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Milliardenklage: Kunden im App Store von Apple abgezockt?

Für Apples ohnehin schon sehr gut beschäftigte Rechtsabteilung hat sich eine neue Baustelle aufgetan. So gab die Consumer Competition Claims Foundation an, eine milliardenschwere Klage gegen Apple eingereicht zu haben – der Vorwurf ähnelt dabei jener Argumentation, die auch von zahlreichen Wettbewerbsbehörden vorgetragen wird. Das Unternehmen mache sich wettbewerbswidriger Praktiken schuldig und sorge damit für unvertretbar hohe Preise im App Store. Millionen von Kunden müssen für App-Käufe zu tief in die Tasche greifen, da Apple alles daran setze, weiterhin mit Provisionen von bis zu 30 Prozent arbeiten zu können. Auch wenn sicherlich nicht jeder Anbieter den Vorteil einer niedrigeren "Apple Tax" an die Verbraucher weitergibt, würde es auf dem hart umkämpfen Softwaremarkt dennoch insgesamt zu niedrigeren Preisen kommen.


Kunden bezahlen angeblich Milliarden zu viel
Für die aktuelle Situation sei vor allem Apple und das mit allen Mitteln verteidigte App-Store-Monopol verantwortlich. Den Angaben zufolge entsprechen die Forderungen der CCCF einem Volumen von rund fünf Milliarden Euro, es geht diesmal ausschließlich um den europäischen Markt. Ziel ist, für eine direkte Entschädigung der Nutzer zu sorgen und diesen Teile der erhobenen Gebühren rückzuerstatten. Keine Details gibt es hingegen, wie genau der Ablauf aussehen könnte, sollten sich die Kläger vor Gericht durchsetzen können. Wer sich anschließen möchte, kann dies auf den Seiten der Organisation tun:

Zeitnahe Entscheidung sehr unwahrscheinlich
Allerdings wäre es ohnehin noch ein weiter Weg bis zu einem möglichen Urteil. Bislang wollten Gerichte nämlich noch nicht feststellen, dass Apple ein Monopolist sei. Zwar gehen die Wettbewerbshüter von Marktverzerrung aus und in vielen Ländern drohen Apple empfindliche Einschränkungen, dennoch geht man bislang nicht davon aus, Apple mache sich generell marktbeherrschenden Verhaltens schuldig. Registriert ist die CCCF übrigens in den Niederlanden – also dort, wo Apple aufgrund der aktuellen Geschäftspraxis wöchentlich fünf Millionen Dollar an Strafe zu entrichten hat. Das Unternehmen entschied sich auch dort für volle Konfrontation, anstatt die Gesetzgebern durch niedrigere Gebühren, beispielsweise pauschale 15 statt 30 Prozent, Kooperationswillen zu beweisen.

Kommentare

Motti
Motti30.03.22 15:49
Witzig.. als es darum ging, dass die Firmen groß werden, fanden das alle ok und bejubelten den Store sogar.

Jetzt sind sie gross und wollen rumgeizen, für die Aktionäre etc..
-2
Metty
Metty30.03.22 16:12
Prinzipiell gibt es nichts dagegen zu sagen, dass Firmen gross werden. Auch das Streben nach möglichst grossen Gewinnen ist erst einmal nichts Verwerfliches. Das liegt in der Natur unserer Gesellschaft.
Es gibt jedoch einen Punkt, an dem das Ganze umkippt, nämlich dann wenn Mitbewerber massiv behindert werden. Auch wenn ich Apples Verhalten nicht erst seit gestern kritisch sehe, kann ich bei dieser Klage dafür keine Grundlage sehen.
Niemand ist gezwungen die Apple Tax zu entrichten. Natürlich muss man dann auf den Apple App Store verzichten. Die Bedingungen des App Store sind öffentlich einsehbar. Erscheint einem die Gebühr von 30% zu teuer, dann sollte man vielleicht auf alternative Betriebssysteme zugreifen. Apple bietet eine Plattform von hohem kommenrziellem Wert an. Das kostet auch.
Wann habe ich das letzte mal von einer Klage gegen Gucci, Rolex oder Louis Vuitton wegen zu hoher Preise gelesen? Da sind erst Gewinnspannen drin.
+9
rudluc30.03.22 16:36
Es gibt Geschäftsmodelle, bei denen über hohe Verkaufspreise bei Verbrauchsmaterialien oder Software die stark unter dem normalen Preis angebotenen Hardwareprodukte quersubventioniert werden. Als Beispiel kann man Tintenstrahldrucker nehmen oder die Spielkonsolen von Sony und Microsoft. Das kann man bei der sündhaft teuren Apple-Hardware allerdings nicht behaupten.
Insofern sind die 30% Apple-Tax unverschämt und Apple kann das eigentlich nicht rechtfertigen außer mit maßlosem Gewinnstreben. Immerhin gab es zu Steve Jobs Zeiten viel günstigere Softwarepreise (oftmals 0,99€) und heute expodieren die Preise regelrecht, vor allem seitdem so viele Softwarehersteller auf ein Abomodell wechseln.
-6
Bitsurfer30.03.22 16:36
Was heisst denn zahlen zu viel? Bekommen sie das bei Android günstiger? Bezahle ich für Spotify im App Store mehr als Online? Wievirl nimmt der Sony Store?
Apple macht den Preis ja nicht sondern der Programmierer. Unterm Stich bezahlt man für alles immer zuviel weil jedes Produkt man irgendwo günstiger bekommt.

