Intelligente Vorschläge
Apples Bestreben ist es, die Suchanfrage des Nutzers zu erraten, bevor dieser auch nur einen Buchstaben in das Suchfeld eingibt. Dafür kam mit iOS 9 das »In der Nähe«-Feature und jetzt folgen mit iOS 10 proaktive Siri-Vorschläge. Diese erscheinen, sobald das Suchfeld auf dem iPhone nach oben gezogen, bzw. die Box auf dem iPad angewählt wird. Sie bieten Vorschläge aus verschiedenen Quellen:

• Gewohnheiten. Je nach Tageszeit schlägt die App etwa den Weg zur Arbeit oder nach Hause vor.
• Termine. Gibt es für die nächste Zeit ein Kalenderereignis, bietet die App den Weg zum Terminort vor.
• Letzte Suche. Früher gesuchte Orte erscheinen ebenfalls in der Liste.
• Favoriten. So können Nutzer häufig angefahrene Ziele in die Vorschlagsliste überführen.
• Zwischenablage. Befindet sich eine suchbare Adresse in der iOS-Zwischenablage, so präsentiert er diese ganz oben in der Liste mit dem Hinweis »Zuletzt in (App XY) angezeigt«.

Suche mit Subkategorien
Das »In der Nähe«-Feature selbst wird mit iOS 10 ebenfalls noch einmal verbessert. Wählt man über diese Vorschläge eine Kategorie aus, z.B. »Spaß«, dann erscheint unterhalb der Ergebnisliste ein kleiner Slider, der nach weiteren Subkategorien filtern kann, beispielsweise »beliebt«, »Bars«, »Nachtklubs«, »Karaoke«, »Pubs«, etc. Diese Detailisierung funktioniert bislang unseres Tests vor allem in US-amerikanischen Städten. Hierzulande gibt es nur wenige Orte und Kategorien, die mit Unterkategorien versorgt sind. Wahrscheinlich liegt es an einem Update der Kartendaten, bis auch bei uns umfangreicher Gebrauch von dieser Verbesserung gemacht werden kann.


Automatische Parkplatzmarkierung
Ein kleines praktisches Gimmick bieten die Apple-Karten für Besitzer eines Autos, das mit dem iPhone via CarPlay oder Bluetooth verbunden ist. Sobald das Auto zum Stillstand kommt und sich die Verbindung löst, markiert das System den aktuellen Standort auf der Karte mit der Bezeichnung »geparktes Auto« und informiert den Nutzer über die Mitteilungszentrale. Damit soll vor der Heimfahrt die Suche nach dem eigenen Vehikel der Vergangenheit angehören.


Maps Extensions
Wie viele andere Apps auch öffnet Apple die Karten für Entwickler von Dritthersteller-Apps. Sind bestimmte Anwendungen auf dem iOS-Gerät installiert, können sie den Funktionsumfang der Apple-Karten ergänzen. Ein typisches Beispiel sind Hotelreservierungen innerhalb der Karten-App, sofern die zugehörige Hotel-App geladen wurde. Für den Nutzer erscheint dies als zusätzlicher Knopf, sobald ein entsprechendes Hotel angewählt wurde. Dieser befindet sich dann gleichberechtigt neben dem Navigationsknopf.


Auf der WWDC nannte Apple den Personenbeförderungsdienst Uber als Beispiel. Über Maps Extensions können Nutzer ein Fahrzeug rufen, via Apple Pay zahlen (natürlich nur in Ländern mit Apple Pay) und die Position der Autos überwachen - alles samt ohne die Karten-App zu verlassen. Da es noch keine für iOS 10 optimierten Dritthersteller-Apps im App Store gibt, sind die Maps Extensions in den bisherigen Betaversionen noch nicht zu testen.