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Der Mac App Store im Überblick

Wie der neue Dienst funktioniert

Am 6. Januar eröffnete Apple den im Oktober angekündigten App Store für Mac-Software. Nach dem Erfolg des App Stores für iOS möchte Apple jetzt die Art und Weise verändern, wie Software online vertreiben werden kann. Zwar gab es jetzt bereits Lösungen wie zum Beispiel Bodega, in denen sich Software erwerben lässt, Apple setzt aber erneut auf direkte Integration sowie klare Regeln. Insgesamt müssen sich Software-Entwickler an sehr ähnliche Regeln halten, wie es bei iOS-Software der Fall ist. Im Überprüfungsprozess stellen die von Apple eingesetzten Tester fest, ob das Programm den generellen Anforderungen gerecht wird. Anschließend erhält der Entwickler die Nachricht, ob sein Programm "approved" oder "rejected" wurde.

Wie aus verschiedenen Entwicklerforen zu erfahren ist, setzt Apple die vorgegebenen Richtlinien ähnlich streng wie im App Store für iOS durch. Der Einsatz nicht dokumentierter Systemmethoden führt zur direkten Ablehnung. Dies kann vor allem Entwickler betreffen, die bereits Programme außerhalb des App Stores verkaufen. Hier ist es häufig schwer zu vermeiden, bestimmtes Verhalten von Elementen der Benutzeroberfläche ohne jene "Privaten Methoden" umzusetzen. Aus Gründen der Einfachheit und Zeitersprarnis entscheiden sich Entwickler daher häufig dazu, diese privaten APIs zu nutzen. Apples Hintergedanke: Nicht dokumentierte Methoden könnten schon beim nächsten Systemupdate entfernt oder nicht mehr vorhanden sein, sodass die entsprechenden Programme dann entweder Abstürzen oder fehlerhaft funktionieren.

Nach dem Kauf wird das Programm direkt installiert (eigene Installer sind verboten, es müssen Apples Mechanismen genutzt werden), ohne Eingabe einer Seriennummer lässt sich die Applikation dann direkt starten. Die Ausstellung einer digitalen "Quittung" stellt sicher, das Programm nur auf autorisierten Macs betreiben zu können. Die Überprüfung obliegt den Entwicklern, es findet keine systemseitige Überprüfung statt. Interessant wird, wie sich die Preisgestaltung im Mac App Store entwickelt. So ist es zum Beispiel nicht möglich, für einen Titel 49 Dollar in den USA, gleichzeitig 49 Euro in Europa zu verlangen.

Die festgelegten Preis-"Tiers" bestimmten dabei die internationalen Preis. Aus 49 Dollar (zzgl.MwSt.) werden dann automatisch 39 Euro (inkl. MwSt). Damit könnten generelle Preiserhöhungen die Folge sein, wenn Entwickler den nicht mehr frei zu wählenden Umrechnungskurs sowie Apples Marge an die Kunden weiterreichen. Auf der anderen Seite stellte sich im iOS App Store bald eine Preispirale nach unten ein und die Anfangs noch höheren Preise sanken rasch.

Apple behält von jedem verkauften Programm 30 Prozent ein, der Rest geht an den Entwickler. Dieser muss sich dann nich um den Aufbau einer eigenen Infrastruktur für Kaufabwicklung und Hosting kümmern. Möchte man kostenlose Demoversionen anbieten, müssen diese aber dennoch über die Entwicklerseite vertreiben werden. Nicht vertreten sind im App Store Titel von Microsoft oder Adobe, auch andere große Anbieter setzen vermutlich weiterhin auf ihre bislang eingeschlagenen Wege. Um den Mac App Store nutzen zu können, muss auf dem Mac 10.6.6 installiert sein.



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