Cool - das ist Agil. Toll.
Was machen eigentlich BMW, Daimler und VW?
Daimler hat (meines Wissens nach) Zwangsurlaub und Kurzarbeit.
Das die soetwas auf die Beine gestellt haben ist mir nicht bekannt.
Bisher wohl nur leere Worte.

BMW zeigte Bereitschaft zu technischer Hilfe: "Wenn wir entsprechende Anfragen bekommen würden, wären wir selbstverständlich bereit, hier zu unterstützen."

Die Firma Dyson hat es nach eigenen Angaben ebenso geschafft, innerhalb von 10 Tagen ein Beatmungsgerät zu konstruieren.

Die Massenproduktion unter dem Namen "CoVent" läuft bereits an.

Das liegt an unserer Mentalität. Ich sage nur BER - bis wir einen Hauptstadtflughafen eröffnen, muss er wegen Übernutzung in einem anderen Land mind. schon einmal renoviert werden.

Ich muss da an einen alten Witz denken:

Ofenkartoffel bei Toyota und VW

Wie ein Toyota-Mitarbeiter vorgehen würde:

Er schaut kurz in der Bedienungsanleitung seines neuen, hochwertigen Herdes nach, welche Garzeit und Temperatur für eine Ofenkartoffel notwendig ist.
Dann heizt er den Herd auf 200 Grad, stellt die Zeit auf 45min, legt seine große Folienkartoffel hinein und wendet sich dann einer produktiven Aufgabe zu.
Nach 45min signalisiert der Ofen mit einem Gong, dass der Prozess abgeschlossen ist Der Mitarbeiter verlässt kurz seine produktive Tätigkeit – öffnet den Ofen und überprüft mit einem Stäbchen, ob die Kartoffel gar ist. Da dies der Fall ist, nimmt er sie aus dem Ofen und serviert.



Wie ein VW-Mitarbeiter vorgehen würde:

Er beauftragt einen Unterlieferanten mit der Zubereitung einer Ofenkartoffel. Zur Qualitäts- und Kostensicherung verlangt er vorher Informationsmaterial des Kartoffelpro- duzenten und des Herdherstellers aus welchem eindeutig hervorgeht, dass alle Qualitätskriterien bei der Produktion eingehalten sind und dass die entsprechenden Zertifikate vorliegen. Der Zulieferer muss außerdem einen Ablauf- plan und seine detaillierte Kalkulation vorlegen. Anschließend gibt er den Auftrag den Ofen vorzuheizen. Zur Kontrolle verlangt er ein Protokoll welches nachweist, dass der Ofen tatsächlich auf 200° vorgeheizt ist. Die entsprechenden Unterlagen des hochwertigen Temperaturfühlers, welcher hierbei verwendet wird gehören natürlich zur Dokumentation. Jetzt beauftragt er den Lieferanten, die Kartoffel in den Ofen zu legen und weist daraufhin, dass die Lage der Kartoffel im Ofen mittels Foto dokumentiert werden muss. Parallel beauftragt er den Lieferanten mit einer wissenschaftlich dokumentierten Studie, die beweist, dass 45min die ideale Garzeit für eine Kartoffel dieser Größe ist.
Nach zehn Minuten fährt der VW-Mitarbeiter zum Lieferanten, um den Fertigungsprozess zu überprüfen. Nachdem er nach 11min und 12min den Garzustand geprüft hat wird er ungeduldig und fragt den Lieferanten, warum es so lange dauert, eine einfache Kartoffel zu kochen. Er verpflichtet den Lieferanten zu einem aktualisierten Statusbericht nach jeweils fünf Minuten mit Maßnahmeplan zur Terminverkürzung.
Nach 35min kommt der VW-Mitarbeiter zu dem Schluss, dass die Kartoffel fast fertig ist. Er informiert seinen Vorgesetzten über sein hervorragendes Arbeitsergebnis, das er erzielt hat, obwohl er mit einem unkooperativen Lieferanten zusammenarbeiten musste, dem man jeden Prozessschritt einzeln erläutern musste.
Nach 40 Minuten nimmt er die Kartoffel aus dem Herd, um eine Kosteneinsparung ohne Wert- und Qualitätsminderung im Vergleich mit der ursprünglichen Garzeit zu realisieren.
Anschließend serviert er die Kartoffel und wundert sich, wie zum Teufel die Japaner eine so gute preiswerte Kartoffel kochen können, die den Leuten offensichtlich auch noch besser schmeckt als die Kartoffel aus der VW- Produktion.

