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"Apple Lisa" von andreas_g

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Ausgangsbeitrag

andreas_g
andreas_g06.01.2317:30
Passend zum kürzlich veröffentlichten Artikel über den Lisa. Der Emulator läuft leider nicht besonders stabil, aber nach einigen Versuchen konnte ich Lisa Office System 3.1 installieren.

Kommentare

piik
piik06.01.23 17:33
Bah, schon damals gab es Hausarbeit!
Ich dachte, das hätte die Menschheit erst später erfunden...
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck06.01.23 18:07
Klasse
Der Mike
Der Mike06.01.23 18:18
andreas_g
Passend zum kürzlich veröffentlichten Artikel über den Lisa. Der Emulator läuft leider nicht besonders stabil, aber nach einigen Versuchen konnte ich Lisa Office System 3.1 installieren.

Geiles OS 1983, schon mit präemptivem Multitasking, das Lisa OS. Bekam der Mac (letztlich die kleine Spar-Lisa) dann erst wieder mit A/UX ab 1988, also ein Unix drunter samt Finder à la NeXTStep heute, was sich in der aktuellen Version halt macOS nennt. (Der erste Macintosh hatte 1984 lediglich 128 KByte RAM, das war hier das technische Hauptproblem. AmigaOS (komplett 32 Bit) konnte zwar 1985 auch schon präemptives MT, aber war beim Amiga 1000 mit seiner Standardausstattung von 256 KByte RAM nicht wirklich sinnvoll nutzbar. Immerhin kam ich durch den Amiga 4000 zum Mac, weil man da via ShapeShifter System 7 so schön als AmigaOS-Task à la VMware parallel laufen lassen konnte. )

pünktchen
pünktchen06.01.23 19:09
Also mein Amiga 1000 hatte 512 KB, die Speichererweiterung gab es gleich mit dazu. Wimre war die Standard, eben weil 256 KB einfach zu wenig waren. Und das Multitasking der Lisa war glaub ich kooperativ und nicht präemptiv. Also eher Multifinder als Amiga OS.
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck06.01.23 22:02
Der Mike
Ich glaube das stimmt nicht mit präemptiven Multitasking bei Lisa OS – nach meinem Wissen nach funktionierte das genau so wie im klassischen Mac OS: Apps "sagen bescheid", wenn eine andere App weitermachen kann – nennt sich kooperatives Multitasking.

Folgendes habe ich auf der Wikipedia-Discussion-Seite dazu gefunden:
The Lisa OS provided non-preemptive multitasking. It is a common misconception that it had preemptive multitasking, but that was only avaiable on the Lisa if you ran one of the Unix ports, such as Unisoft

"The CPU is multiplexed among the runnable processes by using a priority based nonpreemptive scheduling algorithm. This nonpreemptive scheduling policy guarantees correct access to shared resources, such as the bit-mapped display, by interactive processes without the performance penalty of having to explicitly lock and unlock these resources for each access."
pünktchen
pünktchen06.01.23 22:36
Dafür hatte die Lisa vollen Speicherschutz und virtuellen Speicher dank einer von Apple selbst gestrickten MMU (Motorola was noch nicht so weit). Also etwas, was Amiga OS und Mac OS Classic nie hinbekommen haben. Aber Apples Lösung war wohl nicht gerade die schnellste und trug mit zur behäbigen Geschwindigkeit der Lisa bei.
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.01.23 13:35
pünktchen
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hatte Lisa OS doch Software-seitigen Speicherschutz – und keinen hardware-basierten über eine MMU, oder? Deswegen war das doch alles so fürchterlich lahm?
pünktchen
pünktchen07.01.23 15:39
Nein, da gab es schon extra Hardware:
Custom MMU built from discrete logic and RAM
Support for 4 contexts for easy process switching, each up to 128 variable sized segments (512bytes-128K)
Support for memory and stack use, and read only access segments


Apple hat auch ein Patent für die MMU der Lisa:

Kann aber sein, dass das OS noch einiges erledigen musste, was moderne MMUs selbst machen.

Sun musste für die SUN-1 ebenfalls die MMU selbst entwickeln.
Weia
Weia07.01.23 19:14
andreas_g
Der Emulator läuft leider nicht besonders stabil, aber nach einigen Versuchen konnte ich Lisa Office System 3.1 installieren.
Welche Version von LisaEm hast Du denn? Ich habe eine uralte 1.2.0 von 2007, die läuft noch heute rock-solid:

🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
andreas_g
andreas_g07.01.23 22:50
Weia
andreas_g
Der Emulator läuft leider nicht besonders stabil, aber nach einigen Versuchen konnte ich Lisa Office System 3.1 installieren.
Welche Version von LisaEm hast Du denn? Ich habe eine uralte 1.2.0 von 2007, die läuft noch heute rock-solid:

