Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Video von Steve Jobs’ NeXT-Präsentation aufgetaucht

Es war sein erster öffentlicher Auftritt, nachdem er aus dem Apple-Management entfernt worden war: Am 12. Oktober 1988 stellte Steve Jobs den NeXT-Computer vor, sein erstes Produkt außerhalb der Firma mit dem angebissenen Apfel. Der Erfolg des würfelförmigen Gerätes hielt sich allerdings in engen Grenzen - doch Teile davon halten sich bis heute. Jahrzehntelang waren die Aufzeichnungen des Events verschollen, jetzt sind sie wieder zum Vorschein gekommen.

Zwei alte VHS
Die NeXT-Keynote ist eines der drei Settings in der Aaron-Sorkin-Verfilmung von Steve Jobs’ Biographie. Im Rahmen der Recherchen zu diesem Ereignis aus dem Jahre 1988 stießen die Macher auf zwei Videokassetten, auf denen das Ereignis in der Davies Symphony Hall in San Francisco aufgezeichnet war. Jetzt ist das komplette Video mit einer Laufzeit von 2:38 Stunden auf YouTube zu bestaunen.


NeXT
Der NeXT-Computer, dessen Äußeres mit Absicht kein perfekter Würfel war, um für den ungeübten Blick wie ein solcher auszusehen, hatte viele zukunftsweisende Konzepte. Der Bildschirm etwa wurde mit einem Kabel angeschlossen, das Bild und Ton gleichzeitig übertragen konnte. Trotzdem war der NeXT kein großer Erfolg an den Ladentheken. Nur etwa 50.000 Exemplare fanden einen Abnehmer, darunter aber bedeutende Informatiker. Tim Berners-Lee entwickelte das World Wide Web auf einem NeXT, auch die Computerspiele Doom II und Quake wurden auf solchen Maschinen entwickelt.

Sorkins Film »Steve Jobs« legt nahe, dass Jobs den NeXT-Computer ohne funktionierendes OS präsentierte, um sich möglichst rasch wieder interessant für seinen ehemaligen Arbeitgeber zu machen. Wenn dies der Fall war, so funktionierte der Plan zumindest kurzfristig nicht. 1993 verkaufte NeXT das Hardware-Geschäft an Canon. Im Jahr 1996 kehrte er im Rahmen der NeXT-Übernahme zu Apple zurück. Recht schnell in den Vorstand aufgestiegen und CEO geworden, leitete er die Entwicklung des iMac, der Apple aus der Krise katapultieren sollte. Die Grundlage des Betriebssystems OS X, das noch heute auf jedem Mac läuft, hatte Jobs mit NeXT entwickelt.

Kommentare

CH
CH12.02.16 16:45
Schon wieder ein neues Video? Oder ist es das, von dem Heise schon vor zwei Wochen berichtet hat?

Ch
0
CH
CH12.02.16 16:48
Und den letzten Abschnitt solltet ihr vielleicht noch mal prüfen. Next hatte NextOS dessen Kernel und teile der Gui in OS X einflossen- in Kombination mit BSD wenn ich mich nicht irre.

Ch
0
Marcel Bresink12.02.16 17:15
Das Betriebssystem hieß "NextStep". In den folgenden Generationen wurde es umbenannt in

NeXTstep,
NeXTSTEP,
NEXTSTEP,
OPENSTEP for Mach,
Apple Rhapsody,
Mac OS X Server Version 1.x,
Mac OS X Version 10.x,
OS X Version 10.x.

BSD-Unix war und ist in allen Versionen die technische Grundlage. Im Basissystem (Darwin) werden die Versionsnummern von NeXT bis heute durchgezogen. OS X El Capitan 10.11.3 ist quasi die Version 15.3.0 von NextStep. Die internen Versionsnummern können mit dem Befehl

uname -v

angezeigt werden.
0
CH
CH12.02.16 17:25
Marcel Bresink

Verdammt - ich bin eben nicht auf den richtigen Namen gekommen! Daher das OS..

Wollte ich in der x86er Version damals eigentlich als OS/2 Alternative testen. War für mich als Schüler leider zu teuer.