Bei Daimler läuft es nicht anders, sie servieren die Kartoffel auf einem verchromten Blech und nicht auf einem Alublech wie bei Toyota.

Nun können bei Daimler in Bremen am Band nicht plötzlich Beatmungsmaschinen zusammengebaut werden. Selbst wenn das an den Bändern technisch möglich wäre, fehlen die Komponenten, Werkzeuge, die speziellen Kenntnisse der Montagearbeiter und die Ablaufpläne und Arbeitsanweisungen.

Eher wären vermutlich die Zulieferer in der Lage, die Produktion umzustellen, weil Daimler jetzt ja nichts mehr abnimmt. Sobald Daimler aber wieder die Produktion anlaufen lässt, müssen die Zulieferer wieder für Daimler produzieren, anderenfalls drohen möglicherweise Vertragsstrafen. Allerdings könnten die Zulieferer diese Chance auf ein zweites Standbein nutzen, um künftig nicht mehr von Daimler als Abnehmer abhängig zu sein.

Genau das funktioniert anscheinend bei Tesla

Naja, ganz so übel ist es in Germany ja auch nicht. Atemgeräte werden wohl derzeit nicht so viele gebraucht, aber Schutzmasken fehlen an allen Ecken und Enden. Und da kommt der "kleine" Autotuner ZENDER aus Mülheim-Kärlich ins Spiel:

Ist bei weitem nicht so spektakulär wie Tesla und Dyson mit ihren Produkten, aber es tut sich auch was in Deutschland

Fehler meinerseits. Nicht der Autotuner ZENDER aus RLP , sondern der Zulieferer ZENDER aus Osnabrück war gemeint. Aber die Leistung ist die Gleiche. Es werden Schutzmasken genäht!

Das schlimmste an "unserer Mentalität" ist wohl er das motzen über das selbst gefühlte Verhalten von Industrie/Politikern/Wissenschaftler/[$IRGENDWAS].
Im Gegensatz zu den USA, wo man lange Corona nicht ernstgenommen hat, haben wir keine Not an Beatmungsgeräten. Wir haben sogar noch ausreichend Intensivbetten.
Was bei uns fehlt sind Atemmasken und da wurde von den Automobilzulieferern auch schnell reagiert:

Die Automobilhersteller spenden ihre FFP-Masken:


Es ist also beileibe nicht so, dass die Industrie hier einfach die Hände in den Schoss legt, aber alle Arbeitnehmer können die halt auch nicht zum Nähen von Mundschutz-Masken einsetzen.

Und auch ansonsten läuft es in Deutschland mit der Krisenbewältigung im Internationalen Vergleich ziemlich gut … auch wenn der Motz-Level bei einigen wohl sehr hoch ist.

Bis eine Prüfung und Dokumentation nach dem europäischen Medizinproduktegesetz durchgeführt ist, vergehen aber noch einige Monate. Es ist günstiger so etwas im Auftrag oder mit Lizenz eines etablierten Herstellers zu realisieren.

Leider können wir in Deutschland nicht schnell genug handeln, weil »Made in Germany Products« in China, Taiwan et cetera hergestellt werden.
Umso trauriger, dass Menschen, die handeln, bestraft werden: Die Deutsche Spirituosen Manufaktur muss für eine Spende (Desinfektion statt Gin) 5000 Euro Steuern berappen.

Deutsch ...

Mein "Motzlevel" ist recht niedrig. Ich bin recht froh, wie gut es bei uns mit der Krisenbewältigung läuft.
Ich freue mich, wenn Unternehmen agil (beweglich) sind. Die Beispiele oben zeigen das es auch hier funktionieren kann.
Ich vermisse diese Agilität in DE sehr oft, besonders bei unseren Vorzeigeunternehmen aus dem Automobilsektor. Da bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass diese auf dem Weltmarkt abgehängt werden.
Die wirkliche Arbeit scheinen nur noch die Zulieferer zu machen. Eine Leistung ist es (meiner Meinung nach) nicht, wenn man 200.000 Atemschutzmasken rumliegen hat, diese dann zu spenden.
Büroräume für ein mögliches Notfallkrankenhaus zur Verfügung zu stellen, ist auch gut und wichtig aber nicht innovativ.
Da ist es schon etwas anderes wenn Dyson und Tesla aus dem Stand funktionierende Beatmungsgeräte entwickeln...