Bei so Aktionen kommt nur eines hervor, der blanke Neid.
+1
weber30.03.22 16:40
Bitsurfer
Was heisst denn zahlen zu viel? Bekommen sie das bei Android günstiger? Bezahle ich für Spotify im App Store mehr als Online?

Bei Spotify selbst zahlst du weniger, aber der Komfort alles zentral zu haben ist für mich einiges wert. Ich finde die Apple tax legitim. Eine Cola kostet an der Tanke auch mehr als bei Aldi. Man hat ja die Wahl 🤷🏻‍♂️
+3
Mecki
Mecki30.03.22 16:43
Apple macht keine Endkundenpreise für Apps. Man kann Apps sogar kostenlos über den AppStore vertreiben. Die Preise machen die App-Entwickler und die bieten ihre Apps woanders auch nicht günstiger an als bei Apple im Store, sie streichen woanders höchstens mehr Geld selber ein. Und es ist auch niemand genötigt überhaupt irgend eine App kaufen zu müssen.

Und da ja jeden die Abgabe gleich trifft, verzerrt das auch nicht den Wettbewerb der App-Entwickler untereinander. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Wenn ich sage, jeder kann doch Android nehmen, wenn ihm das System nicht passt, dann heißt es "Nein, nein, Android und iOS sind zwei getrennte Märkte", aber wenn das stimmt, dann verzerrt was Apple verlangt nicht den Wettbewerb, weil ja jeder auf dem iOS Markt gleich viel Abgaben zahlen muss, also wo soll da die Verzerrung sein? Eine Verzerrung kann es nur geben, wenn iOS der gleiche Markt ist wie der restliche App Markt auch, wo diese Abgabe nicht fällig wird, nur dann gilt wiederum, dass ja jedem frei steht Android zu nutzen. Also was nun? Es kann nicht beides zutreffen. Man kann nicht die Marktdefinition je nach Klage jedes mal anders auslegen, wie es einem gerade in den Kram passt, nur eine Definition kann am Ende zutreffen.

Und jeder, der im Supermarkt Ware kauft, kauft etwas, das irgendwo in der Kette zwischen Produzent, Großhändler, Lebensmittelproduzent, Zwischenhändler und Supermarkt garantiert mehr als 30% Preisaufschlag erlebt hat. Dann wird ja jeder Kunde im Supermarkt auch ständig abgezockt, was er nur nicht weiß, weil da er Teilweise Produkte mit 300% (ja, keine Null zu viel) Preisaufschlag kauft, das hat ihn noch nie gestört und da hat noch nie jemand behauptet, dass das den Markt verzerrt.
+6
chrizzchrizz
chrizzchrizz30.03.22 16:47
Bin mal gespannt wann mal jemand auf die Idee kommt mit der Argumentation eBay zu verklagen. Dort muss ich als Verkäufer ein Teil meines Gewinns abgeben und als Käufer muss ich das dann durch höhere Preise kompensieren
+5
murnoggerl30.03.22 19:29
Wenn ich eure Kommentare lese dann sind hier die meisten der Meinung:
Wer sich ein Apple-Gerät kauft muss in den sauren Apfel App-Sore beißen.
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Heinzchen
Heinzchen30.03.22 20:50
murnoggerl
Wenn ich eure Kommentare lese dann sind hier die meisten der Meinung:
Wer sich ein Apple-Gerät kauft muss in den sauren Apfel App-Sore beißen.
Warum ist der Apfel sauer???
Meinung bilden statt Meinung machen.
+3
Raziel131.03.22 10:46
Witzig, übliche 1€ sind also Wucherpreise. Im AppStore bekommen ich teilweise Spiele die es auch auf anderen Plattformen gibt um einen Bruchteil des Preises. Langsam ist das alles richtig surreal was da passiert. Wollen jetzt einfach alle die Chance nutzen um was vom Kuchen zu erhalten?
+2
murnoggerl31.03.22 21:39
Heinzchen
murnoggerl
Wenn ich eure Kommentare lese dann sind hier die meisten der Meinung:
Wer sich ein Apple-Gerät kauft muss in den sauren Apfel App-Sore beißen.
Warum ist der Apfel sauer???
Sprichwörtlich?
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