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Forum>Software>Verabschiedet sich Apple von intuitiver Bedienung?

Verabschiedet sich Apple von intuitiver Bedienung?

tommy-lg06.05.1502:11
Geht mir das nur alleine so, daß ich immer mehr den Eindruck habe, daß Apple sich, in bestimmten Bereichen, immer mehr von intuitiver Bedienung verabschiedet?
Fand es schon sehr schade, daß Symbole aus iCal immer mehr verschwinden und oder durch Text ersetzt werden, gleiches gilt auch für iTunes.
Mir ist dieser Rückschritt ehrlich gesagt recht schleierhaft. Gibt es dafür eigentlich eine Erklärung?
„Erneuerbare Energien - Seit wann kann Energie erneuert werden?“
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Kommentare

maczock06.05.1502:24
Nein, das sehe ich exakt genauso. Sogar die simple Photo-App auf dem iPhone fängt an das Gegenteil von intuitiv zu werden.

Aber auch in anderen Bereichen passiert sehr merkwürdiges, Filme (Star Wars) werden z. B. im App Store beworben.

Ich befürchte fast, dass schlicht Steve Jobs Einfluss als letzte Instanz bei den Details fehlt. Das gilt auch für das Design und Funktion der Geräte, die sind oft in einigen Details einfach nur noch grauenvoll.
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Ndugu
Ndugu06.05.1504:34
@tommy-lg
Ja.

Jede Menge interessante Erklärungen gibt es hier:

„These things are uuugly!“
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teorema67
teorema6706.05.1508:11
tommy-lg
Geht mir das nur alleine so, daß ich immer mehr den Eindruck habe, daß Apple sich, in bestimmten Bereichen, immer mehr von intuitiver Bedienung verabschiedet?
Geht mir auch so. Besonders die alten Systemen bis 9 waren deutlich intuitiver und konsistenter, damals hielten sich auch mehr Softwarehersteller an Apple's Interface Guidelines for Applications.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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dsTny06.05.1508:42
teorema67
tommy-lg
Geht mir das nur alleine so, daß ich immer mehr den Eindruck habe, daß Apple sich, in bestimmten Bereichen, immer mehr von intuitiver Bedienung verabschiedet?
Geht mir auch so. Besonders die alten Systemen bis 9 waren deutlich intuitiver und konsistenter, damals hielten sich auch mehr Softwarehersteller an Apple's Interface Guidelines for Applications.
Und das ist, glaube ich, auch nur das Problem: Inkonsistentes Flat-Design. Fängt an bei Buttons, die manchmal nur aus Text bestehen, manchmal aber auch wenigstens Umrandungen eines Buttons erkennen lassen; Geht weiter über die Löschen-Buttons in Tables, bei denen der Text "löschen" mal animiert und mal nicht animiert sind; Geht weiter zu Back-Geste und löschen eines Table-Eintrages mittels Swipe komplett nach links (Mail app), was mal implementiert ist und mal nicht.
Wenn Apple hier endlich mal wieder Konstanz reinbringt und es verpflichtend macht, dass das Handling sowohl bei Apple-eigener- als auch über 3.-Apps gleich ist, dann wirkt das System auch wieder intuitiver, denke ich. Und vor allem: Diese Text-Buttons verändern!!! Buttons müssen als solche erkennbar sein! Wurde doch zB im Notification Center bei den Widgets ("Bearbeiten"-Button) gut umgesetzt und ist ebenfalls im Flat-Design gehalten - so kann das doch überall sein.
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ExMacRabbitPro06.05.1508:50
Auch so eine umsich greifende Usabiliy-Unart:

An allen möglichen Stellen im System kann man mittlerweile erweiterte Funktionen erreichen, wenn man im Dialog/Menu/etc... die ALT Taste zusätzlich drückt.
Das finde ich total unintuitiv, denn es gibt absolut keinen Hinweis, dass da irgendwo mehr dahinter steckt. Ich ertappe mich dabei, in allen möglichen Situationen mal auf verdacht ALT zu drücken, wenn ich irgend eine Funktion vermisse - in der Hoffnung, dass vielleicht irgendwo etwas auftaucht.

So ein Blödsinn. Entweder es gibt eine entsprechende Funktion, und dann zeigt man sie an, oder es gibt halt nix.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad06.05.1509:18
Wobei diese "hidden functions", "easter eggs" und "mit alt-Taste passiert mehr"-Tricks bei Apple schon eine lange Tradition haben...
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becreart06.05.1509:27
Ich versteh, was ihr meint, jedoch hatte ich noch nie das Problem, dass ich einen Button als solchen nicht entdeckt oder vermisst hätte.

ExMacRabbitPro das mit der alt-Taste macht aber sehr viel sinn, da die Menüs nicht überladen werden und man das meiste im Alltag nicht benötigt, was versteckt ist, und sonst weiss man genau wo es ist
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MetallSnake
MetallSnake06.05.1510:00
ExMacRabbitPro
So ein Blödsinn. Entweder es gibt eine entsprechende Funktion, und dann zeigt man sie an, oder es gibt halt nix.

So kenne ich das auch noch von MS Word und MS Excel früher (weiß nicht wie die aktuellen Versionen da aussehen). Die Menüs total vollgestopft mit Funktionen (viele davon ausgegraut), so dass man nichts gefunden hat.
Da finde ich den Apple Weg, möglichst wenig anzuzeigen deutlich angenehmer. Da findet man als unerfahrener Anwender auch das was man sucht. Die Profis kennen auch die "versteckten" Funktionen. So ist es von beiden Gruppen gut benutzbar.
„Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.“
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ExMacRabbitPro06.05.1510:09
becreart
Ich versteh, was ihr meint, jedoch hatte ich noch nie das Problem, dass ich einen Button als solchen nicht entdeckt oder vermisst hätte.

