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GTAT fühlt sich von Apple geknebelt

Der Ton zwischen Apple und seinem zahlungsunfähigen Saphirglas-Partner GT Advanced Technologies wird zusehends rauer. Im Insolvenzverfahren von New Hampshire hatte GTAT vergangene Woche beantragt, zahlreiche Vertragsdokumente vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Dies ist sehr ungewöhnlich, weil Investoren und Gläubiger dann kaum Möglichkeiten haben, den finanziellen Kollaps des Unternehmens nachvollziehen und die Erfolgschancen einer Sanierung einschätzen zu können.

Doch GTAT fühlte sich laut eigener Aussage geknebelt durch äußerst restriktive Vertraulichkeitsklauseln mit einem gewissen Vertragspartner - womit eigentlich nur Apple gemeint sein kann. Angeblich kann Apple für jedes Durchsickern von Informationen eine Vertragsstrafe von 50 Millionen Dollar einfordern. Selbst die Existenz dieser Vertraulichkeitsklausel sei als vertraulich vereinbart.

GTAT-Anwälte äußerten sich jetzt allerdings dahingehend, dass die öffentliche Information in Insolvenzverfahren gegenüber vertraglichen Ansprüchen überwiege. Dennoch möchte das Unternehmen nicht mehrere hundert Millionen Dollar Vertragsstrafe riskieren; um dies zu verhindern, soll das Gericht die Offenlegung der Dokumente beschließen.

Die als „erdrückend“ disqualifizierten Vertragsbedingungen werfen ein Schlaglicht auf den Stellenwert, den Geheimhaltung bei Apple innehat, und gleichzeitig auf die Art und Weise, wie Apple mit Vertragspartnern und Zulieferern umgeht. GTAT hatte vor einer Woche Insolvenz angemeldet; 980 Arbeitsplätze in einer mit Apple gemeinsam gebauten Saphirglasfabrik in Mesa, Arizona stehen auf der Kippe. GTAT möchte aus der Produktion dort aussteigen.

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Kommentare

Ikso
Ikso14.10.14 10:31
Apple soll den Laden kaufen und gut ist.
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
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Lefteous
Lefteous14.10.14 10:33
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!
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Raziel114.10.14 10:37
Ich frage mich wirklich wie es sein kann, dass die Firma zuerst den Vertrag unterzeichnet, und dann noch jede Menge Geld und KnowHow von Apple investiert wird, damit die das ganze dann an die Wand fahren.

Was ist mit der ganzen Kohle passiert? Apple hatte doch sogar einen rießigen Vorschuss geleistet und in die benötigten Fabriken etc investiert. Also stellt sich doch die Frage was GT mit dem ganzen Geld gemacht hat ? Selbst wenn sie es jetzt nicht verprasst haben, stellt sich doch die Frage nach der finanzielle Situation, in der sich GT vielleicht schon vor dem Apple Vertrag befunden hat. Waren deren Ausgaben deutlich höher als die Einnahmen? Wurde dies Apple nicht offen gelegt als der Vertrag unterschrieben wurde?

Es sieht ja derzeit so aus, als hätte die ganze Produktion deutlich mehr gekostet als GT durch seine Einnahmen oder den Vorschuss abdecken konnte. So schlitterteten sie quasi mit jedem Produktionstag weiter in Minus. Auf Grund der Reaktion seitens Apple (auch wenn man hier natürlich spekulieren darf), sah es ja so aus als wären sie auch sehr überrascht gewesen, das es um GT schlecht steht. Wurde hier also einiges seitens GT verschwiegen?
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diddom
diddom14.10.14 10:37
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!

