nötig sind. Von der macOS-Integration her ist Affinty aber ebenfalls nicht optimal. Da gefallen mir Acorn und Pixelmator besser, weil man sofort merkt, dass das native Apps sind. Leider fehlen mir zu oft Funktionen.
„»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein“
+2
Weia
Weia17.04.2122:18
ilig
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann unterliegt die Sprache auch einem historischen Wandel – und da bin ich ganz Deiner Meinung. Für mich bedeutet daher »Höflichkeit« heute nicht mehr ein buckelnder Höfling zu sein.
Ja, da gebe ich Dir völlig recht. Es bedeutet heute nicht mehr dasselbe. Doch es trägt noch Spurenelemente seiner Geschichte in sich, nur darauf wollte ich zur Verdeutlichung hinweisen.
Ich denke der Hinweis auf auf Höflichkeit war hier auch eher in Richtung Respekt gemeint.
Das wäre ja noch schlimmer. Da kommt auch noch die Komponente latenter Verängstigung vor dem übermächtigen Anderen dazu.

Höflichkeit, Ehrerbietung, Respekt und Anstand stellen für mich das Horrorkabinett bürgerlicher Moralvorstellungen dar. Allen gemeinsam ist das Moment der Unaufrichtigkeit, weil sie als Handlungsmotiv haben, das Erwartete zu tun statt das von der Sache bzw. der eigenen Überzeugung her Richtige. Bei Ehrerbietung kommt dann noch Standesdünkel hinzu, bei Respekt Angst und bei Anstand gesellschaftliche Konventionen.

Die Welt, in der ich leben möchte, würde diese Werte durch die folgenden ersetzen:
Höflichkeit → Aufrichtigkeit/Ehrlichkeit
Ehrerbietung → Augenhöhe/Gemeinsamkeit
Respekt → wechselseitige Anerkennung
Anstand → Authentizität
Für mich bedeutet es heute Freundlichkeit, Entgegenkommen, Respekt, den Wunsch der Gastgebenden zu erfüllen.
Gastgeber*innen, die Wünsche äußern würden, wie ich mich kleiden solle, würde ich gar keinen Wunsch erfüllen.
Mein Enkelsohn (10 Jahre) trägt zu Familientreffen gerne mal Fliege oder Krawatte zum Hemd.
Eine schreckliche Vorstellung. Ich würde mich fragen, was dem Kind in seiner Kindheit angetan wurde.

Ich habe den Student*innen immer eingeschärft, die wichtigste Voraussetzung für ein Philosophiestudium sei unbedingte Respektlosigkeit. Nicht auf die ehrfürchtige Rezeption der Klassiker kommt es an, sondern auf die Haltung „Kant, der alte Knacker, hat lauter Mist verzapft und jetzt komme ich und zeige ihm, wie das richtig geht!“ So minimal die Chance sein mag, dass das tatsächlich geschehen wird, so sehr ist es doch die Voraussetzung zum eigenen Denken.

Und das gilt meiner Überzeugung nach außerhalb des Philosophiestudiums genauso. Bei einem Zehnjährigen ist es allerhöchste Eisenbahn, dass die Respektlosigkeit beginnt.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-7
Weia
Weia17.04.2122:25
Nebula
Einzig bei der Software-Qualität sehe ich das anders. Die dargebotenen Funktionen liefern meist hochwertige Ergebnisse, zumindest von Photoshop kann ich sagen, dass es stabil läuft und der Workflow ist vielfach in sich stimmig. Die Anpassung/Integration an/in macOS ist in der Tat stellenweise mies. Der Installationsprozess ist zum Gruseln und dass der Acrobat-Updater immer noch kein Retina unterstützt ist mir unerklärlich. Unter mieser Software-Qualität verstehe ich aber etwas anderes, etwa verbuggte und absturzanfällige Software, mit Darstellungsfehlern etc. Adobe kann man eher Lieblosigkeit und Ignoranz vorwerfen, da muss ich dir zustimmen.
OK, das fasst das Ganze sicher differenzierter = besser als meine Schilderung zusammen, da Du aus der Erfahrung tatsächlicher längerer Arbeit mit den Programmen schöpfen kannst und ich nur aus (im wahrsten Sinne des Wortes ) oberflächlichen Eindrücken, weil Adobe mich ja nicht selbst mit den Programmen arbeiten lässt.
Von der macOS-Integration her ist Affinty aber ebenfalls nicht optimal. Da gefallen mir Acorn und Pixelmator besser, weil man sofort merkt, dass das native Apps sind. Leider fehlen mir zu oft Funktionen.
Ja, da gebe ich Dir 200%ig recht. Das ist genau der Stand der Dinge, leider.

Ich arbeite aus dem von Dir genannten Grund lieber in Pixelmator (Pro) als Affinity Photo, muss aber immer wieder auf Affinity Photo ausweichen, weil Funktionen in Pixelmator Pro fehlen oder zu schlechteren Ergebnissen führen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Mehmedi17.04.2122:47
Hey!

Also ich muss sagen, dass ich immer schon mit Windows zufrieden war.
Einmal war ich gewechselt und kam wirklich nicht zurecht, aus dem Grund habe ich mich wieder für Windows entschieden und das war auch die richtige Entscheidung.

Habe auch einen Anbieter gefunden, wo ich einen Windows Download problemlos machen konnte, auch die Installation verlief reibungslos.

