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Musik-Dienste im Vergleich – iTunes Store und drei Alternativen

Der iTunes Store startete vor fast 10 Jahren den Boom von kommerziellen Musik-Downloads. Die Konkurrenz mühte sich lange vergeblich, einen ähnlich attraktiven Dienst auf die Beine zu stellen wie die Übermacht aus Cupertino. Doch in den letzten Jahren haben sich mehrere Konkurrenten auf dem Markt der Musik-Dienste etabliert.

Wir vergleichen den iTunes Store mit drei Alternativ-Diensten (Amazon MP3, Google Play Music, Spotify) nach Funktionen und Tauglichkeit für Apple-Produkte. Der iTunes Store ist zwar nach wie vor weltweit die unangefochtene Nummer 1 mit über 500 Millionen zahlenden Kunden (Wert von 2013) – aber die Konkurrenz schläft nicht und bietet mittlerweile gute Alternativ-Dienste.

iTunes Store

Jeder Mac-Nutzer kommt früher oder später mit iTunes in Kontakt. Es ist die Standard-Anwendung für Musik, Filme sowie TV-Sendungen und wird außerdem für die Verwaltung eines iOS-Geräts benötigt. Daher ist das Design und die Bedienung des vor 13 Jahren vorgestellten Programms wohl fast jedem Mac-User bereits in Fleisch und Blut übergegangen.

Apple verkauft im iTunes Store schon lange nicht mehr nur Musik, sondern inzwischen unter anderem auch Filme, E-Books und Apps für iOS. Gekaufte Songs werden auf Wunsch auf alle Apple-Geräte eines Nutzers übertragen. Hat der User vor einigen Jahren Lieder mit einer Qualität von 128Kb im iTunes Store erworben, werden diese über iTunes in the Cloud inzwischen automatisch durch eine hochwertigere Version mit 256Kb ersetzt.

Mit dem Service iTunes Match ist es zudem möglich, bis zu 25.000 Lieder bei iTunes hochzuladen und überall per Stream zu hören. Seit vier Monaten bietet Apple mit iTunes Radio einen weiteren Dienst an – bisher allerdings nur in den USA. iTunes Radio ist werbefinanziert, wird aber durch ein iTunes Match-Abo von jeglicher Reklame befreit. Es ist anzunehmen, dass Apple iTunes Radio im Laufe des Jahres auch in Deutschland anbieten wird. Einen Streaming-Service à la Spotify gibt es von Apple nicht.

Auf dem Mac ist iTunes unterteilt in Medienwiedergabe, Kauf von Medien und Synchronisierung/Backup von iOS-Geräten. Version 11 brachte ein neues Design mit sich – Apple entfernte unter anderem die vertikale Seitenleiste aus der Standard-Ansicht und strich Cover-Flow komplett (Scrollen durch Album-Cover).

Auf dem iPad, iPhone und iPod ist iTunes unterteilt in mehrere Apps – jeweils eine eigene App für Musik, Videos, Podcasts und den iTunes Store. Der Nutzer trägt nur seine Apple ID ein – schon stehen alle verfügbaren Dienste bereit. Lieder kosten zwischen 69 Cent und 1,29 EUR, Alben beginnen bei 4,99 EUR. Für iTunes Match verlangt Apple 24,99 EUR/Jahr. Der iTunes Store ist erhältlich für Mac, Windows (ab XP) und iOS.

Fazit: Der globale Marktführer bleibt seinen bewährten Stärken treu: Großes Angebot, einfache Handhabung und enge Verzahnung mit Apple-Hardware. Außerhalb des Apple-Ökosystem gibt es iTunes allerdings nur für Windows-PCs.

Amazon MP3

Der Gesamtumsatz aller Online-Händler in Deutschland betrug 2012 etwa 25 Milliarden EUR – fast ein Viertel davon erwirtschaftete allein Amazon. Genauso wie im Online-Handel und im Geschäft mit E-Books will Amazon auch im Geschäft mit Musik-Downloads an die Spitze. Seit 2007 betreibt das Unternehmen aus Seattle einen MP3-Shop und hat bereits ein Jahr später als erster Online-Händler MP3s ohne Kopierschutz (DRM) angeboten. Heute verkauft Amazon MP3 über 28 Millionen Songs und Alben aller Musiklabels. Die MP3-Files kommen in einer Qualität von 256 kbps.