Sorry, aber so schwafeln nur Leute, die selbst noch nie in bedeutenden Vertragsverhandlungen gesteckt und eine "Friss oder Stirb" Situation erlebt haben.
Vom bequemen Sofa aus kann man gut reden.
Die Geschäftswelt sieht aber anders aus...
Wer in solche Fällen ohne Kenntnis der Hintergründe einseitig Position bezieht, der ist wohl voreingenommen...
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pava3514.10.14 10:38
Ikso
Apple soll den Laden kaufen und gut ist.
Hmm, und wenn das Saphirglas nun (noch) nicht für iPhone-Displays geeignet ist?
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!
Erinnert sich noch jemand an die leckeren Zimtsterne, die es vor Jahren bei ALDI (Nord) gab? Die Firma ist pleite gegangen – wegen des Drucks des großen Partners. Übrigens nicht das einzige Opfer von ALDI.
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korg71
korg7114.10.14 10:47
etwas weg vom Thema: Also beim iphone 6 war von "restriktive Vertraulichkeitsklauseln " nichts zu spüren, selten eine so überraschungsarme Produktpräsentation erlebt...

ich vermute das man die FIrma absichtlich gegen die Wand gefahren hat und nun hofft das Apple wie bei Beats das Scheckbuch zückt und den Laden für Mrd Dollar kauft
Gib mir dein Geld!
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Tirabo14.10.14 10:48
diddom
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!

Sorry, aber so schwafeln nur Leute, die selbst noch nie in bedeutenden Vertragsverhandlungen gesteckt und eine "Friss oder Stirb" Situation erlebt haben.
Vom bequemen Sofa aus kann man gut reden.
Die Geschäftswelt sieht aber anders aus...
Wer in solche Fällen ohne Kenntnis der Hintergründe einseitig Position bezieht, der ist wohl voreingenommen...

Wirkliche Friß und stirb Verträge sind in Deutschland schon mal sittenwidrig.
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iDaniel14.10.14 10:49
Raziel1
Was ist mit der ganzen Kohle passiert?

So wie ich das verstanden bzw. mitbekommen habe hat Apple die Fabrik bzw. deren Aufbau bezahlt...
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Vividarium14.10.14 10:50
diddom
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!

Sorry, aber so schwafeln nur Leute, die selbst noch nie in bedeutenden Vertragsverhandlungen gesteckt und eine "Friss oder Stirb" Situation erlebt haben.
[...]

+1 - Manche Situationen sind eben alternativlos.
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ela14.10.14 10:56
Was heißt hier der Ton "zwischen" A und B wird rauher? Liest sich so, als würde er nur von einer Seite aus rauher.

Die haben Verträge und Vereinbahrungen geschlossen BEVOR der Laden insolvent wurde. Es ist doch nur verständlich, dass Informationen über zukünftige Produkte weiterhin vertraulich behandelt werden sollen?!
Ist ja verständlich, dass ein Insolvenzverwalter ggf. ein paar Details benötigt - mag nun ein Gericht entscheiden, was er sehen darf und was nicht... oder sollen sie halt mit Apple reden und der Verwalter muss eine entsprechende Vereinbahrung unterzeichnen.

Die werden schon eine Lösung finden.
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Tirabo14.10.14 10:58
korg71
etwas weg vom Thema: Also beim iphone 6 war von "restriktive Vertraulichkeitsklauseln " nichts zu spüren, selten eine so überraschungsarme Produktpräsentation erlebt...

ich vermute das man die FIrma absichtlich gegen die Wand gefahren hat und nun hofft das Apple wie bei Beats das Scheckbuch zückt und den Laden für Mrd Dollar kauft

Was? Millionen versenkt um dann einen Laden für Mrd. zu kaufen? Wer so handelt, kann sich auch gleich beim Insolvenzgericht melden. Sowas mögen Aktionäre schon gar nicht.

Nene, da geht es nicht um Kauf, sondern um vereinbarte Vertragsverletzungen und Vertragsstrafen. GT will wohl scheinbar auf eine Sittenwidrigkeit hinaus, diese gibt es auch im amerikanischen Rechtssystem und heißt unconscionable contract/clause. Sie hat mehr oder weniger den gleichen Inhalt wie Wucher, oder unverhältnismäßig starke Verhandlungsposition bei einem Vertragspartner. Es gibt auch die materielle (Substantive) Sittenwidrigkeit zB. bei Knebelverträgen.

Also da läuft es hinaus. Die Anwälte GT arbeiten wohl darauf hin.
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promac14.10.14 10:58
Hier sind ja wieder die "Produktionsprofis" unterwegs. Ich komme auch aus so einer Branche.
Apple stellt an den Zulieferer gewisse "Produkt/Qualitätsanforderungen", und was man so im Netz zwischen den Zeilen liest ist, daß sie eben diese nicht erfüllen konnten und eigentlich nur "sehr hohen" Ausschuß produzierten !!! Dieses hat mit Verträgen schonmal gar nichts zu tun.

