Hallo an alle,

ich nutze einen Mac mini (2011) mit macOS 10.12.6 als Medienserver für die Filmwiedergabe über einen Videoprojektor (insofern sind von Haus aus weder Tastatur noch Maus noch Monitor angeschlossen; die Bedienung erfolgt über die iPhone-App Remote Buddy, die Administration über Remote Desktop auf dem Mac).

Der Mac mini war im Ruhezustand, als es vor ein paar Tagen einen kurzen Stromausfall gab; seitdem war er ausgeschaltet (Neustart nach Stromausfall ist deaktiviert).

Heute wollte ich ihn wieder einschalten und das ging nicht. Beim Drücken auf die Einschalttaste leuchtet die Front-LED ca. 0,5s auf und verlischt dann wieder; das war es. Drückt man die Einschalttaste mehrfach kurz hintereinander, werden diese Vorgänge zeitverzögert abgearbeitet: pro Tastendruck leuchtet die LED einmal auf, nur immer verzögerter. Ein Trennen des Stromkabels für mehrere Sekunden ändert nichts. Das Trennen sämtlicher Peripherie ebenso wenig.

Ich bin ziemlich ratlos, was ich probieren könnte. Der erste Gedanke gilt natürlich dem (leider integrierten) Netzteil, aber zumindest der Strom für die LED, sogar für das „Merken“ mehrerer Tastendrücke ist ja Strom da, ganz tot ist das Netzteil also definitiv nicht. Aber bevor ich irgendwas probieren könnte, ist der Mac mini schon wieder aus.

Kennt jemand dieses Phänomen mit der ganz kurz aufleuchtenden LED und weiß vielleicht sogar, worauf das hindeutet?

Vielen Dank im Voraus für alle Tipps und Einsichten!

Eine Tastatur hast Du also angeschlossen?
Hast du schon SMC- und PRAM-Resets probiert? (iFixit)
SMC-Reset hilft u.a. bei "Mac isn't turning on"

Nee, ich meinte die Ein/Auschalttaste hinten am Mac mini. Für den PRAM-Reset musste ich ja aber eine Tastatur anschließen.
Ja.

Kann trotzdem das Netzteil sein, auch wenn die LED kurz angeht. Würde mal versuchen das durchzumessen, falls möglich. Ggf mal mit den RAM Riegeln experimentieren. Bei mir hat eine kurzzeitige Überspannung nach Stromausfall mal mehrere Geräte an einer Mehrfachsteckdose gekillt, seitdem nur noch Dosen mit Überspannungsschutz.

Die Innereien zu erreichen ist bei einem Mac mini halt leider eher aufwändig bis (für mich) ggf. unmöglich.
Der Mac mini hängt an einer Überspannungsschutz-Dose. 😳

Nachdem das 15 Jahre lang (seit Bezug der Wohnung) kein Problem war, sind mir in diesem Jahr vor dem Mac mini schon 2 Elektronik-Geräte durch Stromausfall abgeraucht (auch beide an Überspannungsschutz-Dosen). Seltsam.

nen alten Mini aufzumachen & das Netzteil herauszubekommen, ist bei den 2011 / 2012ern noch recht einfach machbar ... ABER ... mit etwas Glück bekommst du für 50€ schon einen 2012er Mini wo du dann auch deine vorhandenen Festplatten einbauen & weiternutzen könntest

…na das macht mir Mut


Beim 2011er kommt man aber zumindest an die beiden Speicherriegel gut ran. Würde die mal einzeln einsetzen und das testen. Mglw ist einer defekt oder ein Slot hat seinen Geist aufgegeben, hatte ich schon mal bei einem MBP. Einen Versuch ist es zumindest wert.

@Weia:
Da stellt sich die Frage fuer welche Ueberspannungskategorie die Ueberspannungschutzdose, die Netzteile ausgelegt sind. Bei den Schaltvorgaengen im Netz bei Stromausfall koennen da schon recht heftige Transienten entstehen welche solche Ueberspannungsschutzsteckdosen ueberfordern. Vielleicht gibt es da Steckdosen, Steckdosenleisten welche mit solch hohen und energiereichen Transienten umgehen koennen. Grad gesehen, bei Neubauten ist das seit 2016 vorgeschrieben, dass da Grob, Mittelschutz vorgeschrieben ist wo dahinter dann Ueberspannungsschutzsteckdosen verwendet werden koennen.

Schon mal ne andere Steckdose versucht? Oder den Einschaltknopf lange gedrückt?

Ist die PRAM-Batterie (BR 2032) noch ok?

Eine BR 2032 hält sehr lange eine relativ konstante Spannung, die dann aber irgendwann recht schnell einbricht.

Mal versucht, den Mac mal z.B. 10min spannungsfrei zu lassen? Das ist, zumindest in meinem beruflichen Umfeld, ein Lösungsansatz, wenn ein PC nicht wieder auf die Beine kommen will.

