Hallo liebe Mac-ianer,

ich fürchte ich habe das irgendwie geschafft oder ausgelöst, was ich nicht für möglich gehalten habe. Ich kann meinen Mac (MacBook Pro Mid 2010, mit nachgerüsteter SSD und aktuellem High Sierra) nicht mehr booten.

Folgende Szenarien habe ich getestet:
- Beim Starten mit Administrator oder Standardbenutzer führt der Mac ab 3/4 des Ladebalkens nur noch Reboots durch
- Beim Starten via Internetrecovery bleibt der Ladebalken bei der Hälfte stehen
- Starten via USB Stick dauert ewig. Bis zur Hälfte des Ladebalkens flackerte der Stick, seitdem wandert der Ladebalken nur Minimal weiter (seit ungefähr 30 Minuten)

Was ich zudem auch noch nie gesehen habe: Neben Apfel auf grauem Grund und Ladebalken, befinden sich noch rosafarbene Karo-Muster auf dem Bildschirm. Diese bleiben auch nach einem Aus-/Einschalten.

Zu Historie des Dramas: Ich wollte mein iPhone via iTunes, angeschlossen über USB, synchronisieren. Da iTunes das iPhone jedoch nicht gefunden hat, bzw. der Syncvorgang nicht übers Vorbereiten hinaus kam, habe ich das USB Kabel vom iPhone abgezogen. Das führte jedoch dazu, dass sich zuerst iTunes aufgehängt hat und dann das ganze System eingefroren ist, so dass ich den Mac gezwungenerweise ausgeschaltet habe.
Beim Wiedereinschalten und Booten ging es dann sowohl bei meinem Standardbenutzer als auch dem Adminaccount, mit der Rebootschleife los, weswegen ich dann wiederrum das Recoverysystem starten wollte. Nachdem dieses beim Booten jedoch hängen geblieben ist, schaltete ich den Mac erneut aus. Seidem habe ich bei jedem Einschalten dieses merkwürdige Muster als Hintergrundbild:



Hat jemand ne Idee was ich noch versuchen könnte? Danke Euch vorab.

Update 1: Der Ladebalken vom Booten des USB Sticks ist inwzischen vollständig, aber weiter tut sich nichts. Erwähnen sollte ich nich, das beim Versuch eines normalen Bootens die angelegten Benutzeraccounts noch angezeigt werden. Ein abgesichertes Booten führt auch nur dazu, dass der Bootvorgang hängen bleibt.

Hallo Mac-Trek,
leider wird dir kein Reset oder eine andere Boot-Variante in diesem Fall helfen können.
Dein MacBook hat leider einen defekten Grafikchip, also Hardwarefehler (bei 2010er & 2011er ein bekanntes Problem).
Da ein Rechner bereits "Vintage" ist, gibt hierfür keine Reparaturmöglichkeit mehr über Apple.
Du kannst dir höchstens noch einen Reparaturdienstleister suchen, der dir "bastlermäßig" einen neuen Chip einlötet - was vermutlich nicht von langer Dauer ist.

Viele Grüße

Danke Dir, aber bist Du sicher, dass das ein Grafikkartenfehler ist? Ausgelöst durch einen erzwungenen Neustart während der Internetrecovery? Und dann mit so einem gleichmässigen Muster?! Grafikkartenfehler müssten doch eigentlich anders aussehen.

Boote doch mal in Verbose Mode... z.b über den USB Stick.... Dann kannst du sehen, wo der Bootvorgang hängen bleibt...

Verbose Mode kann er doch auch so versuchen, ohne USB-Stick.

Irgendwas ist definitiv auf sehr tiefer Ebene schiefgelaufen. Ich persönlich würde, wenn ein Backup vorhanden ist, formatieren und neu installieren. Dazu müsstest du entweder die SSD ausbauen, in ein Gehäuse packen und an einem anderen Mac anschließen, oder versuchen dein Macbook Pro im Target Disc Mode zu starten. Anders kommst du ja nicht ran.

Was ich nicht verstehe: wieso nicht mal über Stick gestartet werden kann. Dann ist ja nicht einfach nur das macOS hinüber, sondern irgendwas davor. Dann hilft natürlich auch eine Neuinstallation nicht.

Dafür ist verbose mode (nach dem Starten cmd+v drücken) natürlich sehr hilfreich.

Also irgendwie geht mehr kaputt als ganz 😕. Hab mal versucht im Verbose Modus einen Benutzer zu starten und bevor es zum berüchtigten Reboot gekommen ist, habe ich immer zwischendurch nur Meldungen wie "No such file or directory" lesen können. Bei einem erneuten Booten kommt jetzt nicht mal mehr die Benutzerauswahl , sondern nur noch ein blinkendes Ordnersymbol mit Fragezeichen. Sprich das Dateisystem wird wohl gar nicht mehr erkannt?! Vermute ich da richtig?

Ein weiterer Bootvorgang, dieses mal über den USB Stick, führte jetzt auch zum Absturz plus Reboot. Ich ahne so langsam, dass die SSD, möglicherweise durch das erzwungene Ausschalten, hops gegangen ist 😕. Noch irgendwelche Ideen, außer langsam ne Grabrede vorzubereiten?

P.S.: Wie kann ich denn den Verbose Mode starten, wenn ich schon eine Tastenkombi beim Booten für den Stick oder für die Recovery drücken muß?