ExMacRabbitPro das mit der alt-Taste macht aber sehr viel sinn, da die Menüs nicht überladen werden und man das meiste im Alltag nicht benötigt, was versteckt ist, und sonst weiss man genau wo es ist

*lol* als wenn es da um hunderte Funktionen ginge pro Dialog, die versteckt sind. Das was da oft versteckt ist, ist des versteckens nicht wert. "Speichern Als...", "Monitore erkennen", "Backup überprüfen", etc... wow - das sind ja alles High-End Power User Features, die verwirren den Anfänger ja sowas von.... </Sarkasmus>

Mal im Ernst, wie oft wird denn in Foren gerfragt "Wie kann ich denn..." bzw. "Wo finde ich denn..." und die Antwort ist so oft "Drück doch mal ALT...".
DASS verwirrt den Anwender, die Funktionen komplett zu verstecken! Warum fasst man weniger genutzte Funktionen nicht unter einen Action-Button (das ist so einer mit einem Zahnrad) zusammen. Dann füllen sie nicht unnötig die Dialoge, aber man sieht sofort, dass da noch etwas ist.
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geka06.05.1510:41
Offenbar hat Apple zu viele Mitarbeiter die irgendwie beschäftigt werden müssen.
Anders sind die vielen Verschlimmbesserungen der letzten Jahre, -ich sach nur iTunes!- für mich nicht erklärbar.
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svenn
svenn06.05.1510:51
hingerotzt vs. benutzerfreundlich
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wolfgag
wolfgag06.05.1510:53
An einigen Stellen ist die Bedienung von OSX deutlich umständlicher als früher, will sagen man braucht immer ein paar Klicks mehr um zu einem Ergebnis zu kommen, daß früher mit nur einem Klick erreichbar war. Auffällige Beispiele sind zB iCal, iTunes oder Mail. An einigen Stellen fühle ich mich schon fatal an Windows erinnert.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad06.05.1510:59
Hm, gerade in Kalender geht das Anlegen und Bearbeiten von Terminen nun deutlich direkter und schneller als früher - immer noch nicht optimal, aber mit weniger Klicks als früher...
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nane
nane06.05.1511:03
Eine Erklärung für den Wandel ist vielleicht, die andere Handhabung und Arbeitsweise bei Apple. Bei Apple ist es in der Softwareentwicklung nicht etwa so wie bei MS oder anderen Softwareherstellern, dass ein Team aus bestimmten Mitarbeitern jahrelang ein Produkt weiterentwickelt und pflegt. Bei Apple ist es vielmehr so, dass eine grosse Rotation im Aufgabenbereich der einzelnen, der Teams und damit auch der Aufgabenverteilung in der kompletten Softwareabteilung vorherrscht.

Das hat den Vorteil, dass ständig "frische" Köpfe an den Produkten sehr effektiv arbeiten und sich keine "Trampelpfade" und "kurze Dienstwege" in die Produkte und die Personalstruktur einschleichen. Es hat aber den grossen Nachteil, dass trotz aller Innovation und aller "Frische" der Mitarbeiter die Software ihr "Gesicht" verliert. Denn tatsächlich bleibt kein Core-Team an der Software dran um z.B. das UI oder die Grundfunktionen vor zu viel "Innovation" zu schützen (wie etwa bei MS) sondern jedes Team und jeder neue Mitarbeiter bringt eben auch seine Sichtweise und seine Ideen in das Produkt ein. Damit erhält ein Produkt über die Zeit eben viele "Stempel" von vielen Teams und Mitarbeitern und das kommt teilweise als Nachteil für den Benutzer an, der den Eindruck gewinnt, dass das Produkt "verschlimmbessert" wird.

Das wiederum zwingt Apple dazu, von Zeit zu Zeit das komplette Produkt zu entsorgen und parallel dazu einen neuen "Ast" zu entwickeln aus dem dann ein gänzlich neues Produkt wird. Gerade gesehen bei iPhoto vs. Photos. Die Produkte sind damit "technisch" (theoretisch) betrachtet immer auf der Höhe der Zeit, mit aktuellen Entwicklungstools und Techniken hergestellt und Produkte die eben nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen Aperture, iDVD, iWeb usw. werden radikal eingestampft.

Für Dauerbenutzer einer Software fühlt sich das vielleicht komisch an. Aber das ist nicht die Zielgruppe von Apple, denn die haben ja schon Apple Produkte gekauft. Ziel ist nicht die Pflege von Bestandskunden sondern die Eroberung neuer Kundenschichten und Marktanteile. Hier treffen sich dann wieder die europäische Sicht - also das "bewahren" und die Nordamerikanische Sicht des "lasst es uns einfach tun!" aber das ist eine andere Geschichte
„Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.“
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Ties-Malte
Ties-Malte06.05.1511:05
tommy-lg
Geht mir das nur alleine so, daß ich immer mehr den Eindruck habe, daß Apple sich, in bestimmten Bereichen, immer mehr von intuitiver Bedienung verabschiedet?

Nein, leider absolut nicht. Und ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich nur mit der Komplexität der Anwendungen zusammenhängt. Die Philosophie des klassischen OS war sehr stark von der Abbildung der realen Welt in der virtuellen geprägt (s. z.B. Schreibtisch, Papierkorb, drag&drop, etc.). Die Verabschiedung von dieser Vorstellungswelt hat v.a. mit Clouds (man kann ja noch immer keine in iCloud gespeicherte Kalender in Ordnern gruppieren…) und iOS sehr stark eingesetzt und macht sich über die angekündigte Befruchtung des MacOS durchs iOS leider auch auf dem Mac immer mehr bemerkbar. Stark erhöhter Abstraktionsgrad, Vollbild-Apps (noch auf iOS), Menüs statt d&d, fehlendes Dokumenten-Management, automatisierte Bilder-Zuordnung statt Ordnung der User, etc., da wären viele Punkte zu nennen. Die nicht beachteten Interface Guidelines bei gleichzeitiger Überschwemmung der Stores durch Müllanwendungen, die es so auf einem klassischen Mac nie gegeben hätte, sind da nur ein weiteres Detail.

