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Der Apple-Akien-Thread (Oktober 2016)

macbeutling
macbeutling03.10.1608:02
Hallo Freunde, Mitstreiter, Investoren.

Ich möchte den Oktober 2016 mal als "Monat der Wahrheit" bezeichnen, und das aus 2-facher Hinsicht.

1.) zum einen hat unserer Chart-Enthusiast Weia die aktuelle Situation so bezeichnet. Ohne seiner Analyse vorgreifen zu wollen erwähnte er bereits, dass AAPL zwischen 2 wichtigen Chart-Linien festhängt und sich nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung es geht.

2.) ist momentane News-Lage dermaßen unsicher, dass sich wahrscheinlich die Investoren nicht entscheiden können, ob sie nun weiter in AAPL investieren sollen oder nicht, und es dazu zu Situation 1.) überhaupt kommt.

Zusammenfassung:

Mitte des letzten Monats hat Apple mit dem Verkauf des neuen iPhone 7/Plus begonnen.
Nachdem über Monate das neue Flaggschiff-Produkt des Konzerns mit ausreichend Häme, Spott, Innovationslosigkeit überschüttet wurde, um die Investoren ausreichend zu verunsichern (immerhin ist es DAS Produkt, was am meisten Geld bei Apple in die Kassen spült), war das, was am 07.09. vorgestellt wurde doch besser, als viele gedacht hatten.

Design ähnlich dem 6er? Ja...........und?
Zu diesem Thema gibt es einen sehr lesenswerten Beitrag von John Gruber drüben bei "Daring Fireball", den ich bereits im September-Thread verlinkt habe.

Die Quintessenz daraus: warum etwas komplett neu designen, wenn das aktuelle Design nah an der Perfektion ist?
Gruber zieht zum Vergleich den Porsche 911 heran (mein Lieblingsauto ), der seit Jahrzehnten von der Form her sanft weiterentwickelt wird, der aber technisch ein komplett anderes Auto ist, als die Generation davor (Facelift mal herausgelassen).
Ähnlich entwickelt Apple das neue iPhone: aussen ähnlich, innen komplett neu.

So, und nun hört man von gesteigerten Bestellungen, vervierfachten Verkäufen bei Providern etc.
Aber man ließt auch von enttäuschten Verkaufszahlen, meist aus Quellen, die nicht sooooo direkt etwas mit dem Verkauf zu tun haben.

Verunsicherung, wo man nur hinschaut.

Aus diesem Grund können wir alle nur dem 27.10. entgegenfiebern, an dem Apple uns die Verkaufszahlen verraten wird und wir können dann entscheiden: geht Apple nun wirklich unter, oder nicht?

Hinzu kommt, dass Apples Top-Konkurrent Samsung mit seinem aktuellen Flaggschiff komplett ins Klo gegriffen hat: das Ding explodiert, entlädt sich am Akku, darf im Flugzeug nicht mehr benutzt werden...geht es schlimmer?
Man sollte die Qualitätskontrolle eben doch nicht auf Kosten eines früheren Erscheinungstermin wegfallen lassen.

Natürlich wird jetzt jeder sagen:" die, die ein Samsung Galaxy Note 7 kaufen würden, würden nie ein iPhone kaufen....auch nicht umgekehrt"....das mag sein, aber ich kenne auch viele, nicht nicht "ideologisch Beeinflusst" an den Kauf eines neuen Handys gehen. Indofern dürfte das Galaxy-Desaster keinen Einfluss auf die iPhone7-Verkäufe haben.

Es gibt aber den einen oder anderen, der gerne mal wechselt, je nach dem, welche Neuigkeiten das aktuelle Modell verspricht.

Wir dürfen also gespannt bleiben.

Noch eine Bitte in eigener Sache: in diesem Thread ist alles erlaubt, was mit AAPL zu tun hat.
Ich bitte aber doch, "Gedankenexperimente" (Beispiel Schimpansen) in einen anderen Thread zu schieben oder aber "intellektuelle Duelle" per Privatnachrichten zu begehen.
Ich finde, wenn von 30 Posts nur einer zum Thema ist, ist das zu wenig.

OK?
„Glück auf🍀“
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Kommentare

macscout
macscout03.10.1610:37
macbeutling
Hallo Freunde, Mitstreiter, Investoren.
[...]
Noch eine Bitte in eigener Sache: in diesem Thread ist alles erlaubt, was mit AAPL zu tun hat.
Ich bitte aber doch, "Gedankenexperimente" (Beispiel Schimpansen) in einen anderen Thread zu schieben oder aber "intellektuelle Duelle" per Privatnachrichten zu begehen.
Ich finde, wenn von 30 Posts nur einer zum Thema ist, ist das zu wenig.

OK?
Volle Zustimmung und danke, dass Du Dich nicht hast entmutigen lassen. Diese "Institution" hier ist die spannendste Diskussion nicht nur über AAPL, sondern dabei auch immer über Apple.

Ich fange dann gleich mal an, habe es zwar schon im September-Thread geschrieben, aber jetzt, wo der Oktober-Thread eröffnet ist, kommt es an den Platz, an den es gehört
Weia
Ich hoffe, ich finde zum Monatswechsel wieder die Zeit für eine etwas ausführlichere Analyse mit einem Chartbild, da sieht man das dann auch deutlich.
Deiner Hoffnung schließe ich mich an
Und sicherlich sind viele hier sehr daran interessiert, wie denn Apple nach der Woche "auf des Messers Schneide" aus Chart-Sicht abgeschnitten hat und wie der gesamte Monat zu bewerten ist.
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Dirki04.10.1619:25
Ich bin auch der Meinung, das Timing von den explodierenden Samsung Akkus hätte nicht besser sein können.
Auch wenn es nur 2 Wochen im letzten Quartal waren, so könnten die iPhone 7 Verkäufe m.M. nach positiv überraschen.
Als ich vor 14 Tagen aus dem Urlaub zurückflog und die obligatorische Ansage mit den elektronischen Geräten beim Start kam, wurde extra daraufhin gewiesen, das das Samsung Galaxy Note7 während des kompletten Fluges ausgeschaltet sein muss, ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen....

Passend dazu gibt es jetzt in GTA5 ein Samsung Handy als Bombe
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thomas b.
thomas b.04.10.1622:37
Ich weiss nicht, von Chart-Analysen halte ich zumindest bei Apple nichts. Für die Apple Kursentwicklung ist doch im Grunde nur interessant, wie sich die iPhone Verkäufe entwickeln. Sind die nächsten Quartalszahlen und Aussichten gut, geht es aufwärts und wenn nicht, abwärts, ganz egal was ein Chart prognostiziert.
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macscout
macscout05.10.1601:20
thomas b.
[... ] Für die Apple Kursentwicklung ist doch im Grunde nur interessant, wie sich die iPhone Verkäufe entwickeln. Sind die nächsten Quartalszahlen und Aussichten gut, geht es aufwärts und wenn nicht, abwärts, [...].
Naja, wenn es so einfach ist, ist auch die Prognose einfach: runter. Ich glaube jedenfalls kaum, dass Googles Smartphones spurlos an den iPhone-Verkaufszahlen und insbesondere den Aussichten vorbei gehen werden.
So langsam wird es jedenfalls eng. Schlechtester Akku (explodierende ausgenommen), von Google bei der Kamera abgehängt , ...
Alles keine besonders guten Nachrichten, trotzdem hat sich AAPL heute dagegen gestemmt, obwohl der Gesamtmarkt absackte, hat AAPL zugelegt. Vielleicht ist das mit Ursache und Wirkung doch nicht ganz so einfach ...
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Flöru05.10.1622:13
denke das könnte den iPhone-Verkaufszahlen und AAPL nochmal einen schub nach oben verleihen


Ausgetauschtes Galaxy Note 7 brennt im Flugzeug


Auch Ersatz-Samsung fängt Feuer


oder was meint ihr?
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Weia
Weia06.10.1603:05
thomas b.
Ich weiss nicht,
Scheint zu stimmen.
von Chart-Analysen halte ich zumindest bei Apple nichts.
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie wenig Einfluss Fakten auf vorgefasste Meinungen nehmen können.

Vor über einem Monat, am 3. September, schrieb ich:
Weia
Sollte es einen Ausbruch nach oben geben, wäre der nächste Widerstand bei 112$ – 113$, je nach genauem Zeitpunkt.
Und um welchen Kurs tänzelt AAPL seit nunmehr fast 3 Wochen herum? 112$ – 113$.

Und das war ja nicht die erste korrekte Prognose.

Jetzt frage ich mich, wie oft musst Du das vorgeführt bekommen, um nicht mehr von Fakten unbeirrt zu konstatieren, dass Du davon aber „nichts hältst“?
thomas b.
Für die Apple Kursentwicklung ist doch im Grunde nur interessant, wie sich die iPhone Verkäufe entwickeln. Sind die nächsten Quartalszahlen und Aussichten gut, geht es aufwärts und wenn nicht, abwärts
Irrtum Nr. 1:
Die Kursentwicklung hängt überhaupt nicht davon ab, wie gut oder schlecht Quartalszahlen und Aussichten sind, sondern ausschließlich davon, um wieviel besser oder schlechter sie sind, als die Investoren im Moment erwarten.

Denn alles, was hier und heute erwartet wird, ist im Aktienkurs natürlich bereits enthalten. Zu Kursänderungen führen ausschließlich Nachrichten, die – ob zu Recht oder nicht, spielt keine Rolle – die Investoren mehrheitlich dazu bringen, ihre Einschätzung zu ändern.