GT Advanced Technologies sagte zu Apple - "du willst diese Displays" in dieser Qualität, kein Problem das machen wir für dich. Wir bräuchten allerdings noch ein bisschen Kohle um die Produktionsstraßen für deine Anforderungen/Stückzahlen anpassen zu können (etwas über 500 Mio). So und jetzt können sie nicht dieses liefern was Apple will, so einfach ist das.
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Tirabo14.10.14 11:01
promac
Hier sind ja wieder die "Produktionsprofis" unterwegs. Ich komme auch aus so einer Branche.
Apple stellt an den Zulieferer gewisse "Produkt/Qualitätsanforderungen", und was man so im Netz zwischen den Zeilen liest ist, daß sie eben diese nicht erfüllen konnten und eigentlich nur "sehr hohen" Ausschuß produzierten !!! Dieses hat mit Verträgen schonmal gar nichts zu tun.

Ach, wenn Insolvenz im Spiel ist und Anwälte das Zepter übernommen haben, geht es so gut wie NUR noch um Verträge!
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comcore14.10.14 11:02
Das ist auch in der Automobilbranche gang und gäbe, leider. Die "Großen" drücken die Kleinen wo es nur geht, da sind schon viele vor die Hunde gegangen, weil die Zahlungsmoral der Großen unter aller Sau ist. Denen ist es egal, ob ne Firma pleite geht oder nicht. Also nicht immer nur auf Apple drauf hauen, vor der eigenen Haustür wüten genug Wölfe
Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben schon soviel mit sowenig solange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewältigen. 8-D
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high-and-fly
high-and-fly14.10.14 11:11
Ich verstehe das auch nicht: die haben doch die Verträge unterschrieben(!), vorher sicherlich prüfen lassen und wussten vom ERSTEN Tag an, dass alles vertraulich ist. Das hat mit Knebelung nun gar nichts zu tun. Jeder einfachste Arbeitsvertrag muss vertraulich behandelt werden. Gut, 50 Mio. bei einem Verstoß ist etwas heftig. Aber sie haben doch auch Geld bekommen und dies investiert (hoffen wir mal...). Das Apple das Optimum versucht rauszuholen, ist auch verständlich. Wahrscheinlich saßen am anderen Ende des Tisches nur eben keine Profis (oder Leute wie die von der Bundeswehr... )
Dummerweise bekommst du in Amerika schon Recht und Schadensersatz, wenn du dir selber einen heißen Kaffee über die Hose schüttest oder wenn du anzweifelst, dass Red Bull Flügel verleiht...
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promac14.10.14 11:23
Wie gesagt ich komme aus so einer Branche und war jetzt schon bei 3 Firmen im Einkauf (jeweils über 10.000 MA). Die Beweggründe dafür sind:
- um Apple auf der "Referenzliste" stehen zu haben (da bekommen fast alle nen Harten)
- und natürlich Dollar respektive Euro

Da sich Apple dann gegen GTAT entscheiden musste (schätze im Juli ?) um die geplanten Auslieferungstermine halten zu können, war dieses ja nur die logische Konsequenz und absehbar.
Wer sich natürlich jetzt wieder wie ein Schnitzel als Zulieferer freut ist Corning ...
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Grolox14.10.14 11:27
Ist hier schon mal jemand auf die Idee gekommen...
a) das im Hintergrund noch ein großer Player
die Hand im Spiel hat.
b) es darum geht den Vorsprung von Apple in
der Saphirglastechnik zu reduzieren.
c) noch eine vierte Partei eine Übernahme
der GTAT im Auge hat.
d) ein Konkurenzunternehmen etwas davon hat.
( Corning)

Das Apple hier bei einer Insolvenz von GTAT
seine Zukunftsstrategien offen legen muss.
Kann sich jemand vorstellen wieviel solche
Informationen für zB. Samsung und Co wert
sind.