Ich beobachte das v.a. bei Switchern („und wo finde ich jetzt…“ ist inzwischen eine typische Frage, die ich früher vornehmlich von Win-Anwendern kannte). Ich beobachte das bei Normal-Anwendern, die vor ein paar Jahren noch eine kleine Einweisung und vielleicht zwei, drei Tage brauchten, um sich den Mac selber anzueignen und (falls benötigt) Problemlösungen zu entwickeln (denn diese „Normal-Anwender“ sind der Maßstab, nicht Technik-affine Menschen wie wir). Wenn ich denen etwas von „intuitiver Bedienung“ erzähle, gucken sie mich heute zumeist verständnislos an. DAS hat sich stark verändert und ist heute nach meiner Beobachtung nicht mehr so selbstverständlich möglich. Ich bedaure das SEHR, weil es – neben der meist gegebenen und heute auch nicht mehr immer selbstverständlichen hohen Qualität sowie der Liebe zum Detail – das Haupt-Argument für Apple war.

Dies ist einer der Bereiche, die sich m.E. zum Nachteil entwickeln, dass Apple nämlich die Perspektive des Anwenders (und seine Interessen) immer mehr vernachlässigt. Woran man noch weitere Diskussionsstränge eröffnen könnte, was die Verschiebung der Gesamt-Strategie anbelangt.
„The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.“
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teorema67
teorema6706.05.1511:54
ExMacRabbitPro
... So ein Blödsinn. Entweder es gibt eine entsprechende Funktion, und dann zeigt man sie an, oder es gibt halt nix.
Hannes Gnad
Wobei diese "hidden functions", "easter eggs" und "mit alt-Taste passiert mehr"-Tricks bei Apple schon eine lange Tradition haben...
Ja schon, aber früher waren des echte easter eggs (der Smiley im "About the Finder" Dialog), keine echten, oft wesentlichen Funktionen.

Eines meiner Lieblingskommandos im aktuellen OS: "Gehe zu" im Finder mit gedrückter Alt-Taste, und die User Library (meine Müllhalde Nr. 1, was sich da so alles ansammelt) erscheint
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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tommy-lg06.05.1514:15
Danke für die vielen Antworten und es beruhigt mich ein wenig, daß ich keine Ausnahme bin
Für mich waren gerade die kleinen Dinge (Symbole) wie in iCal (auf einen Blick konnte man in der Terminüberschrift erkennen ob eine Notiz im Termin hinterlegt ist) sehr wichtig. Ich bin davon überzeugt, das es sehr viele Symbole gibt, die international verstanden werden und somit auch keiner weiteren Übersetzung bedürfen.
Ein krasses Beispiel für mich ist auch die Wetter App, früher (glaube bis iOS 6) wurde im Sperrbildschirm das Tageswetter mittels Symbolen kurz und knapp dargestellt. Heute steht da ein langer Text, der gelesen werden muß. Bin zu Wetter Pro gewechselt weil es da kurz und knapp dargestellt wird.
Für das OS X empfinde ich dieses Einheitsgrau im Finder sehr irritierend. Kann mich noch gut an die bunten Icons erinnern, was mir sehr gefallen hat. Habe mir da zwar auch wieder einige Icons bunter gestaltet, aber von Apple wird es halt nicht so angeboten.

Letztendlich kann ich hier nur meine Enttäuschung kund tun, wirklich was ändern kann ich als Endverbraucher nicht. Persönlich würde ich mich wirklich riesig freuen, wenn Apple zu einer besseren intuitiven Nutzung seiner Softwareprodukte zurück findet. Es muß nicht wie früher aussehen, es muß nur intuitiver werden.

Also, nochmals danke für die vielen Rückmeldungen.

PS: Bei Antworten, die auf andere Internetseiten verweisen, bitte nur Links zu deutschen Seiten verwenden. Danke
Kann man hier auch lesen
„Erneuerbare Energien - Seit wann kann Energie erneuert werden?“
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MetallSnake
MetallSnake06.05.1515:31
tommy-lg
PS: Bei Antworten, die auf andere Internetseiten verweisen, bitte nur Links zu deutschen Seiten verwenden. Danke

Das wäre ja furchtbar. Damit werden einem unendlich viele Informationen verwehrt.
Wer die verlinkte Sprache nicht beherrscht kann sich immernoch entscheiden diese zu ignorieren oder ein Übersetzungstool zu benutzen.
tommy-lg
Kann man hier auch lesen

Richtig, mit Übersetzungstool kein Problem mehr
„Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.“
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Frost06.05.1515:50
MetallSnake
Das wäre ja furchtbar. Damit werden einem unendlich viele Informationen verwehrt.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Es ist vielmehr so, wenn ich ein Problem im Bereich Computer habe,
dann suche ich generell danach als erstes auf englisch,
damit ist die Wahrscheinlichkeit dabei einen Treffer zu erhalten
der einen zur gesuchten Loesung fuehrt doch um einiges groesser
als bei der Verwendung von deutschen Suchbegriffen.
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von-pluto06.05.1516:24
das Grundproblem für mich ist das ich nicht mehr wählen kann welches OS ich benutzen möchte!