Fantastische Ergebnisse führen zu keiner Kurssteigerung und desaströse Ergebnisse zu keinem Kursrückgang, wenn genau solche fantastischen oder desaströsen Ergebnisse bereits erwartet wurden.
ganz egal was ein Chart prognostiziert.
Irrtum Nr. 2:
Deine Formulierung legt nahe, dass Charts als mögliche Ursache für Kursveränderungen sozusagen in angebliche Konkurrenz treten zu Unternehmensergebnissen und deren Einschätzung durch die Investoren.

Aber das ist ein völliges Missverständnis. Charts sind natürlich keine Ursache für Kursveränderungen; sie „kartographieren“ lediglich die Schwankungen von Unternehmensergebnissen und deren Einschätzung durch die Investoren und gestatten aufgrund wiederkehrender Strukturen dabei auch Prognosen.

Dein Satz ist strukturlogisch ähnlich sinnlos wie:

Für das Wetter ist doch im Grunde nur interessant, ob ein Hochdruckgebiet oder ein Tiefdruckgebiet heranzieht, ganz egal, was der Wetterbericht prognostiziert.

Ja, schon klar, der Gag ist aber, dass der Wetterbericht in der Lage ist, mit einer bestimmten statistischen Zuverlässigkeit zu prognostizieren, ob ein Hochdruckgebiet oder ein Tiefdruckgebiet heranzieht …

PS: Analyse dauert noch ein, zwei Tage; es ist leider gerade zeitlich sehr eng bei mir.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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torgem06.10.1608:28
"Sollte es einen Ausbruch nach oben geben, wäre der nächste Widerstand bei 112$ – 113$, je nach genauem Zeitpunkt."

Problemwort: sollte.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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macscout
macscout06.10.1609:16
torgem
"Sollte es einen Ausbruch nach oben geben, wäre der nächste Widerstand bei 112$ – 113$, je nach genauem Zeitpunkt."

Problemwort: sollte.
Warum Problemwort? Den Ausbruch hat es gegeben, und jetzt kämpft AAPL mit dem Widerstand bei 112/113$. Ich weiß nicht, wo das Problem liegt? Ist es so schwer einfach zu akzeptieren, dass die Hinweise von Weia bisher immer korrekt waren?
Dass die Charts (und Weia) keinen Hinweis darauf gaben, ob es diesen Ausbruch geben wird, zeigt ja, dass es keine Zauberei oder Scharlatanerie ist. Da gab es in den Charts zu viele widersprüchliche Signale, um eine Aussage zu treffen, und ich finde es sehr gut, dass es dann eben auch keine Aussage gibt. Denn das wäre unseriös.
Als der Ausbruch kam, trat exakt das ein, was Weia für diesen Fall gesagt hat, und es sah kurzzeitig doch für uns alle eher so aus, als ob AAPL sich um diesen Widerstand gar nicht kümmern würde, oder? Mich hat es jedenfalls davor bewahrt, auf diesen fahrenden Zug nach oben aufzuspringen, der dann ja auch prompt den Rückwärtsgang eingelegt hat.
Also mal wieder: Danke, Weia!
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Weia
Weia06.10.1614:20
torgem
Problemwort: sollte.
Das wäre nur ein Problemwort, wenn Du erwarten würdest, dass Charts in jeder Situation und lange im Voraus eine eindeutige Antwort auf alles geben. Das hat nie jemand behauptet. Die Information im vorliegenden Falle war eine Wenn-Dann-Information und hat als solche gestimmt.

Ich ziehe mal wieder meinen Vergleich mit einem Stadtplan heran: Der sagt Dir sogar in keinem einzigen Fall, wo Du hin willst, er zeigt Dir aber mögliche Strecken, falls Du an Punkt x willst (und lässt dabei u.U. noch Informationen über Sondersituationen wie Baustellen außer acht). Würdest Du deshalb das Kind mit dem Bade ausschütten und sagen „Von Stadtplänen halte ich nichts“?

Und nachdem etwas Zeit vergangen war und die Situation sich klarer herausbildete, schrieb ich zudem am 13. September (AAPL stand da noch bei 108$):
Weia
Die beiden genannten Ereignisse […] machen es durchaus wahrscheinlich, dass AAPL jetzt umgekehrt den Ausbruch nach oben proben könnte.
Ja, das war eine Wahrscheinlichkeitsaussage (wie im übrigen jede sozialwissenschaftliche Aussage). Das scheint immer noch der grundlegende Stachel im Fleisch des intuitiven Verständnisses zu sein, dass Wahrscheinlichkeitsaussagen nicht wertlos oder unseriös sind, bloß, weil sie nicht immer zutreffen.

Die Grundeigenschaft für eine wissenschaftlich seriöse Aussage ist ihre Falsifizierbarkeit. Für statistische Aussagen ist dafür eine hinreichend große Grundgesamtheit erforderlich. Sprich: Wenn eine Analysemethode, die Wahrscheinlichkeitsaussagen macht, in einem oder wenigen Fällen unzutreffende Aussagen liefert, ist sie nicht falsifiziert. Wenn sie in einer großen Anzahl von Fällen (was „groß“ für eine spezifische Theorie heißt, dazu kann die Mathematik Auskunft geben) unzutreffende Aussagen liefert, ist sie falsifiziert. Sie ist also sehr wohl falsifizierbar.

Aber eben nicht dadurch, dass man im Augenblick des Auftretens einer einzelnen unzutreffenden Aussage sofort und distanzlos rufen kann: Falsch! Und das scheint bisweilen als ausgesprochen unbefriedigend und unseriös wahrgenommen zu werden.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia07.10.1602:44
Ich teile die Analyse für diesen Monat der Les- (und Schreib- )barkeit halber mal in drei Beiträge auf:

1. Aus gegebenem Anlass ein paar allgemeine Bemerkungen
2. Der US-Markt insgesamt
3. AAPL

Hier zunächst die allgemeinen Bemerkungen:

1. Der Zeithorizont ist wichtig

Anlässlich der Frage, welche der unzähligen denkbaren Chartlinien denn nun die „richtigen“ sind, hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass die Zeitdauer eine wichtige Rolle spielt.

Märkte sind „fraktal“, d.h. selbstähnlich in unterschiedlichen Zeitmaßstäben. Ein 10-Minuten-Chart (d.h. 1 Chartbalken repräsentiert 10 Minuten) sieht im Prinzip nicht anders aus als ein Monatschart; es laufen immer wieder dieselben grundsätzlichen Strukturen ab.

Es ist aber wichtig, den Zeithorizont zu unterscheiden. Wenn ich auf dem 10-Minuten-Chart zwei wichtige Wendepunkte im Abstand von vielleicht 80 Balken (also 800 Minuten = ca. 2 Tage) sehe, durch die ich eine Trendlinie zeichne, dann gilt diese Linie zunächst mal für diesen 10-Minuten-Chart. Das muss man jetzt nicht zu eng sehen, für einen 15-Minuten-Chart wird sie genauso gelten, vielleicht gar noch für einen 60 Minuten-Chart. Aber für einen Monatschart, der die Zeiträume von Jahren erfasst, ist sie schwerlich relevant.

Was in einem 10-Minuten-Chart ein sonnenklarer Aufwärts- oder Abwärtstrend sein mag, wird auf einem Wochenchart nicht mehr als statistisches Rauschen sein und auf einem Monatschart gar nicht mehr sichtbar. Es wäre also keinerlei Widerspruch, sich auf Monatsbasis in einem klaren Bullenmarkt zu befinden und gleichzeitig auf 10-Minuten-Basis in einem ebenso klaren Bärenmarkt.

Und das ist auch bei Reaktionsformationen immer zu bedenken. Wenn also auf einen längeren Aufwärtstrend als Reaktionsformation eine Korrektur dieses Trends erfolgt, so muss diese Korrektur in einem adäquaten zeitlichen Verhältnis zur Dauer der zu korrigierenden Bewegung stehen (in der Regel 1:3 bis 1:1).

Das ist eigentlich unmittelbar einleuchtend, aber psychisch ist das oft schwer zu handhaben. Auch der hartnäckigste Bulle wird ein Einsehen haben und irgendwann nach einem mehrjährigen Aufwärtstrend eine Korrektur „erlauben“. Die psychische Falle ist aber, in einer solchen Situation aus Ungeduld heraus eine ein paar Wochen lange Abwärtsbewegung für die gesamte Korrektur zu halten und zu glauben, nun sei der Markt bereits wieder gesund und die Aufwärtsbewegung könne weitergehen – wenn in Wahrheit doch zu erwarten steht, dass die Korrektur ein oder mehrere Jahre dauern wird.


2. Auf- und Abwärtsbewegungen haben unterschiedliche Charakteristika

Auch wenn es Shortpositionen gibt, so wird das mit Abstand meiste Geld an der Börse doch mit Aufwärtsbewegungen verdient. Aufwärtsbewegungen sind daher erwünscht, Abwärtsbewegungen hingegen unerwünscht. Das führt zu unterschiedlichen Charakteristika. Aufwärtsbewegungen sind vergleichsweise kontinuierlich, d.h. im Kursverlauf recht stetig nach oben ohne größere Kursausschläge. Abwärtsbewegungen hingegen werden „bekämpft“, das führt dazu, dass es völlig erratische Phasen gibt (wo unterschiedliche Kräfte in alle Richtungen zerren) und dann urplötzlich (wenn die Dämme allen Versuchen zum Trotz doch brechen) panikartige Einbrüche.

