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Eigenes Schriftformat für das Web

Wie Mozilla bekannt gegeben hat, wird man mit der Veröffentlichung von Firefox 3.6 auch ein neues Schriftformat für das Web unterstützen. Das unter dem Namen Web Open Font Format (WOFF) entwickelte Format ist grundsätzlich nur ein Container, welcher andere Schriftformate in komprimierter Form aufnimmt und mit Meta-Daten versieht. Als Schriftformate werden TrueType und OpenType unterstützt, die letztendlich vom Browser zur Darstellung aus WOFF entpackt werden. WOFF wurde von den Schrift-Designern Erik van Blokland und Tal Leming und dem Mozilla-Entwickler Jonathan Kew entwickelt und soll sich laut eigenen Angaben einer recht großen Unterstützung durch Schrift-Designer erfreuen. Mozilla selbst räumt ein, dass die Komprimierung der Schrift auch auf herkömmlichem Wege direkt über HTTP erreicht werden könnte. Allerdings führt dies im Gegensatz zum WOFF-Format zu einem gewissen Konfigurationsaufwand und lässt sich daher nicht immer bewerkstelligen. Die Unterstützung von Meta-Daten in WOFF ermöglicht zudem die Hinterlegung von Informationen zur Quelle und Verwendung der Schrift. Ein DRM-System soll mit WOFF allerdings nicht möglich sein.

Weiterführende Links:

Kommentare

Stefan S.
Stefan S.02.11.09 15:42
Ui, dann schenken mir demnächst Webdesigner Schriften, die ich sonst kaufen müsste?
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gritsch02.11.09 15:52
jo, kein DRM - wird sich wohl nicht durchsetzen können...
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halebopp
halebopp02.11.09 16:05
van Blokland und Spiekermann - die machen wohl alles. Respekt.


WOFF finde ich witzig.
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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raffaelo02.11.09 16:06
TypeKit!
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mee
mee02.11.09 16:26
Jaaa und was ist mit all den alten Browsern …?? Wird wohl noch Jahre vergehen bis dann alle so weit sind und dies auch unterstützten …
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sierkb02.11.09 16:37
Es geht bei WOFF nicht um DRM oder Nicht-DRM -- im Vordergrund steht die Kompression bei der Auslieferung.
WOFF ist eine Hülle um bestehende TrueType- oder OpenType- oder Open Font Format-Schriften bzw. sind mit WOFF diese Schriften eben komprimiert.

Eine Kompression, die genausogut auch erreicht werden kann/könnte via HTTP-Kompression z.B. über das Apache Modul mod_gzip (Apache 1.x) oder mod_deflate (Apache2.x), siehe dazu auch die entspr. Apache Doku: . Da das aber nicht für jeden Laien konfigurierbar ist, will man mit dem Web Open Font Format (WOFF) hier quasi fertig komprimierte Schriften anbieten bzw. dazu die Möglichkeiten bereitstellen, das zu tun.

Die Liste derer, die WOFF unterstützen wollen bzw. eine Unterstützung zugesagt haben, liest sich mMn ziemlich eindrucksvoll: und teilweise wie das "Who is who" der Schriften-Anbieter.

Nochmal: es geht bei WOFF nicht darum, in Konkurrenz zu OpenType und Truetype zu treten und diese vollständig zu ersetzen. WOFF kapselt OpenType- oder TrueType-Fonts (will heißen, im Inneren einer WOFF-Datei befindet sich der ursprüngl. OTF- oder TT-Font) und bietet einen solchen Font in fürs Web optimierter komprimierter Form an. Wahlweise zusätzlich versehen mit einem vom jeweiligen Schrift-Anbieter versehenen Meta-Daten-Feld (Private Data Block), in das er zusätzliche Informationen über diese Schrift mitgeben kann (kann, nicht muss). Das Thema DRM wird damit nicht abgedeckt und soll auch gar nicht abgedeckt werden. DRM ist nicht Gegenstand von WOFF, Gegenstand von WOFF ist die Kompression.

Der einzige Font, der das Thema DRM bewusst abdecken will, ist seit Jahren wohl Microsofts proprietärer EOT-Font, und da wissen wir, wie der sich bisher durchgesetzt hat. Wohl auch ein Grund, weshalb auch gerade die großen Schriften-Hersteller so langsam von EOT ablassen, obwohl gerade sie es waren, die EOT ursprüngl. den Rücken stärkten.