Aber gut, es entscheidet jeder für sich.
-4
LoMacs
LoMacs18.04.2109:56
Weia
Höflichkeit, Ehrerbietung, Respekt und Anstand stellen für mich das Horrorkabinett bürgerlicher Moralvorstellungen dar. Allen gemeinsam ist das Moment der Unaufrichtigkeit, ...
Erste spontane Reaktion: So was kann nur ein Deutscher sagen. In den Ländern, in denen ich mich bisher etwas länger aufgehalten habe – Großbritannien, USA, Frankreich – sieht man, dass Höflichkeit im öffentlichen Raum ein unverzichtbares Schmiermittel der Gesellschaft ist. Das fehlt mir in unserem Land oft: Von Einzelhandelsverkäuferinnen angeraunzt werde ("Hammwanich"), von Busfahrern, Schalterbeamten etc. In anderen Ländern unvorstellbar.

Höflichkeit ist im Endeffekt nur der gemeinsame Wille, sich nicht gegenseitig mit seinen Befindlichkeiten und Launen auf die Nerven zu gehen. Respekt vor den Mitmenschen, vielleicht altmodisch, aber gerade in einer freien Gesellschaft unverzichtbar. Warum du bürgerliche Moralvorstellungen, zu denen ich tatsächlich auch meine Kinder ständig erziehe, als "unaufrichtig" ablehnst, kann ich nicht nachvollziehen.
+7
Serge
Serge18.04.2110:28
LoMacs
... Frankreich – sieht man, dass Höflichkeit im öffentlichen Raum ein unverzichtbares Schmiermittel der Gesellschaft ist. Das fehlt mir in unserem Land oft: Von Einzelhandelsverkäuferinnen angeraunzt werde ("Hammwanich"), von Busfahrern, Schalterbeamten etc. In anderen Ländern unvorstellbar.
Höflichkeit? In Frankreich? *hust*hust* Das ist mir ja was ganz Neues... in Südfrankreich vielleicht, da war ich zu selten.
An der Stelle ist es mit der Verallgemeinerung halt schlicht am Ende. In bislang allen Ländern, in denen ich mich aufgehalten habe, musste ich feststellen, dass Höflichkeit doch öfter mal zu wünschen übrig ließ. Andere wieder waren vorbildlich. Auch in Deutschland, in der Überzahl. Meiner bescheidenen Meinung ist es in Luxemburg (da komme ich her) und Frankreich am schlimmsten. Ich wohne jetzt im Schwabenlande, und obwohl man von den Schwaben das fürchterlichste überhaupt hört, kann ich das nicht bestätigen. Andererseits, vielleicht bin ich es gewohnt
Während ich Höflichkeit beim Einkaufen schätze, muss ich in vielen Dingen Weia beipflichten. Aufrichtigkeit ist mir ebenfalls wichtiger als Höflichkeit, sobald wir, sagen wir mal so, uns besser kennen. Und meine Kindern "bürgerliche Moralvorstellungen" zu erziehen, das würde ich so auch nicht 100% unterschreiben, das klingt nicht gut. Ich präferiere es meinen Kindern einen "Moralkodex" mit auf den Weg zu geben, den sie dann aber auch selbst weiterentwickeln" müssen. Und durchaus mal in Konflikt mit anderen zu geraten, wo sie sich durchsetzen müssen, wenn ihnen etwas wichtig und richtig erscheint. Oder halt feststellen, dass die Gegenseite doch die richtigeren Argumente hat.
Die Studis von heute sind definitiv zu wenig auf Konflikt gebürstet. Die Alten haben scheinbar den (natürlichen)
Widerstand weggebürstet. Es täte vielen gut, "Kant, dem alten Knacker" es mal zeigen zu wollen. Alte Männer tun diese Gesellschaft nicht mehr verbessern.
Was man auch bei Adobe feststellen kann. Die alten tun die Software nur noch vorsichtig weiterentwickeln (aus Furcht wahrscheinlich, Kunden zu verlieren, auf lange Sicht werden sie es trotzdem). Die revolutionären neuen Konzepte kommen nicht mehr von denen...
+2
chill
chill18.04.2110:56
Nun hat es einen der Gründer über den Jordan gebracht.

„MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2“
0
teorema67
teorema6718.04.2112:27
chill
Nun hat es einen der Gründer über den Jordan gebracht.


Danke für die verlinkte Nachricht! 1993 hatte ich schon 8 Jahre lang mit Macs gearbeitet und erinnere mich an die ersten Absichtserklärungen der Firma, ein plattformunabhängiges Dokumentenformat zu kreieren. Rückblickend finde ich PostScript den viel bedeutenderen Meilenstein.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
+2
ilig
ilig18.04.2114:06
Weia
Eine schreckliche Vorstellung. Ich würde mich fragen, was dem Kind in seiner Kindheit angetan wurde.
Was vermutest Du denn? Was findest Du denn schreklich daran wenn es einem zehn Jahre alten Jungen gefällt bei einem Familientreffen Fliege oder Krawatte zum Hemd zu tragen. Er selbst sagt, weil er so ein Familientreffen feierlich findet. Übrigens trägt kein anderer bei diesen Familientreffen Fliege oder Krawatte. Ich finde Deine Denke, dass man dem Kind etwas angetan haben muss weil im das Spaß macht sehr befremdlich.
+5
ilig
ilig18.04.2114:29
Weia
Höflichkeit, Ehrerbietung, Respekt und Anstand stellen für mich das Horrorkabinett bürgerlicher Moralvorstellungen dar.
Respekt → wechselseitige Anerkennung
Du widersprichst Dir selbst. Ich definiere Respekt als wechselseitige Anerkennung. Bei Respekt denke ich immer auch an Aretha Franklin mit ihrem Lied »Respect«. Ich respektiere Deine Meinung, Deine Wahrnehmung – auch wenn in manchem anderer Meinung bin und ich manches anders wahrnehme.
+4
Weia
Weia18.04.2115:56
LoMacs
In den Ländern, in denen ich mich bisher etwas länger aufgehalten habe – Großbritannien, USA, Frankreich –
… alles Länder mit einer vollkommen bigotten Sexualrmoral …
sieht man, dass Höflichkeit im öffentlichen Raum ein unverzichtbares Schmiermittel der Gesellschaft ist.
Laut Günter Grass ist es doch aber Aufgabe jedes einzelnen, Sand im Getriebe zu sein, nicht Schmiermittel, sonst sind wir am Ende alle nur noch Getriebene.
Warum du bürgerliche Moralvorstellungen, zu denen ich tatsächlich auch meine Kinder ständig erziehe, als "unaufrichtig" ablehnst, kann ich nicht nachvollziehen.
Na, weil sie prinzipbedingt verlogen sind.

