Die Zeiten sind nicht rosig für Time Warner; die Investoren üben Druck auf CEO Jeffrey Bewkes, das strauchelnde Unternehmen oder Teile davon zu veräußern. Ein potenzieller Käufer steht mit Apple schon bereit, so vermutet die New York Post. Es wäre eine günstige Gelegenheit, an das Medienunternehmen und seine umfangreiche Bibliothek sowie an dessen Verträge zu kommen. Damit könnten Apples Pläne für einen eigenen TV-Streamingdienst ein überraschendes Revival erleben.

Ursprüngliche Pläne liegen auf Eis
Eigentlich hatte Apple vor, schon mit der Einführung des Apple TV 4 einen eigenen Streamingdienst für TV-Inhalte auf den Weg zu bringen, den man für 30 bis 40 Euro im Monat hätte abonnieren können. Doch bekanntlich scheiterte diese Vision, wahrscheinlich an den zu umfangreichen Vertragsverhandlungen mit den verschiedenen Sendern. Diese wären allerdings notwendig gewesen, um Apple tatsächlich als ernsthafte Konkurrenz zu etablierten Kabelanbietern aufzustellen.


Chancen durch Time Warner
Genau solche Verträge besitzt Time Warner allerdings bereits. Darüber hinaus mit den beiden amerikanischen Sendern CNN und HBO etablierte Größen in der TV-Industrie. Quotenbringer wie „Game of Thrones“ und die Sesamstraße oder CNN News liegen im Besitz des New Yorker TV-Riesen. Da sich CEO Bewkes standhaft weigert, einzelne Abteilungen seines Unternehmens zu verkaufen, steht inzwischen der Komplettverkauf zur Debatte. Da die Aktien des Unternehmens im Augenblick als deutlich unterbewertet gelten und keine gestaffelte Aktienstruktur vorliegt, sind die Konditionen für einen potenziellen Käufer im Augenblick ziemlich günstig.


Apple nicht der einzige Interessent
Genau deswegen heißt es, dass insbesondere Eddy Cue ein besonderes Auge auf die Entwicklungen bei Time Warner hält. Ein Wiederaufleben des im Herbst vorerst aufgegebenen Plans eines „Apple Video“-Dienstes könnte für den Konzern ein lukratives neues Standbein darstellen. Allerdings ist Apple selbstverständlich nicht der einzige Interessent. Auch der amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T oder gar Amazon stehen in der Diskussion. Ein letzter Übernahmeversuch des Kabelnetzbetreibers und NBC-Besitzers Comcast ist im vergangenen Jahr gescheitert.

Weiterführende Links:

• New York Post