Liebe Foristas,
ich bin auf der Suche nach einem Router für unser Grundstück in Brandenburg. 1&1, unser wahrscheinlicher ISP, bietet dort bis zu 50 Mbit/s.
Anforderungen:
- 802.11ac
- Modem kann, muss aber nicht integriert sein
- Telefonanlage kann, muss aber nicht integriert sein
- falls möglich: Nutzung von Smartphones im Festnetz à la Fritzbox (und auch zur internen Kommunikation? - das wäre perfekt, da LTE, G3 praktisch nicht vorhanden sind)

Die Besonderheiten:
- unser Grundstück ist ziemlich groß (ca. 120m x 55 m) große Reichweite wäre ein dickes Plus
- das Wohnhaus steht ziemlich genau in der Mitte des völlig ebenen Grundstücks, also max. 60 m bis zu äußersten Rand
- alle Gebäude sind reine Ziegelbauten (19. Jhdt.), dazwischen liegen Freiflächen, max. ein Baum hier oder dort
- der Router wird seinen Platz praktisch in der Mitte des Geländes bekommen und, aufgrund des hohen Sockels des Wohnhauses, ca. 2-3 m über dem Erdboden stehen
- Repeater sind nicht ohne weiteres sofort einsetzbar, da in den Nebengebäuden derzeit kein Stromanschluss besteht

Zusatzfrage:
- Weiß jemand von Euch, wie bockig sich 1&1 anstellt, wenn man sein eigenes Modem/Router verwenden will?

Danke für Eure Empfehlungen!

Der Grund ist klar: Dass jeder DAU den Router im Browser finden kann, ohne eine IP-Adresse eingeben zu müssen. Nur kann man das doch nicht mit einem proprietären Ansatz lösen, der ungefragt und ohne jeden Hinweis Server im lokalen Netz plattmacht!

Dafür gibt es seit Jahren mDNS, das ist mittlerweile gut eingeführt und wäre der korrekte, standardisierte Ansatz. Wie gesagt, jeder netzwerkfähige Arduino kann das. AVM scheint das aber nicht einmal wirklich bekannt gewesen zu sein.

Das wirklich allermindeste, was man erwarten kann, wäre eine Profi-Option, um dieses destruktive Verhalten abschalten zu können.
Das hätte spätestens vor ca. 5 Jahren drin sein müssen, als sich mDNS auch über Apple hinaus etabliert hatte. So wie es ist, ist es einfach nur peinlich – genauso wie die sicherheitskritische, aber fehlende Möglichkeit, den WAN-Zugriff auf bestimmte IP-Adressen zu beschränken. Ich kann den guten Ruf dieser Router wirklich nicht nachvollziehen.

Die Integration aller möglichen Telefone von analog über ISDN zu IP ist einfach angenehm. Sie funktionieren. Ok, der Faxbetrieb scheint nicht so zuverlässig zu sein zu analogen Geräten wie früher, keine Ahnung, ob das mit DSL irgendwie schwieriger geworden ist. Und ein Privathaushalt braucht eben das normal nicht, was Du möchtest. Du musst aber ja auch nicht die Fritzbox als DNS-Server nehmen, weiß allerdings nicht, wie performant ein Arduino im Vergleich dazu abschneidet. Ansonsten kannst Du sie noch hacken und dann im Unix Deine eigenen Vorstellungen umsetzen.
und die Möglichkeit, Repeater zu verwenden und Home-Automation zu machen.

Teils teils. Ich kenne schon mehrere, denen ein Gastnetz wichtig ist, um Besuch den Internet-Zugang zu ermöglichen, ohne gleich den Zugriff auf die eigenen Rechner zu erlauben. Und wenn dann Deine Wohnung/Dein Haus so groß ist, dass Du ohne Access-Points nicht auskommst?

Aber wichtiger ist der gesicherte Fernzugriff, gerade für Privathaushalte, nämlich solche, die jemanden wie mich bei jedem Problemchen anrufen und um Hilfe bitten. Dafür wäre es oftmals extrem hilfreich, wenn ich via Remote Desktop aus der Ferne auf deren Rechner zugreifen könnte … Aber ich würde nie bei denen den Fernzugriff global freischalten, sondern eben nur, wenn ich ihn auf meine IP-Adresse beschränken könnte.

Noch einmal herzlichen Dank für euren fantastischen Input!

Puh, ich bin ja froh, dass ich nur einen ganz einfachen Internetzugang einrichten will und nicht mit den Problemen zu kämpfen habe, die einige Poster hier berichtet haben.
Mittlerweile bin ich aus Kosten- und Einfachheitsgründen für das oben beschriebene Grundstück zu folgender Überlegung gelangt:
- Modem: von 1 & 1, ohne WLAN (ist gratis im Paket)
- WLAN: nachrüsten per AVM (Fritz WLAN) 1750e (kosten ca. 75,- €/Stk.)
- Telefon: Siemens Gigaset C430a (ca. 70,- € für zwei Endgeräte) - da das Grundstück flach und offen ist, gehe ich davon aus, dass wir die Geräte auf der gesamten Fläche einsetzen können. Die Fritz!App Fon scheint derzeit noch an Kinderkrankheiten zu leiden, so dass sie nur bedingt als DECT-Ersatz zu taugen scheint - mittelfristig dürfte sich da aber hoffentlich was tun.

Die (teurere) Alternative würde lauten:
Modem, WLAN und Telefon: Fritz!Box 7490 (die 7580 scheint erheblich unter Funktionsabbrüchen zu leiden, wenn ich die Kommentare bei Amazon richtig deute). Dazu ein paar vernünftige DECT-Telefone (s.o.) und dann später vermutlich mehrere 1750e als Repeater, sobald der Strom in den Nebengebäuden liegt.