Wenn ich jemandem sage, er sähe heute aber gut aus, weil ich das so wahrnehme und ihm das aus Empathie auch mitteilen möchte, dann bin ich ja nicht höflich, sondern ehrlich – ich sage einfach, was ich denke. Zur Höflichkeit wird das Ganze erst dann, wenn ich das ausspreche, obwohl ich es nicht denke. Wenn Menschen miteinander höflich umgehen, kann ich mir also nie sicher sein, dass jemand auch meint, was er sagt, und das ist für mich so ziemlich das Schlimmste, was ich mir in einem sozialen Kontext vorstellen kann.

Das Ganze gipfelt dann in der bürgerlichen Sexualmoral, wo der Vater noch rasch seine Tochter zurechtweist, dass ein anständiges Mädchen sich aber nicht so aufreizend anziehe, bevor er zu einer Prostituierten geht.

All diese Heuchelei führt dann zu solch widersinnigen Wortbedeutungen wie der von unanständig als Synonym für sexuell erfüllend. Da ist dann der Punkt erreicht, wo dieser ganze Moralmüll klares Denken zersetzt hat. Wie kann man das gut finden?
Murx
Auch wenn unbeabsichtigt: Adobe bildet!

Was nehmen wir als nächstes Fach durch?
Schon erstaunlich, wohin eine Diskussion über Adobe so führt …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-6
Weia
Weia18.04.2116:19
ilig
Weia
Eine schreckliche Vorstellung. Ich würde mich fragen, was dem Kind in seiner Kindheit angetan wurde.
Was vermutest Du denn?
Keine Ahnung. Es ergibt keinen Sinn, ohne nähere Kenntnis hier haltlos herumzuspekulieren.
ilig
Weia
Höflichkeit, Ehrerbietung, Respekt und Anstand stellen für mich das Horrorkabinett bürgerlicher Moralvorstellungen dar.
Respekt → wechselseitige Anerkennung
Du widersprichst Dir selbst. Ich definiere Respekt als wechselseitige Anerkennung.
Ich widerspreche mir nicht, weil ich Deine Definition von Respekt für falsch halte.

Bei Respekt fehlt der entscheidende Aspekt der Wechselseitigkeit. Am deutlichsten wird das bei der Verwendung des Begriffs im Zusammenhang mit Unbelebtem. Wenn ein Bergsteiger sagt, er habe Respekt vor der Eiger-Nordwand, dann impliziert das seine Furcht vor deren Besteigung, aber ganz sicher nicht die Ansicht, die Eiger-Nordwand respektiere auch ihn.

Hingegen ergäbe der Satz, Bergsteiger und Eiger-Norwand stünden in einem Verhältnis wechselseitiger Anerkennung, keinerlei Sinn.

Und so ist denn auch die lebensweltliche Verwendung des Begriffs: Immer wieder höre ich die Ermahnung an Kinder und Jugendliche, sie sollten Respekt vor alten Menschen zeigen; die umgekehrte Ermahnung an alte Menschen höre ich praktisch nie. Statt Wechselseitigkeit ist bei Respekt immer das Moment der (Ehr-)Furcht mitgedacht.

Wechselseitige Anerkennung hingegen fußt auf dem Symmetrieprinzip, weswegen es – um zu unserem Ausgangsbeispiel zurückzukehren – eben logisch unmöglich wäre, auf der Grundlage wechselseitiger Anerkennung vom Anzüge abstoßend findenden T-Shirt-und-Jeansträger einzufordern, er solle um derentwillen einen Anzug tragen, die T-Shirt und Jeans abstoßend finden.
Bei Respekt denke ich immer auch an Aretha Franklin mit ihrem Lied »Respect«.
Da ergibt das insofern Sinn, als hier von Respekt für eine Gruppe die Rede ist, von der Respekt zwar erwartet, der unter Verletzung des Prinzips wechselseitiger Anerkennung dieser Respekt seinerseits historisch aber bislang gerade nicht entgegengebracht wurde.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-3
ilig
ilig18.04.2117:07
Weia
Oben schrieb ich:
Ich respektiere Deine Meinung, Deine Wahrnehmung – auch wenn (ich) in manchem anderer Meinung bin und ich manches anders wahrnehme.

Das bedeutet für mich, dass ich deine Meinung, deine Wahrnehmung anerkenne, diese aber nicht immer mit Dir teile. Ich habe den Begriff »Respekt« schon immer in diesem Sinne benutzt – auch nachdem ich erfahren habe, dass der Begriff auch für Ehrfurcht, Furcht etc. steht. Da werden auch Deine philosophischen Exkurse nichts dran ändern.
+3
LoMacs
LoMacs18.04.2117:56
Weia
Laut Günter Grass ist es doch aber Aufgabe jedes einzelnen, Sand im Getriebe zu sein, nicht Schmiermittel, sonst sind wir am Ende alle nur noch Getriebene.
Wenn jeder nur noch Sand im Getriebe sein will, ist dies das Ende von gesellschaftlicher Solidarität und Zusammenhalt. Gut zu beobachten bei Demos in Stuttgart.

