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"Steuer-Urlaub": Apple kann möglicherweise Auslandsvermögen in die USA holen

Apple ist hoch verschuldet - und sitzt dennoch auf einem Barvermögen von mehr als 150 Milliarden Dollar. Was nach einem Widerspruch klingt, lässt sich einfach auflösen. Der Großteil des Vermögens liegt im Ausland; sobald Apple dieses aber in die USA überführt, müssten annähernd 40 Milliarden Dollar an Steuern abgeführt werden. Es war daher für Apple günstiger, fast 30 Milliarden Dollar Schulden aufzunehmen und damit Aktien zurückzukaufen, als das Geld ins eigene Land zu transferieren. Seit Jahren drängen zahlreiche große US-Konzerne die Regierung, ihnen Steuererleichterungen zu gewähren, damit die Abermilliarden an Auslandsvermögen in die Heimat geholt werden können.

Nun könnte dies tatsächlich möglich werden. Spitzenvertreter der Demokraten und Republikaner gaben an, über "Tax Holidays" zu beraten und einen gewissen Zeitraum einzuräumen, in dem nicht jene 35% Unternehmenssteuern anfallen, die Kern der ganzen Problematik sind. Im Jahr 2004 gab es schon einmal eine ähnliche Sonderregel; anstatt 35 Prozent Steuern mussten Unternehmen nur 5,25 Prozent an den Staat abführen. Noch nicht klar ist, ob man sich erneut auf eine solche Regelung einigen kann und wie die genauen Bedingungen aussehen. Die Beratungen werden sich noch monatelang ziehen, vor Herbst ist mit keiner Entscheidung zu rechnen. Im Falle einer Einigung sollen die Steuereinnahmen übrigens dazu genutzt werden, marode US-Highways zu sanieren.

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Kommentare

o.wunder
o.wunder11.06.14 21:33
Raffgierige Unternehmer die nicht bereit sind in die Gesellschaft zu investieren von der Sie aber Leben wollen..... Da fällt mit nix mehr zu ein.
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Jerschen
Jerschen11.06.14 21:48
Wer hat, dem wird gegeben.
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PaulMuadDib11.06.14 21:49
Ich fürchte, da sind zum größten Teil die noch rattengierigeren Aktionäre Schuld. Die klagen nämlich sofort ihren "Gewinn" ein, den sie nicht bekommen, wenn eine Firma solche Tricks anwendet.
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AppleUser2013
AppleUser201311.06.14 21:53
Manchmal ist es ganz praktisch ein Weltkonzern zu sein....
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snowman-x11.06.14 21:55
ein grund warum ich starbucks meide und stets eine einheimische kaffeebude aufsuche!
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PaulMuadDib11.06.14 21:58
Nachtrag: Ich würde gerne ein "nicht" kaufen
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Eventus
Eventus11.06.14 22:00
o.wunder
Raffgierige Unternehmer die nicht bereit sind in die Gesellschaft zu investieren von der Sie aber Leben wollen..... Da fällt mit nix mehr zu ein.
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen (welches das Geld notabene erwirtschaftet hat).
Live long and prosper! 🖖
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diddom
diddom11.06.14 22:05
Eventus
o.wunder
Raffgierige Unternehmer die nicht bereit sind in die Gesellschaft zu investieren von der Sie aber Leben wollen..... Da fällt mit nix mehr zu ein.
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen (welches das Geld notabene erwirtschaftet hat).

Das kann wohl nicht dein ernst sein.
Wenn doch, dann gute Nacht!
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macmuckel
macmuckel11.06.14 22:13
Die Großkonzerne, Banken und Schattenbanken sind die wahren Schmarotzer. Echt asozial!
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stroma11.06.14 22:24
Eventus
o.wunder
Raffgierige Unternehmer die nicht bereit sind in die Gesellschaft zu investieren von der Sie aber Leben wollen..... Da fällt mit nix mehr zu ein.
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen (welches das Geld notabene erwirtschaftet hat).

