Es ist Schluss für Jon Stewart bei Apple:

Jon Stewart’s ‘The Problem’ Not Moving Forward at Apple Amid Creative Diff...


Kritik ja bitte, aber doch bitte nicht an Geschäftspartnern von Apple oder gar an Apples Geschäftsmodell. Nun steht es Apple natürlich frei, was sie senden wollen. Aber wenn von der KP Chinas erpressbare Grosskonzerne die Grenzen der öffentlichen Meinung festlegen, führt das eben dazu, dass u.a. zu Chinas genozidaler Politik in Zukunft geschwiegen wird.

Bei heise auch auf deutsch: Bei Apple unerwünschte Themen: Jon Stewart trennt sich angeblich von TV+

Mit einem Verweis auf einen älteren Artikel von 2019:

Apple TV+: China-Kritik angeblich unerwünscht

Sehr wichtiger Hinweis - danke dafür!
Auch wenn solche Presseberichte die Realität doch öfter nur verkürzt wiedergeben, halte ich es für wichtig, die Augen aufzuhalten, wie große und mächtige Unternehmen mit derlei Umständen umgehen. Auch wenn Apple sich - lobenswerterweise - selbst hohe moralische Standards auferlegt, hat es aus meiner Sicht längst die kritische Größe weit überschritten, ab der die Machtposition des Unternehmens stets mit einer gesunden Portion Argwohn begleitet werden sollte.

Wie man an diesem Beispiel aber leider sieht, steht Apple zu diesen moralischen Standards immer nur solange es bequem ist und nichts kostet.

Im heise-Artikel wird auch drauf hingewiesen, wie verbreitet das ist:

Warner Bros. zB hat ja zuletzt Ärger wegen irgendeiner Karte im Barbie-Film bekommen, die für Vietnam nach chinesischem Imperialismus aussah. Wären sie vorsichtiger gewesen, wenn umgekehrt China hätte beleidigt sein können? Und Warner Bros. macht nicht nur bunte Filmchen, denen gehört auch CNN. Und das ist dann schon eher systemrelevant.

Tja, da liegt der typische Denkfehler:
- einerseits siehst du ein, das Apple senden kann, was es will
- andererseits scheinst du davon auszugehen, das die öffentliche Meinung ausschließlich von Apple bestimmt würde

Wird sie aber nicht. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Aber niemand kann gezwungen werden, die Meinung eines anderen zu verbreiten...

Das Prinzip "Mein Haus, meine Regeln" gilt übrigens auch in jedem Forum, nicht nur in diesem...
Und mit Meinungsfreiheit hat das rein gar nichts zu tun.

Hab mal irgendwo gelesen, dass aus "ähnlichen" Gründen z.B. Richard Gere eher keine großen Hauptrolle mehr kriegt (ist ja in China wohl nicht mehr "ganz so beliebt").

Leider in Bezug auf Apple und das Verhalten ggü. China nur die Spitze des Eisbergs. Ich finde es schon lange befremdlich Apples moralischen Sprüchen zu lauschen und mir dann die Realität (bsp. AppStore in China) anzusehen. Keine schöne Entwicklung. Aber offensichtlich der Zeitgeist - auch bei anderen Unternehmen.

Geh doch mal morgen ins Büro deines Chefs, pinkel auf seinen Teppich, ist ja alles gedeckt durch die Meinungsfreiheit...

Ja, Richard Gere ist in China "persona non grata", nachdem er sich seit 1987 öffentlich für Tibet engagiert. Danach hatte er allerdings durchaus noch einige größere Rollen...

Ich denke, ich hab recht deutlich und mehrfach dargelegt, dass es mir nicht speziell um Apple geht. Gerade in den USA sind die Medien fast komplett in der Hand grosser Konzerne. Was die senden oder nicht, ist eh schon von ihren Werbekunden abhängig. Schlimm genug! Aber wenn dazu noch die Abhängigkeit von ausländischen Diktaturen kommt, wird es noch mal deutlich problematischer.

Und natürlich hat das was mit Meinungsfreiheit zu tun. Wenn du Xi Jinping nur noch am Stammtisch kritisieren darfst, weil alle öffentlichen Medien sich ihm vorauseilend unterworfen haben, war es das mit der Meinungsfreiheit. Wenn hingegen nur MTN auf die Idee kommt, Xi Jinping sei sakrosankt, ist das kein Problem. Dem kann man ausweichen. Ich hoffe, du siehst den Unterschied?

Nun, in den USA, in denen es (fast) ausschließlich kommerzielle Medien gibt, mag diese Kritik berechtigt sein.
Zum Glück leben wir in einem Land, in dem es auch nicht-kommerzielle Medien gibt, in denen Kritik an China präsent ist. Auch wenn die ÖR nicht perfekt sind, stellen sie dennoch ein international recht rar gewordenes Podium der Meinungsvielfalt dar.

Der hinkt aber ordentlich! 😉

Warum? Wer auf eine Zusammenarbeit verzichten kann, kann jemandem auf den Teppich pinkeln.
Wer sich das nicht leisten kann, läßt es eben sein.

Und China ist beim Thema "auf den Teppich pinkeln" sehr empfindlich.
Deutlich empfindlicher als der "Dude"...

Ja, vielleicht möchte man halt nicht so gerne die KP Chinas als Chef haben?

Hast du mal überlegt, was ein Konfrontationskurs von Apple gegen China kosten würde?

- Apple läßt in China bestimmt 80 % aller Produkte produzieren. Und die Produktion in der restlichen Welt ist oft von Teilen chinesischer Zulieferer abhängig
- der chinesische Markt ist für Apple auch nicht unerheblich, die letzten Zahlen, die ich kenne, sprechen von 30-40 % des weltweiten Umsatzes allein in China

Offenbar besitzt du keine Aktien von Apple.
Ja, Moral ist wichtig.

Aber erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral...
(B. Brecht)

Nunja, manche Chefs sind da recht ähnlich...

Da muß ich mich berichtigen, es sind "nur" 20 %, also um die 80 Milliarden Dollar...

Es heißt Meinungsfreiheit, nicht Pinkelfreiheit!

Danke für das Lächeln am Morgen, auch wenn Kommentar von gestern ist.

You do, obviously, play "Golf".

“That rug really tied the room together”...

Meinung kann auf vielfältige Art ausgedrückt werden. Wort, Schrift, Kunst, Zeichen - aber eben auch durch Aktionen. Ob es ein Stinkefinger, der nackte Arsch oder Gebrauch von Ausscheidungen ist, spielt hierbei keine Rolle.
Wenn dein Chef dich grad gekonnt (und entgegen jeglicher Führungsqualität) anbrüllt, dann kann hier auch ein lauter Furz als Gegenargument ganz für sich allein deine Meinung ausdrücken. Manchmal braucht man einfach keine Worte.
(Dass die Meinungsfreiheit hier ihre Grenze im Strafrecht findet, steht natürlich auf einem anderen Blatt und muss an anderer Stelle bewertet werden. Aber falls sich jemand fragt: Furzen kann als Körperverletzung und Beleidigung gewertet werden.)

Sehen wir es mal anders.
Solange feste und gute wirtschaftliche Verbindungen bestehen sichert das auch einen gewissen Frieden der mir lieber ist als Spannungen.

Na der Ansatz ist bei Putin ja krachend gescheitert.

Vielleicht kann man ja auch gute wirtschaftliche Verbindungen haben, ohne sich damit erpressen zu lassen?

Das mag ja sein, die Meinungsfreiheit schützt aber nur die Meinung als solche, nicht die Ausdrucksform. Da gilt ggf. das ganz normale Strafrecht.