Da ich absolut keine Ahnung von Automator und Shell-Skripten habe, stelle ich meine Frage einfach mal hier. ChatGPT habe ich auch schon gefragt, aber keine leicht nachzuvollziehende Anleitung erhalten

Ziel: Ein ca. 30seitiges Worddokument von ChatGPT umformulieren lassen und in eine neue Datei ausgeben.
Schwierigkeit: ChatGPT (hier Version 4) übernimmt nur kurze Textabschnitte und kürzt größere Textteile. Es soll aber nur umformuliert und nicht zusammengefasst werden.
Hintergrund: Ich möchte von mir unprofessionell eingesprochene Lehrvorträge durch ChatGPT verbessern, von allen Ellipsen und Exkursen säubern und danach den geglätteten Text über einen Tele-Prompter neu einsprechen. Es geht also um meinen eigenen Text, den ich zwar verbessern, aber in Intension und Inhalt nicht verändern möchte. Die Videos wurden mit MacWhisper schon transkribiert und liegen als Word-Datei vor. Die einzelnen Textabschnitte könnten in Word (oder jedem anderen besser einzubindenden Textprogramm) durch Absätze gegliedert werden.

ChatGPT schlug mir ein Shell-Skript vor, welches den Gesamttext oder die Zwischenablage über den api-Schlüssel sendet und dann irgendwohin ausgibt. Ab da war ich überfordert. Auch waren bisher alle meine dilettantischen Versuche mit Automator meine Arbeitsabläufe zu vereinfachen gescheitert.

Weiß jemand Rat, ohne dass dieser oder diese wertvolle Wochenenderholungszeit opfern müsste?

Vielen Dank für's Lesen und eventuelle Hilfe

Da es eh Deine eigenen Texte sind, wärest Du zu Fuß nicht schneller?
Mache es doch wie in der Schule: vorweg eine kurze Gliederung zurechtlegen mit den wesentlichen Stichpunkten in der richtigen Reihenfolge, dann Dein Skript durchforsten und entsprechend neu strukturieren.

Zuerst alle überflüssigen Bestandteile rauswerfen (»Ellipsen«, »Exkurse« und sonstige Sprachgirlanden – Du musst Sie doch kennen, da es schließlich Dein Text ist), danach anhand Deiner Gliederung den Text entsprechend rekombinieren.
Zum Schluss noch etwas Sprachpolitur auftragen (Schachtelsätze auflösen, generell eher kurz und knackig schreiben, logische Argumentationsketten einhalten, diffuse Begriffe präzisieren),
das sollte es gewesen sein.

Maximal vier Stunden Aufwand, schätze ich. ChatGPT würde ich an meine eigenen Texte niemals ranlassen …

Naja, vielleicht habe ich gut reden, nach 30 Jahren Redaktion –
aber länger als sechs Stunden solltest Du wirklich nicht brauchen.

Kleiner Tipp, falls Du wirklich blockiert bist: Gehe eine halbe Stunde um den Block und lasse Dir durch den Kopf gehen, welche Inhalte Dir wichtig sind und welches dekorative Beiwerk Du entweder kürzen (semantisch verdichten) oder ganz rauslassen kannst – versuche einfach, beim entspannten Spaziergang ein visuelles Gerüst Deiner Skript-Struktur zu entwerfen.

Mit etwas Abstand zum Skript (im konkreten und abstrakten Sinne) baut sich dann vor Deinem inneren Auge peu à peu ein sinniges Konstruktionsschema auf: Das Baumaterial ist ja da, Du musst nur den Schutt aus dem Weg räumen.

Viel Erfolg!

@macwalle

Vielen Dank für die "analoge" Variante, welche ich aber schon mehrfach mehr oder weniger erfolgreich angewandt habe. Meine Vorlesungen der letzten zwanzig Jahre bauen auch auf diesem Prinzip auf: Lernziele formulieren, Lern-Methoden auswählen, ansprechende Beispielliteratur heraussuchen usw. Klappte auch immer prima. Nach den Online-Erfahrungen der letzten Jahre hat sich dann herausgestellt, dass ich ein ganz übler "Schwätzer" bin, was in der Präsenzlehre nicht ganz so schlimm erscheint (mir jedenfalls), dass die für die virtuellen Anteile der Lehre erstellten Aufnahmen aber kaum zu ertragen sind.
Das aktuelle Projekt soll nur ein Testballon sein, um zu sehen, ob meine geplante Vorgehensweise sinnvoll erscheint. Mein Plan sieht vor:

1. Lehrmaterial erstellen
2. Lehrveranstaltung einsprechen und über MacWhisper transkribieren.
3. Text glätten lassen. ChatGPT macht das ganz gut und verändert nur marginal, wenn ich ihn/sie ein wenig motiviere.
4. Den geglätteten Text dann stressfrei in die Folien sprechen. Das vermindert dann auch meinen unsäglichen sächsischen Dialekt

Insgesamt habe ich im Semester ca. 300 Stunden Vorlesung und diese sollen durch ergänzendes Folienmaterial (Definitionen, Fachdiskurse und Literaturbesprechungen) aufgelockert werden (Prinzip Inverted Classroom). Das schaffe ich zeitlich mit meinem aktuellen Vorgehen nicht. Für das von Dir vorgeschlagene Vorgehen benötige ich bei meinem Lehrumfang und den bisher noch nicht "virtualisierten" Anteilen Wochen und Monate. Am Ende habe ich dann immer wieder aufgegeben und doch wieder "frei Schnauze" eingesprochen.

Ich verstehe vollkommen, dass das von Dir vorgeschlagene Vorgehen das interessantere und qualitativ bessere ist, möchte aber doch noch einmal darauf hinweisen, dass ich nach einer Lösung meines Problems unter den in der Fragestellung genannten Aspekten gefragt hatte.

Wie wäre es denn dann, wenn Du als Ausgangspunkt das vorgeschlagene Shell-Skript hier postest? Von Null anfangen kann/wird hier keiner.

hab da was für Apples Kurzbefehle für MacOS gebastelt. Da kannst einen Text eingeben und dann erscheint ein kleines Fenster mit der Antwort... du brauchst halt nen OpenAI-API Key dazu. Falls Interesse hast kannst ja bescheid geben. Anpassen für dich kannst du es ja dann.

Vielen Dank für die Nachricht. Gerne würde ich probieren, Deine Vorlage anzupassen. Ab morgen bin ich ohne Technik eine Woche im Urlaub, aber danach wäre ich interessiert.

ich schick dir per PM den iCloud Link zu dem Kurzbefehl