Wie gesagt, es geht hier nicht um professionelle Installation, sondern nur um ein akzeptables internet auf möglichst viel Fläche eines großen Wochenendgrundstücks.

Beste Grüße!

Weia: dass das Sinn macht, was Du möchtest, steht außer Frage. Wenn ichs könnte, würd ichs auch so handhaben. Laboriere mit Steckdosen von AVM (Powerline), um übers Stromnetz das Internet auf die Etagen im Haus zu verteilen. Die Geschwindigkeit scheint da schnell runterzugehen. Aber besser langsam und gesichert, als mit WLAN unzuverlässig mit Abbrüchen. Unter anderem sollen die Arduinos so mit ins Netz. Meine Gäste genießen mein Vertrauen, sonst gibt es Ärger

Ich habe Powerline ca. 2005 mal ausprobiert, da war das kompletter Murks. Mittlerweile ist es sicher etwas besser, aber prinzipiell ist die Idee, ziselierte Datenströme über grobschlächtige 220V-Leitungen zu schicken, natürlich, na, sagen wir mal, kompromissbehaftet. Ich habe seit den Erfahrungen damals beim Renovieren bzw. später Umzug konsequent darauf gesetzt, dass in wirklich jedem Raum ein Ethernet-Anschluss (oder mehrere) existiert und bin damit sehr gut gefahren.
Da gebe ich Dir aufgrund meiner Erfahrungen vollkommen recht. Kabellose Verbindungen vermeide ich generell, wo es nur geht, und meine Nerven danken es mir.

Rosember: Du kannst bei 1&1 optional auch mit kleinem Aufpreis die 7490 mit WLAN bekommen.

Mittlerweile hat Synology auch einen zweiten Router, den Synology RT2600ac. Wenn dich die 240€ nicht abschrecken, der kann einiges.

Ich kann Weia bezüglich seiner Kritik an der "alle Welt liebt sie"-Fritzbox nur unterschreiben … vieles ist dort nicht wirklich zu Ende gedacht bzw. erst gar nicht möglich. Und dazu sind manche Funktionen fehlerhaft bzw. instabil implementiert.

@Weia: Bei Routern kann ich mittlerweile OpenSense sehr empfehlen (ein fork von pfsense):



Da gibt es diverse Anbieter (also Hardware, auf der das läuft). Bei Interesse kann ich Dir meinen mal raussuchen.

Es ist komplett OpenSource, und Sicherheit ist eines der Hauptanliegen.

Und an den Beitrags-Eröffner: Oben wurde schon mal Ubiquity erwähnt. Kann ich ebenso unterschreiben. Dort wirst Du genau das finden was Du brauchst, wenn es um WiFi und Reichweite, Abdeckung sowie Geschwindigkeit geht. 👍🏻

Die wenigen zertifizierten deutschen Händler (das sind nur 2 oder 3) bieten allesamt auch eine Hotline mit wirklich sehr guter Beratung (Du solltest Dir auf alle Fälle mal die Zeit nehmen und Dein Anliegen dort schildern und schauen, was man Dir empfehlen würde).

my 2 cents

Das wäre nett.

Danke übrigens an alle Beteiligten zu diesem informativen Austausch. Hat mir auch weitergeholfen!

Ich weiß, aber dauerhaft 5 €/Monat berappen und dafür mit einem gebrandeten Router leben müssen?

Ich habe damals einmalig 79 Euro bezahlt. Keine monatlich höhere Gebühr. Außerdem gebrandet ist er nicht. Das halte ich für ein Gerücht. Aber schön schwarz. Bei ebay liegen die Preise für neue 7490 bei 150 Euro von privat, habe mir gerade eine zweite gekauft, die jetzt am Telekom-Anschluss läuft. Gebrauchte liegen bei 130 Euro.

Wenn ich es richtig verstanden habe, läuft auf der GMX-Box nicht die normale Fritzbox Firmware (auch wenn sich das wohl per Hack einrichten lässt). Außerdem scheint nicht ganz sicher zu sein, dass man nicht eine7390 erhält. Hingegen stehen die 5 €/Monat fest.

Meine geschilderte Erfahrung ist die mit 1&1. Was GMX treibt, weiß ich nicht. Habe immer die aktuellen AVM-Laborversionen drauf.

GMX ist 1&1

@MacRudi und an alle anderen
Für einen Privatvertrag gibt es zur Zeit bei 1und1 keine FRITZ!Box 7490
sondern die FRITZ!Box 7560 , die etwas schwächer ausgestattet ist.

Und? Deswegen können trotzdem völlig unterschiedliche Strategien gefahren werden.

MacRudi
Sorry für die Verwirrung. Das ist mir so geläufig, dass ich beide Namen immer wieder mal als Synonyme benutze.

Komplettsystem mit APU1D4-Board und OPNsense-Software (ist z.Z. wohl nicht lieferbar, aber es gibt sicher schon einen Nachfolger bzw. bessere Hardware)

Auf die Schnelle gefunden habe ich diese hier:





PS: Sowohl alle meine Ubiquity-Geräte als auch oben genannten Router habe ich hier gekauft (haben auch sehr gute Beratung/Support):



Der Router kostete damals knapp 190,- € (inkl. 19% USt.).

PS: Weia: Solltest Du eher etwas in Richtung Enterprise suchen bezüglich OPNSense-fähige Hardware, dann würde ich Desico empfehlen:

Marcel_75@work
Danke!