Dummerweise sind auch Seitwärtskorrekturen im Aufwärtstrend erratisch (quasi per definitionem, da ja gerade kein Trend vorherrscht). Das führt dazu, dass sich Topbildungen oft zunächst als Seitwärtsbewegungen „verkleiden“, doch am Ende stellt sich dann als Beginn einer Abwärtsbewegung heraus, was nur eine Ruhepause am erreichten Plateau zu sein schien. Vielleicht kennt Ihr ja den beliebten Comic-Topos, wo ein Charakter über einem Abgrund weiter geradeaus rennt, bis er den Abgrund plötzlich bemerkt – und dann senkrecht nach unten fällt. Das beschreibt Topbildungen oft recht gut.

Topbildungen sind also oftmals breit; lange will das Top und die folgende unerwünschte Abwärtsbewegung niemand „wahrhaben“. Bodenbildungen hingegen sind oftmals V-förmig spitz; kaum hat die sich aufschaukelnde Panik auch die letzten Ängstlichen aus dem Markt vertrieben, dreht er mit Macht wieder in die erwünschte Richtung.

(Interessanterweise kehren sich die Verhältnisse in langen, hartnäckigen Bärenmarkten teilweise um. Nun sind ja Aufwärtsbewegungen die Bewegungen gegen den „eigentlichen“ Trend, und statt zu Verkausfpaniken kann es so zu Kaufpaniken kommen. In der Tat finden die steilsten Aufwärtsbewegungen und größten Kurssprünge nach oben in Bärenmärkten statt, nicht in Bullenmärkten.)

Festzuhalten bleibt in jedem Fall, dass Korrekturphasen aufgrund ihrer erratischen Bewegungen zu meiden sind. Bullische langfristige Investoren könnten ggf. einfach niedrige Limits in den Markt legen und hoffen, dass sie ausgeführt werden, laufen aber natürlich zumindest Gefahr, dass sich die erratische Bewegung als Beginn eines Bärmarkts entpuppt. Für Trader hingegen enden diese erratischen Phasen fast durchweg mit schlimmen Verlusten: Gerade weil es keine sehr klaren Signale gibt, ist der psychische Druck hoch, erst dann verzögert einzusteigen, wenn sich ein neuer Trend schon herausgebildet, „bestätigt“, zu haben scheint – und in einer erratischen Phase ist just das bereits wieder das Ende des Trends. So können selbst in einer letztlich harmlosen Seitwärtsphase durch Traden enorme Verluste auflaufen, wenn man immer wieder nahe an Trading-Tops kauft und nahe am Trading-Boden glattstellt.

Eine der wertvollsten Informationen an der Börse ist daher, wann man nicht handeln sollte – und dabei kann es, siehe Punkt 1, aller Ungeduld zum Trotz um eine Phase von einem Jahr oder mehr gehen. Das Problem: Keine Finanzmagazin, kein Börsenbrief wird genügend zahlende Abonnenten finden, wenn es/er ein Jahr oder länger Woche für Woche nur den Satz Nichts tun! schreibt. Dabei könnte genau das die beste und wertvollste Börseninformation überhaupt sein.


3. Es gibt hinreichende technische Bedingungen für Tops und Böden, aber keine notwendigen.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, um Möglichkeiten und Grenzen technischer Analyse korrekt einzuschätzen.

Wenn verschiedene, unabhängig voneinander gewonnene technische Indikatoren alle auf eine Top- oder eine Bodenbildung hindeuten, sind aufgrund der stochastischen Gesetzmäßigkeiten Prognosen sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit möglich. Das AAPL-Top im Sommer 2015 und der AAPL-Boden im Januar/Februar 2016 waren solche Situationen in unterschiedlichen Zeithorizonten.

Die technischen Indikatoren sind in einem solchen Falle hinreichend für eine sehr zuverlässige Prognose eines Tops oder Bodens.

Dummerweise sind sie aber nicht notwendig, sprich, es kann auch ausgeprägte Tops oder Böden an der Börse geben, ohne dass technische Indikatoren solch eindeutige Konstellationen bilden.

Es wäre schön, wenn es anders wäre, aber es ist nicht anders.

Das Problem dabei ist vor allem, dass technisch sehr klare Situationen (immer bezogen auf einen spezifischen Zeithorizont, sieh Punkt 1) sich oft nur an den Extrempunkten (Tops oder Böden) zeigen. Hat man z.B. dank technischer Indikatoren einen Boden genau gesehen und erfolgreich gekauft, wird man mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit darauf in eine Phase geraten, wo die technischen Indikatoren weniger aussagekräftig sind, und doch bleibt immer noch die Aufgabe, den Gewinn auch mitzunehmen. Dabei kann man zwar darauf hoffen, dass das Top am Ende ähnlich eindeutig angezeigt werden wird, sich aber eben nicht darauf verlassen.

Deswegen bedarf es als Ergänzung der technischen Analyse zum erfolgreichen Traden auch immer einer Strategie, wie man unter Bedingungen der Unsicherheit am besten agiert. Ein sehr sehr einfaches Beispiel für einen Baustein solch einer Strategie wäre z.B., einen relativ hohen Gewinn nach Erreichen einer Widerstandszone glattzustellen und es nicht als Fehler anzusehen (geschweige denn, sich darüber zu ärgern), wenn der Markt unter statistisch weniger gesicherten Bedingungen weitersteigt.


Das wars mit dem theoretischen Rüstzeug; die konkrete Anwendung auf den US-Markt und AAPL dann in den nächsten Beiträgen in den nächsten Tagen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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cheesus1
cheesus107.10.1609:49
Wie immer sehr informativ, Weia. Danke für den Beitrag.
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rosss07.10.1611:27
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in nicht zu ferner Zukunft Weias gesammelte Beiträge zusammengefasst in einem Buch wiederfinden, ist soeben wieder um 3,5% gestiegen.

Als Arbeitstitel schlage ich spontan: "Das kleine Handbuch des skeptischen Anlegers" vor.
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torgem07.10.1613:15
Guter Post Weia!
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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Weia
Weia07.10.1616:23
rosss
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in nicht zu ferner Zukunft Weias gesammelte Beiträge zusammengefasst in einem Buch wiederfinden, ist soeben wieder um 3,5% gestiegen.
Was weißt Du, was ich nicht weiß?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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uni.solo07.10.1619:00
Weia vielen Dank für Deinen Beitrag. Sag mir Bescheid, wenn Du ein Buch darüber schreibst, ich kauf es sofort.

PS.: Ich fände es toll wenn es eine Möglichkeit gäbe, Beiträge zu bewerten ähnlich wie im Heise-Forum.
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macscout
macscout07.10.1619:51
Weia
Für Trader hingegen enden diese erratischen Phasen fast durchweg mit schlimmen Verlusten: Gerade weil es keine sehr klaren Signale gibt, ist der psychische Druck hoch, erst dann verzögert einzusteigen, wenn sich ein neuer Trend schon herausgebildet, „bestätigt“, zu haben scheint – und in einer erratischen Phase ist just das bereits wieder das Ende des Trends. So können selbst in einer letztlich harmlosen Seitwärtsphase durch Traden enorme Verluste auflaufen, wenn man immer wieder nahe an Trading-Tops kauft und nahe am Trading-Boden glattstellt.
Schön zusammengefasst, das musste ich leider auf die harte Tour lernen.
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arminhempel
arminhempel08.10.1610:20
Danke!
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rosss08.10.1614:37
Weia
Was weißt Du, was ich nicht weiß?

Jetzt hast du es gelesen. Jetzt ist es in deinem Kopf.
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Weia
Weia08.10.1615:28
rosss
Jetzt hast du es gelesen. Jetzt ist es in deinem Kopf.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia09.10.1603:13
Hier nun wie angekündigt Teil 2 der Analyse. Blaue Ziffern (wie z.B. 1) verweisen auf den entsprechenden Abschnitt des theoretischen Teils.

macscout hatte auch nach einer Analyse des US-Markts insgesamt gefragt, und ich teile seine Einschätzung, dass für das weitere Schicksal von AAPL der Gesamtmarkt eine wichtige Rolle spielen kann. Im Folgenden also zur Situation des Gesamtmarkts. Bitte bedenkt aber, dass ich in dem hier zu Verfügung stehenden Rahmen diese sehr komplexe Frage nur beispielhaft anreißen kann.

Dass man sich im Gesamtmarkt an einer langfristig wichtigen Stelle befindet, ist ohne zeitliche Distanz zu dem Ereignis nicht immer leicht zu sehen. Im jetzigen Falle ist es das hingegen:

Wer meine Kommentare von Beginn an verfolgt hat, weiß, dass ich im Sommer 2015 darauf wartete, dass der NASDAQ-100-Index (als allerletzter Index) sein altes Intraday-Hoch aus dem Jahre 2000 erreichen würde, weil ich eine längerfristige Topbildung des Gesamtmarkts zuvor für äußerst unwahrscheinlich hielt. Im August 2016 ist das nun endlich geschehen. Hier ein Monatschart, der fast die gesamte Existenz des NASDAQ 100 (startete im Januar 1985) abbildet:



Dass ein wichtiger Index nach 16 Jahren eines der beiden markantesten Börsentops des letzten Jahrhunderts (das andere war natürlich 1929) endlich wieder erreicht, ist ohne jeden Zweifel technisch ein langfristig bedeutsames Ereignis, in dessen Folge der Markt sich neu „sortieren“ muss.