WOFF ändert an der ganzen Diskussion/Problematik um bzw. für/gegen DRM im Zusammenhang mit Schriften nichts. Die Diskussion existiert schon seit Jahren und hat dazu beigetragen, dass einbettbare/nachladbare Schriften via CSS-Regel @font-face so lange gebraucht haben, überhaupt in der CSS-Spezifikation verbindlich festgeschrieben zu werden bzw. von den Browser-Herstellern einheitlich umgesetzt zu werden. Einziger Browser-Hersteller, der bisher da noch eine Ausnahme bildet: Microsoft. Weil man da bisher immer noch am eigenen EOT-Format und dessen Einbindung festhält.

Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe an frei verfügbaren und frei nutzbaren und verteilbaren Schriften, auch und gerade fürs Web. Die können und dürfen wunderbar mittels @font-face eingebettet und verteilt werden. WOFF ändert daran nichts, fügt diesen nur eine komprimierte Variante hinzu. Sofern der betreffende Schriftenabieter eine solche komprimierte Variante neben seiner herkömmlichen OTF- oder TT-Schrift zur Seite stellt und man diese dann entsprechend wahlweise bevorzugen kann (das Mozilla-Dokument zeigt ja anhand von Beispielen, wie man das prima machen und mehrere Möglichkeiten zur Auswahl umsetzen kann, weil (noch) nicht jeder Browser WOFF implementiert hat).

WOFF File Format (draft of 2009-10-23
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MarcoMarco02.11.09 16:50
halebopp

von Spiekermann les ich nix... hab ich was überlesen oder hast Du unsichtbare Informationen ...?


(-;
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halebopp
halebopp02.11.09 16:58
Nee von Spiekermann steht hier nix. Aber die beiden sind wohl die Schwergewichte in der Schriftenszene. Wenn irgendwas wichtiges passiert, hat einer von denen meistens die Finger mit drin. Von daher durfte Spiekermann hier wohl ruhig erwähnt werden - zumal er bei einem möglichen kommerziellen Vertrieb dann ganz sicher dabei ist.

Aber um der politischen Korrektheit willen: Es gibt auch eine ganze Reihe anderer toller Schriftdesigner!
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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MarcoMarco02.11.09 17:00
ach so... im ersten Moment war ich ein wenig irritiert... schon allein wegen des Vornamnes "Erik" ... da denkt man ja gerne sofort an Spiekermann und seine Schriftenapotheke und all dies...

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sierkb02.11.09 17:04
halebopp,
MarcoMarco:

Typographic diversity for the web
Erik Spiekermann and FontFont endorse woff
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halebopp
halebopp02.11.09 17:32
Danke für den Link, Sierk.
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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sierkb02.11.09 17:34
halebopp:

Gern geschehen.
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gritsch02.11.09 17:57
und jeder kann sich dann die fonts vom server saugen - toll.
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sierkb02.11.09 18:02
gritsch:
und jeder kann sich dann die fonts vom server saugen - toll.

Bitte näher ausführen und erklären, was Du damit meinst. Möglicherweiese missverstehst Du da nämlich was...
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gritsch02.11.09 18:12
es wird ja im klartext angegeben wo die files liegen. die kannst du dir dann runterladen und "entpacken". schon hast du fonts die du womöglich nicht haben dürftest und die der andre auch nicht verteilen dürfte.

außerdem kann eine gute otf (auch im komprimierten zustand) einige MB groß sein.

des weiteren unterstützt das feature ja noch nicht jeder browser...
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sierkb02.11.09 19:11
gritsch:
es wird ja im klartext angegeben wo die files liegen. die kannst du dir dann runterladen und "entpacken".

Und was genau hat das jetzt mot WOFF zu tun? Evtl. exakt gar nichts? Höchstens mit der Einbettung via CSS über @font-face. Und da sind alle diesbzgl. Kämpfe und Schlachten schon längst ausgefochten und geschlagen.

Wer seine Schrift nicht auf diese Weise zum freien Download bzw. zur freien Verwendung anbieten will, der tut es einfach nicht. Der hinterlegt sie eben nicht auf seinem Server zum allg. Download, und der bindet sie eben nicht via @font-face ein.
Und wer Schriften verwenden und verbreiten möchte, die einer freieren Lizenz unterliegen bzw. deren Lizenz genau das gefahrlos erlaubt und sogar unterstützt (und teilweise bieten sogar großen Schriftenhäuser oder -designer bieten u.a. auch genau solche Schriften an oder beteiligen sich an deren Entwicklung -- damit sie frei im Web erhältlich sind und dort zirkulieren können), der kann sie mit @font-face ruhig einbinden.