Die Antwort ist: ja. Denn der Staat garantiert die Grundlagen für den Erfolg von Unternehmen durch ein fortschrittlichen Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftssystem. Nicht zuletzt auch diurch eine internationale Politik, die dem Unternehmen seine gewinne beschützt.
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kraut11.06.14 22:27
Das ist einfach nur pervers. Jedes Jahr bunkert Apple weitere 10. Mrd Dollar Netto-Gewinn und zahlt darauf praktisch keine Steuern - im Gegenteil, bekommt davon noch Zinsen.
Es würde absolut niemandem wehtun, wenn sie einfach mal 35% abgeben würden. Ist ja nicht so dass die Dividende hier wirklich vom Gewinn abhängt. Und der Staat hat wenigstens Verwendung für das Geld (ob effizient oder nicht - egal).
Aber der Fehler liegt mMn mal wieder im System: Wenn alle Anteilseigner vom wachsenden UN-Wert durch wertvollere Aktien profitieren, ist's ja klar, dass mehr immer besser ist. Egal ob das Geld irgendwo nur geparkt wird....
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nane
nane11.06.14 22:33
An alle die sich jetzt über Apple aufregen.
WER hat Apple zu dem gemacht, was es ist? Oder nutzt Ihr etwa keine Produkte von Apple?
WER hat Produkte von Apple gekauft und damit das Vermögen von Apple vergrössert? Ihr nicht?
WER kauft Aktien von Apple und freut sich über tolle Gewinne? Die anderen?
WER will stylische Produkte und fordert jeden Tag neue Produkte und Innovationen von Apple? Auch die anderen?

Und jetzt regt Ihr Euch ernsthaft darüber auf? Und schreibt das auch noch an einem Gerät mit Apfel drauf? In einem Apfel Forum?

*staun*

Nicht dass ich das Vorgehen von Apple billige oder gut heisse. Aber an einem MacBook Air/Pro sonst was zu sitzen und sich über deren Gewinne aufregen ist schon schräg.
Kauft wenigstens einen OLPC damit das halbwegs glaubhaft ist...
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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Christoph_M
Christoph_M11.06.14 22:49
kraut
Das ist einfach nur pervers. Jedes Jahr bunkert Apple weitere 10. Mrd Dollar Netto-Gewinn und zahlt darauf praktisch keine Steuern - im Gegenteil, bekommt davon noch Zinsen.
Es würde absolut niemandem wehtun, wenn sie einfach mal 35% abgeben würden.
Naja Zinsen werden sie da wenig für bekommen beim aktuellen Zinsniveau.
Apple würde es wehtun, einfach mal 40Mrd abzugeben, vor allem ist die Aufgabe von Apple nicht möglichst viel Steuern zu zahlen, sondern den Eigentümern zu dienen. Steuern haben sie ja sowieso schon jede Menge gezahlt: Die USt beim Verkauf, dann die entsprechenden Steuern auf den Gewinn, dann die Abgaben für die Mitarbeiter und und und. Und wenn euch die Steuern auf den Gewinn zu niedrig sind, dann liegt das nicht an Apple sondern an den vom Gesetzgeber so gewollten (!!!) verfahren. Steuererleichterungen werden ja nicht von Unternehmen erfunden sondern werden aktiv und wissentlich vom Gesetzgeber eingesetzt um das gesellschaftliche wohl zu fördern.

Ganz ehrlich, lieber lasse ich einem Unternehmen das Arbeitsplätze schafft und effizient wirtschaften muss das Geld, als es an den ineffektiven Staat zu geben.
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Christoph_M
Christoph_M11.06.14 22:55
macmuckel
Die Großkonzerne, Banken und Schattenbanken sind die wahren Schmarotzer. Echt asozial!
Was genau sind Schattenbanken? Wie passen die in die Debatte?
Großkonzerne wie Daimler, VW und Siemens sichern bei uns Arbeitsplätze, investieren Milliarden in Forschung und Entwicklung und zahlen Steuern ohne Ende. Und sind dabei wahrscheinlich mehr compliant als jede kleine Bude die jede Pommes als Geschäftsessen absetzt. Klar gabs da mal den ein oder anderen Nutten und Koks Vorfall, aber bei der Menge an Mitarbeitern kommst du um schwarze Schafe wohl nicht rum. Leider. Als Schmarotzer würde ich mich es auf jeden Fall nicht trauen eine dieser Firmen zu bezeichnen.
Und selbst die Banken mussten zwar gerettet werden, haben aber in D versucht zu schnell wie möglich aus dem Rettungsschirm wieder rauszukommen um die Kontrolle zurück zu bekommen. Geschenkt bekommen haben die auch nichts, ausser strengere Gesetze jetzt.