Wie Ihr auf einen Blick sehen könnt, befindet sich der NASDAQ 100 im Moment über dem Intraday-Hoch aus dem Jahre 2000 (waagrechte rote Linie), aber knapp unter der die gesamte Lebensdauer des NASDAQ 100 bestimmenden grünen Aufwärtstrendlinie, an deren Unterseite sich der Index seit dem Kurseinbruch 2008 entlangeschleppt hat.

Die offenkundige Frage ist, ob der NASDAQ 100 das Hoch aus dem Jahre 2000 nun nachhaltig überwinden kann oder stark zurückfällt, am Ende gar ein Doppeltop bildet. Der Chart gibt uns diesbezüglich keine Hinweise, da aufgrund seiner geringen Länge nur wenige Formationen vorhanden sind.

Die Stimmung, einer der neben den Charts wichtigsten technischen Indikatoren, war 2000 für Technologieaktien bekanntlich von einer schier unglaublichen Euphorie geprägt, mit entsprechend fatalen Folgen. Jetzt (genauer: im Sommer 2015, aber für den hier betrachteten Zeithorizont (1) ist das praktisch dasselbe) war bei weitem nicht diese Euphorie vorhanden. Daraus ließe sich folgern, dass der NASDAQ 100 diesmal noch nicht überhitzt ist und weiter steigen könnte. Das Problem: Die Euphorie im Jahre 2000 war derart stark, dass man mit Fug und Recht die gesamte seitdem verstrichene Phase als Teil einer langen und noch andauernden Seitwärtskorrektur auffassen könnte, der noch ein weiteres „Bein“ nach unten (zum Tief im Jahre 2002) fehlt. Aus dieser Perspektive würde der NASDAQ 100 jetzt wieder nach unten abdrehen, ohne dass zuvor eine vergleichbare Euphorie wie im Jahre 2000 auftreten müsste (weil die Bewegung noch immer die Euphorie des Jahres 2000 abträgt). Eine der Technikaktien-Euphorie im Jahre 2000 ebenbürtige Technikaktien-Panik, die das Verkaufssignal aus dem Jahre 2000 bereits eindeutig beendet hätte, gab es bislang jedenfalls nicht – allerdings ist das auch nicht zwingend notwendig (3). Umgekehrt müsste natürlich, selbst wenn wir gar keine Korrektur seit 2000, sondern bereits einen neuen Aufwärtstrend seit 2008 annehmen würden, ein erneutes Top auch nicht notwendigerweise von ähnlicher Euphorie begleitet sein (3).

Mit dem NASDAQ 100 allein können wir also sagen, dass die Börse an einer langfristig bedeutsamen Stelle steht, aber nicht, wie es weitergeht. Dazu müssen wir uns dem Markt insgesamt zuwenden.

Doch zuvor noch zwei weitere Hinweise zum NASDAQ 100:

1. Die fraktale Struktur des Marktes lässt sich hier wunderbar erkennen. Der Stimmungsverlauf der letzten 16 Jahre (euphorisches Top, Kursrückgang, Kursanstieg auf altes Top, aber mit weniger Euphorie) ist nämlich völlig identisch mit der Situation im letzten reichlichen Jahr: Auch beim Top im Sommer 2015 gab es (für sich genommen und nicht mit dem Jahre 2000 verglichen) einen sehr großen Optimismus, dann einen Kursrückgang, und dann wieder einen Kursanstieg zum alten Top, aber nun mit weniger Optimismus als 2015. Und so stellt sich zum jetzigen Zeitpunkt im kleinen exakt dieselbe Frage erneut. Ob der NASDAQ 100 jetzt weiter steigt oder nach unten dreht, wirft also zweimal die strukturell exakt gleich Frage bezüglich des Stimmungsverlaufs auf, einmal auf die letzten 16 Jahre bezogen und einmal auf das letzte Jahr. Wenn Ihr genau hinschaut, könnt Ihr erkennen, dass sogar die beiden Aufwärtsbewegungen (2002 – 1016 und Februar 2016 – Oktober 2016) strukturhomolog sind, nämlich zweigeteilt mit einem deutlichen Rückgang in der Mitte.

2. Beachtet, wie viel Geduld man für so einen Zeithorizont aufbringen muss (1). 16 Jahre hat es gedauert, bis das Top aus dem Jahre 2000 wieder erreicht wurde. 2015 wurde das Schlusskurs-Hoch bereits erreicht, aber es verging noch ein geschlagenes weiteres Jahr, bis das Hoch auch intraday erreicht wurde (und – ganz typisch – in der Zwischenzeit begann auch ich, der ich eigentlich darauf wartete, laut daran zu zweifeln, ob das Intraday-Hoch überhaupt noch erreicht werden würde). Das heißt im Umkehrschluss: Für die Frage, die wir angesichts dieses Charts gestellt haben, bedeutet es noch lange keine Antwort, sollte der NASDAQ 100 jetzt noch ein, zwei, drei Monate weiter steigen. Das alles könnte für den Zeitmaßstab, den wir hier diskutieren, noch statistisches Rauschen, noch letzte Übertreibung sein. Nachhaltig wird sich der Weg, den der Markt nehmen will, vielleicht erst in ein, zwei Jahren abzeichnen.

Nun aber zum Gesamtmarkt, wie ihn der S&P 500 repräsentiert. Lässt sich hier nachvollziehen, dass der Markt an einer langfristig wichtigen Stelle steht? Ja, das lässt es. Hier ein Chart seit 1929:



Den grünen Trendkanal, den „Basis-Trendkanal des letzten Jahrhunderts”, bestimmt durch die Tiefs 1932 und 1942 und das Hoch 1929, hatte ich Euch bereits einmal gezeigt; die grünen Linien dazwischen sind die 25%-, 50%- und 75%-Linien des Kanals.

Seit mehr als 2 Jahren kämpft der S&P 500 nun bereits mit der 75%-Linie, ein offenkundiger langfristiger Widerstand also. Wie stehen die Chancen, dass der S&P 500 diesen Widerstand überwindet?

Die Höhen über dieser Linie sind luftig: Nur zweimal hat es die Börse in ihrer Geschichte geschafft, sie nachhaltig zu übersteigen: 1928 – 1930 und 1997 – 2002. 2004 – 2007 hat sie sich die Zähne an dieser Linie ausgebissen, sonst sie nie erreicht.

Umso bemerkenswerter ist, dass der S&P 500 diese Linie Anfang 1997 ohne große Mühe durchstoßen konnte (im hier diskutierten Zeitmaßstab (1); immerhin gab es an dieser Stelle 1997 einen zweimonatigen Kursrückgang um 10%, der den Börsenteilnehmern damals sicher nicht als „Mühelosigkeit“ erschien). Wie konnte das geschehen?

Der Grund dafür ist, dass die Börse damals von einem der stärksten Kaufsignale getrieben wurde, das es jemals gab. Ich habe Euch im Chart das Jahr 1994 rot eingekreist – andernfalls wäre es schwer zu finden gewesen, denn im hier betrachteten Zeitmaßstab (1) ist in diesem Jahr so gut wie gar nichts passiert. Das sahen die Zeitgenossen allerdings vollkommen anders: Aus unerfindlichen Gründen breitete sich damals eine maßlose Zinssteigerungspanik aus, die dazu führte, dass die Börsenstimmung (gemessen durch die statistische Auswertung von US-Börsenbriefen) so pessimistisch wurde wie seit 1982 nicht. Weder der Crash 1987 noch der Börsenzusammenbruch 2008 erzeugten eine ähnlich panische Stimmung – und das, obwohl die Börse das ganze Jahr über nur wenig tat. Eine derart ausgeprägte und gleichzeitig grundlose Stimmung ist geradezu eine Garantie dafür, dass die Börse exakt das Gegenteil tun wird – und dies mit großer Wucht.

So kam es dann auch, und deswegen konnte die 75%-Linie damals kaum Widerstand bieten. Erst im Jahre 2000 wurde das unglaublich starke Kaufsignal von 1994 durch eine vergleichbar ausgeprägte Euphorie beendet; was nicht notwendig ist (3) – ein zum Kaufsignal passendes Verkaufssignal am Ende der Bewegung –, war hier also gegeben.

Diese Betrachtung lässt es als wahrscheinlich erscheinen, dass die 75%-Linie jetzt nur mit einem vergleichbar starken Kaufsignal nachhaltig überwunden werden könnte, das sich erst noch entwickeln müsste. Es ist nicht unmöglich, dass der Markt auch ohne solch ein Kaufsignal die 75%-Linie übersteigt (3), aber rationales Börsenhandeln kann nur von dem wahrscheinlichen Fall ausgehen, und der ist das nicht.

Nun steigt der grüne Trendkanal ja an (mit ca. 5,5% pro Jahr); bescheidene Kurssteigerungen wären also auch ohne Durchbrechen der 75%-Linie möglich, auch wenn sie nichts mehr mit den Kursgewinnen von 2009 – 2014 zu tun hätten. Bestenfalls wäre eine kurzes (in unserem Maßstab (1), also vielleicht 1 Jahr) Übertrumpfen der 75%-Linie denkbar, ähnlich 2007. Dann vielleicht bis zu der darüber verlaufenden blauen Trendlinie, die sich dem zweitwichtigsten Trendkanal des letzten Jahrhunderts, definiert durch die Tiefs 1942 und 1974 und das Hoch 1956, verdankt und ihre Bedeutsamkeit zuvor etliche Jahre unter Beweis gestellt hat.

