Die Produkthighlights der Woche – Magic Trackpad 2 Test-Nachtrag, Messen mit Laser, edle Smartwatch von Tag Heuer und mehr
Test (Teil 2) Apple Magic Trackpad 2: Die Katze lässt das Mausen nichtNun ist es doch passiert: Nach meinem ersten Testbericht zum neuen Apple Magic Trackpad 2 (
Store) in
Ausgabe 507 war ich mir eigentlich schon fast sicher, dass ich das Wischbrett behalten und damit die Logitech MX Master Maus ersetzen möchte. Ich hatte mich zwischenzeitlich sehr gut (wenn auch noch nicht vollständig) an die Besonderheiten der Trackpad-Bedienung gewöhnt.
Vor allem die speziellen Vorteile, wie das praktische "intelligente" Zoomen á la iPad/iPhone, das geräuschlose und recht saubere Scrolling, Vergrößerungen und Verkleinerungen durch Pinch-Gesten und andere Mehr-Finger-Funktionen, die ich mir dank Zusatzsoftware Better Touch Tool angelegt habe, konnten mich durchaus überzeugen. Doch erst jetzt, nach mehreren Wochen des intensiven Gebrauchs, stellen sich einige Nachteile gegenüber der Maus ein, die sich scheinbar doch nicht durch genügend Übung und Gewöhnung einfach in Luft auflösen. Zum Beispiel passiert es mir immer wieder, dass ich mit dem Trackpad „übersteuere". Das heißt, beim Ansteuern einen Ziels muss ich wesentlich mehr "nachlenken", um das Ziel akkurat zu treffen. So ist beispielsweise das Nachbearbeiten vieler kleiner Details in einem Foto mit dem Reparaturpinsel
erheblich flotter und genauer mit der Maus zu bewerkstelligen als mit dem Trackpad.
Zunächst hatte ich mich dazu gezwungen, solche und ähnliche Aufgaben trotzdem mit dem Trackpad zu erledigen, weil ich davon eine gewisse Übung und Routine zu erwerben hoffte. Aber so richtig will sich die einfach nicht einstellen. Als ich zuletzt dann doch wieder zur Maus zurückgegriffen habe, wurde mir schnell klar, dass ich die Schnelligkeit und Präzision, welche ich mit dem Tischnager an den Tag lege, mit dem Trackpad vermutlich niemals erreichen werde.
Und es gibt noch andere kleine Schwachpunkte bei der Trackpad-Nutzung, die sich auch durch Geduld und Spucke einfach nicht vollständig beseitigen lassen wollen. So kommt es beispielsweise hin und wieder vor, dass bei dem Versuch zu scrollen nicht zwei Finger, sondern nur einer erkannt werden, mit der Folge, dass ich stattdessen den Mauszeiger aus dem Fenster bewege. Ich betone, dass dies zwar relativ selten vorkommt, aber es passiert. Und solche Dinge sind mir mit der Mehr-Tasten-Maus fast völlig fremd.
Oder dass beim Ausführen einer anderen Mehr-Finger-Geste nicht alle Griffel einwandfrei erkannt werden und stattdessen eine andere Funktion ausgeführt wird, die einen Finger weniger erfordert. Zudem arbeiten gewisse Gesten, die über die App BTT laufen, mit einer leichten zeitlichen Verzögerung ab. So habe ich mir zum Scrollen an den Seitenanfang das entsprechende Tastaturkommando mit einem Drei-Finger-Tap angelegt. Führe ich diese Geste aus, wird sie erst mit einer Verzögerung von ein paar Zehntelsekunden ausgeführt. Die entsprechende Funktion mit der Maus wird verzögerungsfrei umgesetzt.
An meiner technischen Einschätzung zum Magic Trackpad 2 ändert sich damit zwar nichts. Ich halte es nach wie vor für das beste Trackpad, mit dem ich jemals gearbeitet habe. Aber die Maus bleibt für mich doch das weitaus schärfere Skalpell in meinem Operationsbesteck. Multi Touch, Force Touch und eine größere Berührungsfläche befreien das Konzept Trackpad nicht von seinen systemimmanenten Schwächen.
Dummerweise ist nun genau das eingetreten, was ich schon befürchtet hatte: Die zweiwöchige Rücksendefrist ist abgelaufen. Daher werde ich jetzt erst mal eine Weile versuchen, Maus und Trackpad parallel zu nutzen. Also die Maus für alles Wesentliche und komplexere Aufgaben und rechts daneben das Trackpad als "Backup" für die Situationen, in denen dessen spezielle Stärken gefragt sind. Optimal finde ich eine solche Doppellösung aber prinzipiell nicht, weil beide Eingabegeräte zusammen mehr Platz neben der Tastatur beanspruchen. Aber mal abwarten, wohin das führt …