Quelle?

Das kann auch für den Patienten günstiger sein, wenn er keiner "wir-können-auch-beatmungsmaschinen"-DIY-Lösung ausgesetzt ist:

Ich kann jetzt nicht über die Tesla-Lösung sagen, aber noch bevor Tesla etwas hatte wurden ja die anderen grossen US-Automobilhersteller "angesprochen", ob sie sowas nicht bauen könnten und die haben sich alle Lizenzen besorgt … wollten aber (viel) Geld für den Bau.
Bis Sie dann wegen Notstandsgesetz dazu verpflichtet wurden.

Sat.1-Frühstücksfernsehen: Sendung vom heutigen Morgen.

oder hier..

Skoda hat nicht nur einen Prototypen für eine Beatmungsmaschine, sondern bereits die Produktion gestartet. Aber wer will sich schon von Bauteilen aus einem Fabia das Leben retten lassen.

Bevor nun wieder alle glauben deutsche Ingenieure seien doof und der Maschinenbau dem Untergang geweiht (hören wir schon seit Jahrzehnten), hier ein Auszug aus der F.A.Z.

Zählt man alle Meldungen der vergangenen Tage zusammen, müsste die Welt bald von Beatmungsgeräten überschüttet werden. Die meisten Menschen denken dabei sicherlich an die großen Geräte mit den vielen Schläuchen, die sie von Arztserien kennen oder aus eigenem Erleben vor oder nach einer Operation im Krankenhaus. Da stellt sich die Frage: Wenn diese Geräte so einfach in so großer Menge herzustellen sind, was macht dann eigentlich eine Firma wie der Lübecker Weltmarktführer Dräger den ganzen Tag? Weil es, man ahnt es, so simpel eben nicht ist. Und es wie so oft nicht die eine Wahrheit gibt. Die Mediziner unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Möglichkeiten der Beatmung von Patienten mit Lungenentzündung, wie sie von dem Virus Sars-CoV-2 ausgelöst werden kann. Die invasive Beatmung, bei der der Patient maschinell mit einem komplexen Hochleistungsgerät beatmet wird, und die Unterstützung der Atmung mittels einer simplen Überdruckmaske, unter der der Patient selbständig atmet. Für minder schwere Verläufe genügt diese Unterstützung, die Mediziner sprechen von noninvasiver Beatmung mit CPAP (continuous positive airway pressure).

Wir vergleichen gerade Baumarkt und High-tech.

Quelle Bitte

Seat Skoda eh alles gleich

Haja Hauptsache Italien.

Gut, daß das in diesem hirnverbrannten Thread mal jemand sinnvolle Sachen zitiert. Denn in diesem furchtbaren von Corona verseuchten Land wo gerade alles beatmet werden muß haben wir den Weltmarktführer im eigenen Land. Wir brauchen keinen Autobauer für Beatmungsgeräte!

Im Übrigen gibt es noch einiges mehr an Medizintechnikfirmen, die ähnlich wie Dräger in der obersten Liga mitspielen und auch zum größten Teil noch in Deutschland produzieren.

Wir brauchen die, die diese Geräte herstellen können ...

Eben:

Es bestreitet doch keiner, dass Dräger gute Geräte baut. Momentan geht's um Stückzahlen, die auch Dräger nicht liefern kann.
Was bitte ist an dem Thread also hirnverbrannt, ausser dein Hissy Fit?