Aber hey, wenn das alles Schmarotzer sind, dann lass sie doch verstaatlichen, danach geht es bestimmt bergauf. Staatsunternehmen weltweit sind ja bekannt für ihre Effizienz und ihren Innovationsgeist... not
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Thade
Thade11.06.14 23:03
Coole Sache! Einfach zehn Jahre warten und die Steuerlast fällt ins Bodenlose
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wolfgag
wolfgag11.06.14 23:04
Eventus
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen
Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Bauen Unternehmen Strassen, Schulen, Kindergärten oder Bahnlinien für die Allgemeinheit?
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wolfgag
wolfgag11.06.14 23:08
Christoph_M
Steuern haben sie ja sowieso schon jede Menge gezahlt: Die USt beim Verkauf...
Die USt zahlt immer noch der Endverbraucher, der Unternehmer reicht sie nur weiter an den Staat (natürlich reduziert um seine Vorsteuerabzüge).
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stroma11.06.14 23:10
nane
An alle die sich jetzt über Apple aufregen.
WER hat Apple zu dem gemacht, was es ist? Oder nutzt Ihr etwa keine Produkte von Apple?
WER hat Produkte von Apple gekauft und damit das Vermögen von Apple vergrössert? Ihr nicht?
WER kauft Aktien von Apple und freut sich über tolle Gewinne? Die anderen?
WER will stylische Produkte und fordert jeden Tag neue Produkte und Innovationen von Apple? Auch die anderen?

Und jetzt regt Ihr Euch ernsthaft darüber auf? Und schreibt das auch noch an einem Gerät mit Apfel drauf? In einem Apfel Forum?

*staun*

Nicht dass ich das Vorgehen von Apple billige oder gut heisse. Aber an einem MacBook Air/Pro sonst was zu sitzen und sich über deren Gewinne aufregen ist schon schräg.
Kauft wenigstens einen OLPC damit das halbwegs glaubhaft ist...

Und WER baut die wertvollen Produkte? Die Arbeiterinnen und Arbeiter in Billiglohnländern.

Apple entzieht nicht nur Steuergelder, sondern unterschlägt auch Sozialabgaben, die der Wertschöpfung angemessen wären. Das machen nahezu alle globalen Unternehmen, denn das ist der eigentliche Sinn von Globalisierung.

Mit anderen Worten: Wir haben unsere schönen Apple-Produkte (und vieles andere) nicht in erster Linie, weil wir sie kaufen können, sondern weil Menschen, die sie produzieren, sie nicht kaufen können.
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Eventus
Eventus11.06.14 23:55
wolfgag
Eventus
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen
Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Bauen Unternehmen Strassen, Schulen, Kindergärten oder Bahnlinien für die Allgemeinheit?
Ja, teilweise! Man vergleiche z. B. italienische Autobahnen mit italienischen Überland- und Ortstrassen. Für die Autostrada kassieren private Betreiber und bieten dafür eine gute Infrastruktur. Für die restlichen Strassen kassiert der Staat und bietet dafür eine jämmerliche Infrastruktur. Auch sind oft Privatschulen besser als staatliche Schulen. Und es gibt viele Firmen, die Kitas zur Verfügung stellen. Und es gibt viele Privatbahnen, die schlanker und zuverlässiger funktionieren als Staatsbetriebe. Es kann daher nicht generell gesagt werden, dass nur der Staat der liebe Fürsorger ist und Unternehmen gemeine Nutzniesser!

Zudem sollte man – wenn man sich gerade so gutmenschlich fühlt beim Schimpfen über böse Banken – doch bedenken, wie oft auch der deutsche Staat bankrott ging und somit das Vermögen seiner Bürger zunichtemachte! Und was hatte der Staat als Entschuldigung? Grössenwahnsinnige Projekte wie Grossdeutschland, Grosseuropa oder sowas in die Richtung. Grössenwahn und zu wenig Selbstreflexion sind ein grosses, gefährliches Übel – egal ob individueller, privater oder staatlicher Herkunft.
Live long and prosper! 🖖
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dreyfus11.06.14 23:58
Die Diskussion hier geht etwas an dem eigentlichen Thema vorbei. Das Problem mit den US Unternehmenssteuern hier ist, dass sie amerikanische Unternehmen ziemlich krass benachteiligen. In Deutschland zahlt kein Unternehmen nochmals die volle Steuer auf im Ausland bereits versteuerte Gewinne und auch Apples (Microsofts, HPs, etc.) asiatische Konkurrenten tun das nicht.

