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30 Jahre Commodore Amiga

Als Multimedia noch ein Fremdwort darstellte, bewies Commodore mit dem Heimcomputer-System Amiga vor 30 Jahren, was in den Bereichen Grafik, Sound und Video bereits möglich war. Der Amiga 1000 beherrschte Hardware-gestütztes Multitasking, Hardware-beschleunigte Animationen und einen Sound-Mixer mit vier Sample-Kanälen. Bilder und Fotos konnte der Grafikchip mit bis zu 4.096 Farben und einer Auflösung von bis zu 640 x 512 Pixeln darstellen. Als eines der wenigen Desktop-Systeme überhaupt besaß der Amiga mehrere Zusatzchips, die parallel zum Prozessor auf andere Komponenten wie dem RAM zugreifen konnten und das System erheblich beschleunigten.

Der verbaute Motorola-Prozessor MC68000 bot mit 7 MHz hingegen nur durchschnittliche Geschwindigkeit, wobei für komplexere Berechnungen auch noch der mathematische Koprozessor fehlte. Mittels Erweiterungskarten ließ sich der Funktionsumfang des Amigas mit Prozessorkarten, Grafikkarten und sogar ganzen Intel-Systemen im Kartenformat später erheblich ausbauen.


Entsprechend kam der Amiga von Beginn an vor allem im Videoschnitt und bei der Musikproduktion zum Einsatz, sowie später in Form des inoffiziellen C64-Nachfolgers Amiga 500 auch als Unterhaltungs- und Spielemaschine. Im Unternehmensbereich stieß der Amiga auch aufgrund strategischer Fehler seitens Commodore auf wenig Interesse.


Zwei Jahre nach dem Amiga 1000 erschienen 1987 dann der kostengünstige Amiga 500 und der Amiga 2000 mit verbesserter Grafikfähigkeit und läuteten den Höhepunkt der Plattform ein. Größter Konkurrent war der ähnlich leistungsfähige Atari ST, was zu erbitterten Streits zwischen den Anhängern beider Plattformen führte.


Mit Amiga 500 Plus, Amiga 3000, CDTV, Amiga 600, Amiga 1200, CD32 und Amiga 4000 versuchte Commodore Anfang der 1990er Jahre die Plattform zu modernisieren, was zwar technisch glückte, aber wirtschaftlich misslang. Die Konkurrenz aus Spielekonsolen, IBM-PCs mit VGA-Grafik und Windows 3.0 sowie Macintosh Quadra war zu groß.

Nicht einmal 10 Jahre nach dem Amiga 1000 war Commodore insolvent und ging in Konkurs. Die Amiga-Plattform wurde vom deutschen Elektronik-Händler Escom übernommen, der aber zu einer weiteren Modernisierung nicht mehr in der Lage war und nur ein Jahr später aufgrund strategischer Fehler ebenfalls in Konkurs gehen musste.


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Kommentare

charly68
charly6824.07.15 14:01
Amiga 500 war schon cool
Jeder Tag ist ein Geschenk des Teufels...
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Linhart
Linhart24.07.15 14:03
War mein erster Computer
Geht net , gibt's net :-P
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Retrax24.07.15 14:16
Vor ein paar Jahren gab es ein Interview mit Mitarbeitern aus dem Ur-Mac-Team (Hertzfeld?), welcher aussagte, dass dem Mac-Team wie auch den Verantwortlichen bei Apple das Herz ganz schön in die Hose rutschte als Commodore den Amiga (1000) brachte und dann auch noch zu einem sehr aggressiven Preis.

Man hatte bei Apple große Sorge, dass der Amiga dem Mac große Marktanteile abjagen könnte und sogar die Existenz Apples durch den Amiga auf dem Spiel stehen könnte.

Wie die Geschichte zeigte, kam es anders. Commodore hat den Amiga überhaupt nicht verstanden und jede müde Mark den die Amiga-Abteilung erwirtschaftete in ihre PC-Klone gesteckt.