Wenn ich jemandem sage, dass er/sie gut aussieht, bringe ich dem/derjenigen ein bisschen Freude ins Leben, selbst wenn es nicht stimmt (was eh objektiv nicht messbar ist). Verlogen? Vielleicht. Trotzdem richtig? Na sicher.

Bist du Boomer?
+5
ilig
ilig18.04.2118:42
LoMacs
Wenn jeder nur noch Sand im Getriebe sein will, ist dies das Ende von gesellschaftlicher Solidarität und Zusammenhalt.

Wenn ich jemandem sage, dass er/sie gut aussieht, bringe ich dem/derjenigen ein bisschen Freude ins Leben, selbst wenn es nicht stimmt (was eh objektiv nicht messbar ist).
Das sehe ich genauso. Höflichkeit, Rücksichtnahme, Freundlichkeit, Einfühlsamkeit – könnte man flexibel betrachtet auch als alte Unterbegriffe des inzwischen vielbenutzten Begriffes »Empathie« bezeichnen.
+3
Weia
Weia18.04.2119:36
LoMacs
Weia
Laut Günter Grass ist es doch aber Aufgabe jedes einzelnen, Sand im Getriebe zu sein, nicht Schmiermittel, sonst sind wir am Ende alle nur noch Getriebene.
Wenn jeder nur noch Sand im Getriebe sein will, ist dies das Ende von gesellschaftlicher Solidarität und Zusammenhalt.
Mir ist natürlich schon auch klar, dass dieses Grass-Zitat so seine Probleme hat. Aber Schmiermittel will ich für vieles, was sich so ereignet, auch nicht sein.
Gut zu beobachten bei Demos in Stuttgart.
Keine Ahnung, da war ich noch nie.
Wenn ich jemandem sage, dass er/sie gut aussieht, bringe ich dem/derjenigen ein bisschen Freude ins Leben, selbst wenn es nicht stimmt (was eh objektiv nicht messbar ist).
Punktuell vielleicht. Aber die langfristige Auswirkung, dass man niemandem trauen kann, dass er meint, was er sagt, finde ich verheerend.
Verlogen? Vielleicht. Trotzdem richtig? Na sicher.
Diese Logik ist für mich absolut undenkbar. Verlogenes kann niemals richtig sein.
Bist du Boomer?
Ja. Woraus was folgt?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-4
Weia
Weia18.04.2119:40
ilig
Höflichkeit, Rücksichtnahme, Freundlichkeit, Einfühlsamkeit – könnte man flexibel betrachtet auch als alte Unterbegriffe des inzwischen vielbenutzten Begriffes »Empathie« bezeichnen.
Mit Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Einfühlsamkeit hätte ich auch keinerlei Probleme – mit Höflichkeit aber eben massiv.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-6
Mecki
Mecki18.04.2123:27
Und hier der Verlauf des NASDAQ (US Börsenindex für Technologieunternehmen) im gleichen Zeitraum:

Er steigt bis 2001, er fällt und stagniert danach bis 2011 und geht seither steil nach oben. Zufälle gibt es ...

Naja, eines Tages wird sicherlich auch der Letzte den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität lernen, denn dass die Kursentwicklung irgendwas direkt mit dem zu tun hat, was jemand in den Graph rein geschrieben hat, dafür wird kein Beleg gebracht, hier ist keinerlei Kausalität belegt. Ich sehe hier nur eine Korrelation zu allen anderen Technologiewerten an der Börse.
0
Weia
Weia19.04.2101:23
Mecki
Er steigt bis 2001, er fällt und stagniert danach bis 2011 und geht seither steil nach oben.
Mit solchen generischen Die Börse steigt exponentiell-Bildchen kannst Du überhaupt nichts näher analysieren.

Der NASDAQ 100 stieg bis 2000, 2001 war er längst im freien Fall und sein Tief machte er im September 2002. 2008 näherte er sich diesem Tief nochmals bis auf 20% an, danach begann ein langfristiger Anstieg.
Zufälle gibt es ...
Nö, an der Börse gibt es kaum Zufälle. Natürlich gibt es eine gewisse Korrelation schon deshalb, weil die Adobe-Aktie eine der 100 Aktien ist, aus denen der NASDAQ 100 errechnet wird.
Naja, eines Tages wird sicherlich auch der Letzte den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität lernen,
Keine Ahnung. Jedenfalls folgt aus der Existenz dieses Unterschiedes nicht, dass alles nur Korrelation und nichts Kausalität ist.
denn dass die Kursentwicklung irgendwas direkt mit dem zu tun hat, was jemand in den Graph rein geschrieben hat, dafür wird kein Beleg gebracht, hier ist keinerlei Kausalität belegt.
Nö, denn das war auch kein ökonomischer Fachartikel, sondern ein Forumsbeitrag.
Ich sehe hier nur eine Korrelation zu allen anderen Technologiewerten an der Börse.
Dann braucht Du eine Brille oder eine bessere Grafik.

Hier ist eine:



Die blaue Linie ist der Kursverlauf der Adobe-Aktie, die grüne das Verhältnis der Adobe-Aktie zum NASDAQ 100.

Seit dem Börsengang Adobes im Jahr 1986 schwankte dieses Verhältnis die meiste Zeit um 0,01 herum, mal 0,005, mal 0,02. Die letzten Jahre vor dem 2000er Top und der Einführung von InDesign lahmte die Adobe-Aktie sogar schon auf 0,0025 herunter. Aber im Wesentlichen blieb eine Schwankung um 0,01 herum, bis dieser Wert 2012 das letzte Mal berührt wurde.

Seitdem steigt das Verhältnis ununterbrochen an und ist mittlerweile bei 0,04 angelangt, doppelt so hoch wie der Höchstwert der Relation in der ganzen Existenzspanne der Aktie vor 2012.

