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"Eins von unten" von sonorman

Eins von unten
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Ausgangsbeitrag

sonorman
sonorman03.10.2522:44
Spikes unter Lautsprecher.

Aufgenommen mit dem iPhone 17 Pro. Bodengebunden.

Kommentare

sffan04.10.25 11:57
Schont das Parkett..
Das sind doch bestimmt nicht Deine puppy-„Brüllwürfel“?
Mutabaruga04.10.25 14:41
Als Physiker würde ich mir gern mal die Sinnhaftigkeit dieser Spikes erklären lassen von einem, der auch wirklich Ahnung hat
marcel15104.10.25 15:00
Mutabaruga
Als Physiker würde ich mir gern mal die Sinnhaftigkeit dieser Spikes erklären lassen von einem, der auch wirklich Ahnung hat
Kannst Du das nicht selber wenn Du doch Physiker bist? Dadurch, dass ich Informatiker bin, bin ich in der Hinsicht nur Laie. Denke aber mal, dass durch Entkopplung und höher Setzen des Lautsprechers durch die Spikes der Klang verbessert werden soll.
Mutabaruga04.10.25 16:37
Ich habe schon eine Ahnung, was da passiert.
Ich kann mir aber die Marketing-Rechtfertigungen nicht zusammenreimen und schauen, was von denen eine Chance auf Sinnhaftigkeit hat
Und bei Entkoppeln ist ja die Frage, was da entkoppelt werden soll.
Mutabaruga04.10.25 17:32
Aber um auf das eigentliche Thema einzugehen: gute Aufnahme!
sonorman
sonorman04.10.25 19:57
Es ist tatsächlich reine Physik.

Die Spikes bei Wilson Audio (und bei einigen anderen Lautsprechern) sind so ausgelegt, das sie dem Prinzip einer elektrischen Diode ähneln. Nur eben akustisch, indem Restschwingungen vom Gehäuse (die sich trotz riesigen Aufwands bei der Konstruktion nie ganz vermeiden lassen) in Richtung Boden abgeleitet werden und umgekehrt eventuelle Resonanzen vom Fußboden nicht auf die Gehäuse übertragen werden.

Außerdem sorgen die Spikes (sofern korrekt justiert) für einen absolut festen und unbeweglichen Stand der Lautsprecher. Das vermeidet Mikrobewegungen, die durch das Vor- und Zurückschwingen der Membranen entstehen würden. Bewegt sich nämlich das Gehäuse wegen der Massenträgheit auch nur geringfügig entgegen der Beschleunigung der Membran in die andere Richtung, dann kostet das Energie, die der Schallerzeugung verloren geht und es leidet die Präzision und die Dynamik. Dem anwesenden Physiker müssten die dahinter stehenden Prinzipien wohl bekannt sein. Jedenfalls sind genau aus dem Grund eher weiche Untersetzer (so wie die berühmten halbierten Tennisbälle) als Untersetzer bei dynamischen Lautsprechern eher kontraproduktiv.

Dass es wirklich einen Unterschied macht kann jeder mit normal gesunden Ohren leicht hören. Da tut sich viel mehr, als zwischen unterschiedlichen DACs.

Trotzdem ist das Thema auch sehr komplex, weil man mit Spikes und anderen "Untersetzern" sowohl die akustische Ankopplung, wie auch die Entkopplung beeinflussen kann. Die ideale Mischung aus beidem für die jeweils interagierenden akustischen Materialien von Lautsprecher und Stellfläche hinzubekommen, ist die hohe Kunst. Herstellerseitig kann natürlich nur das Material am Lautsprecher kontrolliert werden, nicht der Untergrund, auf dem die Lautsprecher mal stehen werden. Verschiedene Arten von Spikes und ggf. passenden Tellern sind für die meisten Hartböden und Teppichböden sehr effizient. Aber es gibt auch andere gute und vielseitige Lautsprecherfüße.

Das sind übrigens die Sabrina V, nicht die Watt/Puppy, die ich vor einiger Zeit auch hier zum Test hatte. Bei der V wurde im Gegensatz zum Vorgänger Sabrina X neben vielen anderen Dingen auch die Ankopplung der Spikes an das Gehäuse durch den Einsatz anderer Materialkombinationen modifiziert.
Mutabaruga05.10.25 00:46
Zum ersten Absatz: damit dürften Schwingungen gemeint sein, die die untere Gehäusefläche in vertikaler Richtung ausführt. Die Füße direkt unter die Ecken des Gehäuses platzieren, die nicht schwingen können, wäre da angesagt. Da haben die fotografierten Boxen noch Potenzial der Verbesserung, wenn es denn diese Schwingungen geben sollte.