Muß mich leicht korrigieren, über die Wahltaste konnte ich die SSD wieder auswählen und sehe die Benutzer (was durch die Reboots grade ja nix bringt). Hatte vorhin die Umschalttase gedrückt gehalten, was ja eigentlich den gesicherten Start ausführen sollte und dabei kam der blinkende Ordner mit Fragezeichen.

Werde als nächstes mal den Target Mode probieren. Gut, dass ich noch nen iMac habe.

Blinkendes Ordnersymbol bedeutet zunächst mal: ich finde kein startfähiges OS. Das kann sein, wenn das System eben einfach nicht vorhanden oder beschädigt ist, oder die Platte/SSD gar nicht erst gefunden wird, zB wenn der Controller hinüber ist. ODER wenn du grad eine neue startfähige Platte (zB nach einem Klon) eingebaut hast. Dann musst du den PRAM zurücksetzen, die neue Platte/SSD wird gefunden und dann auch in Zukunft gefunden.

Dass du die Partition wieder nach Drücken der Wahltaste siehst heißt für mich: SSD wird gefunden. Da aber nicht gestartet werden kann: System im Allerwertesten. Wenn du die Nutzer siehst, befindest du dich eigentlich noch auf EFI-Ebene, das ist der FileVault Login-Screen.

Ah, danke kwitchibo.

Also, ich habe via Target-Mode Zugriff auf die SSD. Wenigstens schon mal ein Erfolgserlebnis! Wäre nur die Frage, wie ich das System wieder eigenständig ans laufen bekomme.

Ja, das ist ein ganz typisches Fehlerbild. Und nein, dagegen ist mit Software-Tricks nichts zu machen, das Gerät benötigt Hardware-Service.

Verrückt... aber alles was mit Schrift und Symbolen zu tun hat, funktioniert doch, bzw. ist lesbar. Wenn ne Grafikkarte im Eimer ist, erwarte ich eher, dass gar nichts mehr zu erkennen ist und nicht, dass da nur ein gleichmässiges Muster im Hintergrund zu sehen ist. Zumal das MBPro doch nicht nur ne NVIDIA, sondern auch noch den Intelchip hat.

Nein. Muss nicht. Bei mir war nach ca. 5 Jahren die Grafikkarte eines 2009er iMac defekt.
Symptome?
Mitten im Betrieb frieren erst Anwendungen und dann das System ein. Beim Reboot konnte bis 50% gebooted werde, dann wurden irgendwelche Treiber für die Grafikbeschleunigung geladen und der Bootbildschirm veränderte die Farbe und das System frohr wieder ein.

Was ich damit sagen will ist, das wenn nur gewisse Shadereinheiten oder sons was auf der Graka defekt ist die erst angesprochen werden wenn gewisse Treiber geladen werden kann sich der Defekt bemerkbar machen.

Es gibt eine neue Entwicklung, allerdings voraussichtlich doch mit dem Ergebnis, dass ich eine neue Maschine brauche. Während ich grade mit weiterer Recherche beschäftigt war, bzw. das MacBook Pro ausgeschaltet hatte, war ich überrascht, als der Bildschirm nach dem erneuten Einschalten wieder normal aussah. Ich konnte sogar wieder booten, allerdings noch während des Bootens tauchte wieder das obige Bildschirmmuster auf und der Rechner schmierte wieder ab.
Es scheint also ein Temperaturproblem vorzuliegen. Habe das MacBook aufgeschraubt und die Lüfter kontrolliert und bin mal mit dem Staubsauger vorsichtig drüber. Ich konnte den Mac danach sogar erfolgreich booten, allerdings ist das System inzwischen wieder eingefroren und zeigt das Muster.

Tja... werde mir wohl oder übel spontan einen neuen Mac kaufen müssen. Wollte eigentlich die nächste Generation MacBook Pro abwarten. Oder nehme ich erst mal den neuen MacMini?!

Was meint Ihr wie die Leistung des MacMini im Vergleich zum MBPro von 2010 ist? Besonders was die Grafikleistung betrifft, da ja "nur" der Intelchip drin ist?

Das kommt natürlich sehr darauf an was du mit dem Teil machst. Für die allermeisten Anwendungen reicht auch der Intel Chip mMn. Die sind in den neueren Geräten schon sehr gut und unterstützten auch 4K decoding etc.
Ohne es zu prüfen würde ich sogar annehmen dass der Onboardchip schneller als die dedizierte Graka im 2010er MacBook Pro ist.

Ansich finde ich den aktuellen MacMini echt toll. Für mich wäre es einfach deshalb nichts weil ich sehr viel mobil bin.

Mag ja sein, dass Du das erwartest, aber für defekte Grafikhardware sind gerade regelmäßige Muster typisch, auch wenn das kontraintuitiv ist. Eine Grafikkarte ist halt keine analoge Komponente, die bei einem Defekt wirre, chaotische „Bildstörungen“ wie bei einem alten analogen Fernseher liefert, sondern eine hochkomplexe Recheneinheit. Wenn bei der ein Teil ausfällt, kommt es zu mathematischen Fehlberechnungen, die sehr regelmäßige, manchmal regelrecht schöne grafische Muster erzeugen können. Und wenn dieser Teil für die Fontdarstellung nicht gebraucht wird, sehen Fonts nach wie vor völlig OK aus.

Hardwaredefekt hin oder her, in erster Linie wollte ich dem Menschen helfen, wieder an seine Daten zu kommen.