... was ist denn eigentlich der "Anwendungsfall"/ die "Killerapplikation" für dieses Stück Technik?
Beim iPod 2001 und erst recht beim iPad war mir das, ohne beides zu kennen, klar. Aber hier?

Bei dieser Version noch nicht, aber denk mal ein paar Jahre in die Zukunft. Bald haben wir die Technik in relativ normalen Brillen integriert, d.h. immer und überall Augmented Reality. Du stehst z.B. im Supermarkt vor dem Regal und lässt dir einfach die Sachen hervorheben, die du suchst oder gegen die du nicht allergisch bist, etc. Für mich ist das langfristig ein größerer Gamechanger als das Smartphone.

Träumer, Dir wird vor dem Supermarktregal hauptsächlich eingeblendet werden, was Du kaufen sollst, aber eigentlich gar nicht willst.

Ich empfehle mal den Film "Idiocracy".

Die VisionPro versucht gar nicht Augmented Reality zu bieten, die hat ein ganz anderes Konzept. Du kannst nur «eintauchen», wenn die Möglichkeit besteht, das nahezu komplette Blickfeld des Auges zu bedecken und die Außenwelt abzuschotten. Beides geht physikalisch nur, wenn die Screens bzw die Linsen sehr nah am Auge sind. Mit einem normalen «Brillengestell» wirst du immer nur ein kleines «Guckloch» vor dir haben, da sich dann auch nicht (durch einfallendes Licht) abschotten lässt. Keine der Erfahrungen (Video, Games, virtueller Arbeitsplatz, virtuelle Erlebnisse) lässt sich mit einer normalen Brille machen.

Vielleicht kommt das zusätzlich oder von einer anderen Firma (alle bisherigen Konzepte dazu sind gefloppt), aber im Konzept der Vision Pro kannst du das auch in 5 Jahren nicht erwarten.

Aber die wird doch 3899$ kosten – wer kauft die gebraucht für 5999€?

Was, wenn ich gegen Brillen allergisch bin?

Vielleicht laufen wir ja in 10 Jahren alle mit "Schwimmbrillen" durch die Gegend

Scalping halt. Du bekommst die (noch) nicht in Deutschland, irgendjemand mit Geld wird es sich leicht machen und die kaufen.

Es ist ja bereits jenseits meiner Vorstellungskraft, warum irgendein Mensch sich so ein Brillending auf den Kopf setzt und den damit verunstaltet (statt Kontaktlinsen oder Augenlasern). Aber das? Wie uneitel-nerdig und/oder selbstbezogen muss man dafür sein?

Was machst Du an einem sonnigen Tag, wenn man eine Sonnenbrille benoetigt?
Drinnen bleiben?

Nö, rausgehen. Ich habe nie verstanden, wozu Sonnenbrillen gut sein sollen außer um „cool“ auszuschauen oder aber sich zu verstecken. Ich habe jedenfalls in meinem ganzen Leben noch keine Sonnenbrille getragen und ich bin im Sommer an sonnigen Tagen viel und reichlich draußen.

Grob fahrlässig Deiner Gesundheit gegenüber. Katarakt, Glaukom und im schlimmsten Fall Augenkrebs können die Folge von zuviel UV Strahlen auf der Retina sein. Das ist kein Witz. Du verwendest doch auch Sonnencreme für die Haut gegen Sonnenbrand. Eine gute Sonnenbrille erfüllt genau das. Man kann sich ja schlecht Sonnencreme in die Augen schmieren.

Stichwort 400nm UVA

Das ist leider falsch, die genannten Erkrankungen werden nicht durch UV-Licht ausgelöst. Es konnte noch nicht mal für das Aderhautmelanom ein Zusammenhang mit UV-Exposition nachgewiesen werden.

Und die Erde ist eine Scheibe.

