Praxistest: Samsung SSD T1 externe USB-SSD
Einrichtung Samsung SSD T1Bevor Sie versuchen, die T1 mit Hilfe des Festplattendienstprogrammes umzuformatieren (z.B. weil Sie HFS+ nutzen wollen), muss die auf der SSD gespeicherte Software installiert werden. Nach dem ersten Anschließen wird folgende Meldung angezeigt:
Ein Doppelklick auf die Mac-Installationssoftware startet den Einrichtungsvorgang:
Wie Sie sehen, kann für die T1 ein Passwort festgelegt werden, das nach jedem Anstecken an den Rechner eingegeben werden muss, bevor die SSD als Laufwerk gemountet wird. Außerdem wird damit die Hardware-AES-Verschlüsselung aktiviert. Das Passwort kann man später natürlich ändern oder auch abschalten. Es wird ein Alias (ein „symbolischer Link“) der App auf dem Desktop angelegt, aber das hatte ich dummerweise gleich nach dem Erscheinen gelöscht, weil ich Programmverknüpfungen auf dem Desktop nicht schätze.
Im Order Programme findet sich die T1-App nicht und ist damit auch nicht im Launchpad zu sehen. Auch über Spotlight ist es nicht aufzuspüren. Um herauszufinden, wo Samsung die Software hinkopiert hat, habe ich bei laufender App (wird beim Anstecken automatisch gestartet) mit der rechten Maustaste auf das Programmsymbol im Dock geklickt und „Im Finder anzeigen“ gewählt. Und siehe da: Die kleine App liegt in
User/Library/Application Support/PortableSSD/Samsung Portable SSD.app. Das ist gar nicht Mac-like.
Kurz vor Redaktionsschluss habe ich noch ein Gespräch mit einem Samsung Produktmanager geführt, der mir die Intention hinter der merkwürdigen Software-Installation erklärt hat. Kernpunkt der Aussage ist, dass die Software ja automatisch startet, sobald man die T1 verbindet und dass sie ohne angesteckte T1 gar keine Funktion hat, weshalb man keine Notwendigkeit dafür sah, die App im Programme-Ordner abzulegen. Ich bin dennoch der Meinung, dass dort zumindest ein Alias auftauchen müsste oder dass die App wenigstens im Ordner Dienstprogramme installiert werden sollte, aber nicht im versteckten Library-Ordner des Users. Wie dem auch sei, der Hauptgrund für die App ist die Sicherheitsfunktion der T1 mit Passwortschutz und Hardwareverschlüsselung, welche ohne den Treiber nicht funktionieren würde.
Nur nebenbei bemerkt: Der SAT-Treiber ermöglicht auch das Auslesen des S.M.A.R.T.-Status anderer externer Festplatten, die das unterstützen. Die T1 selbst zeigt aber keinen S.M.A.R.T.-Status an.
Wer die Sicherheits-Features der T1 nicht benötigt, kann die SSD auch ohne den mitgelieferten Treiber nutzen. Allerdings muss dieser bei der ersten Nutzung zwingend installiert werden. Anschließend kann der Treiber durchaus entfernt werden, wofür leider kein Uninstaller zur Verfügung steht. Infolgedessen muss die Deinstallation "zu Fuß" erfolgen. Bevor Sie die folgenden Schritte (auf eigene Gefahr) ausführen,
sollte der Passwortschutz der T1 mittels der Samsung-App deaktiviert werden. Dann…- werfen Sie die T1 aus (unmount und abstecken) und sichern Sie eine Kopie des Ordners "User/Library/Application Support/PortableSSD" mit der App darin. Nach der Sicherung kann der Ordner gelöscht werden.
- Anschließend müssen im Ordner /System/Library/Extensions die beiden Dateien SATSMARTDriver.kext und SATSMARTLib.plugin gelöscht werden, wofür Admin-Rechte erforderlich sind.
- Zuletzt noch in User/Library/LaunchAgents die Datei com.srib.pssddaeon.plist entfernen und ggf. Programm-Aliase löschen, anschließend den Mac neu starten.
Die T1 wird danach wie jeder normale externe USB-Speicher gemountet und auf die Performance hat die Entfernung des Treibers nach meinen Messungen keinen Einfluss.