...weil ständig irgendeine App oder eine bestimmte Datei nur auf dem gerade neusten läuft. (zb Kamera Raw Dateien) was dann wieder eine neue Schlaufe von updates und Umstellungen nach sich zieht. Ich hass es wenn ich Shortkeys umstellen muss
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tommy-lg06.05.1517:41
MetallSnake
Natürlich weiß ich, daß Englisch, auch hier in Europa, sehr verbreitet ist. Mein PS ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen und geht auch ein wenig an die user, die grundsätzlich davon ausgehen, jeder der hier einen deutschen Text reinstellt ist des Englisch mächtig. Ich für meinen Teil suche gezielt deutsche Seiten auf, da ich diese auch verstehe

Also, wie gesagt ist nur ein Hinweis/Bitte/... mehr nicht.
„Erneuerbare Energien - Seit wann kann Energie erneuert werden?“
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Ndugu
Ndugu06.05.1518:07
tommy-lg
Bei Antworten, die auf andere Internetseiten verweisen, bitte nur Links zu deutschen Seiten verwenden.

Ok, das bezieht sich wohl auf mich.

Also: In einer ganzen Sammlung von Blog-Einträgen befasst sich der UI/ UX Designer Eli Schiff mit den Fragen die wir hier auch diskutieren. Er analysiert die Probleme der Interface Gestaltung seit der Machtübernahme durch das Flat Design.

Eine seiner Erkenntnisse ist, dass Software Hersteller weniger Aufwand und Kosten bei der Gestaltung ihrer Interfaces aufwenden wollen. Seine These ist, dass ein gutes „Humanistisches“ Interface zu gestalten sehr viel individuelle Arbeit von Menschen erfordert, die die Hersteller nicht mehr aufwenden und bezahlen wollen.

Im Falle von Apple ist es zwar so, dass Geld keine Rolle spielt, aber Zeit. Die kurzen Update-Zyklen erlauben es nicht, so zu arbeiten wie früher. Die Rolle von Designern hat sich dabei verändert. Statt wie früher ein geiles Interface zu gestalten in dem man versucht hat bis ins Detail das Beste zu geben, wird dieser Vorgang Heute z.B. mit Hilfe von „Informations Architektur“ „professionalisiert“. Einfach gesagt, man versucht heraus zu finden, welche Funktionen der User wo erwartet und das wird dann so implementiert. Mithilfe von Zielgruppenforschung, User Testing etc. wird versucht zu evaluieren und zu verifizieren wie ein Interface „benutzerfreundlich“ wäre. Man versucht etwas Inuitives in Fakten zu zimmern.

Flat Design spielt dabei eine entscheidende Rolle. Jeder Depp kann jetzt ein Icon oder gleich ein ganzes UI machen. Dafür braucht man keine Designer bzw. muss nicht mehr monatelang auf ein Ergebnis warten und diese langen Projektzeiten auch noch bezahlen. Seit iOS7 dauert ein Icon max. 1 Stunde. Keinen Monat.

Diese ”professionalisierte“ Vorgehensweise klingt zwar erstmal vernünftig, aber die Wahrheit ist, dass man auf diese Weise nur den DAU befriedigt. Man versucht gar nicht mehr den DAU schlau zu machen, man begnügt sich mit der Tatsache, dass er der Maßstab ist. Deshalb verzichtet man darauf herauszufinden, was inuititiv ist, sondern schreibt einfach die Funktion da hin. ”Postfächer“ ”Eingang“ ”Bearbeiten“ - schon ist der Kater gekämmt.

Diese neue Art der Interface-Gestaltung ist so ziemlich das Gegenteil von dem was Steve Jobs gepredigt und umgesetzt hat, es ist das Gegenteil von dem, was Apple legendär und erfolgreich gemacht, aber es erscheint den Leuten bei Apple als die effizientere Methode. Was ja auch stimmt. Es macht das Leben der Entwickler einfacher. Aber nicht unbedingt das Leben der User. Ausserdem ist es ein Trend oder eine Entwicklung in der ganzen Branche. Für Apple ist es zwar nicht unmöglich, aber auch nicht ganz leicht sich so einem Trend oder einer Entwicklung zu verweigern. Steve Jobs würde in so einer Situation versuchen diese Realität zu verändern. Aber weil Tim Cook ja nicht machen darf, was Steve gemacht hätte, ist Apples Software so wie sie jetzt ist.

Ich persönlich finde, man erkennt die Handschrift von Tim Cook darin. Er ist ja legendär geworden, als Großmeister der Effizienz. Ich finde es interessant, dass die Zahlen von Apple wie irre steigen, gleichzeitig aber die Zufriedenheit der User abnimmt. Noch nie gab es so viele kritische Stimmen von innerhalb der Gemeinde.

Wenn Morgen plötzlich ein Konkurrenzsystem auftauchte, das sich im Vergleich zu Apple wie der Tesla zu BMW (o.Ä.) verhielte - wie viele von uns würden wechseln? Ich wäre in Versuchung.
„These things are uuugly!“
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teorema67
teorema6706.05.1519:23
Ndugu: +2

Anfang der 1990er habe ich für HyperCard Stacks etc. meine 1-bit-Icons, 32x32, gestaltet. Jedem Pixel konnte man ja problemlos einzeln Guten Tag sagen. Die Icons von heute erinnern mich an damals
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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nane
nane06.05.1519:50
Ndugu +1

Grundsätzlich stimme ich Deiner Argumentation zu. Praktisch muss man allerdings im Hinterkopf behalten, dass Apple noch nie so viele Kunden wie in den letzten 10 Jahren hatte. Klarerweise steigt damit auch die Anzahl der kritischen bzw. unzufriedenen Stimmen. Zudem sind die Produktzyklen für Hardware und Software mindestens halbiert worden im Gegensatz zu vor etwa 10 Jahren. Apple ist ausserdem vom Computerhersteller zum Lifestyle-Anbieter geworden. Die Zufriedenheit der Kunden spielt hier eine eher untergeordnete Rolle im Gegensatz zu Design und Innovation.