2012 begannen die Adobe-Abos.

Zufälle gibt es ...
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-2
beanchen19.04.2108:14
LoMacs
Bist du Boomer?
Für den Rest einen Daumen nach oben aber was soll eigentlich immer dieses saudämliche Boomer-Gebashe? Dass die Generation Boomer und davor, größtenteils aber auch noch danach, für einen übertriebenen Ressourcenverbrauch stehen, ist ja unbestritten. Nur hat diese Generation auch in vielen Dingen den Weg geebnet und ins rollen gebracht, derer sich die Generationen danach wie selbstverständlich bedienen – mit vollem Bauch demonstriert es sich leichter.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+3
pünktchen
pünktchen19.04.2110:18
Vor allem gab und gibt es in jeder Generation solche und solche. Das ganze Generationengeschwätz ist doch eine völlig realitätsferne Schubladisierung.
+3
pünktchen
pünktchen19.04.2110:49
Weia
Mit Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Einfühlsamkeit hätte ich auch keinerlei Probleme – mit Höflichkeit aber eben massiv.

Ich denke du verbeisst dich da unnötig in den Begriff "Höflichkeit". Ausgangspunkt war ja deine Abiturfeier und dein Unwillen einen Anzug zu tragen. Hab ich auch nicht gemacht, und mit fehlender Höflichkeit hat das nichts zu tun. Tatsächlich geht es um Traditionen denen man sich bitte schön symbolisch unterwerfen soll und ausgesprochen unhöflich ist derjenige der zu einem Fest eingeladen ist und diese von seinen Gastgebern erwartet. Natürlich wird die Verweigerung der Unterwerfung als Provokation gesehen und ist faktisch ein kleiner Akt der Rebellion, aber deshalb ist sie noch lange nicht unhöflich.

Wie du dann aber beim Thema Rechtschreibung mit einem solchen Nullargument kommen kannst ist mir schleierhaft:
Weia
... kulturelle Nivellierungen auf niedrigem Niveau.

Sollten wir nicht vielleicht gleich auf chinesische Schriftzeichen und finnische Grammatik umsteigen wenn Komplexität ein Wert an sich ist? Dient das Beharren auf irgendwelchen als allein korrekt fantasierten Regeln zum Sprachgebrauch und zur richtigen Fixierung auf Papier nicht genauso vor allem der kulturellen Distinktion wie die Anzugspflicht? Wieso ist immer der status quo genau richtig und nie das was sagen wir vor dreihundert Jahren üblich war? Bei dem stetigen Kulturverfall sollte der Weg zurück doch der beste sein.

Wieso bist du überall für Toleranz, nur nicht auf dem Gebiet auf dem du selbst am ehesten über kulturelles Herrschaftswissen verfügst? Komisch oder?
+5
KarstenM
KarstenM19.04.2111:18
Ich bin ja der Meinung, dass diese Diskussion hier in "Off Topic" verschoben werden kann.

Dort hätte sie schon von Anfang an hingehört, da es ja nicht um Probleme mit einer Software aus Anwendersicht geht, sondern um die wirtschaftliche Ausrichtung eines Softwarekonzerns. Da es sich bei dem Konzern um das durchaus polarisierende Adobe handelt, war es eigentlich auch absehbar, dass es sehr schnell ein sehr breites Feld wird. Eigentlich hätte ich gerade von weia erwartet, dass er das auch vorausahnt und die Diskussion gleich im Off Topic startet.
+3
crass5319.04.2111:22
Au Weia!
Von "case sensitive" bis zu "bigotter Sexualmoral" – voll geil.
+3
FlyingSloth
FlyingSloth19.04.2111:28
@KarstenM

Ich denke das Ausufern dieses Threads war genau Weias Intention.
„Fly it like you stole it...“
+5
KarstenM
KarstenM19.04.2111:50
FlyingSloth
@KarstenM

Ich denke das Ausufern dieses Threads war genau Weias Intention.

Er ist aber auch derjenige, der bei anderen ausufernden Threads gern darauf hinweist (mitunter auch berechtigt und fundiert), was der Ersteller hätte besser/anders machen sollen/können.

Man könnte ihm natürlich auch unterstellen, dass "Software" nun mal ganz oben steht und "Off Topic" ganz unten, also nicht gut sichtbar. Aber das mache ich nicht. Ich fände es nur schön, wenn er die Maßstäbe, die er bei anderen ansetzt, auch für sich verwendet.
+5
FlyingSloth
FlyingSloth19.04.2111:53
Stimmt
KarstenM
... Ich fände es nur schön, wenn er die Maßstäbe, die er bei anderen ansetzt, auch für sich verwendet.
„Fly it like you stole it...“
+4
Weia
Weia19.04.2112:43
pünktchen
Ich denke du verbeisst dich da unnötig in den Begriff "Höflichkeit". Ausgangspunkt war ja deine Abiturfeier und dein Unwillen einen Anzug zu tragen. Hab ich auch nicht gemacht, und mit fehlender Höflichkeit hat das nichts zu tun. Tatsächlich geht es um Traditionen denen man sich bitte schön symbolisch unterwerfen soll
Traditionen sind aber ein unverzichtbarer Bestandteil des Konzepts Höflichkeit und führen genau zu jenen absurden Verdrehungen, dass intolerant derjenige sei, der sich nicht den (traditionellen) Erwartungen der Mehrheit unterwirft, und nicht etwa die Mehrheit. Insofern hat die geschilderte Situation sehr viel mit Höflichkeit zu tun.
und ausgesprochen unhöflich ist derjenige der zu einem Fest eingeladen ist und diese von seinen Gastgebern erwartet.
Den Satzteil habe ich schlicht nicht verstanden. Was ist diese? Höflichkeit? Toleranz? Traditionen? … ?
Wie du dann aber beim Thema Rechtschreibung mit einem solchen Nullargument kommen kannst ist mir schleierhaft:
Weia
... kulturelle Nivellierungen auf niedrigem Niveau.
Sollten wir nicht vielleicht gleich auf chinesische Schriftzeichen und finnische Grammatik umsteigen wenn Komplexität ein Wert an sich ist?
Da fällt mir das schöne, bei mir zuhause zum geflügelten Wort gewordene Zitat eines ZyXEL-Mitarbeiters ein, mit dessen Hilfe ich seinerzeit versuchte, ein ZyXEL-DSL-Modem mit unendlich vielen Einstellmöglichkeiten zum Laufen zu bekommen: ZyXEL-Produkte seien komplex, aber nicht kompliziert.