Dafür lief es Jahre später in VirtualBox auf OS X
0
AppleCosmo
AppleCosmo12.02.16 18:47
Sehr intelligent, was SJ über den Peak von Technologien zu sagen hat, und vielleicht auch eine Erklärung, warum es bei OS X und iOS nicht so richtig weiter geht. Deren Grundlage ist von 1988.
Man müßte nämlich, nimmt man S. Jobs ernst, aller 10-15 Jahre völlig neu ansetzen, und folglich alle heute verfügbaren Technologien in ein neues, revolutionäres Produkt kombinieren, was Touch-Technologie, VR, ARM etc. und herkömmlichen Computer verbindet. Und das wäre dann der Ausgangspunkt für die nächsten 10-15 Jahre. Und nicht iOS und OS X von heute.
Wer schafft das?
0
LordVaderchen12.02.16 19:26
Und genau da hat SJ recht. Es wird Zeit für etwas komplett Neues. Der Lolly ist gelutscht, da geht nicht mehr viel.
0
ela12.02.16 21:54
…dazu braucht es aber jemanden, der kreativ denken kann um Lösungen für aktuelle (und zukünftig zu erwartende) Anforderungen umzusetzen…

…so wie damals, als Xerox die grafische Oberfläche baute und Jobs das Potential erkannte und wusste, wie man es für die breite Masse anwendbar machte…

…oder wie er bei NextStep überlegte, dass man in Netzwerken besser zusammenarbeiten können sollte, Dokumente austauscht oder gemeinsam an einem Projekt arbeiten kann (ist bei OS-X übrigens nie wirklich angekommen)…

…oder wie bei iOS (wenn auch im Kern ein kleines OS-X) als klar wurde, dass man mit seinem Finger auch ein kleines Gerät sinnvoll bedienen kann – wenn man nicht versucht einen Desktop aus dem Telefon zu machen…

…Was ist der nächste Sprung? Nicht eine Variation vom Bestand sondern die nächste wirklich neue Idee?
0
gfhfkgfhfk12.02.16 23:41
ela
…so wie damals, als Xerox die grafische Oberfläche baute und Jobs das Potential erkannte und wusste, wie man es für die breite Masse anwendbar machte…
Jobs erkannte das Potential des Xerox Entwurfs eben nicht! Wie er selbst sagte, war er so sehr vom GUI geblendet, daß er nicht in der Lage war die Bedeutung von OOP und der Vernetzung zu erkennen, die er bei Xerox vorgeführt bekam. An das sollte man sich erinnern.
0
Mac-Rookie
Mac-Rookie13.02.16 09:20
Marcel Bresink
Das Betriebssystem hieß "NextStep". In den folgenden Generationen wurde es umbenannt in

NeXTstep,
NeXTSTEP,
NEXTSTEP,
OPENSTEP for Mach,
Apple Rhapsody,
Mac OS X Server Version 1.x,
Mac OS X Version 10.x,
OS X Version 10.x.

BSD-Unix war und ist in allen Versionen die technische Grundlage. Im Basissystem (Darwin) werden die Versionsnummern von NeXT bis heute durchgezogen. OS X El Capitan 10.11.3 ist quasi die Version 15.3.0 von NextStep. Die internen Versionsnummern können mit dem Befehl

uname -v

angezeigt werden.

