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Blitz-Leitzahl in Abhängigkeit von der Brennweite

torfdin25.08.1400:09
Erstens: Danke Sonorman für Deine Nennung des neuen Metz-Blitzes in der aktuellen Rewind.
Ohne Dich hätte ich's nicht mitbekommen.

Ein Detail ist mir dabei aufgefallen, negativ aufgefallen.
Die Herstellerangaben zur Leistung lauten dazu : bahnbrechende Leitzahl 64 !

Und jetzt das, was mir negativ aufgefallen ist:

Das vorherige Metz-Spitzengerät Metz Mecablitz 58AF-2 hatte die Leitzahl 58 also scheinbar ca 10 % weniger.

Jedoch:
Die Blitzleitzahlen werden angegeben für eine bestimmte Empfindlichkeit (ISO-Wert) und eine bestimmte Brennweite.
Und genau hier relativiert sich die Sache plötzlich:

Der Metz Mecablitz 64 AF-1 digital hat Leitzahl 64 bei ISO 100 und Brennweite 200 mm
Der Metz Mecablitz 58 AF-2 digital hat Leitzahl 58 bei ISO 100 und Brennweite 105 mm

setzen wir das ganze nun auf einen Vergleichswert, der bei Blitzen lange üblich war, so lauten die Angaben:
Der Metz Mecablitz 64 AF-1 digital hat Leitzahl 43 bei ISO 100 und Brennweite 50 mm
Der Metz Mecablitz 58 AF-2 digital hat Leitzahl 42 bei ISO 100 und Brennweite 50 mm (siehe Bedienungsanleitung Seite 223)

Eine ganze Zeit wurden die Leitzahlen von Kompaktblitzgeräten für ISO 100 und 105 mm Brennweite angegeben.
Klar, größere Zahlen sind mehr, toller und viel viel besser, wir kennen das ja von den Prozessor-Taktzahlen...

Bei Blitz-Vollautomatik ist mir das Ganze freilich egal, da steuert der Kamera- und der Blitz-Computer die (Blitz-)Belichtung, und ich guck' nur, ob das Ergebnis so ist, wie ich es wollte und korrigiere dann bisschen nach.

Aber wenn man mit Kompaktblitzgeräten mal entfesselt Blitzen will und mit manuellen Einstellungen, dann nervt solch' Marketing-Getröte nur, ist nicht produktiv.

Wie sehen das diejenigen von Euch, die auch intensiver mit Blitzlicht fotografieren?
„immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]“
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Kommentare

photoproject
photoproject25.08.1407:18
Ja, das Leitzahlmärchen der Hersteller. Wenn ich mich recht erinnere, hat Metz immer die LZ bei 50mm angegeben (ich hatte den 36 CT3, bzw. das damalige Topmodell 60 CT1 hatte echte LZ 60 bei 50mm). Über die LZ 64 bei 200mm bin ich auch gestolpert. Ist kein Marketing-Gag mehr, eher fast schon eine Frechheit, Irreführung der Käufer. Wieviel Fotos werden mit einer 200er Brennweite geblitzt?

Wer sich einen Blitz kauft, sollte sich immer die 50mm-LZ vor Augen halten und die LZ-Formel kennen (LZ/Blende = Entfernung), um zumindest die Reichweite überschlagsmäßig abschätzen zu können. Und wissen, was leistet mein Blitz (noch) in den gängigen BW-Bereichen (100/50/28/17).
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01Lucky25.08.1407:58
Also ich blitze in 99% der Fälle entfesselt - und da spielt die Leitzahl ehrlich gesagt keine so große Rolle. Ob nun 58 oder 64 ist eigentlich auch schon egal. Moderne Kompaktblitze liegen alle in dem Bereich.

Klar ist es blöd, wenn man die Werte nicht direkt vergleichen kann, aber ich denke (ohne das jetzt recherchiert zu haben) das liegt daran, dass die Blitze einfach unterschiedliche maximale Zoom-Stellungen haben.
Größere Zahlen klingen Marketingtechnisch einfach besser, und wenn der Reflektor im Blitz auf 200mm zoomen kann, ist die Lichtausbeute natürlich auch höher

Übrigens blitze ich schon gerne mal bei 105mm (meine Yongnuos gehen nicht höher), vor allem, wenn ich Gegenlicht blitze. Damit bekomme ich mehr Ausbeute und richte mein Licht besser dahin, wo ich es haben möchte
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Apfelbutz
Apfelbutz25.08.1408:20
Wusste nicht das nun auch Netz zu so fragwürdigen Methoden greift.

Betrug ist es nicht da ja alles genau dasteht aber diese Art des Marketings ist fragwürdig.
„Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde d ...“
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torfdin25.08.1415:22
Apfelbutz
ja, naja, das mit den großen Zahlen ist generell weit verbreitet, große Zahlen werden gerne als Argument für "bessere" Produkte verwendet, sind es manchmal ja auch, aber halt nicht überall.
Das ist unabhängig vom "Netz".

Was ich hier blöd finde, ist die verwendete Brennweite für die maximale Leitzahl.
Die ist, wie auch photoproject sagt, nicht unbedingt praxisnah.

01Lucky
ja, natürlich, ein ernst gemeintes Hoch auf aktuelle Technologie mit TTL-Blitzmeßung und Steuerung externer "entfesselter" Blitze. Das nutze ich auch.
Nur, wenn ich z.B. manuell Blitzen möchte, dann brauche ich vergleichbare Werte. Genauso aber auch, wenn ich z.B. indirekt Blitzen möchte, benötige ich eine sinnvolle Angabe der Leitzahl, um den verwendbaren Blendenbereich vorher zu kennen - und nicht erst ausprobieren zu müssen.

photoproject
Genau: und hier stört mich eben auch, dass ich nur selten mit 200 mm Brennweite Blitzaufnahmen mache.

Ja, es ist toll, wenn ich den Blitzreflektor auf 200 mm Brennweite einstellen kann.

Durch die länger brennweitige Einstellung des Blitzreflektors wird jedoch nur die maximal vom Blitz leistbare Lichtenergie in einem engeren Winkel abgegeben, und das ist bei jedem Blitz so, weil Physik. Früher machte man das mit aufsteckbaren Blitzvorsätzen.

Mein Hauptkritik-Punkt ist, dass ich, wie photoproject sagt, auch meist mit kürzeren Brennweiten arbeite. Portraits z.b. durch die Canon APS-C Sensoren fotografiere ich mit 50 mm und hier gelten wieder die physikalischen Grundprinzipien - führen also zu einer deutlich niedrigeren Leitzahl.
Und wenn auch noch bei Weitwinkel-Brennweiten geblitzt werden soll, ist die Leitzahl zum Teil so niedrig, dass es bei indirektem Blitzen eng werden kann.

Anderer Fall: Blitz-Synchronisierung mit kurzen Verschlußzeiten (< 1/250), HSS oder wie auch immer: der hier technisch bedingte Lichtenergie-Abfall macht einen dankbar für hohe Lichtleitungen des Kompaktblitzgerätes.
Da sind dann solche Leitzahl-Werte irreführend, wenn man mit Brennweiten von 100 mm oder kürzer fotografiert.

Drolliger weise wird auf der Metz-Internet-Seite ja nicht nur die hohe Leitzahl bei 200 mm genannt, sondern, wenn man denn in den Angaben zur Ausstattung schaut, auch die Leitzahl bei 50 mm.

Wer also mit Fachwissen fotografiert, schaut nach, weil ihm/ihr die Zusammenhänge klar sind.
Gelegenheits-Fotografen oder Anfänger jedoch ...
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