35% Steuern auf die bloße Einfuhr von Geld sind ein Unding und absolut jeder amerikanische Politiker weiß das. Fair wäre, wie fast überall üblich, eine Differenzbesteuerung. Wenn also Apple in Deutschland 30% Steuern auf Gewinne zahlt und in UK 20%, dann wären die Differenz 5% bzw. 15% und nicht 35%. Einem Unternehmen effektive Gesamtsteuern von 50 bis 65% aufzubürden, wenn es mit asiatischer Konkurrenz mithalten soll, die Auslandsgewinne weitgehend überhaupt nicht mehr versteuern müssen... funktioniert nicht. Aber so lange sich die großen US Parteien lieber gegenseitig bekämpfen, anstatt eine seit mindestens zwei Jahrzehnten überfällige Reform der Unternehmenssteuern durchzukriegen... lassen eben alle US Firmen die Kohle im Ausland und sie nutzt niemandem. Wieso das allerdings wieder ein Grund sein soll, sich über Apple aufzuregen, weiß der Geier.
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Ties-Malte
Ties-Malte12.06.14 00:01
wolfgag
Eventus
Die Frage ist, ob der Steuermonopolist – also der Staat – mit dem Geld mehr für Land und Leute macht als ein Unternehmen

Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Bauen Unternehmen Strassen, Schulen, Kindergärten oder Bahnlinien für die Allgemeinheit?

Ggf. ja. Auch wenn du, dem Deutschen Gesellschafts-Ideal folgend, von einem tadellos-anständig wirtschaftendem Staat und Beamten preußischer Ordnung ausgehst, ist dies in anderen Ländern ganz anders organisiert: In Norwegen z.B. sind Straßen und v.a. Tunnels und Brücken oft gar nicht anders finanzierbar als privat, die Benutzung erfolgt dann gegen Maut. Trotz hoher Steuern im Land, übrigens. Und dass Schulen in den USA oft Privatschulen sind, weißt du doch wohl.

Darüber hinaus geben die Beschäftigten Geld aus, investieren ihrerseits und tragen so zum allgemeinen benefit bei. Dass der Staat stets und immer besser weiß, wo Geld sinnvoll investiert wird, ist zunächst mal nur eine Hoffnung, ein theoretisches Konstrukt. In vielen Ländern ist das so, zumindest was sie grundlegende Infrastruktur angeht, in vielen anderen Ländern ist das aber nicht der Fall, weil Korruption, Ideologie und ein Mangel an Know how andere Schwerpunkte setzen lassen. In den USA gibt es (möglicherweise der Herkunft vieler Amerikaner geschuldet) ein allgemeines, tief verwurzelte Misstrauen gegenüber dem Staat. Das ist wohl einer der größten kulturellen Unterschiede zu unserem Denken, in dem der Staat eine schützende, behütende Rolle einnimmt.