Nein, Kompliziertheit ist kein Wert an sich für ein Werkzeug, im Gegenteil. Eine Komplexität bzw. Ausdifferenziertheit eines Werkzeugs, die ausreicht, um den Gegenstand des Werkzeugs präzise in den Griff zu bekommen, aber schon.
Dient das Beharren auf irgendwelchen als allein korrekt fantasierten Regeln zum Sprachgebrauch und zur richtigen Fixierung auf Papier nicht genauso vor allem der kulturellen Distinktion wie die Anzugspflicht?
Nö, das lässt sich überhaupt nicht vergleichen. Anzüge uniformieren, präziser Sprachgebrauch differenziert. Mein Problem mit Anzügen ist im übrigen überhaupt nicht kulturelle Distinktion, sondern ganz im Gegenteil die Uniformierung und Unterordnung – und die ästhetische Zumutung.
Wieso ist immer der status quo genau richtig und nie das was sagen wir vor dreihundert Jahren üblich war?
Ich bin nun wirklich niemand, der den Status quo für richtig hält. Und ich war/bin ein strikter Befürworter der Rechtschreibreform (in ihrer nachgebesserten Variante).
Wieso bist du überall für Toleranz, nur nicht auf dem Gebiet auf dem du selbst am ehesten über kulturelles Herrschaftswissen verfügst?
Dem ist nicht so. Du wirst von mir keinen einzigen Beitrag im Forum finden, der besserwisserisch Rechtschreibung oder sprachlichen Ausdruck im Beitrag eines anderen bemäkelt oder korrigiert und den Urheber maßregelt. Aber in einer theoretischen Debatte über Schriftsprache verteidige ich natürlich meine Überzeugung, dass Ausdifferenziertheit wichtig ist. Mit Herrschaft habe ich nichts am Hut – andere können lesen, was ich schreibe, oder es bleiben lassen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Weia
Weia19.04.2113:03
KarstenM
Ich bin ja der Meinung, dass diese Diskussion hier in "Off Topic" verschoben werden kann.

Dort hätte sie schon von Anfang an hingehört, da es ja nicht um Probleme mit einer Software aus Anwendersicht geht, sondern um die wirtschaftliche Ausrichtung eines Softwarekonzerns.
Angesichts der Häufigkeit, mit der bei Threads in der Rubrik Software das Thema Software-Abo auftaucht, kann ich die These, das sei aus Anwendersicht kein Problem mit Software, absolut nicht nachvollziehen.
Da es sich bei dem Konzern um das durchaus polarisierende Adobe handelt, war es eigentlich auch absehbar, dass es sehr schnell ein sehr breites Feld wird.
Für mich war das nicht absehbar. Die Intention war ja im Gegenteil die einer „Abkürzung“, um nicht immer, wenn in einem Thread die Sprache auf Adobe kommt, von vorne erläutern zu müssen, was ich an diesem Unternehmen grundsätzlich problematisch finde.

Dass der Thread dermaßen ausgeufert ist (Von "case sensitive" bis zu "bigotter Sexualmoral", wie crass53 so schön bemerkt), liegt, wenn Du genauer hinsiehst, gar nicht an dem vermeintlich kontroversen Ausgangsthema, sondern daran, dass sehr schnell völlig überflüssige Seitenhiebe ad personam starteten. Das hatte ich nicht antizipiert und schon gar nicht intendiert (ich bin diese persönliche Schiene nämlich ziemlich leid).
Eigentlich hätte ich gerade von weia erwartet, dass er das auch vorausahnt und die Diskussion gleich im Off Topic startet.
Abgesehen davon, dass ich das nicht vorausgeahnt habe und auch nach wie vor der Auffassung bin, dass es sich hier um eine Diskussion über Software handelt, die in diese Rubrik gehört, ist der Bereich Sonstiges und Off-Topic dsyfunktional, da seine Themen nicht in der Liste aktueller Forumsthemen erscheinen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia19.04.2113:06
FlyingSloth
Ich denke das Ausufern dieses Threads war genau Weias Intention.
Dann denkst Du eben falsch. Keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Warum um alles in der Welt sollte ich das intendieren? Die Zeit, die die Ausuferung verschlungen hat, hätte ich auch konstruktiver nutzen können …

Können diese ganzen personenbezogenen Mutmaßungen und Unterstellungen nicht auch mal wieder aufhören?
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Weia
Weia19.04.2113:12
KarstenM
Er ist aber auch derjenige, der bei anderen ausufernden Threads gern darauf hinweist (mitunter auch berechtigt und fundiert), was der Ersteller hätte besser/anders machen sollen/können.
Ja, wenn der Thread unnötig lang wird, weil im Ausgangsbeitrag wichtige Informationen fehlen. Das war hier aber nicht das Problem (es denn, man hätte den Ausgangsbeitrag als eine den Forumsrahmen sprengende, wissenschaftlicher Belegpflicht unterliegende Abhandlung einsortiert, wie Mecki das anscheinend tat).
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Daishima
Daishima19.04.2113:21
Weia
Die Zeit, die die Ausuferung verschlungen hat, hätte ich auch konstruktiver nutzen können …

So sehr ich diesen Thread und das pseudowissenschaftliche Getue auch kabarettistisch genieße, gebe ich Weia hier vollkommen recht.
+2
chill
chill19.04.2113:23
ZYXEL schreibt man so, nicht ZyXEL 😃. Wenn man schon bei Groß und Kleinschreibung hin und her streitet.

„MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2“
+1
KarstenM
KarstenM19.04.2113:34
Für mich war das nicht absehbar.

Ganz ehrlich, damit erheiterst du mich ungemein.
Ich schätze ja deine Ausdrucksweise und die Art und Weise wie du dein Wissen hier kund tust. Aber, was ein Titel wie "Zum Thema Adobe" in Software provoziert, gegenüber eines möglichen Titels wie z.B. "Auswirkungen des Abo-Models auf die Entwicklung von Adobe" (Du könntest es besser formulieren. Und das Wissen darum, macht es nur schlimmer.) unter Off-Topic, ist dir nicht klar gewesen? Auch nicht, was daraus resultiert? Als ich den zum ersten Mal in der Seitenleiste gesehen habe, war mir klar, dass diese Diskussion kein Ende nehmen und ausufern wird.

Und eine Diskussion die über 230 Beiträge hat, ist mit Sicherheit schon mehrfach Off Topic gewesen.
+2
Weia
Weia19.04.2113:58
chill
ZYXEL schreibt man so, nicht ZyXEL 😃. Wenn man schon bei Groß und Kleinschreibung hin und her streitet.
Vor 20 Jahren, als diese Episode stattfand, hieß es ZyXEL. Seitdem habe ich das Unternehmen nicht mehr verfolgt. Und jetzt ist dann auch mal gut mit der Beckmesserei.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia19.04.2114:28
KarstenM
Für mich war das nicht absehbar.
Ganz ehrlich, damit erheiterst du mich ungemein.
Na, dann hat ja auch diese Diskussion ihr Gutes.
Aber, was ein Titel wie "Zum Thema Adobe" in Software provoziert, gegenüber eines möglichen Titels wie z.B. "Auswirkungen des Abo-Models auf die Entwicklung von Adobe" (Du könntest es besser formulieren. Und das Wissen darum, macht es nur schlimmer.)
Mit der Kritik an dem zu vagen Titel hast Du recht. Ein Problem war, dass der Anlass für den Thread vermittelter war als bloß das Abo-Modell: die These in einem anderen Thread, Adobes Programme seien „Industriestandard“, was für mich (abgesehen davon, dass ich grundsätzlich der Überzeugung bin, proprietäre Produkte und Standard schließen sich aus) besonders inakzeptabel schien aufgrund der Geisteshaltung dieses Unternehmens, die sich ihrerseits wiederum hervorgehoben beim Thema Abo-Modell äußert. Ganz so einfach wie „Adobes Abo-Modell“ war es mit Thema und Titel also nicht, aber die Vagheit des gewählten Titels entschuldigt das nicht. Mir fiele im Moment dennoch kein wirklich passender ein. Wie auch immer, im fraglichen Moment habe ich geschrieben, was ich geschrieben habe, warum auch immer, und das war suboptimal. Sorry.
unter Off-Topic, ist dir nicht klar gewesen? Auch nicht, was daraus resultiert?
Nö. Weder war mir klar, dass Adobe ein derartiges Reizthema ist, noch konnte ich absehen, dass daraus so schnell persönliche Angriffe samt daraus resultierender Abschweifungen entstehen würden. Ich sehe darin auch nach wie vor keine zwingende Entwicklung.

Und nochmals, wenn man etwas im Bereich Sonstiges und Off-Topic postet, kann man es (leider) auch gleich ganz bleiben lassen.
Und eine Diskussion die über 230 Beiträge hat, ist mit Sicherheit schon mehrfach Off Topic gewesen.
Ich bin mir nicht sicher, dass das zwingend ist, aber hier stimmt es zweifelsohne. Intendiert war aber nicht das (auch wenn ich das bei grundsätzlicheren Diskussionen nicht immer schlimm finde), sondern eine Diskussion um ein Software-Thema.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-2
Weia
Weia19.04.2114:41
Daishima
Weia
Die Zeit, die die Ausuferung verschlungen hat, hätte ich auch konstruktiver nutzen können …
So sehr ich diesen Thread und das pseudowissenschaftliche Getue auch kabarettistisch genieße, gebe ich Weia hier vollkommen recht.
Na, das ist mal ein vergiftetes Lob aus dem Off!

Was soll das hier mittlerweile wiederholt aufgetauchte Label pseudowissenschaftlich jetzt eigentlich beklagen? Eine zu wenig akademisch oder eine zu akademisch geführte Diskussion?

Ich finde, wir sollten diesen Thread langsam mal zum Abschluss bringen.

Irgendetwas ist hier auf eine sehr seltsame Weise entgleist, die ich diesem Forum bislang so noch nicht erlebt hatte. Der von mir verfasste Ausgangsbeitrag ist mit augenblicklich +47 so positiv bewertet wie kaum einer meiner Beiträge sonst, gleichzeitig ist die Diskussion jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich routinemäßig von ein paar „Fans“ in Nullzeit gesenkte Daumen verpasst bekomme, ganz egal, was ich schreibe. Da passt etwas nicht zusammen. Das ganze Thema hat sich verschoben und es scheint mittlerweile mehr um untergründige persönliche Aversionen zu gehen als um irgendetwas sonst. Da ist eine Diskussion dann nicht mehr sinnvoll.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
pünktchen
pünktchen19.04.2116:13
Weia
Traditionen sind aber ein unverzichtbarer Bestandteil des Konzepts Höflichkeit und führen genau zu jenen absurden Verdrehungen, dass intolerant derjenige sei, der sich nicht den (traditionellen) Erwartungen der Mehrheit unterwirft, und nicht etwa die Mehrheit.