Letztlich bleibt dabei halt einiges auf der Strecke, was wir "Ur-Benutzer" jetzt vermissen. Klar aber ist auch, dass wir absolut nicht die Zielgruppe sind. Wir haben die Produkte ja schon gekauft. Was zählt sind ausschliesslich neue Kundenschichten und damit grössere Marktanteile.
„Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.“
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Weia
Weia06.05.1520:16
teorema67
Besonders die alten Systemen bis 9 waren deutlich intuitiver
Das kann ich gar nicht nachvollziehen; Classic Mac OS fand ich immer äußerst umständlich. Aber das kann gut daran liegen, dass ich von der NeXT-Seite komme und zu NeXT-Zeiten überhaupt nicht verstand, was an Apple so toll sein sollte.
damals hielten sich auch mehr Softwarehersteller an Apple's Interface Guidelines for Applications.
Und vor allem auch Apple selbst.

Das ist wohl leider einer der Geburtsfehler von OS X (und ja, das war unter Steve … ): In NEXTSTEP war die Konsistenz praktisch technisch erzwungen; es gab einfach technisch keine Möglichkeit, mit vertretbarem Aufwand andere GUI-Elemente als die vorgefertigten zu verwenden.

OS X hingegen musste aus marktpolitischen Gründen zunächst die Alternative Carbon mit anbieten, und damit war schon von der technischen Basis her plötzlich ein GUI-Gemischtwarenladen möglich.

Dazu kam dann noch das Merger-Problem, zwei Firmen mit durchaus unterschiedlichen Firmenkulturen zu vereinen; irgendwie mussten ja auch die von Apple kommenden GUI-Programmierer beschäftigt werden.

Das Resultat war leider, dass es niemals, zu keiner Zeit, auch nur eine Apples eigene Produkte umspannende GUI-Konsistenz in OS X gab. Selbst Apples eigene Programme jenseits von OS X, wie etwa Logic oder Final Cut, waren lange Jahre Carbon-Programme, was man ihrer GUI sofort ansah. Als dann endlich Cocoa-Versionen erschienen, verwendete Apple gleichwohl spezielle GUI-Elemente, die nicht für jeden Programmierer in Cocoa zugänglich waren (oder aus diesem Anlass zugänglich gemacht wurden). Andererseits trat dieses merkwürdige „Profi-Programme müssen eine dunkle GUI haben“-Symptom auf, was dann zu solch absurden Effekten wie der Pixelmator-GUI führte, an der die Programmierer für die erste Version vermutlich länger gearbeitet haben als an dem eigentlichen Programm, das ja im Wesentlichen ein Wrapper für das in OS X integrierte CoreImage-Framework ist.

Das alles ist vollkommen konträr zu dem NEXTSTEP-Ansatz, dass wirklich jeder dieselben, vorgefertigten GUI-Objekte benutzt, damit viel Zeit bei der GUI spart, die er in das eigentliche Programm stecken kann, und damit gleichzeitig absolut homogen aussehende und sich verhaltende GUIs erzeugt werden.

Das letzte Kapitel in diesem Trauerspiel ist Swift. Die Energie, die in diese „Auch Programmierer, die nicht einmal C beherrschen, sollen Apps schreiben können, auf dass wir Millionen von Apps bekommen!“-Sprache gesteckt wurde, wäre besser in einem erheblichen Ausbau von Cocoa investiert gewesen. Nur ein simples Beispiel: Das Einstellungen-Fenster sollte vom grundsätzlichen Design her in jedem Programm gleich aussehen. Absurderweise gibt es aber bis heute in Cocoa dafür keine vorgefertigten Objekte, mit denen sich das komfortabel und rasch erstellen ließe. Also verzichten viele Programmierer darauf und nehmen einfach Tabs für die verschiedenen Bereiche oder stopfen alle Einstellungen in ein einziges Fenster ohne Bereichs-Unterteilung. Und schwupps, sieht jedes Programm an dieser Stelle anders aus. Würde Cocoa dafür vorgefertigte Elemente anbieten, hätten wir sofort eine viel größere Einheitlichkeit, da sich kaum ein Hersteller beim Einstellungen-Fenster wird profilieren wollen. Stattdessen haben wir jetzt Swift und bald noch ein paar hunderttausend sinnlose „Apps“ mehr …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Ndugu
Ndugu06.05.1521:02
@nane

Die Halbierung der Produktzyklen ging ja schon unter Steve los. Vielleicht aus Übermut, um die Konurrenz (damals noch MS) in Grund und Boden zu performen. Hat ja zum Teil auch funktioniert. Aber jetzt ist es nur noch eine blöde Idee und sogar normale Kunden sind davon überfordert bzw. unzufrieden.

Ich fand auch die Entschuldigung lahm iOS7 sei unter Zeitdruck entstanden und deshalb so … wie es eben ist (schlecht), weil Apple für seinen Terminplan ja selbst verantwortlich ist.

Ich bezweifle auch, dass es eine gute Idee ist, das Fundament der Plattform zu vernachlässigen. Dort befinden sich diejenigen, die die Kaufentscheidung von vielen „normalen“ Kunden beeinflussen.
„These things are uuugly!“
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teorema67
teorema6706.05.1522:58
Weia
damals hielten sich auch mehr Softwarehersteller an Apple's Interface Guidelines for Applications.
Und vor allem auch Apple selbst.
Ganz genau

Die Apple- (Claris-) Apps und die Systemtools sahen alle gleich aus und funktionierten gleich, mit den gleichen Shortcuts ...