Es gibt Atemshilfsmaschinen und Intensivbeatmungsgeräte. Ohne dass ich Experte bin, nehme ich an, dass Tesla Atemshilfsmaschinen baut. Die werden auch gebraucht. Den Patienten wird ein Maske auf das Gesicht gesetzt und Sauerstoff zugeführt.
Für die schweren Fälle gibt es die Intensivbeatmungsgeräte von Dräger, bei denen invasiv beatmet wird und die offenbar so 20.000 Euro kosten. Das ist eine andere Kategorie.
Moral von der Geschicht: Nicht alles in einen Topf werfen und es ist toll, dass Tesla schnell reagiert, aber es ist auch nicht High-tech.
Es ist aus meiner Sicht nur eine absurde Situation für diesen Mittelständler. Jahreslang kämpfen sie um Profitabilität, müssen mit Banken diskutieren. Jetzt gibt es einen Bedarf, der so hoch ist, dass sie nicht genug liefern können und sie erhöhen nicht mal die Preise (im Gegensatz zu manchem asiatischen Maskenhersteller). Die Banker und Investoren konnten sich das vorher nie vorstellen...

Das ganze Gesülze über Tesla und die träge Deutsche Wirtschaft die nichts auf die Reihe bekommt. Das war, denke ich, offensichtlich.

Wir haben in Deutschland sehr viel „Hightech“ Medizintechnik“ und die Kliniken sind gut ausgestattet. Darum werden wir zur Zeit wahrscheinlich von vielen Ländern beneidet. Ich weiß nicht ob sich schon mal jemand Gedanken gemacht hat wo die 10000 Beatmungsgeräte mehr hergekommen sind, für die mehrgeschaffenen Beatmungsplätze. Das sind ja nicht nur Anästhesie- und alte Beatmungsgeräte die reaktiviert wurden.

Ergo, brauchen wir keine Tesla, Daimler, Skoda, Beatmungsgeräte und müssen auch nicht unsere träge Autowirtschaft zu beschimpfen.

Wir sollten einfach froh sein, daß wir mit dem RKI ein renommiertes und weltweit gehörtes Institut für Hygiene und Infektiologie In Deutschland haben.

Wir sollten einfach froh sein, daß man in Deutschland die Lage verhältnismäßig früh erkannt und maßvoll und richtig reagiert hat.

Wir sollten froh sein, daß die Krankenhäuser schnell nach Lösungen gesucht haben sich auf mehr schwer pulmonale erkrankte, zu isolierende Patienten eingestellt haben.

Und deshalb ist der ganze Thread total hirnverbrannt, weil es bei uns viele Notwendigkeiten gar nicht gibt über die in anderen Ländern viel diskutiert wird.

Und zu guter Letzt gibt es allerdings ein anderes Problem, welches so schnell niemand lösen kann. Wer soll denn diese ganzen Gerätschaften bedienen und die Patienten versorgen? Erfahrenes Personal kann man sich nicht aus den Rippen schnitzen. Da nützen auch 10000 Beatmungsgeräte nichts. Und genau diese Situation, daß wir diese 10000 Geräte brauchen, haben wir in Deutschland, so wie es im Moment aussieht, verhindert. Da sollten wir technikverliebten Nerds vielleicht über den Tellerrand schauen und uns freuen, daß wir hier so viele Fachleute im Land haben, die ziemlich viel richtig gemacht haben.

... und der Horizont endet am Brett vorm Kopf.

Da gebe ich Dir völlig recht.
Es ist halt diese Skandal-Haudrauf-Mentalität: Jemand wirft etwas scheinbar empörenswertes in den Raum (In diesem Thread ist es die Behauptung, die deutsche Autoindustrie würde nichts tun) und jeder meint sein Hirn ausschalten zu müssen und mit einschlagen zu müssen.

Dass Tesla (nach(!) anderen US-Autobauern) auch Beatmungsmaschinen baut, finde ich gut. Wobei angemerkt werden muss, dass im Gegensatz zu z.B. GM, die scheinbar in Lizenz eine zertifizierte Maschine bauen, Tesla was eigenes gebaut hat … was bedeuten würde: Keine Zulassung und kaum
Tests. Und da das Ding einen „Einlass“ und einen „Auslass“ besitzt, dürfe es sich um ein invasive Beatmungsgerät handeln.

Und auch wenn Deutschland gerade U den Ländern gehört, in denen es besser läuft, so sollte wir trotzdem unser Gesundheitssystem überdenken. Die ganzen Klinikprivatisierungen sollten noch mal sehr genau geprüft werden und eine (teilweise) Rückführung in kommunale Hände halte ich für unausweichlich. (Als Negativbeispiel sei hier nur das Rhön-Klinikum genannt)