Nein. Bei Höflichkeit geht es darum sein Gegenüber nicht blosszustellen. Wer einen Punk in eine Anzug steckt stellt diesen bloss, nicht der Punk in Lederjacke den Anzugträger. Toleranz (auch gegenüber Traditionen) ist wichtiges Element von Höflichkeit, intolerantes Bestehen auf Traditionen eher nicht.

Weia
Den Satzteil habe ich schlicht nicht verstanden. Was ist diese? Höflichkeit? Toleranz? Traditionen? … ?

Da fehlt ein "Unterwerfung": "... und diese Unterwerfung von seinen Gastgebern erwartet."

Weia
Nein, Kompliziertheit ist kein Wert an sich für ein Werkzeug, im Gegenteil. Eine Komplexität bzw. Ausdifferenziertheit eines Werkzeugs, die ausreicht, um den Gegenstand des Werkzeugs präzise in den Griff zu bekommen, aber schon.

Dann müsste doch das Ziel sein die Sprache so einfach wie möglich und so komplex wie nötig zu gestalten. Wenn alle germanischen Sprachen ausser der deutschen auf die Grossschreibung von Substantiven verzichten können spricht doch viel dafür dass es sich dabei um eine unnötige Komplexität handelt.

Und wenn alle deutschen Dialekte ohne Genitiv auskommen sollte es wohl auch die Schriftsprache können, auch wenn es mir persönlich in den Ohren schmerzt.
0
Super8
Super819.04.2116:50
Ich habe meinen Freunden vor etwa 30 Jahren gesagt; wenn meine Generation die Professoren stellt, dann gnade uns Gott oder was auch immer. Aber es wurde sogar schlimmer: Denn wer sich selbst als Weise hat eracht, der sich zum Narren bald gemacht. (Frei nach S. Brant)
Weia
ilig
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann unterliegt die Sprache auch einem historischen Wandel – und da bin ich ganz Deiner Meinung. Für mich bedeutet daher »Höflichkeit« heute nicht mehr ein buckelnder Höfling zu sein.
Ja, da gebe ich Dir völlig recht. Es bedeutet heute nicht mehr dasselbe. Doch es trägt noch Spurenelemente seiner Geschichte in sich, nur darauf wollte ich zur Verdeutlichung hinweisen.
Ich denke der Hinweis auf auf Höflichkeit war hier auch eher in Richtung Respekt gemeint.
Das wäre ja noch schlimmer. Da kommt auch noch die Komponente latenter Verängstigung vor dem übermächtigen Anderen dazu.

Höflichkeit, Ehrerbietung, Respekt und Anstand stellen für mich das Horrorkabinett bürgerlicher Moralvorstellungen dar. Allen gemeinsam ist das Moment der Unaufrichtigkeit, weil sie als Handlungsmotiv haben, das Erwartete zu tun statt das von der Sache bzw. der eigenen Überzeugung her Richtige. Bei Ehrerbietung kommt dann noch Standesdünkel hinzu, bei Respekt Angst und bei Anstand gesellschaftliche Konventionen.

Die Welt, in der ich leben möchte, würde diese Werte durch die folgenden ersetzen:
Höflichkeit → Aufrichtigkeit/Ehrlichkeit
Ehrerbietung → Augenhöhe/Gemeinsamkeit
Respekt → wechselseitige Anerkennung
Anstand → Authentizität
Für mich bedeutet es heute Freundlichkeit, Entgegenkommen, Respekt, den Wunsch der Gastgebenden zu erfüllen.
Gastgeber*innen, die Wünsche äußern würden, wie ich mich kleiden solle, würde ich gar keinen Wunsch erfüllen.
Mein Enkelsohn (10 Jahre) trägt zu Familientreffen gerne mal Fliege oder Krawatte zum Hemd.
Eine schreckliche Vorstellung. Ich würde mich fragen, was dem Kind in seiner Kindheit angetan wurde.

Ich habe den Student*innen immer eingeschärft, die wichtigste Voraussetzung für ein Philosophiestudium sei unbedingte Respektlosigkeit. Nicht auf die ehrfürchtige Rezeption der Klassiker kommt es an, sondern auf die Haltung „Kant, der alte Knacker, hat lauter Mist verzapft und jetzt komme ich und zeige ihm, wie das richtig geht!“ So minimal die Chance sein mag, dass das tatsächlich geschehen wird, so sehr ist es doch die Voraussetzung zum eigenen Denken.

Und das gilt meiner Überzeugung nach außerhalb des Philosophiestudiums genauso. Bei einem Zehnjährigen ist es allerhöchste Eisenbahn, dass die Respektlosigkeit beginnt.
+4
LoMacs
LoMacs19.04.2117:23
beanchen
Für den Rest einen Daumen nach oben aber was soll eigentlich immer dieses saudämliche Boomer-Gebashe?
Stimmt, das war echt unnötig und dumm. Es hat halt jeder so seine Klischeesammlung im Kopf (68er etc.), und die sollte man nur ganz ganz vorsichtig nach draußen lassen.
+4
beanchen20.04.2107:57
LoMacs
Es hat halt jeder so seine Klischeesammlung im Kopf ...
Das stimmt. Ich versuche mir dann immer einzureden, dass die Mehrheit auf SocialMedia nicht der Mehrheit der denkenden Menschen entspricht. Dann geht's wieder für ein paar Minuten.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
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