Bleibt also nach wie vor die Frage: Zumindest bescheidene Kurssteigerungen oder aber Kursrückgang?

Um diese Frage für die nähere Zukunft zu beantworten, liegt es nahe, auf die schon oft erwähnte Marktbreite in Form der Advance-Decline-Linie zurückzugreifen. Diese Linie war wie nun schon oft erwähnt seit dem Februar-Tief ausgesprochen stark und ließe von daher weitere Kurssteigerungen erwarten.

Allerdings ist sie in allerjüngster Zeit erstmals etwas stärker gefallen, als es der eher seitwärts laufende Markt hätte erwarten lassen. Trotzdem: Das klassische Muster für eine Top-Bildung wäre, dass der Markt nach einer ersten Schwäche neue Hochs macht, die die Advance-/Decline-Linie nicht mehr durch eigene neue Hochs bestätigt. Das ist noch nicht passiert, und so ließe sich die Advance-Decline-Linie nach wie vor als bullish interpretieren.

Es gibt aber eine ganz ungewöhnliche Einschränkung. Die Avance-Decline-Linie protokolliert die Kursentwicklung aller an der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelten Aktien. Es gibt auch einen Index, der alle diese Aktien umfasst, und der sieht so aus:



Während also die Advance-Decline-Linie weit über ihr Hoch 2015 hinausgeschossen ist, hat der NYSE-Index sein Hoch 2015 überhaupt noch nicht wieder erreicht. Das ist eine ganz ungewöhnliche Divergenz, und Divergenzen sind stets Indikationen innerer Spannungen, also Warnsignale. Natürlich kann der NYSE-Index im Rahmen weiterer Kursanstiege sein altes Hoch noch überwinden. Aber würde die Börse klar nach unten wenden, bevor der NYSE-Index sein Hoch von 2015 überwunden hat, wäre das ein sehr böses Omen.

Zusammenfassung:

  • Die Zeiten großer Kursanstiege sind bis auf Weiteres vorbei (aufgrund der 75%-Linie). Damit solche Kursanstiege wieder wahrscheinlich würden, müsste sich ähnlich 1994 über viele Monate ein sehr starkes Kaufsignal aufbauen; davon ist hier und heute nichts zu sehen.
  • Bescheidene Kursanstiege (einschließlich ausgeprägterer Stärkephasen, die kurzzeitig über die 75%-Linie führen, dann aber bald wieder zurückgenommen werden), sind aufgrund der starken Advance-Decline-Linie gut möglich, solange die Advance-Decline Linie neue Hochs des S&P 500 mit eigenen neuen Hochs bestätigt.
  • Dreht der Markt klar nach unten ab, bevor der NYSE-Index sein Hoch von 2015 klar überwunden hat, ist große Vorsicht geboten; fand die Wende nach unten nach einem nicht mehr von der Advance-Decline-Linie bestätigten Hoch des S&P 500 statt, ist größte Vorsicht geboten.

Umgangssprachlich würde ich sagen: Ja, der Markt kann im „Moment“ (und das kann im Extremfall heißen: 1 – 2 Jahre (1)) noch sachte weiter steigen, aber er bewegt sich bereits auf sehr, sehr dünnem Eis und steht nicht am Anfang, sondern am Ende einer bullishen Börsenphase (seit 2009). Es ist jetzt jederzeit möglich, dass er über einen Abgrund rennt, ohne es gleich zu bemerken (2).

Für den NASDAQ 100 bedeutet dies: Es ist unwahrscheinlich, dass 2016 als das Jahr in die Börsengeschichte eingeht, in dem der NASDAQ 100 sein Hoch von 2000 nachhaltig überwinden konnte.
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macbeutling
macbeutling09.10.1607:47
Weia: Interessant, besonders die Sache mit dem Kaufsignal in 1994.....danke für die Ausführung.
Bezüglich eines neuen Kaufsignals: es mehren sich ja die Hinweise darauf, dass die USA die Besteuerung von off-shore Assets, die in die USA geholt werden, senken wollen.

Da gibt es wohl eine Übereinkunft beider Parteien. Auch Cook hat angedeutet, im nächsten Jahr Geld in die USA holen zu wollen (weiß er was, was wir noch nicht wissen?), das wird er nicht tun,wenn sich an der aktuellen Rechtslage NICHTS ändert.

Könnte die Tatsache, dass große US-Firmen bis zu 2 Billionen US-Dollar zurückholen, als ein solches kaufsignal fungieren?
Das ist mir spontan eingefallen, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
„Glück auf🍀“
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oseek
oseek09.10.1613:30
Vielen Dank, Weia, für die ausführliche und lehrreiche Analyse! Dazu habe ich eine Frage.
Ich kann nicht immer nachvollziehen, wie und mit welcher Sicherheit die Advance-Decline-Linien gezogen werden. z. B. kann man in dem Plot des NASDAQ-100 doch auch die grün gestrichelte oder gepunktete Linie einzeichnen.
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Weia
Weia09.10.1615:03
oseek
Ich kann nicht immer nachvollziehen, wie und mit welcher Sicherheit die Advance-Decline-Linien gezogen werden. z. B. kann man in dem Plot des NASDAQ-100 doch auch die grün gestrichelte oder gepunktete Linie einzeichnen.
Zunächst eine terminologische Klärung: Dir geht es bei Deiner Frage um Trendlinien bzw. (wenn man mehrere parallele Linien betrachtet) Trendkanäle.

Die Advance-Decline-Linie ist etwas vollkommen anderes; es ist eine Summenkurve, die am Ende jedes Börsentages vom bisherigen Kurvenwert die Zahl der an diesem Tag gefallenen Aktien abzieht und die Zahl der gestiegenen Aktien addiert. Das schaut dann so aus:

Die Frage danach, welche Trendlinien die „richtigen“ sind, wurde schon einmal gestellt und diskutiert. Kurz gesagt: Alle Trendlinien sind „richtig“, Deine gestrichelten genauso wie meine und alle anderen, die man noch zeichnen könnte. Es ergibt nur keinen Sinn, in einer Analyse alle möglichen Trendlinien einzuzeichnen, weil man dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen würde; folglich beschränke ich mich darauf, die einzuzeichnen, die für meine aktuelle Analyse von Bedeutung sind.

Am Beispiel des NASDAQ-100-Charts: Die von mir eingezeichnete Trendlinie ist erstens von Bedeutung, weil sie zwei besonders markante Punkte verbindet – das letzte Tief vor dem steilen Anstieg und das erste Tief nach dem ebenso steilen Fall, sozusagen der „Rahmen“ für die Euphorie 2000 –, und zweitens habe ich sie gewählt, weil sie zeigt, dass sich der NASDAQ 100 von dem Durchbruch durch die Linie nach unten im Jahre 2008 nie wieder richtig erholt hat, insofern er zwar wieder an diese Linie gestiegen ist, aber nie mehr nachhaltig über sie zurücksteigen konnte. Insofern ist ist diese Linie jetzt keine Unterstützung beim nachhaltigen Überwinden der Allzeithochs aus dem Jahre 2000, sondern eher sogar Widerstand. Und das Überwinden der Allzeithochs war ja die Frage, um die es ging.

Wäre die Frage hingegen gewesen, wie ein stärkere Kursrückgang des NASDAQ 100 aussehen könnte, wären Deine beiden Linien relevant. Die gepunktete, weil ein Kursrückgang sich wahrscheinlich beschleunigen würde, sobald diese Linie nach unten durchbrochen ist, und die gestrichelte, weil der NASDAQ 100 da mit recht großer Wahrscheinlichkeit dann erstmal Unterstützung finden würde.
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Weia
Weia09.10.1615:39
macbeutling
Könnte die Tatsache, dass große US-Firmen bis zu 2 Billionen US-Dollar zurückholen, als ein solches kaufsignal fungieren?
Naja, das ist ja ein fundamentales Datum, ich sprach von technischen Signalen.

Mir fallen im Moment eigentlich nur drei Arten von technischen Signalen ein, die eine Situation wie 1994 hervorbringen könnten:

  • Eine ähnlich schlechte Börsenstimmung wie damals. Davon ist im Moment wie gesagt nichts zu sehen. Die Stimmung ist zwar nicht euphorisch, aber ganz sicher auch nicht panisch.
  • Eine bullishe Divergenz von Momentum-Indikatoren auf dem Zeithorizont (1) eines Monatscharts Momentum-Indikatoren werden mit mathematischen Algorithmen aus den Kursdaten der Indizes bzw. Aktien gewonnen und versuchen sozusagen die „Wucht“ oder „innere Kraft“ zu messen, mit der eine Bewegung stattfindet. Wenn es zu zwei Kursrückgängen kommt, der zweite im Tief unter das Tief des ersten fällt, die Momentum-Indikatoren beim zweiten Tief aber deutlich über dem ersten bleiben (die Wucht nach unten also deutlich geringer ist), dann haben wir so eine bullishe Divergenz. Das könnte also nur auftreten, wenn der Markt jetzt nochmals zurückfallen würde, und zwar unter die Februar-Tiefs.
  • Eine sehr starke und langanhaltende bullishe Divergenz (also ein Vorauseilen nach oben) der Advance-Decline-Daten. Das würde sich zur Zeit am ehesten anbieten, da wir solch eine Divergenz ja seit April feststellen können. Sie müsste halt noch ein paar Monate weitergehen, ihr ganz aktuelles Schwächeln dabei überwinden und ganz wichtig: der NYSE-Index müsste sie bestätigen, also die Hochs von 2015 ganz klar übersteigen.