Danke für all die Tipps! Mehrere Tipps implizieren ja ein Öffnen und Arbeiten an den Innereien des Mac mini, und das kann ich im Moment krankheitsbedingt nicht machen; das muss also leider etwas warten.
Aber kann eine leere PRAM-Batterie dazu führen, dass der Mac überhaupt nicht mehr startet? Ich hätte vermutet, dass nur entsprechende Voreinstellungen verloren gehen. Aber das könnte nach 14 Jahren natürlich tatsächlich der Fall sein.
Das kann ich nachher probieren und werde dann berichten.

Ich hatte das Anfang/Mitte der 90er bei einem Mac II. Die Lithium-Batterie auf dem Mainboard war leer und der Rechner ließ sich nicht mehr einschalten, weder von der Tastatur (war noch ADB) noch am Rechner direkt.

Hilft leider alles nix.

Das nunmehr Nächstliegende wäre vermutlich die Pufferbatterie. Leider ist es unglaublich umständlich, die im Mac mini auszuwechseln; das muss daher warten, bis ich wieder gesund bin.

Wir wünschen Dir auf jeden Fall gute Besserung! 🙏

Gute Besserung Weia.

Pass bitte beim Ausbau der Batterie auf. Die Halterungen sind nicht wirklich wartungsfreundlich und brechen gerne. Kam bei einem Mac mini noch nie in die Versuchung, die Batterie tauschen zu müssen.
Aber bei den Mac Pro - die ja häufiger so lange Laufzeiten haben - war das immer extrem fummelig.

Danke!
Bei meinen beiden Mac Pros habe ich das glücklicherweise bereits hinter mir, da ich die Batterien da sicherheitshalber gleich mit ausgetauscht habe, als ich neue, metalfähige Grafikkarten eingebaut habe. Etwa zur selben Zeit habe ich in meinen Mac mini eine große SSD eingebaut, aber da kam ich leider nicht auf die Idee, auch gleich noch die Batterie auszutauschen.

Ehrlich gesagt graut mir mehr vor diesen winzigen Kabel-Steckverbindungen als vor der Batteriehalterung.

Gute Besserung auch von mir.
Die PRAM Battery ist ja wirklich nicht besonders User Friendly verbaut:
https://de.ifixit.com/Anleitung/Mac+mini+Mitte+2011+PRAM+Batterie+austauschen/6414

Ja, eben. Und da kommt in meinem Fall noch dazu, dass ich ja nicht einmal weiß, ob die Erneuerung der Batterie das Einschaltproblem überhaupt löst. 🙄

Bei meinen mehreren Mac mini von 2011 und 2012 habe ich noch nie die Pufferbatterie wechseln müssen, die halten also verdammt lange. Beim Performa 475 hingegen damals schon.

Dass das jetzt bei Dir auch noch mit einem Stromausfall zusammengefallen sein soll, ist verdammt unwahrscheinlich, aber immer noch die billigste Fehlerursache.

Ich auch noch nicht, deswegen habe ich ja dummerweise keinerlei Anhaltspunkt, wie sich das äußern und ob ein Austausch mithin das Problem bei meinem Mac mini überhaupt lösen würde.
Naja, es reicht ja, wenn sich die leere Pufferbatterie durch den Stromausfall erstmals bemerkbar macht. Der Mac mini war davor mindestens ein Jahr lang nicht ausgeschaltet worden, sondern war immer nur im Ruhezustand. Da wird die Pufferbatterie vielleicht einfach nicht benötigt.

Off Topic: Siri macht bei mir beim Diktieren aus Pufferbatterie konsequent Puffer, Lato 😵‍💫.

Ok, wenn er ein Jahr nicht aus war, dann steigt natürlich schon die Wahrscheinlichkeit, dass ihm in dieser Zeit irgendwann die Puste ausgegangen ist.

Logicboard (oder Grafik-Chip?) …
https://de.ifixit.com/Antworten/Ansehen/410118/Mac+Mini+Led+blinks+but+wont+boot,+no+chime.

Oje …

Die PRAM-Batterie ist notwendig für den internen Hardwaretest. Ist der Test bestanden, (das sind die 0, 5 Sek.) fährt das Betriebsystem hoch. Eine (fast) leere Batterie erkennt man an der Meldung, das das Systemdatum falsch ist. Da ein Apple-Gerät auch im ausgeschaltetem Zustand Strom zieht, besteht eine dauerhafte Verbindung zum Hausnetz. Es kann möglich sein, das durch den Einschaltimpuls (alle eingeschalteten Geräte ziehen wieder Strom) der Hausanlage (Strom wieder da) das Netzteil dieses nicht vertragen hat.

Mir ist nicht wirklich klar, ob Du damit jetzt sagen willst, dass die leere PRAM-Batterie für mein Problem durchaus verantwortlich sein könnte oder eben gerade nicht. Meldungen über ein falsches Systemdatum erhalte ich bei einem Computer, der nicht startet, ja jedenfalls naturgemäß nicht.
Dass das eine andere mögliche Schadensquelle ist, ist ja klar, zumal mein Mac mini ja gar nicht ausgeschaltet war, sondern im Ruhezustand.