Aber schon damals hielt sich M$ an nix. Redo mit cmd-y nervt mich bis heute
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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Steffel
Steffel06.05.1523:12
Insgesamt finde ich das Erscheinungsbild der Anwendungen, gegenüber den frühen 2000ern, jetzt homogener. Brushed Metal ist gottseidank überstanden

Ich möchte gerne klar erkennen können, wo sich Bedienelemente für die Anwendung befinden und wo der Inhalt einer Anwendung dargestellt wird. Weia hat es weiter oben auf den Punkt gebracht und auch der Screenshot von Svenn (die Uhr in zwei Versionen von iOS) zeigt eine in meinen Augen unheilvolle Entwicklung. Microsoft hat mit WinMobile diese unheilvolle Entwicklung vorgemacht, in der Inhalts- und Aktionsbereich nicht mehr eindeutig zu trennen war und Apple ist mit iOS 7 und OS X 10 auf diesen Zug aufgesprungen.

Ich kann es mir nur so erklären, dass die GUI eines OS nicht mehr an seiner Benutzbarkeit bewertet wird, sondern die GUI in Kombination mit dem Inhalt als "Gesamtkunstwerk" glänzen soll. Dem entsprechend muss die GUI unauffällig, möglichst farbneutral und für jeden Inhalt passend sein. Für jeden Inhalt passend wird dadurch erreicht, dass die GUI nun transluzent vom darunter liegenden Inhalt eingefärbt wird.

Ich hoffe inständig, dass dies nur eine Modeerscheinung ist und wie "Brushed Metal" in wenigen Jahren vorbei sein wird.

Auch hoffe ich, das Apple seine alten HIGs (Human Interface Guidlines) nochmal heraus kramt und die dort beschriebenen Aspekte bei der Gestaltung der eigenen Anwendungen beachtet.
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Ndugu
Ndugu06.05.1523:41
@Steffel

Ich war auch nie ein Fan von Brushed Metal, aber ich würde sagen, das ist Geschmacksache. Das Milchglas in Safari z.B. stört aber viele User, eben weil dieser Effekt kombiniert mit manchen Inhalten auf Webseiten unnötige Aufmerksamkeit erregt. Hier harmoniert Inhalt und Bedienoberfläche ganz einfach nicht und die Gestaltung stört die Benutzung, was ein Merkmal von schlechtem Design ist. Erst recht nach Jony Ives eigenen Maßstäben.

Und: Ich kann mich nicht erinnern, dass sich damals™ User beschwert hätten, dass Apples UI sie vom Inhalt ablenken würde.
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Eventus
Eventus06.05.1523:47
dsTny
Buttons müssen als solche erkennbar sein! Wurde doch zB im Notification Center bei den Widgets ("Bearbeiten"-Button) gut umgesetzt und ist ebenfalls im Flat-Design gehalten - so kann das doch überall sein.
Tastenformen kann einschalten, wer glaubt, sie haben zu müssen.
Der Button im Center ist so, weil das Center keine App ist und keine Farbe hat. In Apps sind Texte, die Funktionen haben, in der App-Farbe gehalten und somit unschwer erkennbar. Ausgenommen vielleicht für total Farbenblinde, wenns so was gibt…

Hmmm, das find ich jetzt interessant: Gibts nur Farbenblinde, die Farben «falsch» sehen oder auch solche, die in Graustufen sehen?!? Kann das mal jemand für mich bingen/googeln? Bin gerade faul.
„Live long and prosper! 🖖“
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aragorn06.05.1523:50
[quote=Weia]
Das ist wohl leider einer der Geburtsfehler von OS X (und ja, das war unter Steve … ): In NEXTSTEP war die Konsistenz praktisch technisch erzwungen; es gab einfach technisch keine Möglichkeit, mit vertretbarem Aufwand andere GUI-Elemente als die vorgefertigten zu verwenden.
[quote]

Krampf. Subklassen von NSControl-Klassen gingen natürlich auch schon unter NextStep. (Einfach drawRect: überschreiben und Du hast das GUI-Element deiner Wahl). Da gibt es gar kein Unterschied zwischen NextStep und MacOs X 10.10.

Bei Deinen Ausführungen zu Swift stimme ich Dir zu.
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Weia
Weia07.05.1501:52
aragorn
Krampf. Subklassen von NSControl-Klassen gingen natürlich auch schon unter NextStep. (Einfach drawRect: überschreiben und Du hast das GUI-Element deiner Wahl). Da gibt es gar kein Unterschied zwischen NextStep und MacOs X 10.10.
Da hast Du recht; das habe ich zu vereinfacht / zu drastisch formuliert.

Fakt ist aber, dass von dieser Möglichkeit unter NEXTSTEP (so gut wie?) nie Gebrauch gemacht wurde (Gründe mal dahingestellt). Mit selbst ist keine einzige NEXTSTEP-Applikation bekannt, die die Standard-NSControls durch (optisch) andere ersetzt hätte. Dir?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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wolfgag
wolfgag07.05.1511:30
Ndugu
Flat Design spielt dabei eine entscheidende Rolle. Jeder Depp kann jetzt ein Icon oder gleich ein ganzes UI machen. Dafür braucht man keine Designer bzw. muss nicht mehr monatelang auf ein Ergebnis warten und diese langen Projektzeiten auch noch bezahlen. Seit iOS7 dauert ein Icon max. 1 Stunde. Keinen Monat.
Wobei ich diese Aussage für ein großes Missverständnis halte: problematisch ist nicht Flat Design an sich, das eigentliche Problem in MacOS / iOS ist schlechtes Flat Design. Ein lieblos gestaltetes Icon sieht nämlich in 3D auch nicht besser aus und schlechte Designer neigen viel eher dazu, von Grund auf missglückte Design Elemente durch ein bisserl drop shadow und Glanzlichter zu (nun ja) “retten”. Tatsache ist aber: wenn ein Icon in 2D nicht funktioniert, wird es in der Regel auch in 3D nicht besser. Schlechtes Design bleibt eben schlechtes Design.
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tommy-lg07.05.1511:37
Ndugu
Danke für deine sehr ausführlichen Erläuterungen und zeigt mir als normalen Nutzer, der keine große Ahnung von Programmierung hat, wie vielschichtig und komplex dieses Thema ist. Du hast hier Aspekte angeführt, da wäre ich nie darauf gekommen.
Mir ist sehr wohl klar, daß Apple es nie allen Recht machen kann und Prioritäten setzt.
„Erneuerbare Energien - Seit wann kann Energie erneuert werden?“
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milamber07.05.1513:23
Flat Design an sich ist nichts Schlechtes. Nur wie hier schon jemand sagte, man kann in 3D genauso schlecht designen wie in 2D.

