Bereits vor fünf Jahren schränkte Twitter die Programmierschnittstelle für Dritthersteller deutlich ein und Apps mussten bestimmte Funktionalitäten streichen. Über die Programmierschnittstelle ist es Drittanbietern möglich, Apps zu programmieren, die beispielsweise das Verfassen von Tweets oder die Verwaltung von Firmen-Konten vereinfachen. Das Problem für Twitter: Dies lässt sich schlecht monetarisieren.


Aktuell gerät Twitter immer mehr in finanzielle Schieflage, da sich viele Werbetreibende seit der Übernahme des Konzerns durch Elon Musk zurückgezogen haben – und das Unternehmen händeringend nach neuen Einnahmequellen sucht.

Programmierschnittstelle nicht mehr verfügbar
Seit einigen Stunden aber funktioniert die Programmierschnittstelle von Twitter nicht mehr – und die Anmeldung aus einigen Dritthersteller-Apps ist aktuell nicht möglich:

Die beliebten Apps Twitterific und Tweetbot sind hiervon betroffen – manche anderen Programme jedoch nicht.

Technischer Defekt oder gewollte Abschaltung?
Noch ist komplett unklar, warum es zu diesen Schwierigkeiten kommt. Möglich ist einerseits, dass Twitter aktuell einfach technische Probleme hat, welche der Konzern in den kommenden Stunden löst.

Aber eine weitere Möglichkeit ist ebenfalls denkbar: Twitter könnte die Programmierschnittstelle von manchen Apps gezielt abgeschaltet haben, ohne die Entwickler zuvor darüber in Kenntnis zu setzen. Denn, wie oben bereits beschrieben, verdient Twitter durch die Dritthersteller-Apps kein Geld und kann hier auch schwerlich Werbeeinblendungen wie auf der eigenen Webseite vornehmen. Daher wächst aktuell die Sorge bei Nutzern und Unternehmen, dass die Zeit der Dritthersteller-Apps für Twitter endgültig vorbei ist. Besonders die Beobachtung, dass nur manche Apps von dem Problem betroffen sind, nährt die Sorge, dass der Konzern gezielt und absichtlich die Zugänge gekappt hat – und es kein simples, technisches Problem ist. Öffentlich äußerte sich Twitter zu den aktuellen Problemen noch nicht.