Die Diode, also eine richtungsabhängige Beeinflussung, ist zwar wahr, aber:
wenn die Gehäuseunterfläche nach unten auslenkt, dann erzeugt das eine Druckwelle im Spike, die durch die Gummiunterlage der Unterlagescheiben teilweise federnd geschluckt und teilweise durch innere Reibung in Wärme umgewandelt werden.
Eine Auslenkung in die anderen Richtung würde im Extremfall den Kontakt der Spikes mit den Unterlagescheiben verlieren lassen, was beim anschließenden Wieder-Aufsetzen sicher akustisch wahrzunehmen wäre. Aber so groß sind die Amplituden der Gehäuseunterfläche ja nicht. Das Gewicht der Box komprimiert ja schon das Gummi und eine kleine Amplitude würden die Gummis elastisch durch Ausdehnung wieder ausgleichen, je nach Materialeigenschaften mehr schnell elastisch oder langsamer mit innerer Reibung bis garnicht und Entstehen eines Spaltes.
Eine Übertragung dieser Schwingungen an den Untergrund, auf dem die Boxen stehen, würde durch das Material des Untergrundes beeinflusst: direkt auf einen Betonfußboden mit Fliesen dürfte weniger passieren aufgrund der Masse, wie auf einem Holzfußboden.

Meine weiteren Überlegungen haben zu einem Boxendesign geführt, was ich hier jetzt nicht mehr breittreten, sondern eventuell produzieren werde.

Sollte es was werden, gibts Boxen für MacTechNews zur Vorstellung
sonorman
sonorman05.10.25 10:03
Mutabaruga

Die Füße sind weit genug in den Ecken, da die Gehäuse selbst schon unglaublich aufwendig und solide gemacht sind. Jeder Teil des Lautsprechers wurde per Laser-Vibrometer resonanzoptimiert. Einschließlich der Bodenkonstruktion.

Aber eine Frage: wo siehst Du da Gummi? Die Unterlegscheiben sind massiv und haben keine Gummischicht. An der Seite oberhalb der (mehrteiligen) Spike-Konstruktion ist noch ein in langwierigen Versuchen ausgesuchtes, ultrahartes Material für die Ankopplung eingesetzt, Die Lautsprecher (pro Stück 57 Kilo 55,79 kg) stehen, wenn die Spikes korrekt ausgerichtet wurden, so dermaßen wackelfrei, als wären sie einen Meter tief in der Erde verwurzelt.

Es gibt ja diverse andere Ansätze zur Lösung der Resonanzprobleme bei der Aufstellung. Jeder hat da seine eigenen Theorien und manchmal auch Philosophien. Wilson Audio arbeitet daran schon seit über 50 Jahren und hat währenddessen sicherlich einiges an Erfahrung gesammelt.

Bin gespannt auf Dein Boxendesign. Lass mich wissen, wenn es konkret wird.

Wer Lust hat, kann sich ja mal die Factory Tour von meinem Tester-Kollegen Carsten Barnbeck ansehen. Ich hab damals leider absagen müssen, was ich noch immer bereue. :'(

Mutabaruga05.10.25 12:39
Gummis: das frage ich mich auch gerade. Was hab ich denn da gesehen? Unter den Aluscheiben hatte ich noch 4mm Gummi im Kopf. Woher hab ich das denn genommen? Noch keine Ahnung ...
RichMcTcNs05.10.25 21:57
Für Nicht-Akustiker kann man es vielleicht so beschreiben:
Warum haben viele Blasinstrumente einen Schalltrichter? Damit sie lauter sind.
Und warum ist das so? Weil am Auslass des Instruments bei einem großen Querschnittssprung (ohne Trichter), die sog. Schallimpedanz, also der Widerstand, den der Luftwechseldruck im Instrument sieht, wenn er nach außen guckt, eine Reflexion am Schallaustritt entsteht, der verhindert, dass die gesamt Schallenergie abgestrahlt werden kann.
Im Trichter ändert sich die Schallimpedanz mikroschrittweise und führt so zu einer optimalen Impedanzanpassung und damit zur Vermeidung von Reflexionen. Die vorhandene Schallenergie kann mehr abgestrahlt werden. Das Instrument wird lauter.
Beim Spike ist es umgekehrt; der Wechseldruck, mit dem das Gehäuse schwingt, sieht am Eingang der Spikes einen großen Querschnittssprung, damit eine hohe Impedanz, die Energie wird nicht in den Boden weitergeleitet. Aus Sicht der Box wird sie ihre Gehäuseschwingungen nicht los, was einer Schallisolation durch den Spike gleichkommt.

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