Dabei hätte man den Amiga sehr gut auch professionell positionieren können anstatt "nur" als Homecomputer zum zocken.
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Ties-Malte
Ties-Malte24.07.15 14:16
Pfft. Die gute Seite der Macht saß am Atari ST.
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
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Ikso
Ikso24.07.15 14:22
Amiga 500 war auch mein Einstieg.
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
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nopeecee
nopeecee24.07.15 14:24
Also TOS mit etwas Kosmetik bzw. MacOS 6 unter Aladin auf Atari St hat mir GUI mässig deutlich besser gefallen...
Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen
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verstaerker
verstaerker24.07.15 14:43
entgegen der hier dargestellten Meinung war der Amiga auch im professionellen Umfeld oft vorzufinden
der Videotoaster war ein verbreitetes System in Amerika.. leider wurde die Entwicklung nicht konsequent weitergeführt
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AppleUser2013
AppleUser201324.07.15 14:56
CGI von Babylon 5 wurden mit Amigas gerendert...
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Thomas Fricke
Thomas Fricke24.07.15 14:57
Ich hatte einen 1200.
Mit meiner 40MB-Festplatte war ich der King!
😄
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Assassin24.07.15 15:03
Hach. Da werde ich ganz nostalgisch...
Amiga 500 war auch mein Einstieg und später ein A4000, der mit einer 68060er Turbokarte auch gut gerannt ist...
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nane
nane24.07.15 15:15
AMIGA? Lächerlich... richtige Männer hatten einen ST

Diese Glaubensfrage wurde damals mal wirklich heftig diskutiert. Dagegen ist aktuell ANDROID vs. iOS geradezu ein Kaffeekränzchen.

30 Jahre ist das schon her? Unglaublich! Mensch waren wir jung...
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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Jimmy24.07.15 15:24
Genau.. C64, danach aber gleich zum Atari STE
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massi
massi24.07.15 15:24
Der Atari ST wird dieses Jahr übrigens auch 30 und er hatte ne MIDI Schittstelle.
Die wurde allerdings von uns eher zum Midi Maze zocken genutzt.
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Retrax24.07.15 16:03
massi
Der Atari ST wird dieses Jahr übrigens auch 30 und er hatte ne MIDI Schittstelle.
Die wurde allerdings von uns eher zum Midi Maze zocken genutzt.
Jaja, die MIDI-Schnittstelle...
Diese wird uns Amiganern auch noch in 100 Jahren als "vermeintliche" Überlegenheit des Atari ST entgegenargumentiert...

Die Custom Chips, das präemptives Multitasking, und und und machten den Amiga zum besten Homecomputer seiner Zeit! Seht es ein (auch wenn der SM 124 Monitor beneidenswert war für Textarbeiten)!

Aber allein die "DataTypes" des AmigaOS waren doch eine geniale Erfindung seinerzeit, an welcher sich auch Apple bediente und sich noch heute im QuickTime-Player wiederfindet.



Dennoch hätte der Amiga nach AmigaOS 3.x einen würdigen Tod verdient. Dieses Gefrickel mit AmigaOS 4.x und den Machenschaften von Amiga Inc. etc. sind unwürdig.

Das Gerät hatte seine Zeit - und es war eine schöne Zeit.
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verstaerker
verstaerker24.07.15 16:03
AppleUser2013
CGI von Babylon 5 wurden mit Amigas gerendert...

und Seaquest
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verstaerker
verstaerker24.07.15 16:03
ich hatte ne 80er du Null
Thomas Fricke
Ich hatte einen 1200.
Mit meiner 40MB-Festplatte war ich der King!
😄
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nane
nane24.07.15 16:10
Unabhängig von AMIGA oder ST - wenn man die Spiele von damals, heute ansieht glaubt man nicht, dass man einst Tage und Nächte damit verbrachte, ich sage nur "Ballerburg", "Silent-Service" oder "Hanse"
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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marti20_424.07.15 16:50
Ties-Malte
Pfft. Die gute Seite der Macht saß am Atari ST.

ganz genau hatte auch ein Atari ST, dann ein Mega ST und danach ein Atari Mega STE mit Autoswitch Overscan und einer Maxtor Grafikkarte mit 2MB !!! Ich weiss auch noch meine damalige 10 MB (kein Schreibfehler für die Jungen hier) Festplatte für den Mega ST hat etwa CHF 800 oder 900 gekostet.