Für Apple sind im Moment nur die Patente,
an die kommt man aber so leicht nicht ran ,
und die Fertigungsmaschinen in Mesa
von Bedeutung.
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Tirabo14.10.14 11:33
comcore
Das ist auch in der Automobilbranche gang und gäbe, leider. Die "Großen" drücken die Kleinen wo es nur geht, da sind schon viele vor die Hunde gegangen, weil die Zahlungsmoral der Großen unter aller Sau ist. Denen ist es egal, ob ne Firma pleite geht oder nicht. Also nicht immer nur auf Apple drauf hauen, vor der eigenen Haustür wüten genug Wölfe

Ja, die Branche ist das beste Beispiel dafür. Es gibt ja in D nur wenige Hersteller, aber viele Zulieferer, deren Existenz allein vom Hersteller abhängt. Eine unwirksame Vertragsklausel bleibt zwar unwirksam, aber muss bei Streitigkeiten auch erst vom Gericht bestätigt werden. Das nutzen unsere Premium-Konzerne sicher schön aus.
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Cougar
Cougar14.10.14 11:40
pava35
Ikso
Apple soll den Laden kaufen und gut ist.
Hmm, und wenn das Saphirglas nun (noch) nicht für iPhone-Displays geeignet ist?
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!
Erinnert sich noch jemand an die leckeren Zimtsterne, die es vor Jahren bei ALDI (Nord) gab? Die Firma ist pleite gegangen – wegen des Drucks des großen Partners. Übrigens nicht das einzige Opfer von ALDI.

Viele Geschäftsleute, die mit Aldi Verträge eingegangen sind, sind oft selbst schuld an ihrer Misere. Aldis Verträge sind sehr strukturiert mit den Bedingungen und auch gegebenenfalls mit den Konventionalstrafen. Als kleiner Keksfabrikant müssen enorme Investitionen getätigt werden, um das Volumen, welches Aldi fordert zu erfüllen. Ein Teil dieser Investitionen kommt in Form eines Vorschuss von Aldi. Der Haken daran ist, dass die werten Herren nicht rechnen können. Der Vorschuss kommt nicht um die Firma zu vergrößern sondern ist bereits Bezahlung der noch zu produzierenden Ware. Rohstoffe und Personal muss natürlich anderweitig finanziert werden ist die Rechnung ausgeglichen ist. Daran ist so manch ein kleiner Lieferant gescheitert. An einer simplen Rechenaufgabe.
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Apfelbutz
Apfelbutz14.10.14 11:41
Grolox
Ist hier schon mal jemand auf die Idee gekommen...
a) das im Hintergrund noch ein großer Player
die Hand im Spiel hat.
b) es darum geht den Vorsprung von Apple in
der Saphirglastechnik zu reduzieren.
c) noch eine vierte Partei eine Übernahme
der GTAT im Auge hat.
d) ein Konkurenzunternehmen etwas davon hat.
( Corning)

Das Apple hier bei einer Insolvenz von GTAT
seine Zukunftsstrategien offen legen muss.
Kann sich jemand vorstellen wieviel solche
Informationen für zB. Samsung und Co wert
sind.

Für Apple sind im Moment nur die Patente,
an die kommt man aber so leicht nicht ran ,
und die Fertigungsmaschinen in Mesa
von Bedeutung.

Welchen Vorsprung?
Es stellt sich auch die Frage ob Saphierglas überhaupt notwendig ist.
Ich nutze seit 10 Jahren Smartphones und ihre Vorgänger und hatte noch nie Kratzer auf einem Bildschirm. Gut es ist besser aber macht es auch Sinn?

Ansonsten eine schöne Verschwörungstheorie, Gratulation.
Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde d ...
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Grolox14.10.14 11:42
comcore.....

ganz einfach ... Haifischbecken
bist du nur ein Hering ( Teileproduzent) übersieht man dich schon mal
aber bist du ein kapitaler Fisch .... nun ist klar oder?
hast du als Firma zugang in die Forschungsabteilung
obacht geben .
Dann kommt es auf die Kapitalausstattung und Leasingverträge an.
Sonst frist dich der Hai eben.
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diddom
diddom14.10.14 11:47
Tirabo
diddom
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!