Ich glaube aber eher, dass 1994 eine Once in a lifetime-Situation war und wir sowas zu unseren Lebzeiten nicht nochmals zu Gesicht bekommen werden.

Fundamental betrachtet waren die 20er (in den USA) und 90er (in der ganzen westlichen Welt) ja goldene Jahrzehnte. Die 90er werden ja die meisten von uns hier bewusst erlebt haben, Mauerfall, das Ende des kalten Krieges, die technologischen Revolutionen Computer und Internet, das globale Dorf, erstmals sah es so aus, als könnte das Militär wirklich zu einer Peacekeeping-Armee unter Führung der UN ausgebaut werden, am Horizont sahen manche schon eine Weltregierung aufscheinen, … In den Roaring Twenties gab es augenscheinlich ein ähnliches Lebensgefühl, industrielle Revolution, Autos, Erstarken der Frauenrechte, sexuelle Libertinage, …

Das waren die beiden einzigen Jahrzehnte, in denen es die Börse ein paar Jahre deutlich über die 75%-Linie gebracht hat.

Und jetzt vergleich das mal mit der Jetztzeit. Weltweiter Terrorismus, Eiszeit zwischen den USA und Russland, mit Syrien ein Brandherd, der angesichts der darin verstrickten Akteure das Zeug hätte, einen dritten Weltkrieg auszulösen, Isolationismus / Nationalismus / Fremdenfeindlichkeit, die Trennung von Religion und Politik geht verloren, das Internet als orwellsche Überwachungsmaschinerie, …

Ich sehe nicht so recht, wie ein Gesetz, das Kapitalrückführungen in die USA ermöglicht, das alles kompensieren soll.
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Weia
Weia09.10.1615:53
Noch zur Ergänzung:

Rein technisch könnte man ja argumentieren, dass ein solch starkes Kaufsignal wie 1994 nur erforderlich war, um die 75%-Linie gleich im ersten Anlauf zu durchstoßen, während sich der S&P 500 jetzt ja schon seit 2 Jahren daran abarbeitet und die Linie am Ende als steter Tropfen, der den Stein höhlt, wird durchstoßen können. Aber die fundamentale Situation der Jetztzeit im Vergleich zu den beiden „goldenen Jahrzehnten“ lässt mich daran doch sehr zweifeln.
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cheesus1
cheesus109.10.1618:35
Weia
Die 90er werden ja die meisten von uns hier bewusst erlebt haben, Mauerfall, das Ende des kalten Krieges, die technologischen Revolutionen Computer und Internet, das globale Dorf, erstmals sah es so aus, als könnte das Militär wirklich zu einer Peacekeeping-Armee unter Führung der UN ausgebaut werden, am Horizont sahen manche schon eine Weltregierung aufscheinen, … In den Roaring Twenties gab es augenscheinlich ein ähnliches Lebensgefühl, industrielle Revolution, Autos, Erstarken der Frauenrechte, sexuelle Libertinage, …

Und jetzt vergleich das mal mit der Jetztzeit. Weltweiter Terrorismus, Eiszeit zwischen den USA und Russland, mit Syrien ein Brandherd, der angesichts der darin verstrickten Akteure das Zeug hätte, einen dritten Weltkrieg auszulösen, Isolationismus / Nationalismus / Fremdenfeindlichkeit, die Trennung von Religion und Politik geht verloren, das Internet als orwellsche Überwachungsmaschinerie, …

Das kann man IMHO so interpretieren oder auch genau umgekehrt. In jeder Epoche findet man positive und negative Ereignisse. Die Frage ist nur, auf welche man den Fokus legt. Auch in den Neunzigern gab es Krieg und Terrorismus, siehe Golfkrieg oder Kosovo. Genau so könnte man es heutzutage positiv bewerten, dass die USA und Russland einen neuen gemeinsamen Feind gefunden haben, dass der IS langsam auf dem Rückzug ist, dass Snowden die NSA enttarnt hat, dass sich die Vernunft in Deutschland weiterhin gegenüber Populismus durchsetzt usw.

Ich zweifle daher zwar nicht grundsätzlich an Deiner Analyse, bin mir aber nicht sicher, ob Deine Begründung für die Euphorie unbedingt stimmt. Im Nachhinein lässt sich das ja leicht interpretieren, weil man weiss wie es ausgegangen ist. Ich sehe jedoch politisch nicht so einen großen Unterschied zu damals, eher einen technischen. Die Dotcom-Blase heisst ja nicht umsonst so.
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Weia
Weia09.10.1620:52
cheesus1
Ich sehe jedoch politisch nicht so einen großen Unterschied zu damals
Das finde ich höchst interessant. Du bist wirklich der Erste, von dem ich das so höre.

Sonst kenne ich nur die Wahrnehmung, wie ich sie geschildert habe.

Wie nehmen andere hier denn die 90er Jahre und die Gegenwart im Verhältnis wahr?
Die Dotcom-Blase heisst ja nicht umsonst so.
Schon klar. Aber gerade weil die Kursentwicklung fundamental unbegründet war („Blase“), muss es ja einen anderen Grund dafür gegeben haben, der dann eben vermutlich zumindest sozialpsychologische Anteile hatte.
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Weia
Weia09.10.1621:17
Hier nun Teil 3 der Analyse, AAPL. Blaue Ziffern (wie z.B. 1) verweisen wiederum auf den entsprechenden Abschnitt des theoretischen Teils.

Der folgende Tageschart enthält alle wesentlichen Abwärtstrendlinien für AAPL vom Top 2015 aus und ist insofern auch eine Illustration zur Frage Welche Abwärtstrendlinie ist die „richtige?“ mit der Antwort Alle:



Die Bildungsregeln für die einzelnen Linien hier sind wie folgt:

  • Linie durch die beiden höchsten Tops, so dass der Kurs niemals über diese Linie gelangt (das ist die grundlegende Linie, die den Abwärtstrend insgesamt als solchen definiert)
  • Wie lila, nur dass es nicht die beiden höchsten Tops sind, sondern die beiden, die zu der steilsten Abwärtstrendlinie führen
  • Linie durch das höchste und das erste nachfolgende Top Diese Regel gestattet, dass die Linie nachfolgend kurz nach oben durchbrochen werden darf. Im hier vorliegenden Fall scheint das gleich doppelt sinnvoll: Der kurze Durchbruch (am Punkt c) war eine klassische Bullenfalle (nur zwei Tage lang, und die Abwärtstrendlinie wurde auf dem Hin- und auf dem Rückweg mit einem Gap übersprungen, also ein Island-Reversal, das auch noch die Bedeutsamkeit der Linie durch die Lage der Gaps unterstreicht), und die Bedeutsamkeit der Linie wurde an Punkt 1 eindrucksvoll bestätigt
  • Linie durch das erste Top des gesamten Top-Bereichs und ein wichtiges späteres Hoch (Punkt 1), auch wenn es dazwischen mehrere kurze Durchbrüche durch die Linie nach oben gab Das ist sozusagen der schwächste Kandidat, da etwas willkürlicher.

Wie Ihr seht, ergibt sich durch die diversen Abwärtstrendlinien von einem Top aus ein „Fächer“ an Widerständen, durch die sich AAPL nach dem Boden im Mai Stück für Stück kämpfen musste bzw. muss. Und Ihr könnt auch klar sehen, dass jede Linie „richtig“ ist, insofern jede den Kursanstieg seit Mai deutlich beeinflusste.

Interessant im Fall der roten Linie: Die wurde am Punkt 2 ganz leicht und für kurze Zeit nach oben durchbrochen. Wie seinerzeit besprochen, kann das bedeuten (muss es aber nicht), dass eine alternative, etwas weniger steile Linie (hier rot gestrichelt) durch diesen neuen Top-Punkt in Zukunft die alte Linie ergänzt oder ersetzt. Das war diesmal tatsächlich der Fall: Beim Test (Punkt 4) des Ausbruchs (Punkt 3) durch die rote Linie wurde nur noch die gestrichelte Linie erreicht – ein Zeichen relativer Stärke. (Der Test der hellblauen Linie steht übrigens noch aus!)

Die blaue Abwärtstrendlinie wurde gleich beim ersten Anlauf nach oben durchstoßen, und die folgende Konsolidierung fand weitgehend über der Linie statt, auch das ein Zeichen relativer Stärke.

Auch wenn AAPL das Hoch bei 116$ nicht halten konnte und den Monat bei 113$ beschloss, so hat dies dennoch für einen Outside-Up-Monat ausgelangt, also einen Monat mit einem tieferen Tief und einem höheren Hoch als beim Vormonat, sowie einem Schlusskurs über dem Hoch des Vormonats. Angesichts der sehr geringen Volatilität im August war das relativ leicht; AAPL hätte unter 110$ den September beenden müssen, damit kein Outside-Up-Monat zustande gekommen wäre. Das ist ein weiterer technischer Pluspunkt für AAPL, nach Dreiecksausbruch, Island Reversal und mehreren überwundenen Widerstandslinien.

Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass AAPL nun auch noch die violette Abwärtstrendlinie erreichen kann, die den AAPL-Abwärtstrend seit 2015 definiert (d.h. ein Durchbruch dieser Linie würde den Abwärtstrend formal beenden). Vielleicht wird AAPL dabei von einer der beiden grünen kurzfristigen Aufwärtstrendlinien unterstützt, die ich eingezeichnet habe. Aber Vorsicht, noch wurde der Ausbruch über die hellblaue Linie nicht getestet!