Der User kann über die Homepage von Amazon alle MP3s kaufen und hören – praktischer und komfortabler sind allerdings die Apps, die es sowohl für OSX als auch für iOS gibt. Die Mac-Version bietet nach Eingabe der Account-Daten (Amazon-Konto) alle bei Amazon gekauften Songs und Alben. Der User entscheidet, ob er die Songs nur als Stream hören oder auch herunterladen möchte.

Ein besonderer Service ist AutoRip, über den Käufern bestimmter CDs oder LPs automatisch auch die jeweilige MP3-Version gratis zur Verfügung steht. Das Besondere: Langjährigen Amazon-Kunden stehen unter Umständen bereits diverse kostenlose MP3-Alben zur Verfügung, da CD-Käufe ab dem Jahr 1999 berücksichtigt werden.

Die Mac-App ist aber nicht nur ein Musikplayer, der Playlisten sowie die Sortierung nach Künstler, Alben, Songs und Genres beherrscht – der MP3-Shop von Amazon ist ebenfalls integriert. Dadurch muss der User nicht den Umweg über die Homepage gehen, um Einkäufe zu tätigen. Praktisch ist die Möglichkeit, heruntergeladene Musik automatisch in iTunes exportieren zu lassen.

Auf dem iPad, iPhone und iPod touch funktioniert der Musik-Service ähnlich wie auf dem Mac – mit einer wichtigen Einschränkung: Über die iOS-App kann der User keine Songs kaufen. Das hängt wohl mit Apples strengen Richtlinien für Konkurrenz-Shops unter iOS zusammen. Ansonsten funktioniert aber alles wie vom Desktop gewohnt, inklusive dem automatischen Hinzufügen von AutoRip-Alben.

Die Preise für Songs und Alben variieren stark – Songs bewegen sich zwischen 29 und 1,29 Cent, Alben kosten im Schnitt 5 bis 10 EUR. Amazon bietet zudem die Möglichkeit, bis zu 250.000 Songs in der Amazon Cloud für 24,99 EUR/Jahr zu speichern und streamen. Die Apps für OSX und iOS (mindestens Version 6) sind kostenlos. Zudem werden Windows, Android und Blackberry unterstützt.

Fazit: Das reichhaltige Angebot, die praktische AutoRip-Funktion und die Unterstützung diverser Plattformen (u.a. Mac, iOS) überzeugt. Einen Abo-Service bietet Amazon nicht.

Google Play Music

Google ist längst kein reiner Anbieter von Online-Diensten wie Suchmaschine, Mail und Cloud-Speicher mehr, sondern bewegt sich in den letzten Jahren zunehmend auch auf dem Sektor für Unterhaltungsmedien. Die Auswahlmöglichkeiten zwischen Musik, Filmen und Büchern erinnert an die Angebote von Apple (iTunes Store) und Amazon.

Dabei bietet Google den Kunden nicht nur Songs und Alben zum Download an – ähnlich wie bei Spotify ist es auch möglich, gegen eine monatliche Gebühr den kompletten Song-Katalog als Stream zu hören (inklusive Radiofunktion). Zusätzlich können Nutzer bis zu 20.000 Songs gratis bei Google hochladen und überall per Stream abrufen. Bei Google gekaufte Songs werden nicht zum Kontingent der 20.000 Lieder dazugezählt.

Für den Mac gibt es keine eigene App – stattdessen wird die Musik im Browser gekauft und abgespielt. Die Webseite von Google Music erinnert an einen Musikplayer – in der Seitenleiste findet der User unter anderem Playlisten und den Musik-Shop.

Musik lässt sich in diversen Formaten importieren. Beim Import von z.B. Flac-Dateien wandelt Google die Datei nach dem Hochladen automatisch in eine streaming-freundlichere MP3-Version um. Etwas unangenehm ist die Musik-Wiedergabe bei einer verhältnismäßig langsamen Internetverbindung (1500er-DSL) aufgefallen – Google-Streams neigen hier eher zum Stocken als die Angebote der Konkurrenz von Apple und Spotify.

