Elon Musk ist nicht dafür bekannt, bei seinen Entscheidungen zimperlich zu Werke zu gehen. Dem Tesla- und SpaceX-Chef wird vielmehr seit Jahren nachgesagt, äußerst spontan zu agieren und nicht allzu große Rücksicht auf Mitarbeiter an den Tag zu legen, selbst wenn diese hohe Positionen bekleiden. Diesem Ruf wurde Musk kurz nach seiner vollzogenen Übernahme von Twitter gerecht: Er feuerte kurzerhand einige Topmanager, darunter den bisherigen CEO Parag Agrawal, und kündigte die Entlassung von bis zu 50 Prozent der bislang rund 7.500 Angestellten an.


„Chief Twit“ will Twitter im Eiltempo umbauen
Twitter selbst wird nach dem Willen des „Chief Twit“ („Cheftrottel“), so Musks selbstgewählter neuer Titel, ebenfalls kräftig und im Eiltempo umgebaut. Eine Neuerung, welche bereits in wenigen Tagen in Kraft treten soll, betrifft die verifizierten Nutzer. Bei diesen handelt es sich um Prominente und andere Personen des öffentlichen Interesses, also etwa Schauspieler, Sänger, Politiker oder Manager wie beispielsweise den Apple-CEO Tim Cook oder Craig Federighi, den Software-Chef des kalifornischen Unternehmens. Sie können ihre Identität von Twitter überprüfen lassen, die Accounts werden dann mit einem blauen Häkchen versehen und somit deutlich hervorgehoben.

Blaues Häkchen nur noch gegen monatliche Abogebühr
Bislang steht diese Funktion kostenlos zur Verfügung. Das ändert sich allerdings schon in Kürze. Elon Musk will für überprüfte Konten nämlich demnächst Geld sehen, und zwar regelmäßig. Die blauen Häkchen gibt es dann nur noch in Verbindung mit einem Abonnement für „Twitter Blue“, dem seit Jahren verfügbaren Angebot mit zusätzlichen Features für zahlungswillige Nutzer. Es kostet derzeit knapp 5 US-Dollar pro Monat, ist aber völlig unabhängig von der Verifikation eines Accounts. Mit der Änderung geht laut einem Bericht von The Verge gleichzeitig eine drastische Preiserhöhung einher: „Twitter Blue“ soll dann rund 20 US-Dollar monatlich kosten. Wer nicht bereit ist, künftig diesen Betrag zu zahlen, verliert spätestens 90 Tage nach der Einführung des neuen Modells sein blaues Häkchen.

Entwickler müssen schnell liefern – oder werden fristlos gefeuert
Die Neuerung soll spätestens am 7. November eingeführt werden. Diese Frist hat Elon Musk den zuständigen Entwicklern laut The Verge am 31. Oktober gesetzt. Sollten sie den Termin nicht einhalten, würden sie fristlos gefeuert, schreibt die Nachrichten-Webseite. Auf Twitter teilte der neue Twitter-Chef zudem mit, dass der gesamte Verifikationsprozess umgestaltet werde, Details nannte er in seinem Tweet allerdings noch nicht. Die Nutzer müssen sich also ebenfalls auf Veränderungen einstellen.