So einfach kann das Leben sein.

In der betreffenden CSS3-Spezifikation
CSS Fonts Module Level 3 findet sich auch der entsprechende Absatz dazu: Appendix B: Font licensing issues .

Und Browser wie Firefox, WebKit/Safari, Opera und sogar der IE (mit entsprechender Berücksichtigung eines kleinen Sonderwegs aufgrund des dort bevorzugten .eot-Formats) können schon seit einiger Zeit damit prima umgehen bzw. haben das, was im CSS3 Font Spec Module niedergeschrieben und spezifiziert ist, inzwischen umgesetzt, sodass es nutzbar ist, siehe dazu auch:

mozilla developer center: @font-face
css3.info:
alistapart: CSS @ Ten: The Next Big Thing
praegnanz.de: WebKit nun mit Quasi-Font-Embedding
praegnanz.de: Nachschlag zur font-face-Situation
Tobias Otte: Web Fonts - @font-face im Einsatz

Das hier in der Newsmeldung vorgestellte Web Open Font Format (WOFF) ändert an alledem gar nichts. Es trägt höchstens dazu bei, bei Schriftendesignern evtl. noch mehr den Fokus auf fürs Web und den Bildschirm optimierte Schriften zu legen (die zudem dann frei verfügbar gemacht werden können und damit dann auch zirkulieren können), denn davon gibt es im Gegensatz zum Printbereich eine ganze Größenordnung weniger.

Nicht ohne Grund hat Microsoft damals seine Core Fonts , ebenfalls zur freien Verfügung und unter eine frei nutzbare Lizenz gestellt, nämlich mit genau diesem Ziel: sie sollten zirkulieren und sich verbreiten, damit sie von möglichst vielen Menschen im Web frei genutzt werden können -- egal, ob nun auf einem windows-System und mit dem IE oder mit einem anderen System. Und genau das haben sie dann auch getan.

Also nochmal: wer via @font-face Schriften nutzen will, deren Lizenz eine Nutzung bzw. eine Verbreitung im WWW bzw. über den persönlichen Gebrauch hinaus nicht gestattet, der verwendet solchen Beschränkungen unterliegende Schriften eben einfach nicht im WWW oder weicht eben auf (möglicherweise ähnliche) Schriften aus, die nicht solchen Beschränkungen unterliegen.

WOFF hat mit dieser "Problemstellung" weder was zu tun bzw. ändert daran nichts. Es sind einfach zwei paar verschiedene Schuhe.

Und bzgl. der Nutzung von @font-face im Allgemeinen: es gibt ja noch eine Vielzahl frei nutzbarer Schriften. Warum sollen diesbzgl. grundsätzlich alle Schriften in ihrer Verbreitungsmöglichkeit eingeschränkt werden, wenn es eigentlich nur Schriften betrifft, die einer einschränkenden Lizenz unterliegen und historisch gesehen meist aus dem Printbereich stammen und nicht selten sowieso nicht fürs Web bzw. für den Bildschirm so gut geeignet sind und die eigentlich einer entsprechenden bildschirmoptimierten Variante bedürfen, die dann ja gerne z.B. unter eine freiere Lizenz gestellt werden könnte, welche die Einbettung und Verteilung via @font-face wieder leichter erlaubt?

außerdem kann eine gute otf (auch im komprimierten zustand) einige MB groß sein.

Genau deshalb ja auch der so vielbeachtete Vorschlag bzgl. WOFF...
Lies mal

Textauszug:
This is a proposal for a simple compressed format for fonts, designed primarily for use on the web. A feature of this format is that clients can decompress individual tables as needed, and thus can access specific parts of the font data without the need to decompress the entire font.[/b] In resource-constrained environments such as mobile devices, [b]this allows the user agent to examine, for example, the OS/2 and cmap tables quite cheaply; or a client that knows it is doing horizontal layout could skip decompressing a vertical metrics table.

It would even be possible for the UA to use byte-range requests to avoid even downloading the entire compressed file, by first downloading the header, to determine the number of tables, and then the table directory. At this point, the UA can issue a request to get the compressed version of any individual font table, and thus it can minimize the RAM footprint of pages that may link to numerous fonts, at the cost of doing more separate network requests.
des weiteren unterstützt das feature ja noch nicht jeder browser...