Nö, tue ich auch nicht. Dieses permanente gedankliche Kreisen vieler Menschen um ihre eigene Gesundheit ist mir vollkommen fremd. Und ich sonne mich ja nur in Deutschland, bei der Strahlungsintensität hier bekomme ich keinen Sonnenbrand. Umgekehrt hasse ich fettige Haut (die habe ich von selbst schon im Übermaß) und würde mir niemals eine Creme (ob Sonnen- oder sonstige) auf die Haut schmieren, ich finde das richtig eklig und rücksichtslos gegenüber dem Badesee und den darin Badenden ist es auch.

Meine Eltern haben auf all das geachtet und sind dennoch beide nicht annähernd so alt geworden wie ich jetzt schon bin. Da bin ich fatalistisch. Wenn ich sterbe, sterbe ich, und bis dahin will ich an meinen Körper keine Gedanken verschwenden.

Aber wir kommen vom Thema ab … Wer die Wirklichkeit für zu gefährlich hält, kann sich ja zukünftig mit der Vision Pro an einen virtuellen Strand versetzen lassen. Mir wäre die Entkopplung der Sinne von der Realität ein Gräuel und keine 10 Pferde brächten mich dazu, mir freiwillig so ein Ding aufzusetzen. Aus meiner Sicht verrennt Apple sich da völlig.

Der war gut !

🙈
Ja, habe auch gelacht.

Kein Ahnung, was daran so lustig ist. Mir ist schon klar, dass es Menschen gibt, die das Pech haben, dass sie extrem hellhäutig und entsprechend empfindlich sind, aber ich gehöre da halt nicht dazu.

Ich habe es ein einziges Mal in meinem ganzen Leben geschafft, in Deutschland Sonnenbrand zu bekommen, und da war ich echt selbst schuld. Um 13 Uhr Sommerzeit (de facto also 12 Uhr = Sonnenhöchststand) bäuchlings auf eine Luftmatratze gelegt, auf den See rausgepaddelt, eingeschlafen und um 17 Uhr wieder aufgewacht. Da hatte ich tatsächlich Sonnenbrand auf dem Rücken. Das war aber das einzige Mal (ich habe mich auch nie wieder so blöd angestellt).

Am Strand von z.B. Kalifornien wäre das natürlich eine ganz andere Sache; da war ich einen Sommer und habe auch eklige Sonnencreme benutzt. Aber in Deutschland?

Es muss gar nicht zu einem Sonnenbrand kommen, um mittels Sonneneinstrahlung Schaden auf Deiner Haut zu verursachen. Es ist ein Trugschluss, dass UVA UVB Strahlen erst gefährlich werden, sobald ein Sonnenbrand entstanden ist. Auch in Deutschland! Das wird Dir jede ernst zunehmende Dermatologe, Radiologe und Onkologe bestätigen. Insofern finde ich Deine Einstellung fahrlässig. Aber es kann ja jeder machen was er will mit seinem Körper.

Das will ich überhaupt nicht bestreiten, aber das läuft aus meiner Sicht dann eben unter der Rubrik regulärer Verschleiß durch Leben; darüber nachzugrübeln, ist mir meine Lebenszeit einfach zu schade.

Aber zurück zum Thema: Menschen, deren Gedanken viel um den eigenen Körper kreisen, setzen mit größerer Wahrscheinlichkeit auch Sonnenbrillen auf und wären also mit entsprechend größerer Wahrscheinlichkeit auch willens, eine Vision pro aufzusetzen. Andererseits spielt gerade bei dieser Gruppe eine Form von „Naturverbundenheit“ eine größere Rolle, die im Widerspruch zur virtuellen Realität einer solchen Brille steht.

Die urbane Clubkultur wiederum, die halluzinogenen Drogen nahesteht (die Vision pro ist im Prinzip ja nichts anderes als eine technisch implementierte halluzinogene Droge), ist viel zu eitel, um sich solch ein Monstrum auf den Kopf zu setzen.

Kurzum: mir ist immer noch völlig unklar, aus welcher gesellschaftlichen Gruppe jenseits der Technik-Nerds sich Vision-pro-Nutzer rekrutieren sollen.