Ich halte es zwar für fatal, wenn derart reiche Unternehmen ihre Steuerpflicht nicht erfüllen wollen, ich kann das auch nicht wirklich nachvollziehen (wenngleich verstehen insofern, als dass eine Aktiengesellschaft seinen Aktionären verpflichtet und darauf verklagbar ist; Nachtrag: Dank @Dreyfus für die klärenden Worte!). Aber die z.T. erschreckenden Reaktionen mancher User hier („raffgierige Unternehmen“, „rattengierige Aktionäre“, „asoziale Schmarotzer“, „ich kaufe nicht bei Starbucks, sondern nur noch sehr, sehr Teutschen Kaffee“) stoßen mich mit ihren Anleihen an schlimme Zeiten doch sehr ab: Vielleicht sollten diejenigen ihren Mac abgeben (wer will schon so ein raffgierig geführtes Unternehmen unterstützen) und statt dessen einen sehr, sehr teutschen Comp… Rechen-Automaten bauen.
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
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Eventus
Eventus12.06.14 00:04
dreyfus
Wieso das allerdings wieder ein Grund sein soll, sich über Apple aufzuregen, weiß der Geier.
Weil man von Apple kein Hartz IV bekommt. Böses Apple. Lieber Staat.
Live long and prosper! 🖖
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kraut12.06.14 00:11
Christoph_M
Naja Zinsen werden sie da wenig für bekommen beim aktuellen Zinsniveau.
Apple würde es wehtun, einfach mal 40Mrd abzugeben, vor allem ist die Aufgabe von Apple nicht möglichst viel Steuern zu zahlen, sondern den Eigentümern zu dienen. Steuern haben sie ja sowieso schon jede Menge gezahlt: Die USt beim Verkauf, dann die entsprechenden Steuern auf den Gewinn, dann die Abgaben für die Mitarbeiter und und und. Und wenn euch die Steuern auf den Gewinn zu niedrig sind, dann liegt das nicht an Apple sondern an den vom Gesetzgeber so gewollten (!!!) verfahren. Steuererleichterungen werden ja nicht von Unternehmen erfunden sondern werden aktiv und wissentlich vom Gesetzgeber eingesetzt um das gesellschaftliche wohl zu fördern.

Ganz ehrlich, lieber lasse ich einem Unternehmen das Arbeitsplätze schafft und effizient wirtschaften muss das Geld, als es an den ineffektiven Staat zu geben.


Auf Gewinne im Ausland bezahlt z.B.(!!!) Apple ca 2-3% Steuern. (Quelle:Jahresberichte). Klar, die Zinsen sind gerade im Keller, aber das heißt ja nicht dass das Geld nicht wieder in höher verzinste Anteile investiert werden kann. Aber egal darum gehts mir nicht. Diese Unternehmen sitzen dank (!!) schlechter (gewollt/ungewollt) Steuergesetzte auf einem riesen Berg Asche, der wächst und wächst. Dank der Größe und seiner Geschäftsstruktur wird auf einen beträchtlichen Teil (den Auslandsgewinn) viel weniger Steuern bezahlt, als es z.B. eine kleine Firma muss, obwohl beide im Gleichen Markt erwirtschaften. Das ist doch auch nicht fair? Ich sage ja auch nicht, dass Apple jetzt auf einen Schlag 40Mrd. zurückzahlen muss, aber ab dem nächsten Jahr eine faire Besteuerung wäre doch angebracht...
Und man kann sich darüber streiten, ob dieses enorme Barvermögen auf der Bank und damit ja irgendwie noch im Wirtschaftskreislauf mehr Wohlfahrt generiert als andernfalls mögliche Investitionen durch den Staat. Ich sage letzteres bringt mehr (sieht aktuelle Kreditklemme).
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Eventus
Eventus12.06.14 00:23
wolfgag
Es ist zudem auch fragwürdig, dass man für staatlich zur Verfügung gestellte Angebote oft auch zahlen muss, wenn man diese Angebote gar nicht braucht, nicht will oder diese sehr schlecht sind. Wenn ich eine Zeitung nicht abonnieren will, tue ichs nicht. Wenn ich keine staatlichen Medien nutzen will, muss ich trotzdem für diese bezahlen. Sowas kann man nicht mit Solidarität begründen.

Ich finde, der Staat soll nur zuständig sein für die unentbehrliche Grundversorgung und für Angebote, wo sich ganz logisch, ganz natürlich ein Monopol aufzwingt: Eine Schienentrasse Bern-Zürich muss man gewiss nicht fünfmal nebeneinander verlegen, wenn fünf Bahngesellschaften darauf fahren – einfach weil logisch, natürlich der Platz fehlt. Nichts spricht aber dagegen, dass mehrere Firmen meinen Brief von Zürich nach Bern zu befördern anbieten – ergo brauchts dafür kein Staatsmonopol.
Live long and prosper! 🖖
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thomas b.
thomas b.12.06.14 00:38
Hand aufs Herz, wer von euch würde denn ohne Not im Ausland liegendes, dort verdientes und zu dortigen Steuersätzen (wenn auch noch so niedrig) bereits versteuertes Geld einfach nur so heim holen, wenn darauf dann 35% Steuer fällig würde? Vermutlich keiner.