Das WebKit-Team und Opera werden sich da sicher nicht lange bitten lassen, das ebenfalls einzubauen (möglicherweise ist man ja schon dabei), wenn die Unterstützung seitens der Schriftendesigner und durchaus auch sehr namhaften Schriftenanbieter bereits jetzt schon (, ) dermaßen groß ist...
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gritsch02.11.09 19:18
ich hab nicht speziell WOFF gemeint sonderen generell dass schriften in webseiten verwendet werden.
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sierkb02.11.09 19:37
gritsch:
ich hab nicht speziell WOFF gemeint

Dem widerspricht Deine allererste Aussage:
jo, kein DRM - wird sich wohl nicht durchsetzen können...

Und bzgl.:
sonderen generell dass schriften in webseiten verwendet werden.

Ich hab's oben ein wenig versucht, (aus meiner Sicht und mit meinem Wissen) zu erläutern. Ich sehe das Problem, das Du zu sehen scheinst, nicht. Denn: wenn ich auf einer öffentlich zugänglichen Webseite ein Video oder eine Audio-Datei einbette, welche(s) qua Lizenzbestimmungen im öffentlichen Raum bzw. WWW nicht so ohne Weiteres gezeigt oder/und verbreitet werden darf, dann ist das sicher eine sehr vergleichbare Situation.

Abhilfe und einzig saubere Lösung: derlei Material eben gar nicht erst online stellen bzw. auf einem öffentlich zugänglichen Server bereitstellen. Genauso verhält es sich mit Schriften, deren Lizenz sowas nicht gestattet: einfach grundsätzlich nicht im und fürs Web verwenden, sie haben auf einem öffentlich zugänglichen Server dann nichts verloren. An dieser Maßgabe ändert WOFF nichts, und daran ändert auch @font-face nichts.
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Stefan S.
Stefan S.02.11.09 21:46
sierkb
Danke.
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idolum@mac03.11.09 06:21
Wenn dies wirklich mal alle Browser unterstützen würden, wäre das für Webdesigner wohl eine ähnliche Revolution wie damals PNG 24 oder CSS.

Ich selbst bin mir gerade am überlegen, ob ich wenigstens für Menùs und Headlines eine andere Schrift einbette. Die Methode per JavaScript soll ja einigermaßen funktionieren.

Hat das schon jemand erfolgreich eingesetzt?
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sierkb03.11.09 11:12
idolum@mac:
Wenn dies wirklich mal alle Browser unterstützen würden, wäre das für Webdesigner wohl eine ähnliche Revolution wie damals PNG 24 oder CSS.

Was meinst Du mit dieser Aussage? Meinst Du WOFF? Meinst Du @font-face? Zumindest bzgl. @font-face solltest Du bereits jetzt schon loslegen können, alle Browser (inkl. IE) unterstützen das (Beispiele, wie man's umsetzen kann, sind obig teilweise verlinkt oder auch z.B. hier: ). Du solltest es (im Hinblick auf den IE) nur richtig machen (weil der über diese Methode offenbar nur .eot-Schriften und keine TTF oder OTF-Schriften einbetten kann/will, Du müsstest also ggf. extra für ihn parallel entsprechende .eot-Schriften vorhalten bzw. zuvor extra erzeugen).

Und bzgl. WOFF: das obig verlinkte Mozilla-Dokument zeigt anhand von Beispielen, wie man schon jetzt WOFF-Schriften einbetten kann parallel zu anderen Schriften für Browser, die noch nicht WOFF-fähig sind. So pickt sich dann jeder Browser zur Laufzeit das raus, was er verarbeiten kann bzw. präferiert. Mit @font-face kann man also wunderbar abwärtskompatibel arbeiten.
Die Methode per JavaScript soll ja einigermaßen funktionieren.

Frage: wieso JavaScript? Oder zumindest JavaScript alleine? JavaScript ist für sowas meiner Ansicht nach gar nicht notwendig. Das Ganze lässt sich doch prima über CSS allein regeln. Deine Menüs und Headlines bekommen eben entsprechende CSS-Regeln (z.B. via Klassen oder IDs), die diese in einem extra @font-face-Abschnitt von Dir definierten Font-Namen und -Zuweisungen dann aufgreifen und benutzen.
Hat das schon jemand erfolgreich eingesetzt

@font-face? Ja. Mehrfach.
WOFF? Bisher nein mangels entspr. .woff-Font (das Thema ist noch zu neu, muss erstmal reifen, und .woff-Fonts müssen entstehen). Wird aber bestimmt irgendwann der Fall sein, wenn WOFF weitere Verbreitung findet.
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