Und Amiga war Scheisse genau so wie heute Android
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flyingangel24.07.15 17:33
Mein Einstieg in die Welt der Computer war der C64 und mit meinem ersten selbst verdienten Geld kaufte ich mit den damals neuesten Pc: 486DX33. Einige meiner Greunde hatten aber einen Amiga und die besuchte ich immer wenn Zeit war zum Zocken! Die Grafik und der Sound war für die damalige Zeit atemberaubend! Am PC war EGA und VGA das Maß der Dinge - ubd im Vergleich zum Amiga einfach nur schlecht!
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tranquillity
tranquillity24.07.15 17:51
Nach meinem Schneider CPC6128 hatte ich auch irgendwann meinen Eltern endlich einen Amiga500 mit Farbmonitor abgeschwatzt Was für eine Hammermaschine!!
Wie viele Games haben wir gezockt (ruckelfrei im Gegensatz im Atari ).

Den Atari hatte ich mir damals auch angesehen (mein Onkel hatte einen), aber der Amiga hatte mehr drauf (für meine Bedürfnisse).

Der 500er wurde dann mit 2 MB Speicher und 50 MB Platte (am externen Port) für fast 1000DM aufgepäppelt. Von da an konnte man richtig gut damit arbeiten (u.a. LaTeX).

Später kam dann im Studium sogar ein 4000er dazu. Und eine Cybervision Grafikkarte. Klasse Geräte, ich sollte man versuchen, sie noch anzuwerfen.
Als es mit dem Internet dann so richtig los ging, bin ich allerdings auf Linux umgestiegen. Spiele waren dann nicht mehr wichtig. Und dann 2004 kam der Mac Mini. Vorher hatte ich mit Shapeshifter auf dem Amiga schon etwas Erfahrung damit gesammelt. Einen "PC" mit Win habe ich nie privat genutzt - wie schön (naja, auf der Arbeit leider um so mehr).

Danke an MTN für den Rückblick!
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tranquillity
tranquillity24.07.15 17:53
marti20_4

Einen Amiga mit Android zusammen zu erwähnen ist richtig gemein! Trifft die Sache überhaupt nicht
Amiga = cool
Android = ... (bitte selbst einsetzen, aber "cool" passt nicht - "uncool" schon eher)
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mac-applefan24.07.15 18:37
Erst ein Amiga 500 als würdiger Nachfolger für ColecoVision und Atari 2600 Telespiele im Einsatz gehabt (hauptsächlich für die fantastischen und unerschöpfliche Anzahl an Spielen mit unschlagbarer Grafik UND Sound) und später auf einen Amiga 2000 aufgerüstet. Die bestellte 20 MB Festplatte für 2.000,-- DM kam jedoch nie, sodass dadurch der Weg frei war für einen Umstieg auf einen Power Macintosh 7100 (80 MB HD) mit AV Monitor und externem SyQuest 270 Laufwerk.
Ja, ja so ging es los ...