Das Problem ist nicht Apple oder Amazon oder Starbucks oder sonst wer, sondern Irland, das so niedrige Steuersätze innerhalb der EU überhaupt möglich macht.
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Eventus
Eventus12.06.14 00:39
kraut
Und man kann sich darüber streiten, ob dieses enorme Barvermögen auf der Bank und damit ja irgendwie noch im Wirtschaftskreislauf mehr Wohlfahrt generiert als andernfalls mögliche Investitionen durch den Staat. Ich sage letzteres bringt mehr (sieht aktuelle Kreditklemme).
Das sind komplexe Fragen. Keynesianismus wird zu unkritisch als Heilmittel gesehen. Eine Tief- oder gar Negativzinspolitik fördert zwar Investitionen – aber eben auch solche, die eigentlich nicht zuverlässig rentieren. Dies verursacht früher oder später eine neue Krise – und das Auf-und-ab geht weiter. Würde man den Wert des Kapitals immer im vernünftigen Zinsbereich halten, würden viele unrentable, problematische Projekte gar nicht entstehen.

Es wäre auch – wenn man etwas gewagter denken will – zu überlegen, ob das Zinsverbot nach arabisch-islamischer Verordnung eine Alternative wäre. Ich denke eher nicht. Einfach, weil das jüdische System mit den Zinsen sich als produktiver bestätigt hat. (Diese «Erfindung/Einführung des Zinses» ist übrigens eine Quelle der leider weit verbreiteten Abneigung, des Misstrauens – ich würde sagen: des Neides – den Juden gegenüber.)
Live long and prosper! 🖖
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dreyfus12.06.14 00:40
kraut
Diese Unternehmen sitzen dank (!!) schlechter (gewollt/ungewollt) Steuergesetzte auf einem riesen Berg Asche, der wächst und wächst. Dank der Größe und seiner Geschäftsstruktur wird auf einen beträchtlichen Teil (den Auslandsgewinn) viel weniger Steuern bezahlt, als es z.B. eine kleine Firma muss, obwohl beide im Gleichen Markt erwirtschaften. Das ist doch auch nicht fair?

Dem stimme ich zu, aber ich kann mir nicht einmal ansatzweise eine Lösung für dieses Problem vorstellen.

Staaten konkurrieren um Unternehmen. Selbst ein durchaus überschaubarer Haufen wie die EU bekommt weder eine harmonisierte Unternehmenssteuer, noch eine harmonisierte Umsatzsteuer hin. Hölle, wenn es nur das wäre... Selbst innerhalb Deutschlands konkurrieren Bundesländer mit verschiedenen "Features" wie arbeitnehmerfeindlicheren Arbeitsgerichten und Subventionen aus leeren Töpfen.

Und die alle setzen sich jetzt an einen Tisch, um das zu tun was hier nötig wäre: Das Festlegen globaler Richtlinien für die Festsetzung der Wertschöpfungsanteile und einer globalen Mindestbesteuerung? Ohne dies werden Unternehmen nämlich immer da versteuern, wo es am Billigsten ist.

In bspw. einem iPhone steckt Design aus Kalifornien, Komponenten aus der ganzen Welt und es wird verkauft mit lokalem Marketing in lokalem oder regionalen Handel. Welcher Anteil der Differenz aus, grob, 200,- Euro Fertigung plus Entwicklungs- und Supportkosten und einem VK von 700,- EUR ist jetzt wo zu versteuern? Solange dies nicht geklärt ist, und ich gehe davon aus, dass das nie passieren wird, werden es sich die Unternehmen aussuchen.
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Magicdrummer
Magicdrummer12.06.14 00:55
@Eventus
Selten so einen Quatsch gelesen und gut, dass Leute wie du wohl zu einer kleinen Minderheit zählen, wenn ich mir die Wahlergebnisse bei der Europawahl so anschaue. Selbst die Sparkasse in Rosenheim warnt heute vor den katastrophalen Auswirkungen von Zins und Zinseszins: https://www.spk-ro-aib.de/privatkunden/zins_und_boerse/thema_des_monats/zinseszinseffekt/index.php