Was allerdings immer mehr verloren geht, ist auch eine gewisse Verspieltheit und Charakter beim UI. Und das sollte man nicht unterschätzen. Der Skeuomorphismus war früher an vielen Stellen übertrieben. Aber dezent eingesetzt, hat er die Apps freundlich gemacht. Und das Auge isst mit.
Heute sieht fast jede App gleich schlecht aus. Buttons sind nicht erkennbar, Symbole sind oft zu fein, zu ähnlich und völlig ohne Aussage, nervige Milchglaseffekte lenken ab, Kontraste sind viel zu niedrig und erschweren die Lesbarkeit, Schriften sind auf Retina optimiert, etc.

Aber ich hoffe, dass dieser Trend auch irgendwann vorbei ist. Wie damals brushed Metal oder Aqua. Man wird sich wieder irgendwo in der Mitte finden.

Und so designe ich übrigens UIs. Nicht ganz "flat" und auch nicht 3D. Mit klaren Abgrenzungen, hier und da wohl dosierten Schatten, viel Kontrast bei hi prio Elementen, großen Flächen, viel white space, etc.

Die Welt ist eben ständig im Wandel … auch die Schlaghosen kommen wieder
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Dante Anita07.05.1513:51
Als reiner User, der nicht mit GUI-Design am Hut hat, fällt mir trotz allem was gesagt wurde auf, dass immer mehr Funktionen versteckt werden. In Apps immer mehr Buttons wegzulassen ist ein Trend, der langsam ins Gegenteil von Anwenderfreundlichkeit umschlägt.

Bin 2002 auf Apple geswitched ohne irgendewlche Erfahrung mit OS X. Ich habe das Gefühl, dass ich heute öfter Funktionen suche als damals.
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MetallSnake
MetallSnake07.05.1514:00
Zumindest die letzten paar Kommentare hier lesen sich so, dass das Problem nicht das flat design ist, sondern der Minimalismus. Man hätte ja auch ein flaches Design wählen können ohne minimalistisch zu werden. System 7 war auch flach aber nicht minimalistisch.
„Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.“
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aragorn07.05.1515:23
Weia
Fakt ist aber, dass von dieser Möglichkeit unter NEXTSTEP (so gut wie?) nie Gebrauch gemacht wurde (Gründe mal dahingestellt). Mit selbst ist keine einzige NEXTSTEP-Applikation bekannt, die die Standard-NSControls durch (optisch) andere ersetzt hätte. Dir?

Nein, aber das war zu Beginn von MacOs X auch so. Der einzige Grund, ein eigenes GUI-Element zu bauen, war fehlende Funktionalität in den bestehenden. Irgendwann hat man dann begonnen (auch Apple) eine Anwendung auch darüber zu definieren, wie toll die GUI aussieht anstatt sich vorrangig Gedanke über Funktionalität und Benutzbarkeit zu machen.

Und heute? Da kriegt man im AppStore schon Scheißbewertungen nur weil man auf die Standard-GUI-Elemente von MacOS X bzw. iOS setzt. Dabei würde sich die Benutzbarkeit des Systems erhöhen, wenn ich mir nicht bei jeder Anwendung überlegen muss, wo ich jetzt drücken, drehen oder wischen muss, um eine Aktion auszuführen. Ganz zu schweigen von der Rückkehr der Einfenster-Anwendungen. Ja, für was habe ich denn zwei Monitore?
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Eventus
Eventus07.05.1515:25
Dante Anita
Als reiner User, der nicht mit GUI-Design am Hut hat, fällt mir trotz allem was gesagt wurde auf, dass immer mehr Funktionen versteckt werden. In Apps immer mehr Buttons wegzulassen ist ein Trend, der langsam ins Gegenteil von Anwenderfreundlichkeit umschlägt.
Ich denke, es ist zu beachten, dass die meisten Nutzer mittlerweile eine andere Bedienung gewöhnt sind als etwa 2005 oder 1999. Auf Touchscreens tippen mit halten, runterziehen oder wischen ist mitterweile so intuitiv wie damals Alt-Klick bzw. der Rechtsklick. Nutzer kommen durchaus selber auf die Idee, zu tippen und halten, runterzuziehen oder zu wischen, um etwas zu bewirken. Das muss nicht mehr geschrieben oder mittels Skeuomorphismus angedeutet werden.

Auf Websites muss ja auch nicht mehr stehen: für Dies & Das hier klicken: [u]klicken[/u]!
„Live long and prosper! 🖖“
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Ndugu
Ndugu07.05.1515:26
@wolfgag

Du hast sicher Recht, aber beim Flat Design des iOS spielen die Kategorien „gut“ und „schlecht“ keine Rolle mehr. Ich würde so weit gehen zu behaupten, man kann ein Icon für iOS nach seinen eigenen Regeln nicht gut machen. Das ist die Absicht dahinter.
„These things are uuugly!“
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Weia
Weia07.05.1515:34
aragorn
Nein, aber das war zu Beginn von MacOs X auch so. Der einzige Grund, ein eigenes GUI-Element zu bauen, war fehlende Funktionalität in den bestehenden. Irgendwann hat man dann begonnen (auch Apple) eine Anwendung auch darüber zu definieren, wie toll die GUI aussieht anstatt sich vorrangig Gedanke über Funktionalität und Benutzbarkeit zu machen.
Meiner Erinnerung nach war das von Beginn an so. iTunes oder der DVD-Player als Beispiel.
Und heute? Da kriegt man im AppStore schon Scheißbewertungen nur weil man auf die Standard-GUI-Elemente von MacOS X bzw. iOS setzt.
Echt? Ich nutze den AppStore kaum, aber das ist ja krass. Wenn, müsste es genau andersherum sein.