Sorry, aber so schwafeln nur Leute, die selbst noch nie in bedeutenden Vertragsverhandlungen gesteckt und eine "Friss oder Stirb" Situation erlebt haben.
Vom bequemen Sofa aus kann man gut reden.
Die Geschäftswelt sieht aber anders aus...
Wer in solche Fällen ohne Kenntnis der Hintergründe einseitig Position bezieht, der ist wohl voreingenommen...

Wirkliche Friß und stirb Verträge sind in Deutschland schon mal sittenwidrig.

Haha. Du bist lustig!
Erstens wurde der hier zu Grunde liegende vertrag schon mal nicht in D geschlossen.
Zweitens werden tagtäglich auch in D "Friss oder Stirb" Verträge geschlossen.
Sonst gäbe es keine Gerichtsurteile, die POSTHUM Verträge als sittenwidrig einstufen würden.
Und in der Realität hat auch in D nicht jeder die Möglichkeit, zwecks Feststellung der Sittenwidrigkeit durch ein Gericht, Verträge anzufechten. Je nachdem, gegen wen man prozessieren muss, ist das finanzielle Risiko zu gross, dass einem einfach im Prozess die Luft ausgeht.
Ich sag ja, viele hier waren ihr Leben lang wohl nur Angestellte und haben noch nie Kontakt zu solchen Deals gehabt oder sowas mal hautnah miterlebt.
Gerade in einem Verhältnis grosser Konzern gegen kleinen Vertragspartner sind die Spielregeln selten fair und da wird alles probiert, auch in D.
Wir haben Vertragsfreiheit in D und zunächst kann und wird alles in Verträge reingeschrieben, was man drin haben möchte. Ob die sittenwidrig sind, interessiert im Zweifelsfall erst mal niemand. Wo kein Kläger, auch kein Gerichtsverfahren...
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Tirabo14.10.14 11:50
Cougar
pava35
Ikso
Apple soll den Laden kaufen und gut ist.
Hmm, und wenn das Saphirglas nun (noch) nicht für iPhone-Displays geeignet ist?
Lefteous
Pech wer Verträge abschließt und sie nicht einhält. Und dann dem Vertragspartner dafür die Schuld geben. Pleitegehen lassen!
Erinnert sich noch jemand an die leckeren Zimtsterne, die es vor Jahren bei ALDI (Nord) gab? Die Firma ist pleite gegangen – wegen des Drucks des großen Partners. Übrigens nicht das einzige Opfer von ALDI.

Viele Geschäftsleute, die mit Aldi Verträge eingegangen sind, sind oft selbst schuld an ihrer Misere. Aldis Verträge sind sehr strukturiert mit den Bedingungen und auch gegebenenfalls mit den Konventionalstrafen. Als kleiner Keksfabrikant müssen enorme Investitionen getätigt werden, um das Volumen, welches Aldi fordert zu erfüllen. Ein Teil dieser Investitionen kommt in Form eines Vorschuss von Aldi. Der Haken daran ist, dass die werten Herren nicht rechnen können. Der Vorschuss kommt nicht um die Firma zu vergrößern sondern ist bereits Bezahlung der noch zu produzierenden Ware. Rohstoffe und Personal muss natürlich anderweitig finanziert werden ist die Rechnung ausgeglichen ist. Daran ist so manch ein kleiner Lieferant gescheitert. An einer simplen Rechenaufgabe.

Sorry, aber Vorschüsse sind zwischen Unternehmen so üblich wie das Amen in der Kirche. Ich selbst erlaube mir auch bei meinen Verträgen Vorschüsse.

Und dass Vorschüsse, wie der Name es bereits sagt, keine "Subventionen oder besondere Geschenke" sind, dürfte jedem Unternehmer klar sein.

Das Aldi-Problem ist nicht der Vorschuss, sondern die Bedingung für den Zulieferer, für Aldi beliebig die Kapazitäten zu erhöhen, wenn es erforderlich ist. Da müssen Unternehmen plötzlich in neue Produktionsanlagen investieren, um vielleicht die gesteigerte Nachfrage zu bedienen.
Aldi behält sich aber meistens das Recht vor, Produkte aus dem Sortiment zu nehmen oder wieder herunterzufahren. Übrig bleibt ein überschuldeter und insolventer Zulieferer mit Überkapazität.