Die Frage hierbei ist: Wollen wir ein Geldsystem, das Stabilität gewährleistet? Oder bevorzugen wir ein System, das großen Wohlstand auf Kosten anderer ermöglicht? Langfristig wird jedes Geldsystem durch Zins und Zinseszins zusammenbrechen.
...
Es gibt Lösungsansätze und Geldentwürfe (z.B. das Regionalgeld-Projekt „Chiemgauer“), die einen Nutzen optimieren und helfen, Geld zu schaffen, das weder einem krankhaften Wachstumszwang unterliegt, noch eine ständige Umverteilung von der großen Mehrheit der Menschen zu einer kleinen Minderheit verursacht. Der Trend hält unvermindert an, wie aus dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervorgeht.
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Eventus
Eventus12.06.14 00:58
thomas b.
Das Problem ist nicht Apple oder Amazon oder Starbucks oder sonst wer, sondern Irland, das so niedrige Steuersätze innerhalb der EU überhaupt möglich macht.
Richtig, aber auch dies kann man weiterdenken: Wenn ein Land, eine Region weniger natürliche Standortvorteile hat und daher wirtschaftlich underperformt, kann eine Lösung sein, dass wirtschaftlich besserstehende Regionen diese benachteiligten Regionen subventionieren (mit einem Teil des Geldes, welches sie mit hohen Steuern holen. Es kann aber auch eine Lösung sein – und ich finde diese besser – dass die Region sich mit tiefen Steuern einen Standortvorteil «aufbaut», somit im Wettbewerb mit anderen Regionen/Ländern mithalten kann und von diesen keine Almosen nehmen muss.

Sehr simpel erklärt:
Griechenland macht kein «Steuerdumping», braucht aber immer wieder fremde Hilfe. Irland hilft sich öfters (auch nicht immer) selbst, aber auf Kosten der Steuereinnahmen anderer Staaten. Einziger Unterschied aus der Sicht von Deutschland: Nach dem Motto «wer zahlt, befiehlt» kann man Griechenland mehr Vorschriften aufzwingen als Irland. Und das ärgert manche. Es soll ja schliesslich am deutschen Wirtschaftswesen einmal noch die Welt genesen.*

*frei nach «Deutschlands Beruf» (1861) von Franz Emanuel August Geibel (1815 – 1884)
Live long and prosper! 🖖
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Eventus
Eventus12.06.14 01:09
Magicdrummer
@Eventus
Selten so einen Quatsch gelesen und gut, dass Leute wie du wohl zu einer kleinen Minderheit zählen, wenn ich mir die Wahlergebnisse bei der Europawahl so anschaue. Selbst die Sparkasse in Rosenheim warnt heute vor den katastrophalen Auswirkungen von Zins und Zinseszins: https://www.spk-ro-aib.de/privatkunden/zins_und_boerse/thema_des_monats/zinseszinseffekt/index.php

Die Frage hierbei ist: Wollen wir ein Geldsystem, das Stabilität gewährleistet? Oder bevorzugen wir ein System, das großen Wohlstand auf Kosten anderer ermöglicht? Langfristig wird jedes Geldsystem durch Zins und Zinseszins zusammenbrechen.
...
Es gibt Lösungsansätze und Geldentwürfe (z.B. das Regionalgeld-Projekt „Chiemgauer“), die einen Nutzen optimieren und helfen, Geld zu schaffen, das weder einem krankhaften Wachstumszwang unterliegt, noch eine ständige Umverteilung von der großen Mehrheit der Menschen zu einer kleinen Minderheit verursacht. Der Trend hält unvermindert an, wie aus dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervorgeht.
Halt mal bitte den Ball flach! Ich hab ja selbst auch gesagt, dass ein Zinsverbot prüfenswert wäre. Nur glaube/schätze/erwarte ich nicht, dass dies a) mehrheitsfähig ist und b) sich so bewährt wie das Zins- und Zinseszinsmodell. Doch es kann sein, dass eine neue Ära kommt… Die werden wir beide aber nicht erleben.

Ich könnte mir im Prinzip sogar den totalen Verzicht auf Geld/Kapital vorstellen (ähnlich wie in der Föderation bei Star Trek) – aber dies müsste wirklich total geschehen. Wenn auch nur ein Goldbarren als Wert angesehen bleibt oder auch nur ein Dollar, hätte man ein paar Jahre nach der Geldabschaffung wieder alles wie vorher gehabt. Also: vergiss es.
Live long and prosper! 🖖
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