Insgesamt, denke ich, mag die dahinterstehende Überlegung sein, dass im Gegensatz zu vor 10, 20 Jahren heute jeder Computernutzer mit den gängigen Bedienmöglichkeiten vertraut ist und daher nicht mehr durch besonders einheitliche und sinnfällige/skeuomorphe Bedienelemente „geleitet“ werden muss. Insbesondere interaktive Websites dürften da eine Rolle spielen, die ja mancherorts Programme schon abzulösen im Begriff sind, und die schon immer „individuell“ aussahen und zu bedienen waren.

Nicht, dass ich diese Überlegungen richtig finde. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie so angestellt werden.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Ndugu
Ndugu07.05.1515:34
milamber
Und so designe ich übrigens UIs. Nicht ganz "flat" und auch nicht 3D. Mit klaren Abgrenzungen, hier und da wohl dosierten Schatten, viel Kontrast bei hi prio Elementen, großen Flächen, viel white space, etc.
Sehr gut! Ich danke Dir...;)
„These things are uuugly!“
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Ndugu
Ndugu07.05.1515:40
aragorn
Und heute? Da kriegt man im AppStore schon Scheißbewertungen nur weil man auf die Standard-GUI-Elemente von MacOS X bzw. iOS setzt.
So viel zur Beliebtheit der UI Elemente von iOS und MacOS bei Usern...
„These things are uuugly!“
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Weia
Weia07.05.1515:40
Eventus
Ich denke, es ist zu beachten, dass die meisten Nutzer mittlerweile eine andere Bedienung gewöhnt sind als etwa 2005 oder 1999.
Zwei Seelen, ein Gedanke …
Auf Websites muss ja auch nicht mehr stehen: für Dies & Das hier klicken: [u]klicken[/u]!
Ja, das ist offenbar eine Einschätzung dahinter. Ob die sinnvoll ist, sei dahingestellt. Du findest offenbar eher ja, ich eher nein (muss nicht so krass sein wie in Deinem Beispiel, klar, aber ich weiß bei „schick“ designten Websites gerade in letzter Zeit oft lange nicht, wo ich denn nun klicken soll, und finde das extrem nervig, da im Web (effektiv) zu recherchieren für mich Arbeit und kein Daddel-Vergnügen ist).
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Ndugu
Ndugu07.05.1515:47
Weia
Insgesamt, denke ich, mag die dahinterstehende Überlegung sein, dass im Gegensatz zu vor 10, 20 Jahren heute jeder Computernutzer mit den gängigen Bedienmöglichkeiten vertraut ist und daher nicht mehr durch besonders einheitliche und sinnfällige/skeuomorphe Bedienelemente „geleitet“ werden muss.
Ich glaube auch, dass diese Überlegung falsch ist. Nicht nur, weil es immer noch viele Menschen gibt, die mit dem Computer nicht so vertraut sind, sondern weil auch User wie wir, nicht jede Funktion immer sofort parat haben. Man ist eben auf die Aufgabe konzentriert, die man gerade machen will und nicht auf die Philosophie der UI. Diese ist eben auch uns häufig im Weg. Ein weiterer Grund sind die vielen neuen Funktionen, die ständig dazu kommen. Bei diesen stehen User wie wir doch auch erstmal davor und müssen rausfinden wie etwas geht. In solchen Situationen ist die Ausgangssituation für uns die (fast) gleiche wie für User, die nicht so vertraut mit Computern sind.
„These things are uuugly!“
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Ndugu
Ndugu07.05.1515:52
Weia
aber ich weiß bei „schick“ designten Websites gerade in letzter Zeit oft lange nicht, wo ich denn nun klicken soll, und finde das extrem nervig
Z.B. der nach unten gerichtete Pfeil, der anzeigen soll, dass man scrollen soll, nur weil dann die Animation kommt - ich finde das etwas lächerlich. Oder Texte, bei denen ich häufig denke, wenn ich da drauf klicke, kommt der eigentliche Inhalt, aber in dann merkt man der eine Satz da, war schon der ganze Inhalt. Klick-und-Scroll- Orgien, nur um zu einem früheren Inhalt zurück zu kommen, weil das Hamburger-Menü nur in einer bestimmten Section auftaucht. Überhaupt Hamburger Menüs auf einer Seite bei 1400px Breite. Furchtbar.
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Dante Anita07.05.1517:45
Eventus
Ich denke, es ist zu beachten, dass die meisten Nutzer mittlerweile eine andere Bedienung gewöhnt sind als etwa 2005 oder 1999. Auf Touchscreens tippen mit halten, runterziehen oder wischen ist mitterweile so intuitiv wie damals Alt-Klick bzw. der Rechtsklick. Nutzer kommen durchaus selber auf die Idee, zu tippen und halten, runterzuziehen oder zu wischen, um etwas zu bewirken. Das muss nicht mehr geschrieben oder mittels Skeuomorphismus angedeutet werden.

Auf Websites muss ja auch nicht mehr stehen: für Dies & Das hier klicken: [u]klicken[/u]!

Diese Entwicklung habe ich ja auch mitgemacht
Nur erreicht OSX mit seinen Apps die intuitive Bedienung von iOS meines Erachtens nicht.
Am iPad hab ich vielleicht insgesamt 2 oder 3 mal eine spezielle Bedienung gegooglet, am Mac definitiv häufiger.
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