Mit deutlicher Empörung quittierte Nancy Pelosi die Absicht von Tim Cook, eine Spendenaktion zugunsten republikanischer Spitzenpolitiker durchzuführen. Die demokratische Fraktionssprecherin, hierzulande vor allem bekannt als frühere Sprecherin des US-Repräsentatenhauses, warf dem Apple-CEO vor, damit indirekt Donald Trump zu unterstützen. „Armer Tim“, sagte sie auf typische amerikanische Art und Weise, „so ein netter Kerl. Aber jemand gab ihm einen schlechten Ratschlag.“


Apple will keine Partei bevorzugen
Cooks Spendenaktion soll im Juli stattfinden und vor allem den Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, unterstützen - also Pelosis direkten Gegenspieler. Auch Ryans Wahlkreis liegt nur wenige Kilometer von Pelosis in Apples Heimatbundesstaat Kalifornien entfernt. Die Aktion soll wahrscheinlich ausgleichen, dass in diesem Jahr erstmals keine Geld- oder Sachspenden für den republikanischen Nominierungsparteitag bereitstellen möchte, auf dem Donald Trump zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll. Apple und Trump sind erklärte Gegner - trotzdem möchte Cook eine Äquidistanz zwischen beiden politischen Lagern einhalten.


Genau diese Einstellung kritisierte Pelosi nun nachdrücklich. Ryan gehörte zwar lange zu Trumps innerparteilichen Kritikern, doch inzwischen hat auch er angekündigt, Trump im Präsidentschaftswahlkampf zu unterstützen. „Jeder darf tun, was er will“, sagte sie über Cooks Vorhaben. „Aber wenn jemand sagt »Wir mögen nicht, was Trump sagt, aber wir spenden für seine Partei«, dann ist er entweder naiv oder er denkt, wir sind naiv.“ Daraufhin zählte sie diverse Aussagen Trumps bezüglich Frauenrechten, sexueller Minderheiten, Einwanderern oder kruden Theorien über wissenschaftliche Erkenntnisse auf. Solche »Ärgerlichkeiten« widersprächen den offiziell von Apple vertretenen Werten. „Wahrscheinlich denkt er [Cook] einfach nicht viel über Politik nach.“

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