Amazon wird 25 Jahre – ein Vierteljahrhundert Online-Retail
Am Tag nach dem Independence Day des Jahres 1994 wagte sich ein neues Unternehmen auf die damals noch ganz ganz jungen Gewässer des World Wide Web. "Cadabra", so der Name, sollte später zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit werden und neu definieren, wir hunderte Millionen Menschen sich Waren an die Haustür liefern lassen. Cadabra machte jedoch nicht nur gedruckte Kataloge überflüssig, sondern gestaltete Nutzern den Online-Einkauf so einfach, dass auch ein beträchtlicher Teil des Einzelhandelsumsatzes auf die Online-Plattform entfiel. Heute gilt das Unternehmen als Vollsortimenter – vom ursprünglichen Geschäftsfeld als Buchhändler über Textilien und Streaming-Angebote gibt es fast jede erdenkliche Warengruppe zu erwerben.
Neue Namen braucht das UnternehmenBei der Bezeichnung "Cadabra" blieb es allerdings nicht lange, denn Jeff Bezos störte die phonetische Ähnlichkeit zu "Cadaver" – und diese Assoziation passte nun einmal gar nicht zu einem aufstrebenden Unternehmen. Für kurze Zeit war auch Relentless.com als Name im Gespräch, die Entscheidung fiel dann aber auf den größten Fluss der Welt und "Amazon" war geboren. In den Anfangsjahren galt es allerdings als fraglich, ob das Geschäftskonzept überhaupt funktionieren könne. Trotz des beständigen Kundenwachstums schrieb Amazon hohe Verluste – und vermutlich wäre dies bei reinem Buchvertrieb auch so geblieben.
Lang ist es her...
Sortiment-Ausbau mit Streaming – und HostingMit immer neuen Artikeln im Sortiment konnte Amazon jedoch die Attraktivität des Shopping-Portals steigern und angesichts hochoptimierter Logistikketten immer effizienter an die Kunden bringen. Der größte Aufschwung des Unternehmens ist allerdings noch recht jung, erst 2015 katapultierte sich Amazon plötzlich als Börsenliebling nach oben. Dafür verantwortlich war unter anderem die Prime-Strategie, ein
Jahres- oder Monats-Abo mit unzähligen Zusatzleistungen wie kostenloser Versand oder Zugriff auf die Streaming-Angebote, welche Amazon seitdem stark forcierte. Zudem hatte sich Amazon den Status als einer der wichtigsten Cloud-Anbieter erarbeitet, denn kaum ein großes Online-Unternehmen kommt an AWS-Lösungen vorbei.
Trillion Dollar CompanyDas Treppchen der "Trillion Dollar Companies" bestieg Amazon als zweites US-Unternehmen nach Apple. Im Wettrennen um die prestigeträchtige, jedoch ansonsten unbedeutende Krone war Apple einige Wochen schneller. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Marktkapitalisierung bei 950 Milliarden Dollar, denn ein kleines Börsenbeben im Frühjahr ging mit Kursverlusten für Amazon einher.