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Forscher warnen: USB-Firmware lässt sich manipulieren

Auf der Black Hat Konferenz wollen Sicherheitsforscher einen neuen Schädling vorstellen, der grundsätzlich alle USB-Geräte vom Drucker über das Smartphone bis hin zur Tastatur befallen kann. Zentraler Angriffspunkt ist hierbei die USB-Firmware, über die jedes Gerät mit USB verfügt. Die Firmware auf dem USB-Controller sorgt dafür, dass sich Geräte erkennen und Daten austauschen können. Allerdings lässt sich diese Firmware manipulieren, ohne dass Anti-Viren-Scanner dies bemerken.

Angreifern ist es damit möglich, den Schädling über USB auf Geräte zu verteilen. Sobald ein infizierter USB-Speicherstick an den Mac angeschlossen wird, nistet er sich im USB-Controller des Mac ein. Hier kann er nun alle anderen USB-Geräte wie Tastatur, Maus und iPhone befallen und deren Controller-Firmware manipulieren. Wird das iPhone an einen anderen Mac angeschlossen, kann wiederum der USB-Controller des anderen Macs manipuliert werden, sodass sich der Schädling unabhängig vom System immer weiter ausbreitet.


Nachdem die USB-Controller infiziert sind, lassen sich vielfältige Angriffsszenarien realisieren. Apps und Daten, die Nutzer über USB kopieren oder verschieben, können mit Schadcode versehen werden. Internet-Adressen lassen sich bei einem UMTS-Stick umlenken und Tastatureingaben protokollieren oder durch schädliche Befehle austauschen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und lassen sich nicht unterbinden. Einzige Option ist in so einem Fall die Zerstörung infizierter USB-Geräte.

Hier kritisieren die Sicherheitsforscher das grundlegende Konzept von USB, das auch den Zugriff auf die Firmware und damit deren Manipulation erlaubt. Eine Möglichkeit, USB sicherer zu machen, wäre die Signierung der Firmware. Bevor ein USB-Controller mit einem anderen USB-Controller kommuniziert, erfolgt hierbei erst eine Überprüfung der fremden Firmware. Dieser Ansatz würde allerdings die Kompatibilität stark einschränken. Zudem müssten sich USB-Hersteller auf einen entsprechenden Standard einigen.

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Kommentare

dreyfus31.07.14 20:04
Wenigstens mal ein Thread, in dem niemand einen USB Port in iPhone oder iPad fordern wird.
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vdarko31.07.14 20:21
Gut brauche ich kein USB. Für Festplatten Thunderbold sonnst "over Air". Ich denke viele machen es so.
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Der Mike
Der Mike31.07.14 20:41
Ein solcher Angriffspunkt an sich ist ja so dermaßen "Eighties"...

Denn schon damals gab es winzige Wanzen, etwa Zwischenstücke bei PS/2-Tastaturen, um Eingaben wie Kennwörter und dergleichen zu protokollieren. Oder für RS232 uswusf...

Oder gar dies, auch bekannt als Van-Eck-Phreaking:

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mprom01.08.14 00:10
Für Leute die z.B. bei DM per USB Stick Fotos zum direkt mitnehmen drucken lassen ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Bei uns sind diese Kodak und Co Automaten fast immer besetzt.
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cube4you01.08.14 07:47
Das wäre wirklich ein Knaller, wenn sich jegliche USB-Controller-Chips von "beiden" Seiten aus umprogrammieren lassen würden und jeweils für sich eine doch so beachtliche Eigenintelligenz besäßen, dass sie abhängig von den übermittelten Daten eigene Aktionen auslösen könnten, die vom Wirtsystem gar nicht vorgesehen sind. Gerade letzteres ist mir allerdings irgendwie noch schleierhaft...
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mile69
mile6901.08.14 08:06
OK...wo ist der USB-Hub mit WLAN...wäre jetzt eine gute Idee
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ibaschi
ibaschi01.08.14 08:39
cube4you
Das wäre wirklich ein Knaller, wenn sich jegliche USB-Controller-Chips von "beiden" Seiten aus umprogrammieren lassen würden und jeweils für sich eine doch so beachtliche Eigenintelligenz besäßen, dass sie abhängig von den übermittelten Daten eigene Aktionen auslösen könnten, die vom Wirtsystem gar nicht vorgesehen sind. Gerade letzteres ist mir allerdings irgendwie noch schleierhaft...

Ich hab das so verstanden: der USB-Stick meldet sich beim Wirtsystem als Tastatur und übermittelt als diese ein vermeintlich eingetippten Befehl, z.B. einen bestimmten Netzwerkdienst starten, um eine Verbindung mit dem Angreifer zu ermöglichen. Oder der USB-Chip im Mac wird so umprogrammiert, dass er alle tastarureingaben mitprotokolliert und über das Internet verschickt.
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gfhfkgfhfk01.08.14 09:22
Das Problem ist allgemeim, daß der Computer dem USB Device vertraut und so das USB Device die beschriebenen Dinge tun kann. Würde grundsätzlich dem USB mißtraut, dann wäre es scheißegal was es da draußen treibt, es würde weiterhin nur als USB Stick vom Computer behandelt.

Eine Möglichkeit wäre es nur bestimmte Tastaturen und Mäuse mit Seriennummer vom Start weg zu vertrauen und alles was danach kommt nur noch in einem gesicherten Modus zu vertrauen. Spricht steckt jemand einen USB Stick an, wird das angezeigt und muß freigegeben werden. Wenn dann im Betrieb der Stick meint zu mutieren nützt ihm das nichts, weil das OS das schlichtweg ignoriert.

Mit USB 3.0 ist DMA dazu gekommen, so daß die Angriffsmöglichkeiten noch viel größer sind, hier hat man ohne Schutzmaßnahmen direkten Zugriff auf den gesamten Hauptspeicher des Systems. Aber auch dazu gibt Möglichkeiten das Problem zu lösen VT-d bzw. IOMMU nennt sich die Technik dazu.
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