Hallo Leute,

in diesem Jahr wird mein jüngster Sohn eingeschult und da er bald Geburtstag hat und mir 24/7 die Ohren volljammert, dass er doch unbedingt sein eigenes iPad bräuchte, weil die Ilka (ist wohl seine Sandkastenliebe) doch auch eines hätte, habe ich mir überlegt, ihm eventuell eins zu kaufen.

Ich weiß: Es ist ein Haufen Geld, um einem Sechsjährigen die Tür zu seiner eigenen digitalen Welt zu öffnen.
Lasst uns das bitte nicht vertiefen, die unterschiedlichen Meinungen zum Thema sind hinlänglich bekannt.

Wie auch immer, so überlege ich hin und her und her und hin und auf einmal kommt mir das alte iPad Pro meiner Mutter in den Sinn.
Das Ding muss irgendwo im Abstellraum, dem Unterbewusstsein meiner Wohnung (dahin wird alles verdrängt), den Staub fangen.
Da war’s dann auch.
Irgendwo in den Tiefen des Raums muss auch meine alte Hilti unter Kartons begraben sein, traut sich wohl nicht, aber dieses Werkzeug hat seine eigene Geschichte.

Nun ja, ausgepackt, schaut aus wie neu.
Meine Mutter hat das iPad nur wenige Monate im Klinikum benutzt; sie musste es leider gegen eine Harfe tauschen.

Eingestöpselt, Power Button gedrückt, Apfel erscheint.
Hossa, wer hätte das gedacht?!
Nach sechs Jahren Dornröschenschlaf ...

Einer alten Gewohnheit gemäß installiere ich das aktuelle iPadOS (16.3.1).
Läuft erstaunlich gut auf so einem »alten« Device.
Ha, schon wieder Kohle gespart, wäre da nicht der Akku, dem nach einer halben Stunde die Luft ausgeht.
Das geht so natürlich nicht, drum schaue ich nach, was ich bei Apple für den Tausch des Akkus berappen muss.
109 €, da kann man nicht meckern, wäre da nicht der Mactracker, der mir mitteilt, dass »dieses Device« von 2016 bis 2017 im Handel war und somit »Vintage« ist.

Ich bin ja eine Kämpfernatur, drum rufe ich beim Apple Support an, der mich in Sekundenschnelle zurückruft und mich mit Vivaldis »Die vier Jahreszeiten« im Frühling alleinlässt, um mich fast bis zum Sommer warten zu lassen.
Egal, die zauberhafte Stimme einer jungen Wienerin, wie ich später in Erfahrung bringen sollte, entschädigt für alles.
Sie recherchiert und recherchiert und bittet mich noch ein Weilchen um Geduld.
Vivaldi und ich sind wieder allein, dieses Mal im Herbst.
Das Gefiedel hört abrupt auf und Sissis Stimme schleicht sich wieder sanft in mein linkes Ohr: »Es tut mir so leid, das iPad wird nicht mehr supportet.«
Wir unterhalten uns noch weitere fünf Minuten über Gott und die Welt.

An dieser Stelle muss ich echt eine Lanze für den Apple Support brechen, weil hier im Forum immer nur Stimmen von Leuten laut werden, die sich aus irgendeinem Grund angepisst fühlen.

Tja, es ist zu spät.
Ich schrieb das Vorerwähnte mit einem Augenzwinkern und das Folgende mit einer Träne im selben Auge: Ich bin im Besitz eines iPads mit aktuellem OS, dessen angeschlagenes Herz sich weder tauschen noch reparieren lässt, zumindest nicht zu einem angemessenen Preis.

Ist das nicht traurig?!

Jammerschade ...

Bei einer Werkstatt nachfragen, die können vielleicht noch etwas auftreiben oder auf Lager haben. Viel Glück, würde sich sicher lohnen. Am Ladegerät läuft das iPad? Viel Glück!

Schöne Geschichte. Der Hinweis auf einen AASP würde ich auch geben. Ab und an haben die auch noch von Vintage Geräten Ersatzteile. Natürlich nur solange Vorrat.

Das Teil ist ansonsten sehr gut, arbeite selbst mit dem iPad Pro 10,5 von 2017 (A1709) immer noch täglich für Geschäftszwecke. Ist sehr dienlich, auch wenn der Akku schon bessere Zeiten gesehen hat. Aber schnell ist das Ding immer noch und kann vor allem auch noch die neuesten padOS laden (Aktuell 16.3.1)

Bei ebay nach dem Akku suchen, da bieten Händler Sets mit einfachem Werkzeug dazu an (so kenne ich es jedenfalls vom iPhone her). Ist meist billig, hält aber nicht so lange durch wie einst das Original. Handyläden, die reparieren, haben vielleicht auch Möglichkeiten. Sonst halt am Netz betreiben, wegwerfen ist zu schade, vor allem, wenn ein neues iOS drauf geht.

Hier habe ich zwei iPads, bei denen mit iOS 9.3.5 Schluss ist, damit geht manche App noch, allerdings Mails und Internet seit Jahresanfang z.T. nicht mehr (Verschlüsselung TLS 1.1 abgeschaltet, iOS 12 ist jetzt Mindestvoraussetzung). Zuhause im WLAN kann man sich noch gut vernetzen, auch Mail über iCloud und iCloud Drive/Dateien.