Apple Rhapsody war aber nur der Name einer internen Entwickler-Version des späteren OS X Server. Dabei gab es zunächst sowohl eine x86 als auch PPC Version. Mit dem fertigen Produkt war dann (vorerst) Schluss mit x86.
Bügeln ist keine Frauenbewegung.
0
Marcel Bresink13.02.16 10:14
Ja, es gab nicht nur eine x86-Version mit der Bezeichnung "For PC Compatibles", es gab auch "Apple Rhapsody Yellow Box for Windows NT/95". Das würde man heute als Cocoa-Entwicklungsumgebung für Windows bezeichnen. Man konnte damit Programme schreiben, die ohne Änderung gleichzeitig auf dem Mac und auf Windows lauffähig waren, mit identischer Benutzeroberfläche. Die Menüs haben sich automatisch angepasst. Beim Mac hingen sie am oberen Bildschirmrand, beim PC windows-typisch am oberen Rand jedes Dokumentenfensters.
0
Weia
Weia14.02.16 07:44
AppleCosmo
Sehr intelligent, was SJ über den Peak von Technologien zu sagen hat, und vielleicht auch eine Erklärung, warum es bei OS X und iOS nicht so richtig weiter geht. Deren Grundlage ist von 1988.
Man müßte nämlich, nimmt man S. Jobs ernst, aller 10-15 Jahre völlig neu ansetzen, und folglich alle heute verfügbaren Technologien in ein neues, revolutionäres Produkt kombinieren, was Touch-Technologie, VR, ARM etc. und herkömmlichen Computer verbindet. Und das wäre dann der Ausgangspunkt für die nächsten 10-15 Jahre. Und nicht iOS und OS X von heute.
Nein, das halte ich für eine falsche Schlussfolgerung.

Du kannst nicht immer wieder bei Null anfangen, das wäre auch völlig unsinnig, und wird nur im Überschwang disruptiver Phasen vergessen.

Steve Jobs hat schließlich mit NeXT auch nicht bei Null angefangen. Er baute auf Technologien auf, die bereits über viele Jahrzehnte (mitnichten nur 15 Jahre) entwickelt worden waren. Um, wie Newton so schön sagte, auf den Schultern von Riesen stehen zu können, darf man die nicht wegsäbeln. Oder anders ausgedrückt: Irgendwann wurde das Rad erfunden und dann sicherlich auch noch erheblich verbessert, wenn man einen heutigen Hochleistungsreifen mit einem metallbeschlagenen Speichenrad eines Holzkarrens vergleicht. Aber jetzt sind Räder ziemlich ausgereift. Statt sie neu zu erfinden, sollte man sie in Details verbessern und ansonsten Fahrzeuge an anderer Stelle neu konzipieren.

C ist jetzt seit fast 50 Jahren die Sprache für systemnahe Programmierung und wird es vermutlich in 50 Jahren mehr oder weniger modifiziert immer noch sein. Und so ein komplexes System wie OS X, das letztlich ebenfalls auf 50 Jahre Entwicklung zurückblickt, wenn man alle Komponenten betrachtet, mal eben wegschmeißen und durch was Neues ersetzen zu wollen, wäre komplette Idiotie. Das heißt nicht, dass es nichts Neues mehr gibt, nur halt nicht an der Basis von Betriebssystemen und vielleicht nicht mal – horribile dictu! – bei Computern. Irgendwann sind bei jeder Technologie die großen Umbrüche halt vorbei und das Wesentliche gedacht.

Das heißt ja nicht, dass es nichts zu verbessern gäbe. Es gäbe bei OS X schrecklich viel zu verbessern. Aber eben im Detail, damit Dinge endlich rundum tatsächlich so funktionieren, wie sie „im Prinzip“ schon bei NeXTStep 1.0 funktionieren sollten, aber es bis heute eben nie ganz taten. Was wäre das für ein Produktivitätsgewinnn, wenn wirklich alles ganz unaufgeregt „einfach funktionieren“ würde! Da sind wir heute immer noch nicht. Da kommen wir aber auch nie hin, wenn wir uns nicht an viel Detailarbeit machen und stattdessen immer gleich den Bildersturm wollen.

Computer – jedenfalls die, mit denen man arbeiten will – sind kein Abenteuerspielplatz …
Wer schafft das?
An dieser Stelle niemand. Heute sind andere Bereiche wichtig.
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
0
MarkInTosh15.02.16 14:32
Ganz ehrlich? Sicherlich die langweiligste und langwierigste Keynote, die ich jemals sehen durfte.
0
maceric
maceric16.02.16 12:31
MarkInTosh
Ganz ehrlich? Sicherlich die langweiligste und langwierigste Keynote, die ich jemals sehen durfte.

Damals hat er ja noch geübt
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.