Wenn Du in den letzten Jahren bereits mehrfach das Problem mit den Spannungsspitzen hattest, könnte es ein, dass in Deiner Elektroinstallation irgendwo eine lose Nullleiterklemme dafür sorgt, dass an der Steckdose 400V anliegen. Der Überspannungsschutz sollte da zwar Defekte verhindern, aber eine Kontrolle wäre sicher sinnvoll.
Falls Du Mieter bist, ist dafür der Vermieter zuständig (alle vier Jahre).

Nicht in den letzten Jahren, aber im letzten halben Jahr gleich 2 und jetzt der Mac mini, also ggf. 3, vorher in 15 Jahren nie. Danke für die Info! Da muss und werde ich mich drum kümmern.

Ich hatte Anfang des Jahres einen Neutralleiterabriss. Die Opfer: eine Schreibtischleuchte, eine LED-Röhre, zwei iPad-Netzteile, drei Shellys.

Ja, bei entsprechender Phasenschieflast kann das eine Ursache sein. Dafür muss aber der Abriss im Bereich der dreiphasigen Verteilung (Sammelschiene, Hauptleiterklemme oder beim RCD) auftreten. In den Abzweigdosen liegt ja nur ein Außenleiter und Neutralleiter an. Wenn der dort locker ist, kommt es zu Aussetzern oder Funkenstrecken, 400 Volt kommen da aber nicht zustande.

Ich bin da eher bei einem Netzteiltod oder einer leeren oder defekten Batterie. Wenn die Batterie starb, während das Gerät in Betrieb war, kann der Fehler durchaus erst beim nächsten Einschaltversuch auftreten.

Also fiebern wir auf den Zeitpunkt hin, dass Weia eine neue Batterie in den Mini einsetzt und berichtet

Ich fiebere mit, aber es kann aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung leider ein paar Wochen dauern, bis es soweit ist. Natürlich werde ich sofort danach berichten.

Kannst Du mir das mal erklären, also so rein technisch? Verstehe ich unter "Neutralleiterabriss", dass der "Null-Leiter" den Kontakt verloren hat?

Wenn ich eine Steckdose mit Schalter habe, kann es ja sein, dass der Nullleiter oder die Phase unterbrochen wird, je nachdem wie herum der Schukostecker in der Wandsteckdose eingesteckt ist. Wäre dann die Unterbrechung des Nullleiters mit dem Steckdosenschalter nicht das gleiche wie ein "Neutralleiterabriss"? Oder verstehe ich da was falsch?

Schade, dass ich das erst jetzt lese, ich habe am Dienstag mehrere MacMinis von 2011 entsorgt. Die funktionierten eigentlich alle noch.

Der Null-Leiter ist rein technisch die Kombination aus Schutzleiter (grün-gelb) und Neutralleiter (blau). Gibt es ab und zu noch im Baubestand, oft erkennbar an der grauen Leitung, während die Phase (die spannungsführende Leitung) da schwarz war.

In der Verteilung laufen alle Stromkreise zusammen, also auch alle "Phasen" und "Null- bzw. Neutralleiter". Es gibt drei Phasen (früher R, S, T, heute L1-L3) und ein gemeinsames "Null". Auf Null fließt dabei die Differenz der drei Phasen. Wenn also alle Phasen gleich belastet sind: nichts.

Da es selten ideale Lasten gibt, haben wir oft eine Schieflast, die den Nullpunkt (beim Generator der Sternpunkt, also die Achse sozusagen) aus der Mitte heraus zieht. Um das zu verhindern, ist der Sternpunkt gegen Erde - damit bleibt der stabil und wie beschrieben fließt die Differenz darüber ab.

Wenn ich nun die Verbindung zum Sternpunkt aber entferne, vermitteln sich die Phasen gegen den neuen - nicht idealen - Sternpunkt, wodurch die einzelnen Ströme sich dadurch auch verschieben. So kann auf der weniger belasteten Leitung auf einmal 320 Volt Spannung anliegen, während die andere nur noch 80 Volt führt.
Wie gesagt, dafür braucht es aber eine dreiphasige Situation.

Reiße ich bei einer Steckdose den blauen oder grauen Draht heraus, ist der Stromkreis unterbrochen und es fließt gar nichts mehr. Und dass man die Stecker drehen kann liegt ja beim Wechselstrom eh daran, dass der Strom nicht "fließt", sondern eher "pulsiert".

die Dinger sind doch für irgendwelchen Musikkram / Filme noch immer gut zu gebrauchen ... wenn du also mal wieder welche / EINEN (2) abgeben solltest, würde ich mich freuen, den als TV Zuspieler zu bekommen

Man lernt ja nie aus... Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung!

Danke Stefanie, ich glaube, ich habe es verstanden.

Ja, kann schon sein. Aber ich frage hier um Umkreis bestimmt 15-20 Mac-User, wenn keiner will, werden die entsorgt. Wenn ich das ins Internet setzen würde, würde wahrscheinlich unsere Telefonanlage explodieren oder das Mail-Postfach explodieren. Lieber nicht.

JETZT weist du aber, das hier mancher Im Forum sich freuen würde

Und den einen direkt anzuschreiben, dürfte doch zumutbar sein,
schließlich entfällt jetzt das Fragen von 15-20 anderen Mac-Usern.

Ich hätte auch einen genommen, hahaha