Hallo zusammen

Habe hier eine Problemstellung, die vom Anwendungsfall vermutlich gar nicht so selten ist.
Daher hoffe ich, dass es ggf. eine Standard-Lösung dafür gibt, die ich bisher einfach noch nicht kenne.

Darum geht es: Eine Bedienungsanleitung, die aus einem Bildteil für alle Sprachen und einer Legende + Manual in mehreren Sprachen besteht. In der Printversion ist die Lösung ein faltbarer Umschlag mit dem Bildteil zum Booklet mit den Sprachen. Man hat also immer die gewünschte Sprache direkt neben der Abbildung. (Links die Bebilderung auf dem aufgeklappten Umschlag und rechts eben die passende Sprache/Seite aus dem Booklet.

Gibt es eine Möglichkeit, das so in der Art auch in einem PDF file abzubilden?
Sprich, ein fixierter Teil links mit den Bildern und ein scrollbarer Teil rechts für die Sprach- und Inhaltsauswahl.

Ich glaube so etwas schon einmal gesehen zu haben. Bin mir aber nicht mehr sicher.

Die Online-Suche zu diesem Thema gestaltet sich durch die Beschreibung/Suchworte recht schwierig.
Man landet praktisch immer in irgendwelchen Anfänger-Tutorials.

F303
Nen, da fällt mir nix außer „workarounds“ ein.
Einer wäre, die Bilder in einem 2. Fenster zu öffnen. Ein anderer, mit Ebenen zu arbeiten und die ggf über JavaScript ein und auszublenden. Dann könntes dunzB auf einer A3 Seite links die Bilder anzeigen und rechts für jede Sprache eine Ebene anlegen. Ein paar Buttons für die Sprachumstellung und fertig

Da ein PDF im Prinzip nur ein Print-Dokument (Papier) darstellen soll, ist es im Prinzip das falsche Format für sowas. Wenn ihr die Anleitung als responsive-Website umsetzt, dann kannst du darin alles machen und das auch noch auf allen Geräten.

Theoretisch wurde PDF über die Jahre weit ausgebaut und kann auch Videos, Audio-Dateien, eingebettete, bewegbare 3D-Modelle, Digitale Signaturen, interaktive Formularfelder, etc. Auch unterstützt ein PDF gewisse JavaScript Funktionen und auch Interaktive Flash-Dateien (mit denen du dann theoretisch alles machen konntest) werden zumindest vom Adobe-Acrobat unterstützt.
Vermutlich lässt sich damit theoretisch auch der gewünschte Split-View umsetzen, allerdings sind viele der interaktiven PDFs nicht mit allen Readern oder PDF-Tools kompatibel – sprich, es wird nicht überall gleich dargestellt.
Wenn du dann sowieso für eine einheitliche Software-Umgebung (Adobe-Acrobat) und möglicherweise noch bestimmte Auflösungen/Seitenverhältnisse sorgen musst, damit deine Lösung funktioniert, bist du mit einer Web-Ausgabe einfach schneller, bequemer und kompatibler.

Danke für deine ausführliche Antwort. Hatte eben genau weil es sich im Print durch Umschlag und Inhalt darstellen lässt, auf eine Möglichkeit im erweiterten/interaktiven PDF gehofft. Eure beiden Antworten machen aber recht deutlich, dass es eher Wunschdenken bleibt. Die ganze Scripterei ist eben wegen der Barrierefreiheit gegenüber anderen Readern tatsächlich zu kritisch. Deshalb hatte ich explizit auf ein Art Standard-Tool gehofft.

Die Umsetzung als (responsive) Webseite wäre zwar eine absolut sinnvolle Idee, läuft aber leider ein wenig an der Aufgabenstellung und dem Budget des Projektes (und meinen Fähigkeiten) vorbei. ... und vermutlich sogar an den gesetzlichen Vorgaben. Es handelt sich bei dem Produkt nämlich um ein sogenanntes PSA (persönliche Sicherheitsausrüstung) Produkt. Dort gibt es die Vorgabe, dass das Manual im aktuellsten Zustand zum DL auf der Herstellerwebseite zur Verfügung stehen muss. Hatte nur gehofft, man könnte das für diesen Fall ebenfalls komfortabel gestalten.

Ist aber sicher für die Zukunft eine Abklärung wert, wie weit man den Begriff der Bereitstellung, auch im Sinne der Aktualität, in Richtung Webseite dehnen könnte.

Danke dir. Es müsste eben für den unbedarften Benutzer selbsterklärend und auch im einfachsten Reader funktionieren. Daher käme wirklich nur eine Art Standard-Funktion infrage. Zudem trifft hier leider auch der Rest meiner Antwort an Krypton zu.

Trotzdem danke für die super konstruktiven Ideen.

Kommt drauf an wieviele Seiten Du hast. Wenn das überschaubar ist, würde ich die Bebilderung einfach auf jeder Seite nochmal abbilden. Das ist zwar nicht wirklich Scrollbar, aber Du hast deinen gewünschten Effekt ...

Hatte auch schon über so etwas nachgedacht. Aber das ist in diesem Fall leider keine wirkliche Option. Der Bildteil hat eine Breite von 6 Textseiten und es sind auch knapp 100 Seiten Text. Ggf. wäre es ein Gedanke, den Bildteil vor jeder Sprache nochmals einzufügen. Würde das Dokument aber ziemlich aufblasen. Sind immerhin doch 28 Sprachen. (Die EU ist da leider eisern)

Naja, mit 6 Breiten der Bild-Fix-Seiten plus dann 2 Textseiten hättest Du ja eh ein Problem der Darstellung, insofern sowieso schon gaga wenn Deine Kunden keinen Panorama-34-Zoll-Monitor haben ...
Bleibt Dir nur das mit 2 Dokumenten zu handhaben. Einmal den Bildteil und einmal den Textteil. Kann Kunde Mustermann beide Dokumente aufmachen und hin- und herspringen.

