Handelt es sich bei Google tatsächlich um die beste Suchmaschine auf dem Markt – oder setzen Anbieter wie Apple und Co. nur darauf, weil Google viele Milliarden Dollar dafür bezahlt? Erst vor wenigen Tagen musste Apples KI- und ML-Entwicklungschef John Giannandrea zur Sucheinbindung in Safari aussagen. Im Rahmen des Kartellverfahrens der USA gegen Google geht es vorrangig um die Frage, ob Konkurrenz auf widerrechtliche Art und Weise behindert wird. Apple geriet ins Fahrwasser der Ermittlungen, da Google angeblich rund 15 Milliarden Dollar pro Jahr nach Cupertino überweist, um weiterhin als Standardeinstellung Suchanfragen bearbeiten zu dürfen. Laut Giannandrea gebe es aber genügend Wahlfreiheit, zumal Nutzer sich auch für andere Suchmaschinen entscheiden können.


Keine ernstzunehmenden Alternativen
Dienste-Chef Eddy Cue wurde während seiner Vorladung noch ein Stück deutlicher und machte klar: Für Apple ist die Google-Suche einfach das beste Produkt und kein anderer Anbieter komme der Qualität nahe. Aus diesem Grund gab es überhaupt keinen Anlass, sich für einen konkurrierenden Dienst zu entscheiden – denn ernstzunehmende Alternativen sah er zu Beginn der Zusammenarbeit nicht. Apple selbst hege kein Interesse, ebenfalls in den Markt einzusteigen und eine eigene Suchmaschine zu entwickeln.

Cue musste so antworten
Allerdings hatte Cue kaum die Möglichkeit, etwas anderes von sich zu geben. Da die Fragestellung wie erwähnt lautete, ob Google bessere Leistung biete oder nur mehr bezahle, musste Cue in genau dieser Form antworten. Andernfalls hätte sich der oft getätigte Vorwurf bestätigt, Apple und Google halten gemeinsam Google-Konkurrenten klein. Ein Bestandteil der Vereinbarung sorgte dann aber dennoch für Stirnrunzeln. So heißt es darin, Apple dürfte während des Einrichtungsprozesses keine anderen Suchmaschinen anbieten. Diese Option besteht nur dann, wenn Nutzer anschließend die Systemeinstellungen öffnen und sich unter "Safari" dann für einen alternativen Dienst entscheiden.