Dungeon Keeper: Anpreisung als Free-to-Play ist irreführend
Es ist ein Trick vieler App-Entwickler: Ein Spiel ist zwar kostenlos im App Store erhältlich; damit Spielspaß aufkommt, müssen Nutzer aber für In-App-Käufe trotzdem Geld ausgeben – um etwa Level freizuschalten oder Münzen zu erwerben, die in der kostenlosen Variante der App nur spärlich gesät sind und für das Meistern eines Levels unerlässlich sind. Das vermeintliche Gratis-Spiel entpuppt sich also schnell als Kostenfalle.
Das Anfang des Jahres für iOS veröffentlichte Dungeon Keeper ist ein besonders krasser Fall, bei dem sich jetzt sogar der britische Werberat ASA (Advertising Standards Authority) eingeschaltet hat. Die ASA befand die
Vermarktung der App mit der Bezeichnung „Free-To-Play“ als irreführend gegenüber Nutzern, da das Spiel ohne In-App-Käufe praktisch nicht spielbar ist; das für den Nutzer „erwartbare Spielerlebnis“ werde nicht erbracht wegen der vielen Schikanen wie knappen Zeitlimits und Münzvorräten, die den User zu In-App-Käufen drängen sollen. Entwickler Electronic Arts (EA) darf das Spiel damit in Großbritannien nicht mehr als Free-To-Play (kostenlos spielbar) anpreisen.
EA streitet die Vorwürfe der ASA und vieler Nutzer mit dem Argument ab, dass das Spiel auch ohne Zukäufe zu schaffen sei und die viel kritisierten Zeitlimits zum Gameplay gehören. Dungeon Keeper für iOS hat zwar im Moment eine durchschnittliche Bewertung von 3,5 Sternen im App Store – viele der 1-Stern-Bewertungen äußern sich aber, genau wie die ASA, enttäuscht über das auf In-App-Käufe ausgerichtete Spielerlebnis. Die Advertising Standards Authority ist der regierungsunabhängige Werberrat der britischen Werbe-Indurstrie und entscheidet unter anderem über Verletzung von ethischen Standards und Irreführing in Marketing-Kampagnen.
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