Jeff Keacher hatte seine ersten Computer-Erfahrungen vor 27 Jahren mit einem Macintosh Plus gemacht, den er noch immer sein Eigen nennt. Schon damals bot der Macintosh Plus einen einfachen Zugriff auf Netzwerk-Server, auch wenn das Web selbst erst Jahre später das Licht der Welt erblicken sollte. Allerdings konnte der Macintosh Plus mangels TCP/IP-Unterstützung nur als Terminal für einen anderen Computer fungieren, in dem dann der eigentliche Internet-Zugriff stattfand. Nach zwei Jahrzehnten in der elterlichen Abstellkammer sollte der Macintosh Plus mit 8 MHz, 4 MB RAM und einer 50 MB Festplatte aber nun endlich nach dem Willen von Keacher in das Internet. Galt es zunächst, das defekte Netzteil der Festplatte zu reparieren, ging es danach an das Projekt Macintosh Plus Internet.


Auf der Hardware-Seite gibt es zunächst das Problem, dass der Macintosh Plus über keinen Ethernet-Anschluss verfügt. Dieser ließ sich nur über sehr teure SCSI-to-Ethernet-Adapter nachrüsten. Ein einfacherer Weg bietet sich dagegen über den seriellen Port an, über den sich ein Modem betreiben lässt. Doch ein Modem lässt sich heute nicht mehr vernünftig betreiben und so griff Keacher auf den ARM-Computer Raspberry Pi mit Ethernet-Anschluss als Modem-Simulation zurück. Nach einigen verschiedenen seriellen Adaptern stand die Hardware-Seite.

Für das antiquierte Macintosh System 7.0 benötigte Keacher den Web-Browser MacWeb 2.0, die Erweiterung MacTCP und den Modem-Treiber MacPPP. Der Raspberry Pi wurde mit dem PPP Server SLiRP ausgestattet. So kommunizierte der MacWeb-Browser mit MacTCP, MacTCP mit MacPPP und MacPPP mit SLiRP auf dem Raspberry Pi. Das letzte Problem bestand darin, dem MacWeb-Browser das Konzept virtueller Hostnamen beizubringen. Dies löste Keacher mithilfe eines Proxy-Servers auf dem Raspberry Pi.


Am Ende konnte Keacher schließlich Wikipedia öffnen und sich über einen Seitenaufbau innerhalb weniger Minuten freuen, wie man im Zeitraffer des Beweisvideos sehen kann.


Weiterführende Links:

• Jeff Keachers Blog