Aber die grundlegende Frage, die sich nun stellt, ist natürlich: Ist die im Sommer 2015 begonnene Abwärtsbewegung bei AAPL damit vorbei, oder war die Abwärtsbewegung von April 2015 bis Mai 2016 nur der erste Abwärtsschub einer komplexeren Korrektur, den AAPL nun seinerseits (nach oben) korrigiert, bevor es wieder nach unten geht oder in eine erratische Seitwärtsphase (2)?

Man kann die Frage auch als Frage nach dem Zeithorizont (1) reformulieren: Beendete das Top 2015 die Aufwärtsbewegung 2013 – 2015? Dann wäre das Jahr von April 2015 bis Mai 2016 zeitlich angemessen lang, und auch das Ausmaß des Kursrückgangs (63%) völlig ausreichend und nahe an den klassischen 66%. Oder beendete das Top 2015 die Aufwärtsbewegung von 2003 – 2015 (wenn nicht gar 1997 – 2015)? Dann müsste sie mindestens 4 Jahre dauern, von denen gerade mal ein gutes Jahr vorbei wäre. Das absolute Minimum an zu erwartendem Kursrückgang, 33% von 134,50$ (April 2015) – 1$ (April 2003) = 133,50$ / 3 = 44,50$, hat AAPL bereits erreicht (134,50$ – 44,50$ = 90$), also könnte es bei einer mindestens 4-jährigen, erratischen Seitwärtsphase (2) bleiben oder natürlich aber noch weiter nach unten Richtung 66% Kursrückgang gehen.

Sicher ist, es gab insbesondere, was die Stimmung betrifft, bislang kein Kaufsignal für AAPL, das dem Verkaufssignal im Sommer 2015 ebenbürtig wäre, aber das muss eben auch nicht zwingend sein (3) für eine Fortsetzung des längerfristigen Aufwärtstrends.

Rein charttechnisch würde der Dreiecksausbruch, unterstützt vom Island Reversal, wie gesagt sogar einen Kursanstieg Richtung 180$ suggerieren, der zu dem Szenario Das Top 2015 beendete die Aufwärtsbewegung 2013 -2015 passen würde.

Und hier kommt nun der Gesamtmarkt ins Spiel. Schon rein rechnerisch (aufgrund der starken Gewichtung von AAPL in Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ 100) wäre eine Bewegung von AAPL Richtung 180$ kaum vorstellbar ohne einen Gesamtmarkt, der die 75%-Linie deutlich übersteigt. Und das halte ich eben aufgrund der Überlegungen in Teil 2 der Analyse für nicht sehr wahrscheinlich.

Daher gehe ich davon aus, dass die Stärke des (stimmungsbasierten) Verkaufssignals 2015 korrekt indiziert hat, das es sich hier um ein Top der Aufwärtsbewegung seit (mindestens) 2003 handelt. Das wiederum bedeutet, dass AAPL mit dem Durchbruch durch die blaue Linie und selbst bei einem evtl. Durchbruch die die violette Linie bestenfalls einen erratischen Teil einer langanhaltenden Seitwärtsphase betreten würde. Und das würde wiederum bedeuten: Finger weg von AAPL! (2) (Wenn nicht gar vom Gesamtmarkt.)

Auch wenn AAPL im Moment also stärker aussieht als gedacht, würde ich große Vorsicht walten lassen.

Das deckt sich somit nach wie vor mit meiner Aussage vom Herbst 2015, dass ich neue Hochs in den US-Aktienindizes nicht ausschließen würde, aber erwarten würde, dass AAPL dann keine neuen Hochs mehr macht.

Und weil wir gerade bei der Rückschau sind: Am 2. August fragte Grolox (wo ist der eigentlich abgeblieben?), wie AAPL nach dem Ausbruch an Punkt 3 zu bewerten sei. Ich habe damals zum Spott von Lerchenzunge 5 denkbare Szenarien aufgelistet, von denen ich das fünfte als das wahrscheinlichste bewertete:
Weia am 02.08.16 um 10:06
  • 5. Der NASDAQ 100 konsolidiert nach Erreichen des Allzeithochs mit nur einem schwachen Rückgang, der bei AAPL dem Antesten der durchbrochenen Abwärtstrendlinie von oben entspricht. contra: ? pro: Nur schwache Konsolidierung nach bereits einjähriger Seitwärtsbewegung des NASDAQ 100 plausibel.
Das war in der Tat das Szenario, das eintraf; das Antesten der durchbrochenen Abwärtstrendlinie war Punkt 4 im jetzigen Chart.

Zum Schluss noch eine kleine Umfrage:

Ich habe ja mehrfach geschrieben, dass sich Kursverläufe bei Aktien durch immer wieder dieselben strukturellen Abläufe auszeichnen. Nun vergleicht mal bitte den AAPL-Chart von oben mit dem folgenden Chart:



(Am besten beide Charts in getrennten Fenstern öffnen und so groß wie möglich nebeneinander positionieren.)

Ich habe versucht, die analoge Struktur durch die orangen Kleinbuchstaben in beiden Charts anzudeuten und auch zwei Trendlinien aus dem AAPL-Chart in den anderen Chart übernommen, wobei die grüne Aufwärtstrendlinie aufgrund der unterschiedlichen Lage der Punkte h und j etwas anders konstruiert ist.

Die Punkte a[/b] und [color=#C00m[/color] liegen in beiden Charts 18 Monate auseinander; es geht also jedenfalls um einen vergleichbaren Zeitraum.
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Umfrage

Was meint ihr?

  • Die beiden Charts sind sich ja gespenstisch ähnlich.
    63,6 %
  • Naja, die Charts unterscheiden sich schon recht deutlich, aber es scheint plausibel, dass Aktienanleger am Punkt m jeweils eine ähnliche Einschätzung der Aktie hatten
    18,2 %
  • Was haben diese beiden Charts denn miteinander zu tun?
    18,2 %
Weia
Weia09.10.1621:30
Weil ich’s nicht mehr rechtzeitig korrigieren konnte:

Es muss am Schluss natürlich heißen:

Die Punkte a und m liegen in beiden Charts 18 Monate auseinander
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oseek
oseek10.10.1600:14
WEIA: "Und hier kommt nun der Gesamtmarkt ins Spiel. Schon rein rechnerisch (aufgrund der starken Gewichtung von AAPL in Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ 100) wäre eine Bewegung von AAPL Richtung 180$ kaum vorstellbar ohne einen Gesamtmarkt, der die 75%-Linie deutlich übersteigt. Und das halte ich eben aufgrund der Überlegungen in Teil 2 der Analyse für nicht sehr wahrscheinlich."

Das Argument erscheint mir recht künstlich herbei geholt. Was passiert z.B., wenn sich der Konzern vor dem Erreichen von 180$ aufspaltet, z.B. in Apple-Elec und Apple-Car und nur ein Bereich im Dow Jones verbleibt? Eine Stärke von Apple geht, wenn sie denn aus fundamentalen Gründen positiv weiterentwickelt, natürlich auf Kosten anderer Konzerne (wie gehabt beim Telefonmarkt).
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Weia
Weia10.10.1601:15
oseek
Das Argument erscheint mir recht künstlich herbei geholt.
Es entspringt einfach der Erfahrung, dass sich hochkapitalisierte Aktien in der Regel nicht stark von der Entwicklung des Gesamtmarkts entkoppeln können.
Was passiert z.B., wenn sich der Konzern vor dem Erreichen von 180$ aufspaltet
Dann gibt es das AAPL, über das wir reden, nicht mehr.

Die Gefahr einer Aufspaltung ist für ein Unternehmen, dessen Hauptproblem es aus Sicht vieler ist, von einem einzigen Produkt abzuhängen, allerdings bis auf weiteres eher gering.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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rosss10.10.1609:33
Danke für deine Mühe und Arbeit, Weia. Wie immer gut nachvollziehbar und lehrreich. Vor allem, dass es Hilfskonstruktionen zur Beurteilung von Wahrscheinlichkeiten sind – kommt immer mehr in meinem Kopf an.

Natürlich bleibt immer noch die Stimme die mir zuruft: "Wenn *die Großen Anleger* ihre Handlungsentscheidungen auch mit Hilfe der technischen Analyse fällen, ist es doch keine Wunder, wenn das wahrscheinlichere Szenario eintritt! Manipulation, lalala!". Aber inzwischen bin ich hier entspannter. Das hilft.

Aber müsste man, wenn man den Gesamtmarkt betrachtet, nicht auch die momentane Null-Zins-Politik viel stärker einbeziehen? Ich denke da an die Dotcom-Blase, die m.E. in dieser Ausprägung nur möglich wurde durch die Entstehung des Internets und damit dem online-Handel für jedermann. Damals waren aber auch Zinsen von über 4% auf Erspartes die Norm – das musste mit Aktien (ich rede nur von Kleinanlegern) erst einmal erreicht werden. Als das scheinbar möglich wurde, haben sich alle ordentlich die Finger und ihr Geld verbrannt.

Inzwischen wird einem von mancher Bank nahegelegt zum Mitbewerber zu wechseln, wenn man "zuviel" Geld hat. Die Lösung scheint der Aktienmarkt zu bieten, aber die Finger riechen immer noch angesengt.