Das hat mit den üblichen gezahlten Vorschüssen gar nichts zu tun.
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Tirabo14.10.14 12:03
diddom

Und in der Realität hat auch in D nicht jeder die Möglichkeit, zwecks Feststellung der Sittenwidrigkeit durch ein Gericht, Verträge anzufechten. Je nachdem, gegen wen man prozessieren muss, ist das finanzielle Risiko zu gross, dass einem einfach im Prozess die Luft ausgeht.
Ich sag ja, viele hier waren ihr Leben lang wohl nur Angestellte und haben noch nie Kontakt zu solchen Deals gehabt oder sowas mal hautnah miterlebt.
Gerade in einem Verhältnis grosser Konzern gegen kleinen Vertragspartner sind die Spielregeln selten fair und da wird alles probiert, auch in D.
Wir haben Vertragsfreiheit in D und zunächst kann und wird alles in Verträge reingeschrieben, was man drin haben möchte. Ob die sittenwidrig sind, interessiert im Zweifelsfall erst mal niemand. Wo kein Kläger, auch kein Gerichtsverfahren...

Sag mal, spiel Dich hier mal nicht so auf. Ich bin seit mehr 20 Jahren unternehmerisch tätig und sage Dir, dass Vertragsfreiheit solange erlaubt ist, solange sie nicht sittenwidrig ist.

Man muss auch nicht mal ein Verfahren anstrengen, wenn man sich weigert eine sittenwidrige Bedingung des Vertrages nach Unterzeichnung zu erfüllen. Es gilt immer noch der Grundsatz:

Pacta sunt servanda.

Und zwar für beide Seiten, aber nicht bei unwirksamen Klauseln, die bleiben unwirksam, auch nach Vertragsunterschrift.

Daher beliefert Samsung apple immer noch mit Chips, obwohl die in einem jahrelangen erbitterten Rechtsstreit waren.

ich will damit sagen, ein Unternehmen, was bewusst andere verrecken lassen will, macht sich strafbar und Schadensersatzpflichtig. Der verreckte hat somit gute Chancen, wenigstens Schadensersatz zu erhalten.
Verstehst Du worauf ich hinaus will?

Man kann auch ohne Probleme Wohnungs-Mietverträge mit unwirksamen Klauseln unterschreiben. Sie bleiben unwirksam. Das wissen nur wenige, aber das solltest Du doch wissen?

Sittenwidrigkeiit und unwirksame Klauseln sind nicht zahnlos.
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Bigflitzer14.10.14 12:32
Mittlerweile hat man wohl festgestellt das bei GTAT doch keine Profis am Werk sind. Geblieben ist ein fast zahlungsunfähiger Partner der um Luft ringt und gerne den schwarzen Peter Apple als großen gefrässigen Tiger zuschieben möchte. Da sie das nicht dürfen, was deren Laien in die Verträge mit übernommen haben, versuchen sie nun über den Mantel der Gerichte ausplaudern zu dürfen. Wieviel Kohle die Anwälte dafür bekommen haben hat natürlich kein öffentliches Interesse und bleibt bedeckt.
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Bigflitzer14.10.14 13:28
Tirabo

ich will damit sagen, ein Unternehmen, was bewusst andere verrecken lassen will, macht sich strafbar und Schadensersatzpflichtig. Der verreckte hat somit gute Chancen, wenigstens Schadensersatz zu erhalten.

Das macht aber keinen Sinn da dieser Vertrag bereits im Einvernehmen geschlossen wurde sich gegenseitig zu unterstützen, finanzielle Mittel bereitszustellen und Anlagen aus eigener Kasse anzuschaffen. Nun zeig mir doch mal wo da der böswillen ist GTAT "verrecken" zu lassen?

Er baut dir ein Haus, stellt sogar Möbel und anderes Inventar rein. Man darf drin wohnen aber wenn die Betriebskosten dich auffressen sind andere Schuld. Aber es war so ein schöner Gedanke in dem Haus zu wohnen. So ganz umsonst...