Die aktuelle Version (1.2.7-RC4). Ältere Varianten gibt es nicht für Apple Silicon. Ich könnte allenfalls versuchen, sie über Rosetta laufen zu lassen.
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck08.01.23 12:47
pünktchen
Wieder was gelernt, danke!
gfhfkgfhfk09.01.23 18:42
pünktchen
Also mein Amiga 1000 hatte 512 KB, die Speichererweiterung gab es gleich mit dazu. Wimre war die Standard, eben weil 256 KB einfach zu wenig waren.
Das war am Anfang kein Standard. Der Amiga wurde zuerst in den USA mit nur 256kB ausgeliefert, und relativ schnell wurde die Speichererweiterung A1050 dann gleich ab Werk installiert. Nach Deutschland kam der Amiga inklusive dieser Speichererweiterung. Allerdings wurde das so nicht von Commodore geplant, und erst nach der Markteinführung geändert. Extern gab es relativ schnell größere Speichererweiterungen – üblich waren 2MB Erweiterungen. Ab 1987 kamen A500 und A2000. Der Amiga 500 kam gleich mit 512kB auf den Markt und konnte auf 1MB intern aufgerüstet werden. Der Amiga 2000 kam mit 1MB und es gab von Commodore wahlweise eine 2MB oder 8MB Speichererweiterungskarte. Beim Amiga wurde immer penibel zwischen Chip-RAM (Custom Chips haben Zugriff darauf) und Fast-RAM (nur die CPU hat Zugriff) unterschieden. Am Anfang (A1000, A500 und A2000 OCS) waren nur 512kB Chip-RAM möglich, dann kamen die Versionen mit 1MB Chip-RAM (A500 und A2000 ECS) und zuletzt dann die Versionen mit 2MB Chip-RAM (A500, A2000 ECS+). Mit ECS+ waren dann 2MB und 8MB Speichererweiterung möglich. Wenn man sich das in Relation zum Adressraum der damaligen 68000 von 16MB setzt, sieht man erst wie viel RAM das war.

Bei Macs waren lange Zeit nicht viel RAM möglich. Vor System 7 waren maximal 8MB RAM möglich, auch bei einem 32Bit Rechner wie dem MacII. Der MacII hatte 2×4 RAM Steckplätze und unterstützte zur Markteinführung 1MB, 2MB und 4MB Module, die 16MB Module kamen erst später auf den Markt. Die 4MB Module haben zwar im II funktioniert, aber das war vor System 7 rausgeschmissenes Geld, weil eben nur 8MB fürs System nutzbar waren. D.h. 8x1MB oder 4×2MB waren vor System 7 die sinnvollen RAM Ausstattungen. Wollte man mit System 7 mehr als 8MB RAM musste man die ROMs des IIx nachrüsten (ohnehin für HD Floppies notwendig) und man musste MODE32 installieren.

Was das Thema Speicherschutz betrifft. Motorola hat dafür extra den 68010 (schon 1982 erschienen) in Kombination mit der einer oder mehreren 68451 PMMU vorgesehen. Das Problem war, dass die 68451 nicht sonderlich gut war und so einige Probleme machte. Daher haben UNIX Anbieter üblicherweise ihre eigene PMMU in Kombination mit dem 68010 genutzt. Später wurde die dann für den 68020 entwickelte 68851 mit dem 68010 bzw. 68012 verwendet, falls man eine PMMU brauchte. Die 68851 hatte die Macken der 68451 nicht mehr. Für den Amiga A2000 gab es die Commodore A2620 CPU-Karte mit 68020+68851+68881 und wahlweise 2MB oder 4MB RAM. Apple hat den 68851 nur im MacII verbaut, wenn man den Mac für A/UX kaufte. Für den virtuellen Speicher ab System 7 musste man die ROMs eines IIx verbauen und die Apple MMU gegen den 68851 tauschen. Bei LC war zwar auch der 68020 verbaut, aber der hatte keinen Steckplatz für eine 68851.

Die Lisa nutzte eine sehr simple Speicherverwaltung, die Programme in ihren Speicherbänken isolieren konnte. Das ist in Relation zu einem UNIX auf einem 68010 mit PMMU eher sehr rudimentär.
gfhfkgfhfk09.01.23 18:50
Mendel Kucharzeck
Der Mike
Ich glaube das stimmt nicht mit präemptiven Multitasking bei Lisa OS – nach meinem Wissen nach funktionierte das genau so wie im klassischen Mac OS: Apps "sagen bescheid", wenn eine andere App weitermachen kann – nennt sich kooperatives Multitasking.
Dann war von den populären 68000 Computern (Apple Macintosh, Atari ST und Amiga) der Amiga der einzige mit präemptiven Multitasking und von Anfang an 32bit sauberen OS. (Die anderen waren die relativ teuren UNIX Maschinen auf 68k Basis.) Die Apple Programmieren haben die oberen 8Bit der Adressen für ihre Zwecke missbraucht, obwohl schon immer bei Motorola im Programmierhandbuch zum 68000 stand, dass man dies niemals tun solle, weil bei zukünftigen CPUs der volle Adressraum genutzt werden wird. Beim MacII, MacIIx und MacIIcx sind noch die ROMs mit diesem unsauberen Code versaut. Erst mit dem IIci hat dann Apple es auf die Reihe bekommen die CPUs korrekt zu programmieren.

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