Die Google Music App für iPad, iPhone und iPod touch gibt es seit einigen Monaten. Der User kann auf seine Musiksammlung zugreifen und den (zugekauften) Streaming-Dienst nutzen. Wie bereits bei Amazon MP3 gibt es auch bei Google leider keine Möglichkeit, über die mobile App Musik zu erwerben, was wohl ebenfalls mit Restriktionen seitens Apple zusammenhängt.

Die Preise werden unterteilt in Musik-Downloads und den Streaming-Service. Der User erhält unbegrenzten Zugriff auf die Song-Bibliothek und personalisierte Radiosender für 9,99 EUR/Monat. Download-Songs gibt es ab 69 Cent, Alben bereits ab 2,99 EUR. 30 Tage kann der Dienst kostenlos getestet werden. Die App für iOS setzt mindestens Version 6.0 voraus und ist gratis. Für Android bietet Google ebenfalls eine App an. Google Play Music wird auf Desktop-Rechnern im Browser betrieben und unterstützt daher diverse Betriebsysteme.

Fazit: Google ist bei Unterhaltungsmedien weiter auf dem Vormarsch und vereint das Kauf- und Abo-Modell gekonnt auf Macs und iOS-Geräten.

Spotify

Der schwedische Musikdienst ist der Senkrechtstarter der letzten Jahre und hat obendrein Steve Jobs’ Behauptung widerlegt, wonach niemand Musik abonnieren wolle. Das Angebot von Spotify unterscheidet sich in einem Punkt massiv von den anderen vorgestellten Diensten: Der User kann Musik ausschließlich abonnieren, aber nicht kaufen. Zwar ist es möglich, Songs und Alben für die Offline-Nutzung runterzuladen – beim Beenden des Abonnements verliert man jedoch die Nutzungsrechte. Spotify ist ein reiner Musik-Dienst, d.h. andere Medien wie zum Beispiel Filme werden nicht angeboten.

Spotify wird entweder über den Browser genutzt oder über die App für OSX. Die App bietet spezielle Empfehlungen anhand der Vorlieben und des Standorts des Nutzers, nachdem er sich mit seinem Account eingeloggt hat. Aufgebaut ist das Programm wie ein normaler Medienplayer und unterstützt unter anderem den Import von iTunes-Songs und Listen.

Die Rubrik „Apps“ gewährt dem User, Plugins und nach Themenbereiche sortierte Playlists auszuprobieren. Spotify ist eng mit Facebook verknüpft – gehörte Songs und Playlisten werden auf Wunsch auf Facebook geteilt, zudem kann man sich über sein Facebook-Konto bei Spotify einloggen.

Die App für iPad, iPhone und iPod touch bietet die gleichen Funktionen wie die Desktop-App – mit einer wichtigen Einschränkung für die kostenfreie Variante auf dem iPhone: Alben und Listen können nur im Shuffle-Modus abgespielt werden. Das gezielte Abspielen einzelner Titel ist nur in der Premium-Version möglich.

Die kostenfreie Version von Spotify finanziert sich über Werbung, die nach dem Hören von ungefähr 3-4 Tracks eingespielt wird. Vor Kurzem hat Spotify die lästige Zeitbegrenzung (10 Stunden pro Monat) in der kostenlosen Variante entfernt. Die Premium-Version von Spotify (9,99 EUR/Monat) enthält keine Reklame, bietet höhere Soundqualität (MP3 mit 320Kb) und ermöglicht den Download von Songs, Alben und Playlisten für die Offline-Nutzung. Spotify läuft auf OSX, Windows, iOS (mindestens Version 6) und Android.

Fazit: Der Marktführer für On-Demand-Music schnürt ein attraktives Paket aus Musik-Abonnement und Offline-Nutzung – die Apps für Apple-Produkte sind ebenso gelungen.

iTunes Amazon MP3 Google Play Music Spotify
Abo-Dienst nein nein ja (+ Store) ja
Preise in € Songs:
0,69 - 1,29
Alben ab:
4,99
Songs:
0,29 - 1,29
Alben ab:
4,99
Songs ab:
0,69
Alben ab:
2,99
Abo:
9,99/Monat
Songs:
nur Abo
Alben:
nur Abo
Abo:
9,99/Monat
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Sonderfunktionen iTunes Match 24,99/Jahr
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Upload 24,99/Jahr
(250.000 Songs)
Upload kostenlos
(20.000 Songs)
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