Ich kann nicht beurteilen, inwieweit diese Kleinanleger-Stimmung überhaupt in Korrelation mit der Markt-Stimmung gebracht werden kann. Aber wäre 2000 ohne die plötzlich auftauchenden Kleinanleger möglich gewesen? Die sind dann größtenteils wieder abgetaucht, sitzen aber inzwischen wieder wie viele kleine Dagoberts auf vielen kleinen Geldhaufen… und grübeln.

Was passiert, wenn es mit den Zinsen so weiter geht?
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macbeutling
macbeutling10.10.1610:01
Weia:
Und jetzt vergleich das mal mit der Jetztzeit. Weltweiter Terrorismus, Eiszeit zwischen den USA und Russland, mit Syrien ein Brandherd, der angesichts der darin verstrickten Akteure das Zeug hätte, einen dritten Weltkrieg auszulösen, Isolationismus / Nationalismus / Fremdenfeindlichkeit, die Trennung von Religion und Politik geht verloren, das Internet als orwellsche Überwachungsmaschinerie, …

Vollkommen richtig....was mich aber wundert ist die Tatsache, dass der Aktienmarkt in den letzten 3-6 Jahren von derartigen Szenarien vollkommen unberührt bleibt.

Denk mal an den 11.September: Crash.....

alles was danach kam, hat meiner Ansicht nach NULL Einfluss auf die Kurse.


rosss:
Ich kann nicht beurteilen, inwieweit diese Kleinanleger-Stimmung überhaupt in Korrelation mit der Markt-Stimmung gebracht werden kann. Aber wäre 2000 ohne die plötzlich auftauchenden Kleinanleger möglich gewesen? Die sind dann größtenteils wieder abgetaucht, sitzen aber inzwischen wieder wie viele kleine Dagoberts auf vielen kleinen Geldhaufen… und grübeln.

Was passiert, wenn es mit den Zinsen so weiter geht?

Du sprichst ein interessantes Thema an: eigentlich sollte der Aktienmarkt für viele wie ein Hort des Glücks sein. Da kann noch richtig Geld gemacht werden.

Aber wem trauen?
Den Banken?
Die raten doch nur zum regelmäßigen Kauf von Fonds, wo schön jeden Monat 5% Anschlag kassiert werden können.
Den Börsenbriefen?
Wollen nur selber Geld mach und zwar durch Tips, die beim veröffentlichen schon nicht mehr aktuell sind.
Selber recherchieren?
Man sieht am Thema Apple, sorry, AAPL, dass das nicht funktioniert.
Eigentlich ein grundsolides Unternehmen, Cash ohne Ende, das wertvollste Unternehmen der Welt....und der Kurs rauscht innerhalb eines Jahres 33% nach unten. Wer soll das verstehen, der nicht in den Genuss dieses Threads kommt

Das ist noch nicht einmal ein Frage des Vertrauens in die Börse sondern die Frage, welchem Berater kann ich vertrauen.

Eine sehr verzwickte Situation
„Glück auf🍀“
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torgem10.10.1610:30
macbeutling

Einfach in kleinen Beträgen regelmäßig passiv anlegen.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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Danger10.10.1612:10
Weia
Vielen Dank für deine Mühe. Ich finde deine Ausführungen sehr nachvollziehbar.

Zur Stimmung an den Finanzmärkten:
Ich kann mir kein klares Bild machen. Auf der einen Seite ziehen die Kurse an, auf der anderen Seite nehme ich keine Euphorie wahr; vielmehr verschaffen sich mahnende Stimmen häufiger Gehör, wie beispielsweise BlackRock-CEO Larry Fink, der "mit Markteinbruch von 15 Prozent" rechnet (). An einer anderen Stelle habe ich gelesen, dass viele Fonds-Manager sehr große Bar-Bestände vorhalten, da sie sich derzeit nicht trauen zu investieren. Hier habe ich leider die Quelle vergessen.
Ich traue mich aber keinesfalls, von einem Kontra-Indikator zu sprechen, nach dem Motto: Klar steigen die Kurse, denn es sind ja alle vorsichtig bis misstrauisch. Für eine derartige Aussage fehlt mir die Datenbasis.

Das Stimmungsbild passt mittel- bis langfristig betrachtet daher gut zu einem derzeit dominanten Seitwärtstrend an den großen Börsen mit den von Weia mehrmals erwähnten erratischen Bewegungen, die viel Hektik in der Finanzberichterstattung auslösen und für zusätzliche Verunsicherung sorgen.
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torgem10.10.1613:51
Wenn irgendwann alle auf den Crash warten, geht die Post nach oben ab 😉
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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-=Flo=-10.10.1619:48
Angeblich hat Samsung die Produktion vom Note 7 gestoppt. Sind das die + 2% die wir heute bei aapl sehen?
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torgem10.10.1620:26
-=Flo=-

Ja und wahrscheinlich nein.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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macbeutling
macbeutling10.10.1621:17
Ich sage mal: NEIN

Denn wenn man die Kommentare zu diesem Thema liesst, dann würden Samsung-Kunden NIE ein iPhone kaufen, während iPhone-Kunden ja NIE ein Samsung kaufen würden....

Ich kenne allerdings Leute, die gerne mal hin und her wechseln...aber trotzdem dürfte das nicht der Grund gewesen sein.
„Glück auf🍀“
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Weia
Weia10.10.1621:38
macbeutling
Ich sage mal: NEIN

Denn wenn man die Kommentare zu diesem Thema liesst, dann würden Samsung-Kunden NIE ein iPhone kaufen, während iPhone-Kunden ja NIE ein Samsung kaufen würden....
Es ist allerdings auf allen Börsen-Newskanälen heute fundamental die eindeutige Begründung. Die Analysten und Investoren glauben also zumindest, dass Samsung-Käufer nun zu Apple wechseln – das reicht ja.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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torgem10.10.1622:30
Weia
macbeutling
Ich sage mal: NEIN

Denn wenn man die Kommentare zu diesem Thema liesst, dann würden Samsung-Kunden NIE ein iPhone kaufen, während iPhone-Kunden ja NIE ein Samsung kaufen würden....
Es ist allerdings auf allen Börsen-Newskanälen heute fundamental die eindeutige Begründung. Die Analysten und Investoren glauben also zumindest, dass Samsung-Käufer nun zu Apple wechseln – das reicht ja.

Wären der Markt und AAPL heute gefallen, würde was anderes in den News stehen.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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Weia
Weia10.10.1622:34
torgem
Wären der Markt und AAPL heute gefallen, würde was anderes in den News stehen.
Ich bin der Letzte, der das würde bestreiten wollen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Mr BeOS
Mr BeOS11.10.1600:06
Akien, Trakien?
Sorry konnte ich mir nicht verkneifen... jetzt weitermachen - Geld macht Geld
„http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei“
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cheesus1
cheesus111.10.1608:25
Weia
torgem
Wären der Markt und AAPL heute gefallen, würde was anderes in den News stehen.
Ich bin der Letzte, der das würde bestreiten wollen.
Tja, die alte "Henne oder Ei" Frage: stehen heute gute Nachrichten in den Zeitungen, weil der Kurs gestiegen ist oder steigt der Kurs, weil gute Nachrichten veröffentlicht wurden? Nach meiner Wahrnehmung folgen die Nachrichten auch eher den Kursen bzw. sind bereits eingepreist und nicht umgekehrt. Vielleicht haben ja die Insider bis zur Veröffentlichung längst gehandelt...?!

Tatsache ist jedenfalls, dass gestern allgemein ein guter Tag an der Börse war. Meine beobachteten Tech-Aktien sind - bis auf Samsung - allesamt gestiegen. Ich tendiere deshalb dazu, Kursschwankungen unter 3-5% als statistisches Rauschen abzutun.
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macbeutling
macbeutling11.10.1612:01
Samsung: der Tragödie nächster Teil:

Teil 1: Benutzung im Flugzeug untersagt

Teil 2: Nicht mehr anschalten, austauschen

Teil 3: Rückruf aller Geräte

Teil 4: Verkaufsstop durch US-Provider

Teil 5: Verkaufsstop weltweit

Teil 6 und hoffentlich das Finale: Produktionsstop des Galaxy Note 7
„Glück auf🍀“
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-=Flo=-11.10.1613:36
passend dazu: Vorbörse: 118,70 Price increase 2,65 (2,28 %)
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macbeutling
macbeutling11.10.1613:44
Läuft momentan
„Glück auf🍀“
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torgem11.10.1613:50
macbeutling
Läuft momentan

Aber weil ein Mitbewerber einen Fehler gemacht hat. Sind ein paar zusätzlich verkaufte iPhones.

@Weia: wie kann man das im Chart voraussehen? Gar nicht. Nur im Nachhinein. Es hängt nicht von der Stimmung der Marktteilnehmer ab, ob das neue Galaxy einen Defekt hat und eingestellt wird.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
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Dirki11.10.1614:59
torgem

Aber weil ein Mitbewerber einen Fehler gemacht hat. Sind ein paar zusätzlich verkaufte iPhones.

Ich glaube nicht, das es sich um ein "paar" zusätzliche verkaufte iPhones handelt.
Das Samsung Desaster könnte ziemlich entscheidend für das aktuelle Weihnachtsquartal von Apple sein.
Dazu noch neue Macs Ende Oktober, da freu ich mich schon auf die Bekanntgabe der Zahlen im Januar.....
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cheesus1
cheesus111.10.1615:52
Passend hierzu die Schlagzeile im Newsticker des Postillion:
"Galaxy Note 7: Samsung-Handy bekommt schlechteste Bewertung aller Zeiten"
Spaß muss sein.
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