(habe im Keller noch jede Menge Amiga Disketten ...)
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Mr BeOS
Mr BeOS24.07.15 18:42
Waterlooooooo auf dem Amiga 1000.
10 Std oder so und. ...... ich gebe zu auf Grund vom Vorwissen um die historischen Abläufe, ..... habe ich Wellington und Blücher geschlagen
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
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massi
massi24.07.15 19:37
"Diese wird uns Amiganern auch noch in 100 Jahren als "vermeintliche" Überlegenheit des Atari ST entgegenargumentiert..."
...und führte dazu, daß in den 80ern und auch noch in den 90ern der ST in fast jedem Musikstudio zu finden war.
Und ich wüßte nicht, daß das Commodore Logo in "Blade Runner" zu sehen war.
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blubblablax
blubblablax24.07.15 20:36
verstaerker
ich hatte ne 80er du Null
Thomas Fricke
Ich hatte einen 1200.
Mit meiner 40MB-Festplatte war ich der King!
😄
Weicheier. Mein damaliger A1200 hat gerade 5 min Garantieansprüche ermöglicht. Danach wurde das Lochblech ausgesägt und eine schier unfüllbare (meinte ich) 340MB 3.5"-Festplatte eingebaut.
|-o-| <o> |-o-| ...The force is strong with this one...
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blubblablax
blubblablax24.07.15 20:53
marti20_4
Ties-Malte
Pfft. Die gute Seite der Macht saß am Atari ST.
ganz genau hatte auch ein Atari ST, dann ein Mega ST und danach ein Atari Mega STE mit Autoswitch Overscan und einer Maxtor Grafikkarte mit 2MB !!! Ich weiss auch noch meine damalige 10 MB (kein Schreibfehler für die Jungen hier) Festplatte für den Mega ST hat etwa CHF 800 oder 900 gekostet.
Und Amiga war Scheisse genau so wie heute Android
Soso. Konntest Du auch den Bildschirmmodus ohne Reboot umschalten? Wie lange hat es denn gedauert, bis Laufwerk "C:\" voll war?

Der ST war (historisch belegt) genau die Summe seiner Bestandteile: Eine eilig zusammengefrickelte Hardware mit einem völlig veralteten Betriebssystem (CP/M aka DOS-Portierung) und oben aufgeflanschter GEM-Oberfläche. Genau das richtige für technologieferne Endanwender.

Für den Amiga gab es übrigens auch einen hochaufgelösten Monochrom-Monitor: A2024 mit 1024x1024 Pixeln.
|-o-| <o> |-o-| ...The force is strong with this one...
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Ritchey
Ritchey24.07.15 21:18
Als ich nach einigen Jahren mit diversen Amigas, zuletzt einem A4000 T mit Cyberstorm PPC, Picasso IV, VLab Motion & Toccata, auf einen Mac mit System 7.5.3 gewechselt bin, war ich ganz schön enttäuscht. Nicht sehr stabil und das fehlende präemtive Multitasking für so viel Geld war nicht leicht zu verkraften.
Aber Windows kam prinzipiell nicht in Frage. Also auf dem Mac mit diversen Unixen, BeOS und QNX herumgespielt und die Zeit bis zu OS X überbrückt.

http://youtu.be/hOt8HNA5uqY
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blubblablax
blubblablax24.07.15 21:46
Zum Artikel: einen Coprozessor (dessen Fehlen bemängelt wurde) hatten alle drei 68k-basierten Rechnerfamilien 1985 nicht, weder der Mac, noch der Atari und auch nicht der seinerzeitige Amiga.

Apple hat 1987 Modelle mit 68020/68881 CPU/FPU auf den Markt gebracht, zwei Jahre später.
|-o-| <o> |-o-| ...The force is strong with this one...
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Jerschen
Jerschen25.07.15 08:14
Mein Einstieg war der C64 und als der A1000 rauskam, schlenderte ich regelmäßig beim Händler vorbei um mich an der Grafik satt zu sehen. Kurze Zeit später zog ich mit meiner Freundin los um ein Bett zu kaufen. Zum Leidwesen meiner Freundin war ein A1000 dann im Auto 😜
Der absolute Hammer. Und kein Vergleich zu Atari (mein Schwager hatte einen).
Später verkaufte ich den 1000er (was ich heute noch bereue) und legte mir nen 2000er zu.
Danach erst der Wechsel auf ein 386er System. Amiga bzw. Commodore hat einfach nicht vernünftig weiter entwickelt.
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nexusle
nexusle25.07.15 08:19
Weiterentwickelt schon. Es gab auch in den 90ern Prototypen mit völlig neuem Chipsatz, der den Amiga wieder an die Spitze gebracht hätte. Allerdings sah das - wie so oft - das Management anders. Warum ESCOM diese Entwicklung nicht übernommen hatte uns stattdessen einen Computer im Staubsaugergehäuse entwickelte, ist mir bis heute nicht klar...
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Klappe halten!
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