Es ist rund ein Jahr her, dass die Sparkasse ausführlich begründete, warum Apple Pay für das Bankhaus uninteressant erscheine. Anders als manch andere Banken, die wenig nachvollziehbare Begründungen für ihre Verweigerung anführten, waren die Ausführungen der Sparkasse nicht komplett von der Hand zu weisen. Den "zu kleinen Nutzerkreis" anzuführen erschien zwar wenig plausibel, die fehlende Unterstützung der Girocard, welche in Deutschland sehr weit verbreitet ist, stellt allerdings in der Tat eine Schwäche von Apple Pay dar. Dazu kommt Apples Verweigerung, den NFC-Chip für Drittanbieter freizugeben, was der Sparkasse ebenfalls sauer aufstieß – und Pläne eines eigenen, plattformübergreifenden Dienstes ausbremste.


Noch bevor die Verhandlungen bezüglich der NFC-Freigabe Früchte trugen bzw. der Gesetzgeber eingriff (siehe ), ließ die Sparkasse seit Frühjahr 2019 aber einen Kurswechsel erkennen. Nun hieß es plötzlich, man wolle Apple Pay doch anbieten – und im Oktober erfolgte diesbezüglich die offizielle Ankündigung, bis Ende des Jahres solle es so weit sein.

Sparkassen-App kündigt Apple Pay an
Dass die Unterstützung von Apple Pay durch die Sparkasse unmittelbar bevorsteht, zeigt das jüngste Update der hauseigenen Bank-App. Dort führt die Sparkasse Apple Pay direkt im Anleser auf und bestätigt, man sei nun vorbereitet. Noch im laufenden Jahr werde man Apple Pay für Kreditkarten einführen und die "einfache, sichere und vertrauliche" Zahlungsweise zur Verfügung stellen. Es ist durchaus beachtlich, dass die Sparkasse Apples Beschreibung übernimmt und nun einen Konkurrenzdienst mit so viel Lob anpreist – bzw. anpreisen muss, denn sicherlich gab es angesichts des späten Starts viel negatives Kunden-Feedback. Weiterhin nicht möglich ist indes, eine Girocard (früher "EC-Karte") in Verbindung mit Apple Pay zu nutzen. Zwar hieß es von mehreren Bankhäusern, man arbeite mit Apple an diesem Punkt, allerdings gibt es keine Hinweise auf baldige Umsetzung. Irgendwann im Jahr 2020 soll die Girocard zwar funktionieren, einen genaueren Zeitraum nannte die Sparkasse aber nicht.