Die Auswirkungen, die die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft und viele Unternehmen haben, sind bisweilen enorm: Auch weltweit operierende Konzerne sind von Umsatzeinbußen und sinkender Nachfrage aufseiten der Kunden nicht gefeit. Sogar Foxconn, einer der größten Auftragsfertiger von Elektronikteilen, musste herbe Rückschläge hinnehmen: Der Gewinn im ersten Quartal ging um satte 90 Prozent zurück. Nun legt der Konzern aktuelle Geschäftszahlen vor – diese fallen deutlich besser aus als erwartet.


Trendumkehr bei Foxconn?
Foxconn veröffentlichte die Geschäftszahlen aus dem zweiten Quartal dieses Jahres. Der taiwanische Konzern verbucht einen Nettogewinn in Höhe von 778,54 Millionen US-Dollar – und liegt damit eindeutig über dem Vorjahreswert: Der Gewinn fällt um 34 Prozent höher aus als im zweiten Quartal 2019. Laut Reuters gingen auch Analysten davon aus, dass Foxconn nach dem desaströsen ersten Quartal dieses Jahres wieder Wachstum erfahren werde. Sie rechneten mit einem Plus in Höhe von 610 Millionen Dollar – damit blieben die Erwartungen unter den tatsächlichen Ergebnissen.

Homeoffice nun beliebt wie nie zuvor
Allerdings sei die Nachfrage nach typischen Konsumgütern weiterhin gehemmt. Der Konzern verzeichnet in dieser Sparte einen Rückgang der Einnahmen um zirka 15 Prozent, was nicht zuletzt am verringerten Bedarf nach neuen Smartphones liege. Der Einfluss der Corona-Pandemie auf dieses Segment sei „enorm“. Ein anderer Trend ist ebenfalls auf das Virus zurückzuführen: Homeoffice erlebe gerade einen Höhenflug und beschere dem taiwanische Hersteller zahlreiche Aufträge – damit dürfte auch das Wachstum des vergangenen Quartals zu erklären sein.

Das iPhone 12 gibt den Ausschlag: Verkaufsprognosen sehr schwankend
Für eine stabile Auftragslage sorgt in naher Zukunft vor allem Apple: Mehr als 70 Prozent der Fertigung der neuen iPhone-12-Modelle fielen in den Verantwortungsbereich von Foxconn, behaupten Branchenkenner. Der chinesische Konzern kündigte bereits an, neue Saisonarbeiter einstellen zu wollen. Sollte sich das kommende Apple-Flaggschiff zum Verkaufsschlager entwickeln, würde Foxconn massiv davon profitieren. Denkbar ist aber auch eine gänzlich andere Entwicklung: Sollten die USA auf der Verbannung chinesischer Apps aus dem App Store bestehen, könnten sich viele Chinesen weltweit von ihren iPhones trennen – sehr zum Leidwesen von Apple und Foxconn.