Ich denke auch – wie dooyoo – dass die günstigste Version aus 2 Dokumenten besteht. Anwender können sich so das Bild (welches natürlich noch im großen PDF enthalten sein sollte) separat runterladen und öffnen und danaben das Text-PDF betrachten. Zumindest auf größeren Desktop-Screens. Auf einem iPad oder Smartphone ist damit sowieso essig.

Je nachdem, wie die EU Vorschriften sind (kenne mich da nicht im Detail aus), könntet ihr ja 28 einzelne PDFs (eins pro Sprache) bereitstellen, dann jeweils mit Bild. So müssten sich Anwender nicht durch das ganze Paket wühlen.
Abhängig von der Erstellungssoftware und eurem Anspruch (bzw. auch der Reaktion/Anforderung der Nutzer) könnt ihr natürlich beides bereitstellen. Einmal das PDF um der Rechtlichen Situation genüge zu tun und einmal eine (ggf. durch ein Redaktionssystem exportierte oder im Text-Workflow automatisch erstellte) Website, die dann auch einfach les- und verstehbar ist.

Je nach Preis/Gewinn/Wichtigkeit der Anleitung kann man dann natürlich auch zusätzliche Hilfsmittel bereitstellen, etwa Erklär-Videos oder AR-Apps, bei denen die Nutzer das «Ding» abscannen und die passende Info präsentiert bekommen, oder eine in AR geführte Tour zur Inbetriebnahme bekommen. Gleich am richtigen Objekt mit den richtigen Infos.

Du überschätzt hier die Grösse der Seiten. Ist sicher eine Möglichkeit. Mal sehen, was TÜV sagt. Alternativ die Bildseiten nach Inhalt aufgeteilt an den Anfang des Dokuments.

Das finde ich einen super pragmatischen Ansatz. Sollte vermutlich auch rechtlich funktionieren.

Klingt fancy, ist aber in diesem Fall sicher etwas zuviel des Guten. Es handelt sich um ein Sicherungsprodukt aus dem Bergsteiger-Umfeld.

Danke euch allen für eure Gedanken!
Das hat mich schon ein gutes Stück weitergebracht.

Hm, verstehe nicht, warum du Bild und Text trennen willst. Hier geht es doch nicht um Druckkosten. Mach doch einfach ein Dokument mit Bild und Text. Das geht in die Übersetzung und zurück bekommst du 28 Dokumente mit Bild und Text. Die stellst du dann auf der Webseite zum Runterladen zur Verfügung.

Es geht wohl um eine klassische Betriebsanleitung, in der du ein Bild des Produkts hast und das Bild mit 16 oder 34 Details Beschriftet ist (Schalter A1, Hebel A2, Klappe B3, Nippel F5, Buchse F6, Steckstöpsele E13, Fluxkompensator V16).

Dieses Bild und die Details (A1 bis V16) werden dann auf 736 Seiten im Detail beschrieben. Damit du nun nicht immer im PDF von Seite 536, auf welcher der Nippel F5 beschrieben ist, zu Seite 1, auf der die Position des Nippels dargestellt ist, scrollen musst, wird das in gedruckten Anleitungen so gemacht, dass du das Bild (mit den Beschreibungen) ausklappen kannst und dann während des kompletten Studiums der 736 Seiten sichtbar hast.

Im das Digital zu machen, wollte F303 jetzt ein feststehendes Bild etwa links im PDF (als Referenz für A1 bis V16) haben und die 736 Seiten sollen daneben scrollbar sein.

Natürlich kann man jetzt technisch alle 736 Seiten auf eine PDF-Seite packen. Lesbar oder navigierbar ist das aber nicht mehr (oder such mal den Absatz 4 der virtuellen Seite 357 in dem riesen PDF) und auch das Problem mit dem ständig sichtbaren Bild wird ja nicht gelöst. Es befindet sich halt ganz ganz weit links oben, währen du den Text ganz ganz weit rechts unten liest.

Also etwa sowas, wo du die Karte ständig ausgeklappt sehen und trotzdem im Reiseführer blättern kannst:


Nur halt digital.

Was ich noch ergänzen könnte, wäre der Tipp, Verlinkungen innerhalb des PDFs zu nutzen:

- auf jeder Seite an derselben Stelle ein Icon, das beim Klicken auf die Seiten mit den Abbildungen verlinkt.
- bei jeder Erwähnung einer Teilenummer (Fluxkompensator V16) diese als Link zur spezifischen Abbildung
- und auf jeder der Abbildungsseiten einen Zurück-Pfeil, der den PDF-Reader zurück zur letztbesuchten Stelle springen lässt (so, wie es in Preview mit "Gehe zu > Zurück" funktioniert, sobald man mal einen Link innerhalb des PDFs angeklickt hat). Das würde den Leser dann wieder an die korrekte Stelle ins Textkapitel bringen, sofern er zuvor auch per Link zur Abbildung gelangt war. In Preview funktioniert das zuverlässig, wie andere Reader das umsetzen weiß ich nicht.

Edit: Jetzt kommen mir doch Zweifel, ob es diese dynamischen Zurück-Links in PDFs wirklich gibt... oder ob das nur hard-coded mit der jeweiligen Seitenzahl war.

Genau so. Wenn auch nur mit knapp 100 Seiten.