Was bekommt man denn für nen Schadensersatz wenn Dir nichts gehört? Ich glaube die Anlagen sind keine Geschenke gewesen.
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Tirabo14.10.14 14:00
Bigflitzer
Tirabo

ich will damit sagen, ein Unternehmen, was bewusst andere verrecken lassen will, macht sich strafbar und Schadensersatzpflichtig. Der verreckte hat somit gute Chancen, wenigstens Schadensersatz zu erhalten.

Das macht aber keinen Sinn da dieser Vertrag bereits im Einvernehmen geschlossen wurde sich gegenseitig zu unterstützen, finanzielle Mittel bereitszustellen und Anlagen aus eigener Kasse anzuschaffen. Nun zeig mir doch mal wo da der böswillen ist GTAT "verrecken" zu lassen?

Er baut dir ein Haus, stellt sogar Möbel und anderes Inventar rein. Man darf drin wohnen aber wenn die Betriebskosten dich auffressen sind andere Schuld. Aber es war so ein schöner Gedanke in dem Haus zu wohnen. So ganz umsonst...

Was bekommt man denn für nen Schadensersatz wenn Dir nichts gehört? Ich glaube die Anlagen sind keine Geschenke gewesen.

Oh jeh!

Erstens habe ich bei meinem Zitat doch gar nicht von Apple gesprochen, sondern mit Diddom. Zweitens hast Du doch genauso wie wir überhaupt keinen Zugang zu tatsächlichen Abläufen. Wie kommst Du überhaupt zur Mutigen Behauptung, dass da alles einvernehmlich geschlossen und gelaufen sei?

Denk an Dieter Nuhr...
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Bigflitzer14.10.14 14:27
Haha nun machst Du dich aber lächerlich! Aber ok, es macht Sinn fremden Firmen einfach so finanziell und mit Ausstattung unter die Arme zu greifen. GTAT wollte das gar nicht, kam im Vertrag gar nicht so rüber. Sorry das ich das nicht gleich verstanden habe.
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marco m.
marco m.14.10.14 14:45
Schon im Text liegt der erste Fehler.
"GTAT möchte aus der Produktion dort aussteigen."
Wenn ich Verträge habe, dann gibt es kein möchte, sondern nur müssen, bzw. das erfüllen, was in den Verträgen steht. Wenn ich das nicht kann, bzw. merke, dass das eine Nummer zu groß für mich ist, dann setze ich mich entweder mit meinem Vertragspartner zusammen, und ändere einige Klauseln, oder ich lasse es ganz.
GTAT stellt jetzt Apple als böse hin, und jammert, dass sich die Balken biegen. Als ob man nicht vorher gewusst hätte, auf wen man sich da einlässt. Für mich wird das ganze langsam lächerlich. Mitleid habe ich einzig mit den Mitarbeitern, die am wenigsten dafür können.
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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Tirabo14.10.14 14:55
marco m.
Schon im Text liegt der erste Fehler.
"GTAT möchte aus der Produktion dort aussteigen."
Wenn ich Verträge habe, dann gibt es kein möchte, sondern nur müssen, bzw. das erfüllen, was in den Verträgen steht. Wenn ich das nicht kann, bzw. merke, dass das eine Nummer zu groß für mich ist, dann setze ich mich entweder mit meinem Vertragspartner zusammen, und ändere einige Klauseln, oder ich lasse es ganz.
GTAT stellt jetzt Apple als böse hin, und jammert, dass sich die Balken biegen. Als ob man nicht vorher gewusst hätte, auf wen man sich da einlässt. Für mich wird das ganze langsam lächerlich. Mitleid habe ich einzig mit den Mitarbeitern, die am wenigsten dafür können.

Marco, ich bin mir da noch nicht so sicher. Irgendjemandem Jammern vorzuwerfen, macht die Sache zu einfach.
Ich bin mir auch noch nicht sicher, dass die evt. "Flucht" in die Insolvenz damit sogar eine raffinierte Strategie seitens GT sein könnte, mit Apple vertraglich/finanziell wieder übereinzukommen.

Wie gesagt, es ist aber einfach noch zu früh, Stellung für oder gegen jemanden zu beziehen (die Frage ist, ob das denn auch gleich immer sein muss? - Es ist einfach zu banal, immer zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Apple ist nicht Gut und GT ist nicht Böse und andersrum.)
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