Hi,
da das iPad nur wenige Monate benutzt wurde und dann für Jahre unbenutzt im Schrank lag, würde ich den Akku ca 3 Mal über Nacht vollladen und dann am nächsten Tag bis 5% runter und das dann wiederholen.
Hatte sowas bei meinem uraltem iPad mini 1 (lag 3 Jahre unbenutzt rum), was jetzt als digitaler Bilderrahmen dient und der Akku schafft wieder einen Tag mit 12 Std. Display on und Wlan an.

Dein Schreibstil und Humor gefallen mir - was machst Du noch gleich beruflich?

137 Euro ist jetzt auch nicht so weit entfernt von den 109 Euro, die Apple verlangt hätte:

maceric

Bei iFixit würde der Akku sogar nur 99 € (nur der Akku, ohne Werkzeug) kosten.
Ich will das iPad aber aus nostalgischen Gründen nicht selbst öffnen.

Würde das iPad mal solange laufen lassen, bis es sich von alleine ausschaltet. Dann noch ein paar Stunden abwarten und aufladen. Aber wenn 100% Ladung erreicht noch unbedingt einige Stunden am Netzteil lassen! Dann mal schauen was die Akkulaufzeit macht...

Herzlichen Dank!
Ich bin Anstreicher auf ’ner Bohrinsel.

Fonliar & Bobbes

Ich hab es schon einige Male auf 100 % geladen und dann leerlaufen lassen.
Manchmal verhält sich der Akku, was die Anzeige betrifft, normal und das iPad schaltet sich bei 0 % ab, manchmal ist aber auch schon bei 40 % Schicht im Schacht.
Bei einem Neustart sind wir dann wieder bei 20 %.

Sehr schön geschrieben! Respekt!

@Hot Mac Wichtig ist, das es nach dem Leerlaufen noch einige Stunden nicht geladen wird und nach 100% Ladung auch noch einige Stunden am Netzteil bleibt! Nur so kann das Akku-Lademanagement sich wieder kalibrieren.

Ach so, das habe ich nicht gemacht.
Ich hab’s zwar im vollen Zustand am Netz gelassen, aber nach dem Leerlaufen immer gleich wieder geladen.

Okay, das probiere ich aus.
Vielen Dank für den Tipp.

Das sprunghafte Verhalten war typisch für defekte Akku-Module der bis Herbst 2008 hergestellten MacBook (Pro) vor der Einführung des Unibody-Gehäuses. Ich wusste gar nicht, dass man auch die mit dem Unibody-Gehäuse oder dem iPad eingeführten Akkus neuen Typs explizit kalibrieren kann oder gar muss.

Die 137 Euro sind inklusive Austausch des Akkus, da mußt Du nichts selber machen.

Hurra, da bin ich wieder und bringe gute Nachrichten mit: Die Kalibrierung des Akkus hat funktioniert.
Laut iMazing befindet sich die Batterie in einem guten Gesundheitszustand (90 %).

Ich möchte mich bei Euch allen für die vielen Beiträge und Tipps bedanken.

Ich wünsche Euch einen wundervollen Sonntag.

Na prima Habe ich mir aber gedacht, das man den wieder fit bekommt!
Ich würde das iPad mal mit Musik oder Film nochmal komplett bis zur Selbstabschaltung an lassen. Dann auf jeden Fall einige Stunden aus lassen und dann mal locker 24 Std am Ladegerät lassen ohne irgendwas am iPad zu machen. Dann abstöpseln und nochmal nachschauen...da dürfte der Akku noch besser da stehen! Die Prozedur empfehle ich bei allen iOS-Geräten ein- bis zweimal im Jahr zu machen. Meine alten iPhones und iPads laufen auch nach vielen Jahren mit dem ersten Akku noch diverse Stunden

Ich bearbeite das gleiche iPad (10,5 Pro, 2017) täglich und wollte gelegentlich den Akku tauschen lassen - angeblich oder tatsächlich ist der Akku so verklebt, dass er nicht einzeln getauscht werden kann.
Laut meiner Apple Support App kostet der Batterieservice für dieses Gerät 109 €, ab dem 01.03.2023 dann 149€; ich werde zeitnah einen Termin vereinbaren, davon, dass dieses Gerät nicht mehr supportet wird, steht in der App nichts.
Sobald ich einen Termin habe (oder eben auch nicht), werde ich berichten...

Nö, das tust Du nicht!

Vermutlich hast du recht, wie beruhigend.

In der Sache kann ich nicht helfen, aber Dein Post war herrlich zu lesen und es stellt sich mir die Frage, ob Du nicht in das Fach der Buchautoren wechseln solltest. Sehe dort enormes Potential! Keep going!

Gruss aus Wien
Lieben Gruss

Wieso wechseln?

Ich habe das selbe iPad, da wölbte sich schon das Display, und da eh nix mehr zu verlieren war, habe ich das bei eBay für 40 EUR reparieren lassen (Hinversand selber tragen, Rückversand im Preis mit drin). Sicher ist da jetzt ein billig-China Akku drin, ich habe das Teil inzwischen seit einem 3/4 Jahr zurück und es funktioniert ohne murren und Akku Gesundheit ist immer noch super.
Ich bin damit zufrieden.